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Gottesdienste
am S. Sonntag nach TrinttatiS,
den 7. August,
Predigt vorm. IO Uhr(1. Kor. 10,1—14: Lied Nr. 408): Stadtvikar Lob ich.
Christenlehre nachmittags 1'/- Uhr mit den Töchtern: Dekan Uhl.
Aus Stadt Bezirk und Umgebung.
Seine Königliche Majestät hat die erledigte Straßenbauinspektion Calw dem Abteilungsingenieur, tit. Bauinspektor Sch ad in Stuttgart übertragen.
Neuenbürg, 6. Aug. Aus Anlaß des Ablebens des Fürsten Bismarck wurde in einer gestern Abend stattgehabtcn Besprechung, an welcher auch die Vereinsvorstände teilnahmen, beschlossen, mit Rücksicht auf die später statt- sindende Beisetzung des verewigten Reichskanzlers, wse in den meisten Städten des Landes auch hier von einer Trauerfeierlichkeit vorerst abzu- jehcn. Dabei wurde als Voraussetzung angenommen, daß sich an dieser späteren offiziellen Feier die Einwohnerschaft, insbesondere die hiesigen -vereine, beteiligen. Eine weitere Anregung, oamit die Weihe einer „Bismarck-Eiche" zu verbinden, fand ebenso.sympathische Aufnahme.
on Wildbad kam es zu einer ergreifenden ^zene. Als dort in einem der besuchtesten Gast- ^ "ie Schäfte bei Oer Tafel versammelt lvaren, kchob sich ech He^n, auch schon im Silberhaar, brbat sich das Wort zu einer Ansprache, ^hob sich tief ergriffen. Der Redner Möerte in markigen Worten die Bedeutung des Fürsten Bismarck, so daß viele Anwesenden Yranen vergossen. Zum Schlüsse reichten sich, c n jssbi Zeichen des Gelöbnisses, alle Anwesen- ^ vre Hände. So mag es Wohl an vielen vrtm gewesen sein. (W. V.-Ztg.)
stnn^^bad, ß, Aug. Der Pforzheimer bt-./^Eal-Verein wird nun seinen für auski "Esig schon beabsichtigten Familien- »,3 hierher am morg. Sonntag den 7.
bringen und zwar mittelst "zugs. Um '/z 4 Uhr mittags findet als
dann in den Anlagen ein gemeinschaftl. Konzert der K. Kurkapelle mit dem Orchester des Jnstrumentalvereins und unter Mitwirkung des Wildbader Liederkranzes statt.
Wildbad, 4. Aug. Das bekannte Gasthaus z. „alten Linde" hier ging heute durch Kauf um den Preis von 76000 Mark mit Inventar und Vorrat an die Klosterbrauerei von Friedr. Rieger in Maulbronn über.
Alten steig, 5. August. Gestern Abend wurde hier eine würdige Totenfeier für Fürst Bismarck abgehalten. Die Stadtkapelle spielte von 7si-2—8 Uhr auf dem Marktplatze passende Choräle. Hierauf versammelte sich der Liederkranz, der Kriegerverein und der Kriegergesangverein, sowie zahlreiche Verehrer und Verehrerinnen des Fürsten Bismarck im Gasthaus zum „Stern." Der Vorstand des Liederkranzes, Kaufmann Lutz, begrüßte die Anwesenden, worauf nach den Borträgen beider Gesangvereine Präzeptor Dr. Wagner die Gedächtnisrede auf Fürst Bismarck hielt. Stadtpfarrer Bräuniuger brachte einen Toast auf das deutsche Reich aus. Hierauf folgten noch mehrere schöne Gesangsvorträge und der gemeinsame Gesang der „Wacht am Rhein."
Neuenbürg, 6. August. Kartoffel- Preise: Weiße Sorte Pfundweise 6 chsi pro 50 Kilo ^ 5.—, Rosenkarsog. toffeln 5 Z bezw. ^ 4. -.
Neuenbürg, 6. August. Dem heutigen Schweinemarkt wurden 140 Stück Milchschweine zngeführt. Preis pro Paar 20—30 ^
Deutsches Weich.
Am Donnerstag Vormittag 10 Uhr fand in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu Berlin die offizielle Gedenkfeier für den entschlafenen Altreichskanzler in Gegenwart
einer distinguierten Trauerversammlung statt. Um das Kaiserpaar und die Prinzen und sonstigen Fürstlichkeiten gruppierten sich die Botschafter und Gesandten, der Reichskanzler und die Staatssekretäre des Reiches, die preußischen Minister, die Vertreter der deutschen Bundesfürsten und der Bundesregierungen, Mitglieder des Reichstages und des preußischen Landtages, die Generalität, sowie Vertreter der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden. Die einfache Feier bestand aus liturgischer Andacht, Gebet und Ansprache seitens des Generalsuperintendenten Dr. Faber und Gesang, ausgeführt vom Berliner Damenchor. Nachdem die Majestäten Platz genommen hatten, eröffnet« der Chor mit dem feierlichen Liede: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" die Andacht. Die Ansprache kleidete der Geistliche in die Form eines freien Gebetes und nahm als Anknüpfungspunkt den 149. Psalm, der dem Fürsten einst in einer bedeutungsvollen Stunde seines Lebens von einem bewährten Freunde als Stecken und Stab mit auf den Lebensweg gegeben worden war. Er schloß mit inbrünstigem Gebet: „Mit Gott für Kaiser und Reich. Das soll unsere Losung sein, sein Wort soll Licht und Sonne sein." Der Chor schloß mit dem Liede: „Wie herrlich ist die neue Welt" die Andacht.
Der Sarg mit der Leiche des Fürsten Bismarck steht nach der vollzogenen Einsegnung noch im Sterbezimmer des Schlosses Fricdrichsruh. Bon dort soll er in den nächsten Tagen nach dem „Turmhaus" im Friedrichs- ruher Park übergeführt werden und daselbst bleiben, bis das Mausoleum auf dem Waldhügel gegenüber Friedrichsruh, der vom Fürsten Bismarck selbst bestimmten letzten Ruhestätte für seine sterbliche Hülle, fertiggestellt sein wird.