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Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 2. Mai. Za der in der letzten Nr. ds. Bl. an dieser Stulle enthaltenen Notiz über den Unfall, der die Blaich'schc Familie betroffen, tragen wir aut Wunsch nachstehende Berichtigung nach. Der Vater des ertrunkenen Kindes war mit dem Laden seiner Korbwaren am Freitag abend zum- Markt nach Hsrrenakb fertig und hat dann einen Handkarren in seine nahe gelegene Scheuer verbracht; hiebei sprang sein einziges Kind, ein Mädchen von über zwei Jahren, ihm nach. Blaich konnte aber durch das Geraffel des Wagens das nacheilende Kind nicht hören. Die Frau des Blaich sah das Kind ihrem Manne nachlaufen, währenddem sie den Fensterladen zumachte. Nach der Rückkehr ihres Mannes fragte sie sofort nach dem Verbleib des Kindes, worauf jener nur erwidern konnte, daß er das Kind nicht gesehen habe. Sofort angestellle Nachforschungen blieben, wie bekannt, erfolglos.
Neuenbürg, 2. Mai. Tkr hiesige Ge> flügelzüchterverein, der nunmehr seit einem Jahre besteht, darf sich schon nach so kurzer Zeit einer Errungenschaft erfreuen. Verschiedene Mitglieder des Vereins beschickten die in den Tagen vom 25. bis 27. April stattgesundene Jubiläums- Ausstellung des Vereins der Vogellreunde in Stuttgart mit Ausstellungsobjekten. Es er- hielten für Hühner einen Ehrenpreis: G. Haasis in Unterlengenhardt; einen zweiten Preis: W. Köhler hier, G. Miltenberger, Grunbach, einen dritten Preis: R Me eh hier; für Tauben erhielten einen zweiten Preis Rov. Silbereisen hier, einen dritten Preis A. Weik und Rob. Silbereisen, sämtliche hier.
Pforzheim, 1. Mai. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren 60 Ferkel zugeführt. Von denselben wurden 52 Stück zum Durchschnittspreis von 30 cM das Paar verkauft.
Deutsches Aeich.
Der Reichstag hat am Freitage die allgemeine Erörterung der auf die Invalidenversicherung bezüglichen Vorlagen und sämtliche Anträge auf Kommisstonsderatung mit großer Mehrheit abgelehnt
Der deutsche Botschafter in Konstantinopel hat in einer Audienz dem Sultan die herzlichsten Glückwünsche Kaiser Wilhelms zu den Erfolgen der türkischen Armee uno ihrer vorzüglichen Haltung überbracht.
Die »wahr? Gefahr für den europäischen Frieden" wird in einem längeren Artikel der „Hamb. Nachr." in der unfriedlichen Politik Englands erblickt. Das vereinte Europa mäste daher England zur Friedfertigkeit zwingen. Englanv, dessen eigentliches Interesse der Geldsack sei. werde auch vor einem Gewalt- akt gegen die Delagoabucht nicht zurückschrecken, wenn ein allgemeiner Weltbrand ausgebrochen sein werde. Die Flottenbewegung könne als ein Zeichen gelten, daß ein solcher bereits als nahe bevorstehend erachtet wird.
Der politische Redakteur der „Germania" Schlesinger, der wegen Erregung öffentlichen Aergernisses zu 400 Mk. Geldstrafe verurteilt worden war, wurde als Ausländer aus Deutschland ausgewiesen.
Nach einem schwülen Vormittage entlud sich am Donnerstag unter wolkenbruchartigem Regen über Krojanke und der Umgegend um die Mittagszeit ein sehr schweres Gewitter, das in ungeschwächter Heiligkeit drei Stunden lang währte. Ein Blitzstrahl fuhr in den der Frau Oderamtmann Roggenbau gehörigen Viehstall und setzte denselben in Brand. Wenige Minuten
darau» eifolgle wieder ein heuiger Donnerichtag. und fast gleichzeitig sti g >ine Feuscsäule aus dem 200 Meter entfernten Schantalle, wohin kurz vorher dir Schafe von der Weide zurückgelehrr waren. Die Schafs , 600 an der Zahl kamen, mit Ausnahme von dreien, die mst vieler Mühe gerettet wurden, in den Flammen um.
Würzburg24. April. Das Militär gericht verurteilte den Faßarlillsrie-Lieutenant Kölsch wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 45 Tagen Festung. Bei dem Ssluttchleßen zu Ehren des- neuen Kestungskommandanlen von Germersheim halte Kölsch befohlen, dte vorge- schriebene Reinigung des Rohres zu unterlassen, damit die Schüsse schneller folgten; das Rohr platzte und vier Kanoniere erlitten mehr oder minder schwere Verl« Zungen.
Moos (A. Bühl), 29. April!. Ein seltenes Vorkommnis. Beim, Wiederbeginn des neuen Schuljahres hiesiger Volksschule wurden in der ersten Klaffe zwar dk Mädchen, jedoch keine Knaben ausgenommen.
Die Abänderurrg des LnfaüdeiHcherurtgs-Gesetzes.
Dem Reichstag liegt bekanntlich ein Entwurf über die Avänderung des Gewerbe Unfallversicherungs-Gesetzes vor. Leider ist wenig Hoffnung auf die Annahme desselben in dieser Session vorhanden, wenn der Reichstag sich, den Beschluß, seiner Kommission über die künftig inne- zuhaltende Karenzzeit zu eigen macht. Dieser geht dahin, daß, dir Zeit, während welcher dem Unfallverletzten zunächst in dem Rahme» der Krankenversicherung Pflege zu, Teil wird, von 13 ar»f 4 Wochen herabgesetzt werden soll. Die Berufsgenoffenschaflen würden in Zukunft also schon nach Ablauf der vierten Woche gezwungen sein, die Fürsorge für die Unfallverletzten zu übernehmen.
Welchen Beweggründe» dieser Beschluß seine Entstehung verdankt, ist unschwer zu ermessen. In dem gegenwärtigen Reichstage giebt es be- kanntlich Viele Abgeordnete, die ihre Arbeiler- frcundlichkeit gar nicht genug glauben hervor- Zehren zu können, und welche sich im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen zu erhöhtem Eifer angespornt fühlen. Bei parlamentarischen Körper- schäften, die aus allgemeinen Wahlen hervorgegangen sind, gehören diese Erscheinungen zu den alltäglichen. Nichtsdestoweniger erweisen sich die Urheber des vorerwähnten Beschlusses hier keineswegs als die wahren Freunde des Ärbeiterstandes.
Eine Herabsetzung der Karenzzeit von 13 I auf 4 Wochen hat auch nicht die mindeste Aus- sicht auf Annahme durch den Buudesrat, denn sie bedeutet nur eine Stärkung des Leichtsinns der Arbeiter gegenüber den Betriebsgefahren und eine Verdoppelung der Lasten für die Be> rufsgenossenschasten. Es handelt sich hier nicht blos um finanzielle Mehrleistungen, sondern auch um eine Erschwerung des Geschäftsganges, d. h. um eine Vermehrung der ehrenamtlichen Tätigkeit bei den Berufsgenoffenschaflen. Nach beiden Seiten hin ist das deutsche Gewerbe zur Ueber» nähme weiterer Verbindlichkeiten nicht befähigt. Schon jetzt wird ihm der Wettbewerb mit dem Auslande sehr erschwert, welches bekanntlich erst zu einem ganz kleinen Teile der staatlichen Arbeitersicherungsgesetzgebung Deutschlands nach- gefolgt ist, folglich auch keine Bersicherungs- ausgaben kennt. Was soll aus diesem Wettbewerb werden, wenn sich die deutschen Versicherungsbeiträge um das Doppelte steigern? Und wo soll man die Kräfte zur Ausübung der für das Wohl der Unfallversicherung ganz un- entbehrlichen ehrenamtlichen Thäligkeit der Be-
rmsgenoffen yernehmen. wenn die Pflichten der Genossenschaften noch vermehrt werden?
DaS Haschen nach Volkstümlichkeit allem verbürgt noch nicht die Zweckmäßigkeit eines gefaßten'Beschlusses. Wrs werden-weite Volkskreise hier wieder zu ihrem Nachteile erfahren. Die verbündeten Regierungen können mit Rücksicht auf die deutsche Gütersrzeugung Sem Kommtffions. Vorschläge nicht heitreren. So scheitert das Gesetz voraussichtlich; vieParleien-setzen dann ihren Willem, in Arbeitersreundlichkil zu g'änzen, durch, und- die Arbeiter haben das Nachsehen.
Württemberg.
T'ü'b i ngen -.l. Mai. Als gestern «Abend gegen 7« Uhr Herr Prof. Drr v. Schiwabe einen Spaziergang machte, wurde er mitten auf der Neüurdrücke vom Schlag- getroffen. Vorübergehende trugen, ihn in das nächste? Haus, wo er sich wieder srholte.
We l n s b e r z . 30. April. Im Gewerbe- verein Weinsberg, hielt gestern abend Herr Landtagsabg. Hegie aus Brsitenau einen sehr belehrenden Vortrag über die Entwickelung des Eisenbahnwesens» wobei er, über di» almos» phänschen Bahnen, Motorwagen, Zahnradbahnen, Seilbahnen, Dampfwagen, eltzktr. Betrieb, ferner, über den Bau derselben, über das Sig«ol- und- Bahntslegraphenwesen, den Kostenpunkt!, Staatsund Privatbahne», Rentabilität der Eisenbahnen». Fahrkartenpreis eingehend sprach und auch eine Slatistick verlas über die seit dem Jahr 184L vorgekommenen zrößeren Wenbahnunfälle. Verdienter Beifall wurde dem Redner am Schluffe seines VortragB zu teil..
Herren de rg, 2. Mai. Gestern abend 9 Nhr 15 Mi», ereignets sich bei, Ankunft des Zuges, welcher von Stuttgart kam, ein schweres Unglück, indem zwei Fxsuen von- Altingen und Unterjesingen,, welche Mt einem, kranken Kinde beim Arzt is Stuttgart geweM waren, .vor Halten des Zages ach hies. Station ausfLeigen wollten und so unglücklich unter denselben gerieten. daß eine Frau, und das Kind sosE tot waren, während dis andere Frau gleich nach Berbringusg in das hics. BezrMkrankentzaus an den erlittenen Verätzungen starb.
Ausland.
Die Kaiserbesegrmng in Petersburg
hat nach ziemlich allgemeinem Urteil eine über die Bedeutung eines HKflichkeitsbrsuches weit hinausgehende Bedeutung. Schon der überaus warme Ton der Trinksprüche des Zaren und des Kaisers Franz Josef, die Hervsrhevung einer Gemeinsamkeit in den Prinzipien und der Solidarität in der Vertretung der Friedensinteressen ließ auf eine politische Annäherung beider Reiche schließen. Während es aber sonst bet Monarchen- degegnungen meist mit mehr oder minder herzlichen Trmksprüchen und einer vertraulichen Aussprache der Herrscher und Minister sein Bewenden hat, ist aus der Begegnung in St. Petersburg sofort eine bezeichnende gemeinsame politische Handlung hervorgegangen.
Die beiderseitigen Minister des Auswärtigen, Graf Mnrawiew und Gras Goluchowski, haben nämlich von Petersburg aus gleichlautende Noten an die russischen und österreichisch-ungarischen Vertreter in Bukarest, Belgrad, Sofia und Cettinje erlassen, in denen auf Grund des zwischen dem Zaren Nikolaus und dem Kaiser Franz Josef gepflogenen Gedankenaustausches die Befriedigung beider Herrscher über die korrekte Haltung der Regierungen der vier Balkanstaaten Rumänien, Serbien, Bulgarien und Montenegro während der türkisch-griechische«