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Deutsches Meich.

Dem Besuche, welchen Fürst Hohenlohe und Herr v. Bülow auf ihrer Rückreise von Kiel nach Berlin dem Fürsten Bismarck adge- statlet haben, wird in einem Teil der Tages­presse große politische Bedeutung beigelegt. Man erblickt in dem Ereignisse nicht nur die Einleitung zu einer Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Bismarck, sondern auch zu einer vollständigen Rückkehr zu den Ueberlieferungen der Bismarck'schen Zeit. Gewiß kann man nun nur mit Genugthuung diesen Vorgang begrüßen, die Besprechungen, welche der Altreichskanzler mit seinem jetzigen Amtsnachfolger und mit dem angehenden neuen Staatssekretär des Auswärtigen gepflogen hat, werden sicherlich von günstigem Einflüsse auf die Gestaltung der kommenden Dinge sein. Jedoch wird man nicht erwarten dürfen, daß das neue Regierungsprogramm völlig im Bismarck'schen Geiste gehalten sein wird, da­zu haben sich die Verhältnisse denn doch zu sehr geändert. Aber eine gewisse Annäherung an die Bismarck'schen Anschauungen mag sich in der Reichspolitik künfttg am Ende vollziehen, und dies könnte für das Vaterland gewiß nur zum Heile sein.

Durlach, 1. Juli. Eine von der Steuer­behörde erlassene Strafverfügung gegen die Ge­brüder Gritzner lautet auf je 132000 «16, welche zur Steuernachzahlung eingefordert werden. Die Verfügung wurde erst durch wiederholte De­nunziation veranlaßt. Der Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft vormals Gritzner in Durlach legt Wert auf dir Feststellung, daß an der Steuerhinterziehung, deretwegen jeder der beiden Direktoren mit einer Steuer-, bezw. Strafforderung von 132 000 «16 herangezogen wurde, die Gesellschaft als solche nicht beteiligt ist. Durch das Vorkommnis wurde die Feier des 25jährigen Jubiläums des großen und weit­hin bekannten, uut bedeutendem Gewinn arbeitenden Geschäfts zwar nicht vollständig ver­hindert. aber doch in ihrem äußeren Umfang beschränkt.

Pforzheim, 3. Juli. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren 164 Ferkel zugeführt. Bon den Ferkeln wurden 106 Stück zu einem Durchschnittspreis von 26'/r Mark das Paar verkauft.

Württemberg.

Bon dem gewaltigen Umfang der Katastrophe, die das Unterland be­troffen hat. kann man sich einen Begriff machen, wenn man hört, daß der Schaden in Stadt und Markung Oehringen auf °16 800000, in dem Oberamt Oehringen auf «16 34 Mill. an­gegeben wird. Ein imStaatsanzeiger" ent­haltener Bericht über die Reise des Ministers Pischek nach Oehringen läßt die ganze Schwere des Unheils erkennen. In 31 Gemeinden ist die Ernte total zerstört und, da Bäume und Reben zerschlagen und aus der Erde gerissen sind, auf Jahre hinaus auf einen Ertrag nicht zu denken. Die Gegend ist um so härter ge­troffen, als sie keine Industrie besitzt, sondern auf die Landwirtschaft allein angewiesen ist Leider haben nur wenige gegen Hagelschäden versichert; seit etwa 30 Jahren hat es im Be­zirk nicht gehagelt und daher prallten alle Mahn­ungen zur Versicherung an dem Einwande ab: Bei uns hagelt es nicht!" Das Nächste, was nun zu geschehen hat, ist die Wiederherstellung der beschädigten Dächer, wozu man mehrere Millionen Dachziegel bedarf. Es sind zahlreiche telegraphische Bestellungen zu deren Beschaffung ergangen und die Bezirks- und Gemeindebehörden sind behördlich angewiesen worden, den Bedürf tigen vorschußweise mit Gemeindemitteln beizu stehen. Ferner ist für die Ableerung und Wieder- bestellung der Felder Sorge zu tragen. Es empfiehlt sich dort Wicken, Pferdezahnmais, Rüben und Gemüse anzudauen. Drei land­wirtschaftliche sachverständige und ein Obstbau­kundiger sind zur Belehrung der Betroffenen abgeordnet worden; sie haben sich unverzüglich von Ort zu Ort zu begeben und Versammlungen abzuhalten. Eine Landeskollekte ist vorge­sehen; die Zentralleitung des Wohlthätigkeits- vereins, die die Sache in die Hand nehmen wird,

hat sich bereits mit dem Ministerium ins Be­nehmen gesetzt. Für Herbst und Winter soll nämlich durch Straßenbauten Arbeitsgelegenheit geschafft werden. Der Finanzminister hat be­trächtliche Summen aus Restmitteln zur Ver­fügung gestellt. Auch wegen Beschaffung von Streumaterial sind jetzt schon Vorbereitungen im Gange.

Heilbronn, 4. Juli. In der gestrigen Nummer eines Blattes ist mit Fettdruck zu lesen, daß in vorvergangener Nacht in Gellmersbach 13 Personen ertrunken seien. Diese Nachricht ist falsch, es ist niemand ertrunken. Richtig ist dagegen, daß in vorvergangener Nacht kurz nach 3 Uhr wieder hier und in den andern angrenzen­den Oberämtern ein sehr schweres Gewitter, teilweise mit Hagel und wolkenbruchariigem Regen niederging und auch hier in viele Keller Wasser brachte. Gellmersbach im OA. Weins­berg liegt nun etwas tief und es hat allerdings der schwere Regen namentlich an Gebäuden vollends zerstört» was vom ersten Gewitter in der Nacht vom 30. Juni auf 1. Juli noch er­halten war. Zu den Aufräumungsacbeiten wurden gestern früh 15 Soldaten requiriert und 20 dorthin avgeschickt. Durch die Wassermassen und den schon vorher angeschwemmteu Schlamm waren allerdings Leute und Vieh in Gefahr.

Ehingen, 3. Juli. Seit 40 Minuten werden wir von einem furchtbaren Hagelwetter heimgesucht. Viele Hundert Scheiben sind ein­geschlagen , die Gartengewächse total zerstört, mehrere Straßen in reißende Bäche verwandelt. Der Schaden an Bäumen und auf den Feldern läßt sich noch nicht übersehen, doch ist derselbe groß.

Hohlenstein O/A. Neresheim, 3. Juli. Vorgestern Nachmittag wurde unsere Ortschaft durch ein schweres Gewitter heimgesucht. Der Blitz schlug in ein Wohnhaus ein und entzündete dasselbe. Der Sturm begünstigte das Feuer und verursachte das Umsichgreifen desselben bei weiteren 3 Gebäuden. Sämtliche 4 Gebäude sind nun auch in kurzer Zeit vollständig einge­äschert worden.