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Wildbad.

Ein durchaus solides, tüchtiges

Mädchen

das in allen Hausarbeiten erfahren ist. auch etwas vom Kochen versteht, wird von einer Familie mit 2 Kindern bei bester Behandlung noch Mann­heim gesucht.

Lohn 200 jährlich. Eintritt l. März. Zu erfragen bei

Frau Treiber z. Windhof.

H o l z b a ch.

Süger gesucht.

Ein tüchtiger, jüngerer Säger, welcher selbständig arbeiten kann, findet dauernde Beschäftigung bei Wilhelm Dietz, Sägewerk,

R stouranon z gr. Wald.

Ottenhausen.

Bei Husten, Heiserkeit. Asthma rc wird als bestes Linderungsmittel garantiert reiner

Schleuderhonig

per P'd 1,2V empfohlen von M. Bürkle, Schullehrer.

Fuhrkuecht.

Ein ganz tüchtiger. fleißiger, starker, im Alter von 2028 Jahren, welcher selbständig mit Pierden fahren kann, findet bei sehr guter Bezahlung als­bald Stelle.

Zu erfragen im Comptoir ds. Bl.

Fremdenbücher

(Nachtbücher für Gasthausbesitzer) empfi Hst C. Meeh.

HLostrosiv.s».

im Pieise sehr steigend! Prima schönste noch zu ^ 2V. Ha. schöne noch zu ^ IS. Kebr. Kaerrsster, Großhdlg., Stuttgart.

HuilStmsche gesucht.

E n jüngerer, solidir und fleißiger, der mit Pferden umgehen kann, findet gute Stelle bei

Anton Heinen. Pforzheim.

Ebendaselbst findet ein Mädchen, dos kochen kann und willig sich de» Hausarbeiten unterzieht, bis 1. März angenehme Stellung.

Schreib- u. Co-iertinteu

empfiehlt k. U«eli.

Neuenbürg.

Oberes Junker-Acker-Stück Nr ll hat zu

verpachten

Karl Bauer Witwe. Arnbach.

Eine junge, schwere

Arbeits-Kuh smt Kulb

hat zu verkaufen

Ludwig ' uchter, Sensenschmied.

N r u c n b ür g.

Hotlesdienste

am Sonntag Sexagesimä, den 13. Febr. Predigt vorm. 10 Uhr (2. Kor. 12,110; Lied Nr. 329): Stadtvikar Löbich.

Nachm. 1'/, Uhr Christenlehre mit de» Töchtern: Dekan Uhl.

Mittwoch , den 16. Februar, abend- Ühr Bibelstunde.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. 10. Februar. Wie im anzeigenden Teil bereits durch besonderes Inserat bekannt gegeben, wird nächsten Montag den 14 d. M. Herr Apotheker Bozen Hardt im Lokale des Gewsrbevereins bei Pfrommer einen Vortrag überDie Bakterien als Erreger von Kcankheils-, Gärungs- und Fäulniscrschein- ungen- halten, wobei für Jedermann». auch Nichtmitglieder des G»werbevereins» der Eintritt frei ist. Durch den Vortrag soll den Zuhörern ein Begriff gemacht werden, was diese Lebe wesen, welche zur Zeit die kleinsten bekannten Organismen find, zu leisten vermögen, wie sie nach und nach entdeckt und erkannt wurden, welches ihre Lebensbedingungen und Lebens- erscheinungen find, und wie sich der Mensch diesen Feinden des menschlichen Haushaltes gegenüber zu verhalten hat. Zam besseren Verständnis des Vortrages werden Präparate der Bakterien unter dem Mikroskop vorgczeigt werden, wodurch der Vorirag, der schon an und für sich allgemeines Interesse beansprucht, wesentlich gewinnen wird. Wir können diese hier so seltene Gelegenheit, etwas Näheres über das Wesen der Bakier:cn zu hören, nur mit Freude begrüßen und wünschen, daß sie von vielen aufmerksamen Zuhörern benützt wird.

Deutsches Aeich.

Großfürst Konstantin Konstantinowitsch von Rußland und Gemahlin trafen am Mitt­woch abend in Berlin zu einem Besuch am kaiserlichen Hofe ein. Die russischen Herrschaften wurden vom Kaiser auf dem Bahnhof empfangen und nach dem königlichen Restdenzschlosse ge­leitet, wo sie Wohnung nahmen. Da die rus. fischen Großfürsten bei Besuchen in der deutschen Reichshauprstadt fast stets in der russischen Bot­schaft abzusteigen pflegen, wo sich besonders ein­gerichtete Zimmer zur Aufnahme von Mitgliedern des russischen Kaiserhauses befinden, so spricht man von manchen Seiten dem Umstande, daß Großfürst und Großfürstin Konstantin Konstan- tinowltjch von diesem Brauche abgewichen sind und Quartier im Berliner Restdenzschlosse genommen haben, eine gewisse politische Bedeutung zu. Ob diese Auffassung zutrifft, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls bekundet aber das Erscheinen der rus­sischen Gäste am deutschen Kaiserhofe, daß die vortrefflichen Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg durchaus ungetrübt forldauern. Am Donnerstag vormittag traf der Kaiser in Be­gleitung des Großfürsten Konstantin Konstant!' nowitsch in Spandau ein, wo er seinem hohen Gaste dessen preußisches Regiment, das neue 5. Garderegiment z. F. vorführle.

Die Rede, welche vom Staatssekretär des Auswärtigen v. Bülow in der Diens- ^gs'Sitzung des Reichstages gelegentlich des Beginnes der Verhandlungen über den Etat des Auswärtigen Amtes gehalten worden ist, hat weit über die parlamentarischen Kreise hinaus w ganz Deutschland einen vortrefflichen Ein- druck gemacht. Der Hauptteil der erwähnten -neichstagsrede Herrn v. Bülow's war dem Erwerb Kiaotschaus gewidmet; in klarer, über-

zeugender Weise setzte der Regierungsvertreter

die wirtschaftlichen, politischen und maritimen Gründe auseinander, welche Deutschland zu seinem Vorgehen in China veranlaßten und wobei er betonte, daß diese Aktion keine Augen- blicksimprovisation, sondern ein wohlvorbcrcitetes Werk gewesen sei. Im Uebrigen veisicherte der Staatssekretär, daß sich aus dem deutschen Bor- stoß in Ostasten keine Verwickelungen Deutsch­lands mit anderen Mächten ergeben haben und auch nicht zu befürchten sind. Gegen Ende der genannten Reichslagssitzung ließ sich dann Herr v. Bülow noch in einer zweiten kürzeren Rede vernehmen, in welcher er in frischer, anmutender und einen fein humoristischen Zug ausweisenden Art die Stellung Deutschlands in der Kretafrage dahin kennzeichnet?, daß es hierbei durchaus nicht weiter interessiert sei, und sich bei etwa eintretenden Komplikationen ganz im Hintergründe halten würde An demselben Tage, an dem der Staats- iekrelär des Auswärtigen v. Bülow mit seiner Rede über Kreta einen so großen Erfolg im deutschen Reichstag erzielte, sprach Lord Salisbury im englischen Oberhause über die Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland, und wurde in dem amtlichen russischen Regierungsboten ein Artikel gedruckt, der sich mit dem gleichen Thema beschäftigt. Gäbe cs in Rußland ein Parlament, so hätte sich vielleicht Gras Murawiew dem deutschen und englischen Minister als dritter Redner zu derselben Sache angeschlossen, statt durch das amtliche Blatt zu sprechen. Vergleicht man den Inhalt dieser drei gleichzeitigen Kund­gebungen von Berlin, London und Petersburg mit einander, so stellt sich das merkwürdige Ergebnis heraus: London und Petersburg sind in der Frage der griechischen Kandidatur ganz einig; während aber Lord Salisbury noch für sie eintritt, läßt sie Graf Murawiew schon fallen, und hebt die russische Kundgebung ebenso wie die deutsche des Herrn v. Bülow die ungetrübt guten deutsch-russischen Beziehungen hervor.

Die Beratung desFlortengesetzes und des Marine-EtatS in der Bnsgetkommission des Reichstages wird am nächsten Montage beginnen. Das gesamte Begründungsmaterial liegt nun vor. Der Abgeordnete Dr. von Bennigsen, der dieTeilnahme an diesen Beratungen seiner Zeit in Aussicht gestellt hat, ist bereits in Berlin eingetroffen.

Berlin, II Febr. Die Stadtverordneten stimmten der Magistralsvorlage zu, delr die Aufnahme einer städtischen Obligationsanleihe von 60 Millionen.

In der Budget-Kommission des Reichstages gab Staatssekretär Graf PosadowSky eine Darlegung über die Maßnahmen gegen die Verschleppung der Schildlaus nach Deutschland. Allseitig wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß ein Zollkrieg mit Amerika möglichst vermieden werde. Seitens eines Regierungskommissars wurde mit Bestimmtheit versichert, daß der Schädling in Europa vorher nlchl bekannt gewesen ist.

Karlsruhe, 11. Februar. Die Kammer nahm mit allen gegen fünf Stimmen die Er­richtung eines Landgerichts in Heidel­berg an.

Hagenau, 5. Fevr. Auf dem diesjährigen

Lichtmeßjahrmarkt war auch eine Anzahl amerikanischer Pferde vertreten. Ein Beweis, daß Amerika unseren Landwirten in jeder Hinsicht ein immer gefährlicherer Konkurrent wird.

Deutschland und der Weltmarkt.

Der Organismus der deutschen Volkswirt­schaft hat seit der Mitte diejeS Jahrhunderts bedeutende Veränderungen erfahren. Die Bevölkerung ist außerordentlich gewachsen, Industrie und Handel haben ein zahlenmäßiges Uebergewicht über die Landwirtschaft gewonnen, und die deutsche Urproduktion vermag kaum noch in einem ihrer Zweige die Bedürfnisse der gestiegenen Bevölkerung zu decken. Eine soeben erschienene, mit Geist und umfassender Sach­kenntnis geschriebene Abhandlung von Dr. Paul Voigt legt im einzelnen dar, wie weitreichend und tiefgehend vereits die Beziehungen sind, welche die nationale Volkswirtschaft Deutschlands mit der Weltwirtschaft verknüpfen. Ans Grund sorgfältiger Berechnungen kommt ec zu dem Ergebnisse, daß der gegenwärtige Fehlbetrag der lanü- und forstwirtschaftlichen Produktion in Deutschland mit seinen zwei Milliarden Mark an Wert schon ein Viertel des Bedarfs oder ein Drittel der nationalen Eigenproduktion dar­stellt. Die Ernährung von rund 13 Millionen Menschen beruht ausschließlich auf der Einfuhr.

Die Sachlage aber gewinnt ein noch ernsteres Ansehen, wenn man bedenkt, daß außer den 3 Milliarden für unentbehrliche Lebensmittel weiter ein Import von Rohstoffen und Halbfabrikaten in Höhe von rund 1'/, Milliarden unerläßlich ist, um der Industrie Beschäftigung zu gewähren. Mehr als 10 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte unserer Industrie-Bevölkerung wäre ohne unsere Rohstoff-Einfuhr brotlos.- Bezahlt wird dieser Emfuhrvedarf an Lebensmitteln und Rohstoffen mit Fabrikaten, den Erzeugnissen unserer Industrie. Bis jetzt hat sich der Aus­tausch ohne Störungen vollzogen, aber uns fehlt jede Sicherheit dafür, daß dies auch in Zukunft stets der Fall sein wird.Wir haben,- sagt Voigt,nirgends ein unbedingt sicheres Absatz, gebiet, das gleichzeitig das Defizit nuferer

Urproduktion decken könnte. Wir haben uns ohne genügende Rüstung hinausgewagt auf das Meer, ohne im stände zu sein, dir für uns unentbehrliche Ausfuhr und Einfuhr vor Stör­ungen zu sichern.- Jeoe länger dauernde

Unterbindung des Handels, der größtenteils auf dem Seewege unsere weltwirtschaftlichen Bezieh­ungen regelt, müßteDeutjchlandlndieallerschwerste Bedrängnis stürzen.

So führt die Erkenntnis der Abhängigkeit Deutschlands vom Weltmärkte mit größter

Folgerichtigkeit zu der Ueberzcugung von der Notwendigkeit einer starken deutschen Flotte.

Die Ernährung unserer Bevölkerung ist zum gu en Teil aus die überseeische Einfuhr angewiesen, die Rohstoffe für unsere Industrie kommen auf dem Seewege zu uns, unsere Ausfuhr von Fabrikaten, mit denen wir den Import bezahlen, geht den gleichen Weg, Milliarden deutschen Kapitals stecken in entlegenen Ländern, immer