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Neuenbürg, 1. Mai. Korbmacher Blaich und Frau hatten gestern Abend das Unglück, ihr einziges Kind zu verlieren. Der Vater war mit seinen Weiden am Ufer der Enz beschäftigt, wo, wie es scheint, von ihm un­beachtet, auch das Kind spielte und ins Wasser fiel. Als die Mutter von einem Ausgang nach Hause kam, vermißte sie das Kind und es wurden alsbald Nachforschungen angestellt. Nach langem Suchen wurde das Kind am Rech.-n im Kanal der oberen Ssnsenfabcik gefunden. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Calw. Die Thalmühle ging in den letzten Tagen durch Kauf an eine Gesellschaft aus Pforzheim über. Der Kaufpreis beträgt 32000 -M. Die auf dem Anwesen betriebene Müllerei und ebenso die Wirtschaft sollen ein- gehen. Die Käufer beabsichtigen eine Fabrik zur Herstellung von Schrauben und verwandten Artikeln einzurichten und eine große Anzahl von Arbeitern zu beschäftigen. Die Errichtung eines gewerblichen Etablissements wird manchem will­kommen sein, da im Nagoldthale und den um­liegenden Orten Arbeitskräfte genug vorhanden > sind.

Nagold. 30. April. Dem Komponisten des neuen LiedesDie Wegwarte", Herrn Se minarmufikoberlehrer Hegele wurde vorgestern abend 9 Uhr vom hies. Liederkranz ein Ständchen gebracht. Letzterer brachte damit seinen Dank zum Ausdruck für die Widmung des obenge­nannten Liedes seitens des Komponisten. Der gestrige Krämer- und Biehmarkt war, was letzteren anbelrifft. ziemlich stark befahren. doch wurde nicht viel gehandelt und gekauft. Der Krämermarkt war weniger lebhaft wie sonst.

Neuenbürg, 1. Mai. (Schweinemarkt.) Zugcsührt wurden 3540 Stück Milchjchweine, welche zu 2028 per Paar raschen Absatz fanden.

Deutsches Weich.

Noch einmal hat die p a r l a m e n t a r i s ch e Hochflut nach Ablauf der österlichen Fericn- pause voll eingesetzt. Am Dienstag sind gleich­zeitig der Reichstag nebst seinen verschied­enen Ausschüssen und das preußische Abgeordnetenhaus wiederzusammenge- treten uud am Mittwoch folgte auch der Bund es rat mit der Wiederaufnahme seiner Thätigkeit nach. Leider war in beiden Volks- Vertretungen die Besetzung des Hauses eine recht schwache, welche Erscheinung gewiß nicht besonders erfreuliche Aussichten auf den Fort- gang der nachösterlichen parlamentarischen Ver­handlungen eröffnet. Für den Reichstag wie für den preußischen Landtag sind ungeachtet der schon erheblich langen Dauer der gegenwärtigen Sessionen noch ganz neue und wichtige Vorlagen angekündigt, für jenen der Entwurf einer Militär- strafprozeßordnung für das ganze Reich, für diesen die Novelle zum Vereinsgesetz. Mit der Einbringung beider Vorlagenhapert's" jedoch noch immer, ihr scheinen selbst jetzt noch ge­wisse Schwierigkeiten entgegenzustehen. Im Speziellen darf dies wohl von der Novelle zum Vereinsgesetz gelten, kein Wunder daher, wenn im Hinblick auf diese Verzögerung erneut Ge­rüchte über angebliche ernste Differenzen im Schooße des preußischen Staatsministeriums in der Frage einer Verschärfung der Bereinsgesetz- gebung umgehen, es muß sich ja bald zeigen, ob den betreffenden Gerüchten wirklich etwas Wahres innewohnt.

Der Reichstag begann am Mittwoch die erste Beratung der Novelle zum In- validenversicherungsgesetz und der

hierzu einerseits vom Abaeordnelen v. Ploetz (koas.), andererseits vom Abgeordneten Rösicke (wild-lib.) in Gestalt besonderer Gesetzentwürfe eingebrachten Abänderungsanträge. Die Re­gierungsvorlage strebt bekanntlich in ihren Kern­punkten eine Vereinfachung des Marken-Klebe- systems, eine Erhöhung der Renken und eine anderweitige Verteilung der Rentenlast an. Der erste Redner des Tages. Abg. v. Ploetz, er­kannte an, daß diese Vorschläge eine wesentliche Verbesserung des Jnvaliditätsversicherungs- gesetzes bedeuteten, doch empfahl er d'e von ihm eingebrachten Abänderungsvorschläge, welche die Landwirtschaft bei Tragung der Rentenlasten gegenüber den großen Städten etwas günstiger stellen wollen. Der dann folgende Redner, Abg. Rösicke, befürwortete natürlich die von ihm gestellten Abänderungsanträge, die im Allgemeinen auf eine Einfügung verschiedener Bestimmungen der Regierungsvorlage, besonders derjenigen über die Vereinfachung des Marken­klebens, in das schon bestehende Gesetz zielen; dagegen bezeichnte er die Vorschläge des Herrn v. Ploetz als oberflächliche einseitige und in ihren Wirkungen bedenkliche. Regierungsseitig erklärte der Direktor im Reichsamte des Innern von Woedtke, daß der Regierung weder die Ploetz'jchen noch die Rösick'schen Vorschläge an­nehmbar erschienen. Zuletzt sprach noch der Reichsparteiler Gamp, welcher die Abänderunqs- anträge des Abg. v Ploetz unter Betonung ihrer hohen sozialpolitischen Bedeutung gegen die Angriffs des Abg. Rösicke verteidigte.

Die Reichstagskommission für die Gewerbe- ordnuugsnovelle über die Organisation des Handwerks, hat unverändert die ZZ 8l, 81a 81b angenommen, enthaltend die

allgemeinen Vorschriften über die Bildung der Innung und die Ausgaben derselben, ferner die W 82 und 83 betreffend die Regelung der Ausgaben der Innung, ihre Einrichtung und Verwaltung

Der Bundesrat hat dem Handels­gesetzbuche in der vom Reichstage beschlossenen Fassung zugestimmt. Der Reichstagsbeschluß über die Aufhebung des Jesuilengesctzes wurde an eine Kommission verwiesen.

In den Kreisen der Freunde der deutschen Kolonialverwaltung wird man wohl nur mit Bedauern die Kunde vernommen haben, daß der Reichskommissär Dr. Peters von der Diszi- plinarkammer, die zu Berlin für die Beamten der Kolonialverwaltung und der Schutzgebiete besteht, zur Dienstentlassung und zur Tragung der Kosten des Prozeßverfahrens ver- urteilt worden ist. Denn Dr. Peters hat sich um die Erforschung und Erschließung Deutsch- Ostafrikas hoch verdient gemacht, ja, die Er­werbung und begonnene Zivilisation dieses großen Ländergebietes wäre für die deutsche Regierung überhaupt vielleicht gar nicht möglich gewesen, wenn Dr. Peters nicht durch sein kühnes, um­sichtiges und energisches Auftreten in diesem Teile desdunklen Kontinents" die Wege hiezu geebnet hätte. Um so beklagenswerter ist es, daß gegen einen solchen verdienstvollen Manne mit der empfindlichsten Strafe der Entlassung aus dem Reichsdienste vorgegangen werden mußte, und daß er nun für den deutschen Kolonialdienst verloren ist. Aber andererseits verschafft der Spruch des Disziplinarhofs dem beleidigten Ge­rechtigkeitsgefühl des deutschen Volkes Genug- thuung. Die Hinrichtung des Negerknaben Mabruk, der in die Station einen Einbruch ver- übt, sowie die der Negerin, die einen Flucht­versuch aus der Kettenhaft gemacht hatte, stellen sich als grausame Willkürhandlungen dar, die auch durch die Ausnahmebedingungen der afri­kanischen Justiz nicht zu rechtfertigen sind. Die

uameaichUche Mißyanslung ber Negerwelver, Vie

einen Verccauensarnch begangen hauen, beweist, daß auch dec gebildete Europäer sich unter der Glut der afrikanischen Sonne zu Rohheiten hin- reißen läßi, die denen der eingeborenen Häupt­linge nichts nachgeben; dec von dem Gerichtshof stark belonie Gesichtspunkt, daß durch dergleichen Scheußlichkeiten das Ansehen deS deutschen Namens bei unseren schwarzen Schutzunlerthancn geschädigt wird, ist zutreffend. Gewöhnlich wird von unseren Kolonialfreunden der Eingeborene des dunklen Erdteils als ein Wilder betrachtet, der nach Tiecvändigerart behandelt sein müsse. Die Stämme, die Afrika bevölkern, sind sehr verschieden geartet an Rasse und Kulturentwick­lung; im Allgemeinen aber zeigen ste das Naturell und Empfinden von Kindern, die der Erziehung harren. Ob die Methode Peters, die ihre Vor­läufer an Leist und Wehlan gehabt hat, zu dieser ZivilisationSaufgabe besonders geeignet ist, möchten wir bezweifeln. Das AbfchreckangS- momenl, das der Theorie nach der Strafe an- haften soll, ist doch von untergeordneter Be­deutung gegenüber dem der Sühne für das begangene Unrecht, und wenn geringfügige Ver­gehen so unmenschlich grausam geahndet werden, wie cs von Peters geschehen ist, so empört sich auch das schwach entwickelte Rechtsbewußtsein der Schwarzen, deren Zutrauen sich wahrlich nicht durch solche Tyaleu der Brulalität ge­winnen läßt Zudem spielen bei der Hinricht­ung des Boy Mabruk noch gehässige persönliche Motive mir, die das voraufgehende Gerichts­verfahren zu einer reinen Karikatur und die Hinrichtung ielbcr zu einem Akt gemeimr Rach­sucht stempeln.

Die ivzialdemokratische Mai­feier als einenationale Angelegenheit" be­zeichnet zu sehen, ist dem Gememveral in Weimar vegegner. Von ihm verlangten nämlich die dortigen Sozialdemokraten für ihre Maifeier einen Zuschuß von 100 Mk. aus städtischen Mitteln. Der Gemeinderac Halle indes eine andere Auffassung von dem Charakter dieser Maifeier und lehnte kurzer Hand einstimmig das Gesuch ab. Das Ansinnen der Sozial­demokraten ist in der That mit das Stärkste, was in neuerer Zeit von dieser Partei geleistet worden äst.

In den letzten Tagen ist eine seltsame Zeitungspolemik entstanden. Es handelte sich darum, ob die bei den Griechen eingeführten Cane t-Kanonen sich als besser erwiesen hätten, als die Krnpp'schen Geschütze der Türken. Nun wird von Berlin geschrieben, daß auf beiden Seiten überhaupt nur Krupp 'sche Geschütze im Feuer stehen konnten, da beide Länder nur solche im Landheer haben.

Württemberg.

Stuttgart, 28. April. 124. Sitzung der Kammer der Abgeordneten. Tagesordnung: Bericht der volkswirtschaftlichen Kommission über verfchiedene Eingaben, betr. die Fortsetzung des würltemb. Elfenbahnbaues in Verbindung mit der Denkschrift, belr. die der Eisenbahnoerwaltung bekannt gewordenen Elseubahnprojekte und Elsenbaynbauwünsche. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Be­richter,ralter sind die Abgg. Stockmayer, Vogler und HartranftBöblingen. Abg. S lockmayer: Noch niemals seien so viele Elsenvahnwünsche Vorgelegen wie gegenwärtig. Die Reihe ber Eisenbahnpetitionen sei damit noch nicht erschöpft. Manche der Projekte harren schon längst oer Ausführung; die meisten der vorliegenden Pro­jekte haben zweifellos volkswirtschaftliche Be­deutung. Auch diejenigen, über welche die Kommission zur Tagesordnung übergegangen