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Dobel.

Hiemit erlauben wir uns Verwandte, Freunde und Bekannte zur

auf Donnerstag den 28. Mtoöer 1897 in das Gasthaus zumHirsch" dahier

sekundlichst und ergebenst einzuladcn mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

WilDekm König, Fuhrmann,

Sohn des Wilhelm Friedrich König, Fuhrmann. Knrilie König,

Tochter des -f Wilhelm König, Postboten.

Allgemeine Nenten-Anstalt

Gegründet 1833. M StUttgllkt. Reorganisiert 1855.

Lebens-, Renten-«. KnMilmßchkknngs-GkskWnst

auf Gegenseitigkeit, unter Aufsicht der Kgl. Württ. Staatsregierung.

Aller Gewinn kommt ausschließlich den Mitgliedern der Anstalt zu gut. >» Bersicherungsstand ea 42 Taufend Polieen. »

Nähere Auskunft, Prospekte und Antragsformulare kostenfrei bei den Vertretern:

in Neuenbürg: Kcrvl MüLenstein, in Liebenzell: Kirstcw Weit.

Neuenbürg.

Kon Stuttgarter Aennvereinskofen

(Bolksfestlofen ü 1 -M)

ist nur noch eine kleine Partie von der Generalagentur eingetroffrn. Ziehung bestimmt am 4. Novbr.

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Zu erfragen im Comptoir ds Bl. Neuenbürg.

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Schöffen- und Geschworenen Listen

sind zu haben bei k, Need.

Lösliche Phosphorsäure.

In der letzten Zeit läuft durch fast alle landwirtschaftlichen Fachschriften und Zeitungen die nachstehende Anfrage:Ist es zulässig, in Attesten die bei Control» lanalysen gefundenen Prozentsätze an Phosphorsäure in Thomasmehlen als lösliche Phosphorsäure kurzer Hand zu bezeichnen?"

Auf den ersten Blick erkennt man, daß man es hier mit einer sogenannten Mache" zu thun hat, indem kaum anzunehmen ist, daß von einer landwirtschaft» lichen Versuchsstation der bei einer Controllanalyse gefundene Gesamtgehalt an Phosphorsäure kurzer Hand als löslich bezeichnet sein sollte. Eine derartige Be­zeichnung ist nach allem Vorliegenden nur ein einziges Mal von Seiten einer Ver­suchsstation vorgekommen, jedoch sofort von derselben wieder richtig gestellt worden. Nun erfahren wir zufällig, daß die angeführte Frage auch von keinem Landwirt, sondern, wie aus uns vorliegenden Originalbriesen hervorgeht, von Herrn Dr. Ull» mann, dem Agitator der Superphosphat- und Knochenmehlfabriken, herstammt. Daß letzteren das Thomasmehl, seiner ausgezeichneten Wirkung und seiner sich immer mehr ausbreitenden Verwendung wegen, recht unbequem geworden, ist längst bekannt. Daran ändern aber auch solch' kleine Machenschaften nichts; das Thomas­mehl geht sicher seinen Weg. Im übrigen zeigt der ganze Vorgang recht deutlich, wie es gemacht wird.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

ZßEnzklö stelle, 23. Okt. Eine höchst betrübende und traurige Kunde überraschte uns heute morgen. Die Frau des Schmiedmeistkrs Stieringer, Mutter von 9 unversorgten Kindern, wovon 2 noch im zartesten Alter sich befinden, siel heute bet Tagesanbruch, als sie im Begriffe war, von der Bühne Futter herabzuwerfen, so unglücklich durch das Garbenloch auf die mit Platten belegte Tenne herunter, daß sie aus der Stelle tot war Die Anteilnahme mit der so schwer geprüften Familie ist im ganzen oberen Enzthal eine allgemeine.

Alten steig, 23. Okt. Am Mittwoch fand in Ettmansweiler im Gasth. zum grünen Baum eine Verhandlung der Wasserbaulechniker, Beamten der K. Forst, und Finanzverwaltung, der beiden Herren Oberamtmänner von Calw und Nagold und der bei der großen Wasser- verjorgungsgruppe beteiligten Gemeinde - Abge­ordneten statt. Es wurde beschlossen, daß die Wasserversorgungsgruppe an die K. Finanz­verwaltung jährlich eine Entschädigung von 100 Mark entrichtet, wofür der Staat das Areal für Reservoire und Leitungslinie (10 km) un- geltlich, jedoch mit dem Vorbehalt des Eigen- lumsrechts zur Verfügung stellt. Nachdem nun die Verträge zwischen dem Staat und den Ge­meinden abgeschlossen und die Baupläne ausge- arbeitet sind, kann dos große Werk alsbald de- gönnen werden.

Pforzheim, 23. Okt. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren 158 Ferkel zugeführt. Alle wurden verkauft und zwar zu einem Durchschnittspreis von 26 das Paar.

Deutsches Weich.

Darmstadt, 23. Okt. Der Fürst von Montenegro, Prinz und Prinzessin Franz Joseph von Battenberg (geb. Prinzessin von Montenegro) sind heute Vormittag von Baden Baden kommend hier eingetroffen und haben sich in das Alexander- Palais begeben. Um 11,45 Uhr hat der Kaiser von Rußland den Fürsten und dessen Schwieger- sohn empfangen.

Im bayerischen Finanzausschuß erklärte auf verschiedene Anfragen der Staalsminister Frhr. v. Crailsheim, daß das Befinden des Königs Otto im Wesentlichen unverändert geblieben sei, ferner daß der Prinz-Regent eine

Aenderung der Regentschaft nicht wünsche und an dem gegenwärtigen Verhältnis nichts geändert sehen wolle.

Lahr, 19 Okt. Rudolf Nestler, Sohn des Stadtrats Albert Nestler hier, hat die Be- rechtigung zum einjährigen Dienst ebenso wie in den Oyten Jahren sein Bruder und sein Vetter, aus Grund eines selbstgefertigten kunstgewerb- lichen Meisterstücks erlangt.

Württemberg.

Stuttgart. Nach einer Mitteilung des St A. ist als Tag des Wiederzusammentritts der Ständeversammlung Dienstag den 23. November in Aussicht genommen.

Stuttgart, 23. Okt. Wie der Schw. Merk, erfährt, hat der hies. Gemeinderat in seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung in Sachen des Rathausneubaues nach erregter Debatte eine Kommission bestimmt, die mit dem K. Finanzministerium wegen des An­kaufes der Legionskaserne in Unterhandlungen eintreten und als Maximalkaufpreis den bereits bekannten Schätzungswert von 2 140 000 »LL anbieten soll.

Cannstatt, 24. Okt In vorletzter Nacht wurde von Bubenhand ein Weinfaß, das im Hofe eines hies. Küfers lagerte, angcbohrt, so daß ca. 1 Eimer neuer Wein ausgelaufen ist.

Hall, 24. Okt. Am 27. Juli ds Js. ist der 28. I. alte verh. Kaufmann und vor- malige Postagent Elsässer v. Gründelhardt nach Unterschlagung von etwa 3000 ^ Postgeldern flüchtig geworden und über Liverpool nach Amerika entkommen. Durch einen vom Staate New Jersey aus an seine Frau in Gründelhardt gerichteten Brief wurde sein Aufenthalt bekannt und wurde von Seiten des Gerichtes auf diplomatischem Wege seine Festnahme und Aus- lieferung beantragt. Elsässer landete nun am 21. ds. im Bremerhafen und wurde dort durch den hies. Stationskommandanten Schmidt in Empfang genommen.

Neckarsulm, 23. Okt. Die Schiffs- werfte, deren Arbeiter bisher bei Sonnenbrand und Winterfrost hantieren mußten, hat nunmehr eine große Werkstätte erstellt, die nahezu vollendet ist und in Bälde bezogen werden kann.

Reutlingen. Hr. Karl Bergmann von der BerlinerUrania" hält gegenwärtig ein Cyklus von Vorträg e n, die sich eines

zahlreichen Besuchs zu erfreuen haben. Der erste Bortrag galt demAntlitz der Erde." Auf einer Reise durch die alte und die neue Welt lernte man an der Hand prächtiger Pcojektions- bilder dasAntlitz der Erde" nach seinen schönsten und merkwürdigsten Zügen kennen. Der münd­liche Vortrag gab vie Erläuterung, wie die eigenartige Gestaltung und die seltsamen Gebilde verschiedener Landschaften durch Schrumpfung und Verschiebung der Erdrinde, durch Ausbrüche des glühenden Erdinnern, durch die Erosion des Meeres und die Anschwemmungen der Flüsse, durch Verwitterung uns den Einfluß der Vege­tation allmählich entstanden ist. Die Bilder, die ununterbrochen wechseln, sind von großer Schön­heit. In der ersten Abteilung dominierten die prächtigen Landschaften von der Riviera, vom Vesuv, die Ansichten von Pompeji rc.; der Glanz- Punkt war die blaue Grotte auf Capri, ein Bild von außerordentlicher Perspektive! Tiefe. In der zweiten Abteilung fesselten besonders dle Wunder des Jellowstoneparks, der Niagara, die Felsensäulen in der Sleinwüstc von Colorado. Der zweite Vortrag behandelte eine Amerika­fahrt. Zunächst wird die Fahrt der drei winzigen Schiffe veranschaulicht, mit denen sich Kolumbus im Jahre 1492 aufmachte um den neuen Erdteil zu suchen. Dann folgt in einer langen Reihe von Bildern eine moderne Ozean­fahrt mit derSaale", einem der schwimmenden Riesenpaläste des Norddeutschen Lloyd Der Zuschauer steht, nachdem er einige berühmte Bauwerke Bremens kennen gelernt, den gewalt­igen Dampfer in Nordenham vor Anker liegen, begleitet das Schiff auf seiner Fahrt durch die Nordsee, an den Kreidefelsen von Dover entlang, durch den verkehrsreichen, schwer zu passierenden Kanal, in welchem bekanntlich dieElbe" des Lloyd im Nebel ihren Untergang fand. Wäh­rend das Schiff in Southampton liegt, werden die Schönheiten der Insel Wight und die eigen­artigen Formationen gezeigt. Dann geht es weiter, hinaus auf das Weltmeer. Man lernt die Einrichtung eines modernen Schnelldampfers, das Treiben an Bord kennen, gewinnt Einblick in die Hilfsmittel und Apparate für Zeit und Ortsbestimmung und erhält eine Vorstellung von Tag und Nacht, Sturm und Sonnenschein auf dem Meere. Die neue Welt kommt in Sicht. Bor dem Auge tauchen die Freiheitsstatue, dir Brooklyn Brücke, die charakteristischen Gebäulich-