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Nagold, 9. Mai. (Bertrauensmänner- Berfammlung.) Gestern nachmittag von 4 Uhr ab fand hier im Gasthof zur Traube eine sehr stark besuchte Vertrauensmänner. Versammlung der konservativen Partei statt, der auch zahlreiche Mitglieder des Bundes der Landwirte anwohnten. Aus Stuttgart waren dazu die HH. Rechtsanwalt Kraut, Vorstand der konservativen Partei Württembergs, Kommerzienrat Gundert, Kaufmann Reinhold Geringer und Landtagsabg. Schrempf erschienen. Als Vorsitzender eröffnete Gerdermeister Maier von hier die Versammlung, begrüßte die so zahlreich Erschienenen und gedachte sodann in herzlichen Worten des verst. Reichstagsabg. v. Gültlingen, zu dessen ehrendem Andenken sich die Teilnehmer von den Sitzen erhoben. Hierauf berichtete Rechtsanwalt Kraut in längerer Rede über die Verhandlungen, welche zum Zweck einer Einigung zwischen den deutschparteilichen, konservativen und bauernbündlerischen Kreisen geführt, aber durch einseitige Aufstellung der Kan didatur des Hrn. Professors Dr. Hieber-Stuttgart vereitelt wurden. Oberlehrer Schwarzmaier- Nagold trat, obgleich Konservativer, in warmen Motten für Hieber ein und zwar um des Friedens willen; der Bezirk sei zwar schon über 20 Jahre konservativ vertreten, aber trotzdem ersuche er die Versammlung, um keinen Zwiespalt in den Bezirk hineinzubringen, die jetzt eben gegebene Sachlage anzucrkennen und Hieber ebenfalls aufzustellen. Graf Uxkull-Neuenbürg äußerte sich in ähnlicher Weise, indem er, wie bei der letzten Versammlung vor 8 Tagen, auch die heutige Versammlung zur Anerkennung der Kandidatur Hieber zu bewegen suchte, da Hieber ernmal ausgestellt sei und da dessen Erklärungen auch die konservative Partei befriedigen können. Nach langer Debatte, an der sich außer den Genannten noch die HH. Kraut-Stuttgart, Holzhändler Keppler-Calmbach» Maier-Nagold, Bärenwirt Weiß Stammheim, Bauer Haag-Unterjetlingen, Beringer-Stuttgart, Stadtförster Weinland-Na- gold, Kaufmann Schaible-Nagold u. Schrempf. Stuttgart beteiligten, lehnte die Versammlung die Kandidatur Hieber mit allen gegen 3 St. ab. Der von verschiedenen Seiten im Interesse der Einigung vorgeschlagenen Kompromißkandi- datur des Herrn Oberbaurats Ehmann-Stutt- gart (dessen Zustimmung noch eingeholt werden müßte) trat sodann die Versammlung fast ein- stimmig bei. Für den Fall, daß eine Einigung mit den deutschparteilichen Kreisen bis Montag den 16: März nicht erzielt werden könnte, proklamierte die Versammlung — im Einverständ- MS mit dem Bund der Landwirte — die Kan
didatur des Landtagsabg. Sehrempf-Stuttgart für den VII. Wahlkreis mit allen gegen 2 St. Die beiden ersten Beschlüsse der Versammlung wurden sofort schriftlich aufgesetzt, von je einem Vertrauensmann der 4 Oberämter unterzeichnet und dem Vorsitzenden des Wahlkomitees für Herrn Professor Dr. Hieber, Fabrikant Eugen Stälin in Calw, übermittelt.
Deutsches Weich.
Metz, 9. Mai. Kaiser Wilhelm begab sich am heutigen Montag mittelst Sonderzugs hieher. Um 8'/» Uhr traf der Kaiser bei dem Bahnwärterhaus Tournebride ein, wo er mit seinem Gefolge zu Pferde stieg. Bei Frescaty ritt der Kaiser die Front der dort aufgestellten Schüler der Metzer Kriegsschule ab. Auf dem großen Exerzierplatz standen vier Bataillone der Metzer Garnison. Der Kaiser nahm die Parade ab und ließ dann die Bataillone einzeln exerzieren. Später fanden Gefechtsübungen statt, an denen auch Kavallerie und Artillerie teilnahmen.
Metz, 9. Mai. Nach Beendigung der Gefechtsübungen bei Frescaty ritt der Kaiseran der Spitze des 145. Regimentes nach der in Sablon gelegenen Kaserne, wo er es noch einmal vorbeimarschieren ließ. Sodann nahm er in dem Offizierkastno das Frühstück ein und fuhr dann nach Metz. Von der Kathedrale begab sich der Kaiser gradeswegs nach dem Be- zirksprästdium, überall von der dichtgedrängten Menschenmenge jubend begrüßt. Um 7,45 Uhr traf die Kaiserin mittels Sonderzuges von Ur- ville hier ein und wurde auf dem Wege nach dem Bezirkspräsidium, von der vieltausendköpfigen Menschenmenge auf das herzlichste begrüßt.
Metz, 10. Mai. Wie verlautet, wird der Kaiser in den nächsten Tagen größere militärische Uebungen abhalten und darauf bei dem kommandierenden General Grafen v. Haeseler speisen. Am Sonntag unmittelbar nach dem Gottesdienst wird das Kaiserpaar nach Straß bürg abreisen, wo es bis Dienstag zu bleiben gedenkt. Der Kaiser beabsichtigt am Montag einen Ausflug in das Ober-Elsaß zur Besichtigung des Stauweihers von Sewen zu machen. Der Dienstag ist für militärische Uebungen in Aussicht genommen. Am Nachmittag soll die Abreise nach Potsdam erfolgen, wo das Kaiserpaar Mittwoch früh eintreffen wird.
Berlin, 8. Mai. Nach einer Mitteilung, die der Oberhofmeister der Kaiserin, Frhr. von Mirbach, am Freitag in der Hauptverfammlung des evangelischen Kirchenbauvereins machte, sind in den letzten zehn Jahren 42 Kirchen in und um Berlin vollendet worden und 10 stehen im Bau. Dafür sind im ganzen 25 Millionen
aufgewendet worden, wovon der Kaiser und das königliche Haus allein 4 Millionen spendeten-
Berlin, 9. Mai. Zur wirtschaftlichen Er» schließung Kiautschous und seines Hinter» landes wird hier ein Jndustciesyndikat gebildet, dem bedeutende Firmen der Eisen-, Textil- und Bergbauindustrie aus allen Teilen Deutschlands angehören.
Berlin, 8. Mai. Die zum Besten der Errichtung eines Richard Wagner-Denkmals in Berlin veranstaltete allgemeine Musikaus » stellungist heute von der Protektorin derselben, der Erbprinzessin Charlotte von Sachsen-Meiningen, eröffnet worden. Sachlich ist die Ausstellung in sechs Gruppen geteilt: Eine besondere Abteilung bildet die königliche Sammlung alter Musikinstrumente. In einem der Säle hat die deutsche Edison-Phonographen-Gesellschaft einen Apparat für graphophonijche Aufnahmen aufgestellt, mit dessen Hilfe 100 Aufnahmen für das Museum gemacht werden sollen. Man will so die Stimmen bekannter Persönlichkeiten für dauernde Zeiten festhalten. Professor Joachim will eine Probe seines Quartetts so der Nachwelt überliefern. Die 100 Platten sind ein Geschenk eines Mäcens.
Berlin, 8. Mai. Das bekannte Witzblatt „Kladderadatsch" hat gestern sein 50jähriges Jubiläum gefeiert. Am 7. Mai 1848 wurde die erste Nummer des von Adolf Hofmann und David Kalisch gegründeten Blattes herausgegeben.
In einer in Berlin von Gelehrten und Fachleuten abgehaltenen Konferenz sind die Gcundzüge einer in diesem Jahre zu veranstaltenden deutschen Nordpolar-Expedition festgelegt worden. Dieselbe geht Mitte Mai von Bremerhaven in See. Als nächstes Ziel ist Spitzbergen ins Auge gefaßt, dann geht es weiter in die Gcönlandsee und nach Jan Mayen, von dort zurück nach Tromsoe, was gegen Mitte August erreicht werden soll. Nach Ergänzung der Kohlen und Vorräte beginnt der zweite Teil der Reise. Das Schiff fährt längs der Ostküste Nowaja Semljas und versucht, Franz Josefsland zu erreichen. Die Rückkehr ist über Ost-Spitzbergen geplant. Die Expedition hofft» Mitte Oktober Bremerhaven wieder zu erreichen, sie soll vornehmlich zoologifchen Zwecken dienen.
Karlsruhe, 9 Mai. Wie die Großh. Regierung in der Budgetkommission der Zweiten Kammer mitteilte, sind mit der württ. Regierung über einen Anschluß der Murgthaldahn an das württ. Bahnnetz Verhandlungen eingeleitet, über deren Stand jedoch nähere Mitteilungen derzeit nicht gemacht werden konnten. Die Budgetkommission hält die Fortsetzung der Murgthalbahn bis zur Landesgrenze und in diesem Falle die Uebernahme der bereits vorhandenen
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