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Herrenal b.

Einen Wurf reife

UMchschmeine

hal abzugeben

Z-Hann Gilbert.

Neuenbürg.

Driginallose

L 1 Mark

der Lotterie der deutschen Fachaus­stellung iür das Hotel- und Wirt- schaftswesen, Kochkunst und verwandte Gewerbe vom 14 /31. August d. I-, Ziehung 6. September.

Von diesen Losen sind noch einige . wenige zu haben bei

C. Meeh.

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in Neuenbürg bei A. Neugart; in Wildbab in der Apotheke; in Herrenalb bei C. Bechtle.

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Ueber Nutrose

wird von ärztlicher Seite geschrieben:

Von der größten Wichtigkeit will uns erscheinen, daß sehr erhebliche Quanti­täten von Ntttrose gereicht werden können. Wir sind dadurch in den Stand ge­setzt, den Eiweißbedarf eines kranken und eines ruhenden Körpers zu V,, ja im günstigsten Fall wohl einmal ganz, damit zu decken. Dieser Effect war mit den bisherigen Präparaten wegen der Reizung des Verdauungskanals durch größere Quantitäten und wohl auch des Preises wegen, nicht zu erreichen." Nutrose einzige Fabrikanten: Farbwerke, Höchst a. M. ist besonders geeignet zur kräftigen Ernährung von Rekonvaleszenten, schwächlichen Kindern, Blutarmen, Magenkranken rc. In Schachteln L 100 gr. ausreichend für etwa 15 Mahlzeiten durch alle Apotheken, sowie Droguenhandlungen u. s. w. zu beziehen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. (Einges) Trotz der Hitz:. die an manchen Tagen noch herrscht, machen sich dem aufmerksamen Beobachter bereits genügend Zeichen bemerkbar, die deutlich daraus Hinweisen, daß wir dem Herbste entgegengehen. Das Laub der Bäume wird gelber und fällt teilweise schon ab. Die frische, grüne Farbe verschwindet immer mehr und macht einer bunten Schattier­ung Platz. Aus den meisten Feldern weht der Wind über die Stoppeln. Die Zeit der Rosen ist bald vorüber, und nur vereinzelt sieht man noch diese herrliche Blume; dafür zieren j tzl unsere Gärten die in den verschiedensten Farben blühenden Herbstastern, sowie die Hellleuchlenden Pelargonien und die Fuchsien, umrahmt von der kleinblühcnden blauen Männertreue. Der Ge­sang der Vögel beginnt zu verstummen, und nur hier und da läßt sich noch schüchtern eine ver­einzelte Stimme hören. Dafür sieht man jetzt, besonders gegen Abend, ganze Schwärme von Vögeln sich tm raschen Fluge üben, um die ve- vorstehende Reise in ferne Länder bestehen zu können. Auf dem Lande hört man den ein­förmigen Klang des Dreschflegels, und überall sieht man Vorbereitungen treffen zu dem bevor­stehenden Herbst und Winter.

Calw, 30. Aug. In der gestern vor­mittag im Dreiß'schen Saal stattgehabten Generalversammlung der Bezirks- krankenkasse wurde die Erhöhung der Kassenbeiträge mit 11 gegen 6 Stimmen be­schlossen. (Zu der Versammlung hatten sich nur 27 Personen eingefunden.) Nach den Aus­führungen des Vorsitzenden, Hrn. Fabrikant Baumana, konnte hievon aus dem Grunde nicht abgesehen werden, als es endlich dringend geboten sei, den gesetzlich vorgeschriebenen Reserve­fond von 20000 zu erreichen. Leider stehe die Kasse unter mißlichen Verhältnissen; der Bezirk nehme einen sehr großen Teil der Kassen­beträge in Anspruch, woran der Umstand mit beitrage, daß die Kontrole in den abgelegenen Orten außerordentlich erschwert sei. Um nun einer etwaigen Geneigtheit zur Trennung der Kasse entgegenzulreten, habe die Amtsversamm- lung einen jährlichen Beitrag von 200 ge­nehmigt. Die notwendige Erhöhung betrage bei I. Kl. 1 bei II. 1 bei III. 2 ^ und bei IV. Kl. nur 3 Der Vorsitzende bemerkte hiebei, daß das anwachsende Kapital später die Möglichkeit bieten werde, Unterstützungen schon vom Tage der Erkrankung an zu gewähren, event. könnten auch die Sonntage hereingezogen werden. In der nun folgenden längeren Debatte kam seitens einiger Arbeitgeber zum Ausdruck, daß die seitherigen Beiträge überhaupt schon hoch genug seien und die Steigerung nicht auf­hören werde; auf Seiten der Arbeitnehmer willigte man in die Erhöhung ein, da es sonst ihnen überlassen wäre, eine freie Hilfskasse zu gründen, zu welcher von den Arbeitgebern keine Beiträge geleistet werden müßten. Wie die Ab­stimmung zeigte, wurde der künftige Beitrags­satz von dem größeren Teil nicht für allzu hoch gehalten, wenn man auch gerne gesehen hätte, daß die Amtsversammlung nach Maßgabe des

Verhältnisses einen größeren Betrag bewilligt hätte. Die Erhöhung soll von der ersten Ein­zugsperiode des Jahres 1898 an stattflnden und werden die Beiträge dann in I. Kl. 18 in II. Kl. 27 in III. Kl. 36 ^ und in IV. Kl. 46 ^ pro Woche betragen.

Pforzheim, 1. Sept. Der Direktor unserer Feuerwehrmusik, Herr R. Ruscheweyh, hat s. Z bekanntlich im Aufträge der Chicagoer Weltausstellungs-Kommission eine deutscheKapelle gebildet, um mit derselben die täglichen Konzerte in Chicago auszuführen, die ihm große Aner­kennung und persönlich ein Honorar von 2500 Dollar einbrachte. R. scheint in Amerika in gutem Andenken geblieben zu sein, denn wie wir hören, hat er von Philadelphia neuerdings den Ankrag erhalten, mit einer Kapelle hinübcr- zuschiffln und eine Konzertreise durch die Ber. Staaten zu unternehmen. Die Ueberfahrt soll im Mai eriolgen. R. hat sich als Direktor und auch als Komponist einen geachteten Namen erworben und macht im Konzertsaale mit seiner ordengeschmückten Brust keine üble Figur. 1870 hat er sich bei St. Privat als Kapellmeister ein,» Gardcregiments das eiserne Kreuz erworben.

Pforzheim, 2. Sept. Gestern kamen 8 neue Fälle von T y p h u s e r k r a n k u n g e n (6 Sladi, 2 Land) amtlich zur Anmeldung. Nachdem der Aufforderung des Stadtrats an die Hausbesitzer, die öffentlichen und Privatdohlen zu desinfizieren, bis jetzt nur wenig nach- gekommen wurde, hat der Siadtrat beschlossen, aufKosten der St a d t k a s s e die Desinfektion vornehmen zu lassen.

Gernsbach, 2. Sept. Mit der Aus­führung der e l e k t r i s ch e n Z e n tra lst a t i o n Gernsdach mit etwa 2000 Glühlampen ist die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft. Jnstallations- bureau Straßburg, beauftragt worden.

Pfalzgrafenweiler, 1. Sept. Der gestern hier stattgehadte Biehmarkt war ziemlich stark befahren. Es waren demselben an Ochsen. Kühen und Rindern ca. 500 Stück zu­getrieben worden, die Zahl der beigesührten Schweine belief sich auf 200 (150 Milchschweine und 50 Läufer). Der Handel war bei allen ge­nannten Viehgattungen sehr lebhaft und die Ver­käufer erzielten gute Preise. Wohl seit Jahren ist hier nicht mehr so viel gehandelt worden wie diesmal.

Deutsches Aeich.

Coblenz, 1. Sept. Während des gestrigen Feuerwerks geriet durch herabfallende Feuerwerkskörper der prachtvolle Kaiser- pavillontnBrand und wurde zum großen Teil zerstört.

Würzburg, 1. Sept. Zehn Minuten nach 9 Uhr erschien der Prinzregent mit dem Kaiser und der Kaiserin und den anderen hohen Gästen auf dem Paradefeld bei Diebelried, von der zahllosen Menschenmenge begeistert begrüßt. An der Parade nahmen ferner teil der König von Württemberg, der Großherzog von Hessen, Prinz Albrecht von Preußen, die bayerischen Prinzen, Prinz Ludwig, Prinz und Prinzessin Ludwig, Prinz Ludwig

Ferdinand, Herzog Karl Theodor, ferner alle anwesenden militärischen Gäste. Die Parade fand bei herrlichstem Sonnenschein statt. Es folgte ein einmaliger Vorbeimarsch. Der Prinz­regent führte das ganze Korps, der Kaiser führte sein 6. Infanterie-und 1. Ulanen-Regiment, der König von Württemberg das 4. Infanterie- Regiment, der Großherzog von Hessen das 5. Regiment. Die bayerischen Prinzen führten jeder sein Regiment. Um 11 Uhr war die Parade beendet. Der Kaiser und die Kaiserin unter­nahmen heute Nachmittag eine Rundfahrt durch die Stadt.

In maßgebenden deutschen Kreisen faßt man den T o a st des russ. Kaisers mit dem Wortverbündete Nationen" äußerst kühl auf. Man ist eben in Berlin zu genau über die Absichten des russ. Kaisers unterrichtet, und zu allem hin hat er dem von den Franzosen so lange ersehnten Worte, die sehr deutliche Ein­schränkung hinzugefügt:Im Sinne der Ge­rechtigkeit und Billigkeit zur Erhaltung des Friedens." Daß Rußland in absehbarer Zeit sich dazu hergeben würde. Deutschland und da­mit auch den Dreibund mit Krieg zu überziehen, bloß damit die Franzosen Elsaß-Lothringen wieder bekommen, ist ein Gedanke, der nach der ganzen politischen Konstellation, wie sie z. Zt. besteht, als durchaus unmöglich erscheint. Freilich können sich die Zeiten und damit auch die Anschauungen der leitenden Kreise Rußlands ändern und es bleibt uns Deutschen nichts anderes übrig, als nicht nur für unier Heer, sondern auch für unsere Flotte bei Zeiten zu sorgen, damit wir unter allen Umständen gerüstet sind. Sogar in einem Teil der bisherigen Opposition gegen die Marinevorlagen zeigt sich neuerdings die Ge­neigtheit zu einem größeren Entgegenkommen, falls der neue Marinestaatsjekretär v. Tirpitz eine neue Marinevorlage bei dem Reichstage einbringen sollte.

DerFigaro" wünscht zu wissen, welches Gesicht Fürst Bismarck bei der Kunde vom Abschluß des franko-russischen Allianz­vertrages gemacht habe. Darauf antworten die Berl. Neuest. Nach:.": Wahrscheinlich hat der Fürst einen bedächtigen Zug aus seiner Pfeife gethan und dann viel weniger an den als Thatsache ziemlich gleichgiltigen Allianz­vertrag als an den Umstand gedacht, daß Ruß­land diese Gefälligkeit an den Präsidenten Faure mit vielen Tausenden von Uebersetzungen der Marseillaise ins Russische be­zahlt hat, die in der vorigen Woche in Peters­burg und in andern russischen Städten verbreitet worden sind. Kaiser Alexander III. hatte ein richtiges Empfinden für die Situation, die dem Zarentum ourch die Popularisierung des französischen Revolutionsliedes in Rußland er» wächst, als er beim ersten Spielen jener Melodie durch eine russische Gardekapelle gelegentlich des Kronstadter Flottenbesuchs beim dritten Verse energisch abwinkte, so daß die Musik mit einem schrillen Mißakkord adbrach. Es wäre eine eigentümliche Fügung, wenn der Ällianzvertrag in Frankreich ven konservativen, in Rußland den radikalen Prinzipien zum Durchbruch ver- hülfe.