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Summe erhoben wird, etwa 1 Milk. Mark veranlagt worden. Die Steuer bringt in der Provinz noch ent­sprechend weniger ein, da dort die Warenhäuser großen Stils weit seltener sind, als in den Hauptstädten. In Breslau, der zweitgrößten Stadt Preußens, hat die Erhebung der Warenhaussteuer für das Rech- nungsiahr 1901 sage und schreibe 41281 ergeben, zu welcher Summe im ganzen 5 Firmen beigeiragen haben, die also im nächsten Jahr etwa das Doppelte zu zahlen haben werden. Glaubt man wirklich, mit solchen Lapalien die Warenhäuser töten zu können? Erstens tragen sie die Steuer nicht selbst, sondern die Fabrikanten, die sie ihren kleineren Kunden auferlegen oder sich selbst damit belasten, sowie das Publikum, das das eine Prozent, das eS im schlimmsten Fall mehr zu zahlen hat, gern auf sich nimmt. Die ärgsten Feinde der Warenhäuser, Innungen und Kleinyandels­korporationen, haben schon anerkannt, daß die Waren­baussteuer ihnen nichts nützt, den Warenhäusern nicht schadet. Schon heute kann man sagen, daß die Steuer ein Schlag ins Wasser gewesen ist."

Wir haben, so schreibt hiezu die in Stutt­gart erscheinendeGeschäftswehr", die preußische Warenhaussteuer immer als ungenügend und als ersten Schritt, dem weitere folgen müssen, ange­sehen. Als die Steuer eingeführt wurde, schrieen die Warenhäusler, man wolle sie erdrosseln, jetzt geben sie selbst zu, daß die erhöhten Steuerbeträge kläglich" undLapalien" seien. Hier kann ge­holfen werden! Geradezu lächerlich ist der Ein­wand, die Warenhaussteuer müssen die Fabrikanten bezahlen. Es ist uns schon wiederholt von den verschiedensten Fabrikanten bestätigt worden, daß die Warenhäusler den Fabrikanten schon längst den letzten Pfennig am . Preis abgeschunden haben und hier nichts mehr abzuwälzen ist. Im übrigen rech­net man im Geschäftsleben die Steuern zu den Ge­schäftsspesen und kalkuliert dieselben auf die zu verkaufenden Waren, cs fällt keinem Menschen ein, seinem Lieferanten die Steuer abzuziehen. Auch die Behauptung, daß die Angestellten durch Reduktion der Löhne infolge Einführung der Warenhausum­

satzsteuer geschädigt werden, ist hinfällig. Anläßlich der Umsatzsteuerdebatte im württ. Landtag hat der Abgeordnete Schmidt-Maulbronn mitgeteilt, daß in den WarenhäusernHungerlöhne" bezahlt werden. An solchen kann aber nichts mehr abgezogen wer­den. Wenn also nach demKonfektionär" die preußische Warenhaus-Umsatzsteuer ein Schlag ins Wasser gewesen ist, so wird es sich für den würt- tembergischen Landtag empfehlen eine gründlichere Arbeit zu machen, damit nicht unsere Warenhäusler wie in Preußen hohnlächelnd vonkläglichen" Er­gebnissen und vonLapalien" sprechen können.

Am 7. November 1901 findet wieder eine internationale wissenschaftliche Ballon­fahrt statt. Es steigen bemannte und unbemannte Ballons auf in Trappes, Paris, Straßburg, Mün­chen, Wien, Krakau, Bath, Berlin, St. Petersburg, Moskau. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nach­richt sendet.

(Schnelle Reise.) Der Dampfer Kronprinz Wilhelm" des Norddeutschen Lloyd hat wieder eine glänzende Reise zu verzeichnen. Er legte die Ueberfahrt von New-Iork in 5 Tagen 8 Stunden 18 Minuten zurück mit einer Durch­schnittsgeschwindigkeit von 23,21 Seemeilen in der Stunde. Die Maschinen entwickelten eine Durch­schnittsstärke von 35 628 Pferdekräften. DaS Schiff übertraf seine erste Heimreise um 1 Stunde 30 Mi­nuten oder 0,20 Knoten im Durchschnitt.

(Gesalzene Rechnungen.) Die Debats bringen eine kleine Betrachtung über amerikanische Aerzte und erzählen, daß, als man Mc Kinleys Arzt eiligst ries, dieser große Gelehrte bei seinem

Barbier gewesen sei. Man rasierte ihn; er empfing die Leute, die ihn störten, ungefähr wie man Hunde auf einer Kegelbahn empfängt und erklärte, nicht ausgehen zu können mit der Seife im Gesicht, un­gewaschen, mit halb rasiertem Barte und bat, man möge ihn doch seine Toilette vollenden lassen. Er wieß entschieden ab, sich für einen der Großen mehr zu beeilen, als für einen Teufel und zeigte seinen Glauben an die Gleichheit der Menschen im voll­sten Lichte. Ein großartiger Demokrat! . . . Man frägt sich sogar, ob er nicht ostentativ durch diese Verzögerung ein wenig Langweile markierte, die große Verantwortung der Pflege seines Patienten zu übernehmen. Mc Kinley starb. 5 Aerzte hatten ihn behandelt. Nach seinem Tode zogen sie sich bescheiden zurück und traten wieder an die Kranken­betten der kleinen Leute und hatten sogar den Takt, der Witwe ihre Rechnungen nicht gleich zu unter­breiten. Die Tage vergingen. Das traurige Er­eignis trat in den Hintergrund. Nun finden es die Aerzte an der Zeit, mit ihren Honorarwünschen hervorzutreten. Die Höhe derselben haben sie selbst bestimmt und zwar sind alle 5 einig in dieser Sache, seitdem über den ernsten Fall kein Zweifel mehr sein kann: Sie verlangen alle 5 dieselbe Summe, eine runde Summe: Hunderttausend Franken ein Jeder. Da sie 5 an der Zahl sind, so macht das gerade eine halbe Million. Und dabei mußte der arme Präsident sterben! Natürlich hat man nicht alle Tage einen Präsidenten der Republik zu pflegen, aber der Doktor, der sich beim Rasieren nicht mehr stören ließ eines Präsidenten wegen als wegen eines anderen Sterblichen, fälscht er nicht ein wenig seine Prinzipien, indem er für die Behandlung des Prä­sidenten ein spezielles, ein sehr spezielles Honorar verlangt, denn für gewöhnlich würde er doch kaum hunderttausend Franken verlangen für einen Pa­tienten, den er nicht rettete.

Amtliche und PrimtanMen.

Liebelsberg.

Megsperrve.

Der Vicinalweg von Liebels­berg nach Glasmühle ist in Folge einer vorzunehmenden Correktur vom

Mittwoch, den 6. bis 15. d. M. gesperrt.

Den 4. Nov. 1901.

Schultheistenamt.

Hanselmann.

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Calw, den 5. Novbr. 1901.

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Teilnehmenden Verwandten und Bekannten gebe ^ ich die schmerzliche Nachricht, daß meine liebe Frau, geb. ^ Bizer, heute früh '/-8 Uhr sanft verschieden ist.

Wilhelm Uolb

mit Kindern Louis und Bertha. Beerdigung: Donnerstag mittags 2 Uhr.

Hirsau, den 5. Nov. 1901.

Trauer-Anzeige.

Teilnehmenden Freunden, Verwandten und Be­kannten die erschütternde Mitteilung, daß unsere treu­besorgte, innigstgeliebte Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante

Charlotte Grüner geb. Schuh,

Dienstag früh unerwartet schnell infolge Schlaganfalls verschieden ist.

Um stille Teilnahme bittet

der ticftrauernde Gatte

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mit seinen Kindern Martha, Charlotte und Carl. Beerdigung Donnerstag mittag 2 Uhr.

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