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Der Streit «m die St««de. In Bezug auf die Bestrebungen, eine fort­laufende Zählung der Stunden der Tagesperiode von l bis 24 einzuführen, ver­öffentlicht Dr. H. I. Klein in der soeben erschienen Nr. 2 des neuen Jahrgang- der „Gartenlaube" einige interessante geschichtliche Mitteilungen über den Ursprung der Stundenzählung überhaupt. Die Einteilung des Tages in 12 resp. 24 Zeit­abschnitte stammt wahrscheinlich aus Babylonien und bildet ein Ueberbleibsel uralter, längst verschollener Zivilisation. Die alten Babylonier hatten beobachtet, daß im Laufe eines Jahres ungsähr 12 Mondwechsel d. h. Mondumlaufe stattfinden. Sie teilten deshalb den Weg der Sonne am Umfang der Himmelssphäre in 12 Teile oder Häuser und in jedem derselben fand sich die Sonne mit dem Monde zusammen. Auf diese Weise entstanden längs des Weges der Sonne am Himmel die 12 Konstel­lationen des Tierkreises. In jeder derselben wurde ein bestimmter Stern als Haupt oder Leiter angesehen und sein Ausgang bezeichnete den Anfang der entsprechenden Stunde, die durch Ausrufer verkündigt wurde. Man fand allmählich indessen, daß 12 Abschnitte für die tägliche Periode etwas lange dauern und teilte schließlich jeden in zwei gleiche Teile, womit man bei der 24 ständigen Einteilung angelangt war. Diese Teilung Pflanzte sich von Babylonien nach Egypten fort, wurde auch von den Griechen und Römern angenommen und kam so auch in die abendländliche Kultur. Bevor man jedoch mechanische Uhren kannte, zählte man die Stunden der Nacht und des Tages für sich, indem man die letzteren mittelst der Sonnenuhr bestimmte. Wenn auch einige Staaten, wie Italien, Canada, Britisch-Jndien u. s. w., in dem amtlichen Verkehr der Eisenbahn-, Post- und Telegraphenämter die fortlaufende Stundenzählung von 1—24 eingesührt haben, und Belgien vom 1. Mai dieses Jahre- sich diesem Beispiele anschließen wird, so kann man doch einen praktischen Nutzen fürs bürgerliche Leben dieser Aenderung nicht zusprechen. Es scheint vielmehr zweckmäßiger bei der alten Stundeneinteilung des Tages zu bleiben.