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76. Jahrgang.

krlcheiut Dienstags, Donnerstags und Samstags. Di» StnrückimgSgedühr beträgt im Bezirk und in nächster Umgebung » PIg. die Zeile, u-etler entjerni 12 Psg.

Samstag, den 28. Dezember 1901.

! 'vierteljährlicher Abonnementspreis in der Stadt Mt. 1.10

I in» Haus gebracht. Mt. 1. 15 durch die Post bezogen im Bezirk;

! auffer Bezirk Mk. 1. 85.

Amtliche Nekarrntmachttngen.

Den Grundbuchämtern

werden demnächst die bei K. Justizministerium aus- gearbeiten Musterformulare für Grundbuchsachen I a bis IV » zugehen.

Für die Benützung, Druck und Anschaffung gelten die im Erlasse vom 11. Januar 1900 ge­troffenen Bestimmungen.

Calw, den 27. Dez. 1901.

K. Amtsgericht. Oberamtsrichter Fischer.

Bekanntmachung.

Im kommenden Jahre werden die ordentlichen Sitzungen des Schöffengerichts je Mittwochs, die ordentlichen Sitzungen in Civitsachen durch den Amtsrichter je Donnerstags, durch den Oberamtsrichter je Freitags abgehalten werden.

Für den Vortrag mündlicher Anfragcst und Gesuche, sowie für Anträge zum Protokoll der Ge­richtsschreiber ist der Samstag jeder Woche be­stimmt. Dringliche Anträge werden jederzeit an­genommen.

Calw, 27. Dez. 1901.

K. Amtsgericht.

Oberamtsrichter Fischer.

Die Ortsbehörden

für die Arbeiter-Versicherung sowie die Herren Verw.-Aktuare

werden auf den Minist.-Erlaß vom 23. Nov. d. I., Min. AmtSbl. No. 21, S. 304, betr. die Aus­scheidung der land- und forstwirtschaftlichen Nebenbetriebe von gewerblichen Hauptbetrieben aus der landw. Berufsgenossenschaft aufmerksam

Bemerkt wird, daß diese Formulare mit den standesamtlichen Formularen versendet werden. Calw, 24. Dez. 1901.

K. Oberamt. Voelter.

Bekanntmachung.

Laut Mitteilung des K. Oberamts Böblingen ist in Aidlingen die Maul- und Klauenseuche aus­gebrochen.

Calw, den 24. Dez. 1901.

K. Oberamt. Voelter.

Bekanntmachung.

Von der Amtsversammlung und dem landw. Bez.-Verein sind in Gemäßheit des Art. 9 des Württ. Ausführungs-Ges. zum Reichsges. über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen für die 3 Jahre 1902, 1903 und 1904 nachstehende Per­sonen als sachverständige Schätzer gewählt worden:

1. Flik, Schultheiß in Althengstett.

2. Kübler, Schultheiß in Breitenberg.

3. Ernst, Schultheiß in Stammheim.

4. Oettinger, Johs., Oekonom m Calw.

5. Haisch, Karl, Müller in Liebenzell.

6. Haug, Jakob, Oekonom in Ostelsheim.

7. Ziegler, Friedr., Hirschwirt in Gechingen.

8. Grazc, Schultheiß in Möttlingen.

9. Braun, Schultheiß in Oberhaugstett.

10. Stoll, Schultheiß in Altburg.

11. Keppler, Schultheiß in Oberreichenbach.

12. Erlenmaier, Schultheiß in Ottenbronn.

13. Wurster, Schultheiß in Agenbach.

14. Lörcher, Schultheiß in Schmich.

15. Volle, Schultheiß in Unterhaugstett.

16. Wolf, Schultheiß in Zwerenberg.

17. Gackle, Christ., Bauer in Simmozheim.

18. Emendörfer, Stadtpfleger in Liebenzell.

19. Seeger, Gcmeinderat in Neubulach.

gemacht und jbeauftragt, das Erforderliche in Ge­mäßheit dieses Erlasses zu besorgen.

Calw, 23. Dez. 1901.

K. Oberamt. Voelter.

Den K. Standesämtern

gehen mit nächster Post die Standesamts­formulare für das Jahr 1902 mit dem Auftrag zu, den Empfang derselben auf dem mitfolgenden Bestellschreiben zu bescheinigen und letzteres binnen 4 Tage» als portopfl. Dienstsache wieder hieher vorzulegen.

Auch sind je 4 Exemplare „Nachtrag zur Bez.-Feuerlöschordnung, betr. die Hilfe­leistung bei Waldbränden" beigelegt und 2 davon in der Ortsregistratur aufzubewahren und die weitere 2 dem Feuerwehrkommandanten und seinem Stellvertreter auszufolgen.

Weitere Exemplare können vom Oberamt bezogen werden.

Calw, 24. Dez. 1901.

K. Oberamt.

Voelter.

Den Ortsbehörden

gehen demnächst die Formulare zu den neuen Stammrollen mit der Weisung zu, dieselben baldthunlichst anzulegen, damit sie bis 3. Februar 1902 dem Oberamt vorgelegt werden können.

Sollte eine Ortsbehörde Geburtsscheine, Er­kundigungsschreiben, Geburtslisten oder Ersuchen um Vorstrafen-Verzeichnisse oder weitere Einlage­bogen zur Stammrolle bedürfen, so wollen solche vom Oberamt verlangt werden.

Bei Anlegung der Stammrollen sind die Vorbemerkungen auf den Titelbogen genau zu beachten.

Feuilleton» Nachdruck verbalen

Lady Diana's Geheimnis.

Roman von Florsnce Marriat.

Fortsetzung.

„Gehen Sie sofort zur Polizei, Philipp, und verlangen Sie, daß Einer der Offiziere das Duell verhindere. Sagen Sie Ihren Namen und teilen Sie dort mit, daß Antony ihr Bruder sei. Aus Respekt vor der englischen Behörde werden sie Ihnen zu Diensten sichen. Schnell, verlieren Sie keine Zeit!" —

Der junge Lord machte sich eilends auf den Weg, Miß Paget in ver­zweifelter Stimmung'zurücklassend. Was sie soeben vernommen, war furchtbar, unerhört, war so Ungeheuerlich, daß cs ihr fast die Besinnung raubte. Aber sie fühlte instinktiv, daß sie jetzt, wo es galt zu handeln, nicht schwach sein durfte. Mit zitternden Händen ordnete sie hastig ihre Toilette und verließ das Haus, zum maßsosen Erstaunen des verschlafenen Portiers, der wohl gewohnt war, junge Männer des Nachts ein- und ausgehen zu sehen, nicht aber eine Dame aus der guten Gesellschaft. Aber Miß Paget kümmerte sich nicht um ihn; sie mußte ja um jeden Preis das Feld zu erreichen, das Duell zu verhindern suchen.

Unterdessen waren Vitozzi und Braganza mit den gewünschten Waffen in den Palast zurückgekehrt und gleich darauf setzte sich der düstere Zug in Bewegung, nachdem Antony unter den Herren zwei Sekundanten gefunden, die Zeuge des Streites gewesen und bereitwilligst darauf eingingen, dem jungen Engländer bei­zustehen.

„Haben Sie noch irgendwelche Bestimmungen oder Wünsche für mich, Fos- brooke?" fragte Braganza unterwegs.

„stiem," erwiderte dieser mit erzwungener Heiterkeit, „es sei denn eine

Tasse schwarzen Kaffee'-, sobald die Geschichte vorüber ist. Den kann ich nun einmal nie entbehren."

„Und Sie, Signor Melsrrom?" wandte sich Antony's Begleiter an ihn, „wünschen Sie vielleicht mir einen Auftrag an Ihre Familie oder Ihre Freunde zu geben?"

„Meine Familie, meine Freunde?" wiederholte der junge Mann bitter. „Ich habe keine. Hörten Sie nicht, wie jener Mann mich nannte, als was er mich bezeichnete? Nein, meine Herren, ich habe nur eine Bitte an Sie zu rich­ten: lassen Sie mein Grab so namenlos sein, wie ich es selber bin."

Nach wenigen Minuten war der Ort erreicht und man traf eilig die nötigen Vorbereitungen.

„Fosbrooke, ist kein Vergleich möglich?" fragte Vitozzi, als er dem Freunde die Waffen einhändigte. „Der junge Mann ist kein ebenbürtiger Gegner für einen Fechter wie Sie sind und Sie würden nur einen unrühmlichen Sieg davon­tragen. Würden Sie sich zufrieden geben, wenn er Abbitte leistete?"

„Gewiß!" versetzte Fosbrooke rasch, „aber ich glaube nicht, daß er es thun wird. Sie werden sehen. — Mr. Melsrrom, meine Freunde möchten unseren Streit b.ilegen, denn sie glauben. Sie seien meinem Degen nicht gewachsen. Wollen Sie Ihre Worte zurücknehmen und Lord Culwarren überreden, uns wieder aufzusuchen?"

„Nein!" war die feste Antwort. „Ich will nicht."

„Ihr Eigensinn kann Ihnen verhängnisvoll werden, Melstrom. Bedenken Sie, — es geht auf Leben und Tod. Antworten Sie mir, — ja oder nein?"

„Sie haben meine Antwort bereits erhalten," entgegnete Antony ruhig. „Ich habe Ihnen nichts weiter zu sagen.

„Nun — dann nehmen Sie die Folgen auf sich!" rief Fosbrooke, ihm