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Spar- und Vorschuß-Bank Wildbad

(eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht.)

Aktiva. Silan; pro 31. Dezember 1896. Passiva.

--ö !

i

Kassenbestand.

25869

82 !

I Geschäftsanteile der Mitglieder ein-

Wcchselbestand.

83258

14 ^

schließlich 6°/o Dividende pro

Mobilien .

1609

^

1896 .

I5I072

09

Anlage des Reservefonds . . .

31731

25

Reservefonds einschließlich der Zu-

Ausstände in laufender Rechnung .

914994

19

Weisung pro 1896 ....

95410

an Vorschüssen . . .

154019

05

! Aufgenommene Anlehen. Sparein-

bei Banken ....

36335

54

lagen und Depositengelder . .

Guthaben der Mitglieder in laufen-

902835

07

der Rechnung.

66470

63

Guthaben der Banken ....

23I0I

17

Trattenverbindlichkeiten .... Zum Voraus erhobene Zinsen pro

7532

08

1897 .

185

09

Gewinnvortrag pro 1897 . . .

1210

86

I2478I6

99

1247816

99

Mitgliederzahl:

am 1. Januar 1896 . 483

neu eingetreten.52

535

ausgetreten durch Tod 9, freiwillig 4. 13

Stand am 1. Januar 1897 .! 522

Der Borstand:

Kr. Greiber. K. Währrer. W. Almer jr.

Zimmerlente

werden angenommen bei höchstem Lohn; überhaupt 2 Mann wo mit Hobelarbeit bew-indert sind bei

Jakob Walter,

Zimmergkschäst IN Pforzheim.

Calw E>n kräftiger.'

,1 1LQAS,

welcher Lust hat. das Zimmergeschäft gründlich zu erlernen. findet eine Lehrstelle bei

Ernst Kirchherr, Zimmermeister. Brötzingen.

.Nichtige

Bau- ick WeWmm

finoeil dauernde Arbeit bei hohem Lohn bei

Schreinermeister Klumpp. Neuenbürg.

Is. Kräuter-Käse

empfiehlt

Felix Nall.

in Lllen Lorten bei 0. Nesb-

Aus Stadl, Bezirk und Umgebung.

Von der evang. Oberschulbehörde ist am 7. Mai die Schulstelle in Igelsloch dem Unterlehrer Georg Lauter in Heidenheim über­tragen worden.

Neuenbürg, 10. Mai. Die Mai­witterung läßt auch diesmal manches zu wünschen übrig und vom diesjährigen Frühling über- Haupt kann man gerade nicht sagen, daß er ein besonders liebenswürdiger Geselle wäre. Er bietet zwar hie und da einmal einen schönen Tag, meist aber ist er noch recht kühl und der Himmel zeigt alle Augenblicke ein Gesicht, als ob cs bald losregnen wollte. Am gestrigen Sonntag kam cs wirklich zu einem etwas frostigen Regen, während es in voriger Woche Reif, ja sogar Eis gab. Der Schaden, der dadurch ver­ursacht wurde, wird von Sachverständigen noch sehr verschieden beurteilt. Die meisten Stimmen lauten dahin, daß die Baumblüte nicht notge« « litten hat, wohl aber sei der Graswuchs sehr zurückgeblieben, so daß es abgestandene Wiesen grebt. Hoffen wir, daß auch die so gefürchteten Gäste, die 3 gestrengen Herren Mamertus. Pankratius und Servatius (11., 12. u. 13. Mai) ein Einsehen mit der überall sonst prächtig stehenden Vegetation haben, wird doch von allersher die Entstehung der Maisröste kurz und bündig auf die sogen,gestrengen Herren" geschoben. Da jedoch diese Erscheinungen so periodisch wiederkehren, so kam man zu der Ansicht, daß hier eine kos­mische Ursache vorhanden fei. Bis auf den heutigen Tag hat die Meteorologie sich lebhaft mit der Untersuchung der Ursachen dieser Mai- sröste beschäftigt und eine Menge Hypothesen aufgestellt, doch hat man eine vollkommene Ein­sicht «n alle Umstände, welche hierbei in Frage kommen, bis jetzt noch nicht. Diegestrengen Herren" sind übrigens, was hier erwähnt sein mag, alle ausgezeichnete Männer gewesen und haben in der Entwicklung des Christentums einen wohlverdienten Ehrenplatz eingenommen. Sankt Mamertus war Bischof von Vienne und lebte im fünften Jahrhundert. Man berichtet von ihm, er habe alles gewußt, was dem Menschen zu wissen möglich sei, und es habe keine Frage gegeben, die er nicht habe beantworten können. Pankratius war ein Opfer der Christenver­folgung, seine Eltern waren Heiden und wohnten in Kleinasten. Als sein Vater gestorben war, ging Pankratius nach Rom, wo er sich im christlichen Glauben unterrichten und laufen ließ. Die Herden nahmen den mutigen Jüngling gefangen, und er wurde dann durchs Schwert hingerichtet. Servatius war zu Anfang des vierten Jahrhunderts geboren. Er wurde

Bifchof von Torgern-Mastricht. Bon seiner Wirksamkeit als Oderhirte erzählte die Sage Wunderdinge. Aus vorstehenden Notizen ecgiebi sich, daß die Geschichte der Eisheiligen nichts Absonderliches enthält. Sie haben ihren bösen Ruf lediglich von dem Umstande empfangen, daß ihre Gedenktage zufällig in die kritische Periode fallen, in welcher der Nachwinter seine letzten Trümpfe auszuspiclen pflegt.

Deutsches Aeich.

Berlin, 8. Mai. Die beiden neuen Garnisonskirchen in der Hasenhaide sind heute in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin feierlichst cingeweiht worden

Der deutsche Kaiser hat mit seiner orientalischen Politik eine glänzende Genugthuung dadurch erhallen, daß jetzt, vielleicht England allein ausgenommen, alle Welt darüber einig ist, daß man den ersten Vorschlag des deutschen Kaisers, nämlich die griechifchen Häfen zu blockieren « und so einen Kriegsausbruch zu verhindern, hätte befolgen sollen. Jener Vorschlag ist bekanntlich von den Engländern durchkreuzt worden und die deutsche Diplomatie hat der englischen den Laib gründlich hcimgegeben, indem sie den Vorschlag Salisbury's, eine europäische Konferenz wegen der orientalischen Frage einzuberufen, bei allen übrigen Großmächten zur Ablehnung brachte. Zu allem hin hat noch der deutsche Kaiser dem türkischen Sultan zu den Siegen seiner Truppen gratulieren lassen, und speziell französische Blätter sind es. welche unumwunden eingestchen, daß Deutschland wiederum an der Spitze der euro- päischen Politik stehe und die Geschicke Europas in der Hand habe.- Abgesehen von den Gründen der Gerechtigkeit, welche den deutschen Kaiser mit Zustimmung des ganzen deutschen Volkes zu seiner türkenfreundlichen Haltung offenbar ver­anlaßt haben, sind es noch ganz besondere Gründe, welche Deutschland darüber freudig stimmen müssen, daß der griechisch-türkische Krieg eine so glänzende Wendung für die Türkei ge­nommen hat. Von deutschen Lehrmeistern sind die türkischen Generalstabsosfiziere herangeschult worden und mit aus Deutschland bezogenen Waffen kämpien die türkischen Truppen. Die griechischen Oifiziere dagegen sind von Franzosen herange- schnlt worden und mit Waffen französischer Ab­kunft holen sich die Griechen ihre wohlverdienten Schläge.

Berlin. Der Bundesrat hat den Ge­setzentwurf wegen Abänderung der Gewerbe­ordnung und des Kcankenversicherungsgesetzes den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Dem zweiten Nachlragsetat wurde zugestlmmt.

Dem von der Regierung eingebrachten Ge­setzentwurf über das Auswanderungswesen ist bei

der zweiten Lesung im Reichstage eine in der Hauptsache durchaus beifällige Aufnahme zu Teil geworden, und auch die Vorberatungs- Kommission hat an den Grundzügen der Bor« läge keine wesentlichen Aenderungen oorgenommen. Ein Antrag des Grafen Kanitz, der. um dem Mädchenhandel zu steuern, für die Verleitung zur Auswanderung zum Zwecke der Prostitution Zuchthausstrafe bis zu zehn Jahren vorschlägt, wurde mit einem Zusatz des Abgeordneten Bebel nahezu einstimmig angenommen. Am Freitag wurde ein Antrag auf Einführung des allge­meinen Wahlrechts in Elsaß Lothringen ange­nommen; desgleichen die Margarinevorlage in zweiter Lesung und mit ihr ein Antrag auf Trennung der Verkaufsräume für Butter und Margarine in Städten von über 5000 Ein­wohnern. Am Samstag fand die dritte Be­ratung des Auswanderungsgesetzes und deS Margarinegesetzes statt.

Köln, 8. Mai. (Privattelegramm des Spezialberfchterstatters derKöln. Ztg." auf dem Kriegsschauplätze.) Die Türken haben Volo eingenommen.

Bremen, 7. Mai. Der Handclskammer- pläsident Lambert Leise witz hat auS Anlaß feiner heutigen silbernen Hochzeit 50000 für einen Bücgerpark gestiftet. Der verstorbene Senator Uhlenkamp vermachte dem Bremer Kunstverein außer seiner Gemäldesammlung ein Legat von 300 000 behufs Anschaffung von Oelgemälden.

Württemberg.

Stuttgart, 7. Mai. Der König und die Königin werden sich, wie der Schwäb. Merkur" vernimmt, zu den Jubiläums- feierlichkeiten nach London begeben. Prinz Albrecht von Schaumburg-Lippe und Herzogin Elsa von Württemberg, deren Vermählung hier gestern festlich begangen worden ist, haben sich zunächst nach Friechdrichshafen begeben und im dortigen königlichen Schlosse Wohnung genommen.

Stuttgart, 6. Mai. Gestern mittag von 3Uhr ab fand im großen Saale desHerzog Christoph" eine Landesversammlung der konservativen Partei Württembergs statt. In längerem Vortrag führte Hr. Rechts­anwalt Kraut aus: In weiten Kreisen herrscht z. Z. lebhafte Unzufriedenheit, aus allen Ständen uno Berufsklassen höre man Klagen über die wirtschaftliche Notlage, über Zurücksetzung und ungenügende Berücksichtigung ihrer Interessen seitens der Regierung und der politischen Parteien. Zum Glück sei ein großer Teil dieser Klagen nicht völlig begründet und rühre daher, daß dir Menschen sich angewöhnt haben, sich nur mit denen zu vergleichen, die über ihnen stehen und