regulärer Friede und eine reguläre Verständigung lein. Die Unabhängigkeit der Buren sei für immer dahin. Er sei nicht für Abdankung Chamberlains und MilnerS, auch nicht für die Entsendung eines Friedens-Kommissärs nach Südafrika. Er sei für eine möglichst liberale Amnestie und Annulierung der Proklamation Kitcheners. Den Deutschen sei volle Anerkennung zu spenden, da sie Meister seien in der Kunst und wissenschaftlichen Forschungen, alle Lehren des Krieges verständen und bei Beendigung desselben alle Reformen mit der aus dem Kriege gemachten Erfahrungen ausgeführt haben würden. Er biete dem Lande seine Dienste an. — Da nur 2000 Personen im Saale Platz finden konnten, in welchem Rosebery sprach, mehr als 15,000 aber Zutritt verlangt hatten, so hat sich Rosebery bereit finden lassen, seine Rede in einem zweiten Meeting noch einmal zu halten.
Berlin, 17. Dez. Der Lokal-Anzeiger meldet aus Konstantinopel: Drei bulgarische Grenzsoldaten, die im Nebel einige Schritte über die türkische Grenze gerieten, wurden am 11. ds. im Bezirk Päschmakla bei Tschiltepe im Vilajet Adrianopel von 10 türkischen Soldaten unter dem Leutnant Mustafa und von mehreren Civilpersonen überfallen und beschossen. Die türkischen Soldaten waren vom l5. Bataillon in Kirdialj. Zwei bulgarische Soldaten gelang es zu entfliehen, der dritte aber wurde 4 km weit ins Innere bis nach dem Dorfe Dolahar geschleppt, wo Leutnant Mustafa ihn enthaupten und seine Leiche vollständig berauben und entkleiden ließ. Der abgeschlagene Kopf wurde dem türkischen Kaimakam von Paschmakla gesandt. Bulgarien verlangt zunächst die Auslieferung der
Leiche, des Kopfes, der geraubten Kleider und Waffen, kündigt aber gleichzeitig an, daß es sich darüber hinaus Genugthuung verschaffen werde.
Paris, 16. Dez. Das Blatt Francais veröffentlicht eine Meldung, in welcher es heißt, daß es Louis Botha nun gelungen sei, an Krüger briefliche Nachrichten gelangen zu lassen. Er soll demselben mitgeteilt haben, daß die Zahl der im Oranje-Freistaat und in der Kap-Kolonie stehenden Buren-Streitkräfte 24 000 Mann beträgt, darunter 14 000 Ausgebildete und 10 000 Rekruten, welch letztere zum größten Teile aus der Kap-Kolonie stammen. Weiter heißt es in der Nachricht, die Buren hätten Lebensmittel in großer Fülle, die sie aus den von den Engländern nicht besetzten Provinzen bezögen sowie aus den den Engländern ab- gcnommenen Proviantzügen. Der Entschluß, bis zum Tode zu kämpfen, werde von den Buren mehr denn je aufrecht erhalten. Wie es heißt, werden die Buren weder einen Kompromiß- noch einen Protektorat- oder trügerischen Autonomie-Vorschlag annehmen sondern ihre volle Unabhängigkeit fordern oder im andern Falle den Tod vorziehen.
London, 17. Dez. Wie hier bestimmt verlautet, hat Präsident Krüger der englischen Negierung die Abtretung von Watersrand mit allen Goldgruben angeboten, falls den Burenstaaten die Unabhängigkeit belassen wird.
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