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Neuenbürg.

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mit blauen Streifen ging auf dem Wege zum Bahnhof Verloren. Der ehrliche Finder wolle denselben gegen Belohnung bei der Expedition ds Bl. abgeben.

Ottenhausen.

Verloren

ging am Christag Abend auf der Straße von Arnbach nach Neuenbürg ein Sitzpolster Der redliche Finder wolle es abgeben.

G. Roth z. Rößle.

Suppen» würze

__jist frisch ein­getroffen bei: Carl Bechtle,

Colonialw. in Herrenal b.

GilP-kteimurie

mit 7V Inhalt ging am 22. auf der Hauptstraße in Neuenbürg verloren. Der ehrliche Finder wird um Rückgabe gegen gute Belohnung bei der Exped. ds. Bl. dringend gebeten.

Neuenbürg.

Bei der Enzbrücke unten ging ein

DrMant-Ring

Verloren. Finder erhält Belohnung bei der Expedition

Neuenbürg.

Ein seidener, bundfarb.

Shaivl

ist am Sonntag abend im Saale zumBären" abhanden gekommen. ES wird gebeten darüber bei der Exped. d. Bl Mitteilung zu machen.

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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

** Neuenbürg. 27. Dez. Die gestrige Chri st baumfeier des Miliiärverei ns im Gasthof zum Bären hule eine solck lebhasle Beteiligung, daß die gesonnen Lokalitäten dis auf das letzte Plätzchen best tzi ' waren , ja es konnten manche, die der Feier auch anwohnen wollten, keinen Platz mehr finden. Dem Besuch entsprechend fand auch die Gak-n-Verlojung wieder den gewünschten Attklang. Der Männer­chor des Vereins trug einige Lieder vor. auch wurde ein humoristisches Stück oorgesührt,

ü Gaisthal, 25. Dez. (Korrrip.) Denjenigen unter den Leiern desEnzlhälcrs", welche von dem gegenwärtigen Stand des Hamburger Streiks ei» richtiges Stimm ungsbtld zu erhallen wünschen, glaube ich einen Dienst zu erweisen, wenn ich ihnen einen Briefauszug meines Bruders mittcile. Letzterer, seit langen Jahren Geschäftsmann in Altona, schreibt mir unterm 22. D.zemtur folgendes: Ich persönlich stehe auf Seiten der Schiffs- rheder, ebenso ein großer Teil der Arbeiter. Wer die Hauptschuld hak, das sind die Führer der Sozialdemokratie. Diese Hetzen, und der Arbeiter har den Schaden; denn der Streik ist für dieselben vollständig verloren. Heute er­zählte mir ein Hafenarbeiter, daß das Geld noch 14 Tage reicht; dann müssen sie hungern oder

arbeiten oder- Revolution! Elend'

herrscht hier genug, und es sollte mich nicht wundern. Aber bezwecken werden sie nichts, da Hamburg an Preußen einen mächtigen Nach­barn hat, der nicht mit sich spassen läßt; des- halb verläuft voraussichtlich die Sache >m Sande. Schaden hat HamburgAltona genug, selbst ich. Ich habe diverse Fässer Fleisch aus Amerika im Hafen liegen, im untersten Schiffsraum; sie sind nicht herauszuheben wegen Mangel a» Arbeitern."

Pforzheim, 24. Dezbr. Wiederholt schon ist seitens der Generaldirekiion der bad. Staatseisendahnen Klage darüber geführt worden, daß von den Jnsaßen der Arbeiterzüge nicht allein Unfug getrieben wird, sondern auch mut willige Beschädigungen verübt werden. Als besondererSport" ist in letzter Zert das V r- schwindenlassen von Kohlenschippen, Schürhaken rc. betrieben worden. Die Generaldirektion har nun verfügt, daß bei einer Wiederholung dieser Bübereien die Heizung der Personenwagen in den Arbeiterzügen der Strecken Pforzheim- Mühlacker und PforzheimWilferdingen sofort

eiuzusttUen ist. Wie es in den Ardeiterzügen im allgemeinen zugeht, darüber ist schon in der Kammer gesprochen worden. Es steht zu fürchten, daß in Zukunft in Bezug auf Arbeiterzüge ge- äuß r'e Wünsche keine oder nur widerwillige und ungenügende Berücksichtigung finden. Die anständigen Arbeiter sollten hier, wenn sie ihre Genossen" auf Bubenstückchen ertappen, ein wenig Lynchjustiz üben!

Gernsbach. 22. Dez. Böllersalven verkündeten gestern Abend 6 Uhr unserer Stadt, daß der vollständige Anschluß des Rohrnetz s der Wasserleitung nun endlich fertig ge- stellt und der Zulauf des Wassers zum Reservoir begonnen hak. Heute sollen, wie derMurg, thäler" berichtet, auch die HauSleitungen der Kindt links der Mura aeöffnet werden.

Deutsches Weich.

Rückblick auf die innere Politik.

Wenn die deutsche innere Politik am Jahres- schluß die Bilanz für das Jahr 1896 zieht, wird sich das Soll und Haben nicht ebenmäßig die Wage halten. Das Jahr begann unter un­günstigen Aussichten. Die allgemeine wirtschaft­liche Geschäftsstockung bedrückte das Reich schwer. Ihre Wirkungen lagen für jedermann greifbar vor: auf der einen Seite die zunehmende Zer­setzung des Mittelstandes und die drohende Ver­armung ganzer Bolksklassen, auf der andern das Anwachsen der Umsturzparteien und die Miß- st mmung aller Erwerbskreise. Es drängte sich gebieterisch die Frage auf, ob das große Re- gierungsprinz'p, welches für die Staatsproxis der letzten fünfzehn Jahre maßgebend gewesen und in den sozialpolitischen Maßnahmen zu Gunsten der winichaftlich unselbständigen Kreise seinen Ausdruck erhalten hatte, auf die Dauer in seinem bisherigen Übergewicht noch erhalten vleiben könne. Darüber konnte nirgends ein Zweifel obwalten, daß die große Arbeitersürsorge weder versöhnend, noch erziehend auf die Arbeiter- Welt eiiigcwirkt, wohl aber die kleineren selbst­ständigen gewerblichen Betriebe vielfach ge­schädigt halte und zulrtzt ganze Handwerkszweige und selbst den Großbetrieb in Mitleidenschaft zu ziehen drohte.

Da war es natürlich, daß man in den Re­gierungskreisen den gegebenen Verhältnissen, und so auch der bedrängten Lage der Handwerker und Bauern weitgehende Rechnung zu tragen juchte. Zahlreiche Gesetzentwürfe und praktische Maßnahmen führen ihren Ursprung auf die aus diesem Anlaß geübten Erwägungen zurück.

Der bedrängten Landwirttchaft sollte das

Zuckersteuer-, Magarinc- und Börsengesetz, den teßhaften Gewerbe- und Handeltreibenden das Gesetz über den unlautern Wettbewerb, über die Erwerbs- und Wirtschaftsgcnofsenschaften, über die Gewerbenovelle und Handelskammern, dem Handwerker das Jnnungsgesetz Hülfe gewähren. Gleichzeitig erstrebte die Regierung den endlichen Abschluß eines einheitlichen bürgerlichen Rechts und zweckmäßige Reformen der Strafprozeß» ordnung, sowie eine Stärkung der nationalen Wehrkraft durch Aenderungen in der militärischen Organisation.

In der Thal erlangte auch der größte Teil dieser Entwürfe Gesetzeskraft, nachdem es den leitenden Kreisen gelungen war. die anfänglich schwierige parlamentarische Lage zu ihren Gunsten zu gestalten. Ader trotzdem ist die allgemeine innere Lage keineswegs eine solche, welche für die Gegenwart zusriedenstellen und über die Zu­kunft beruhigen kann.

Seine verzerrten Züge erhielt das ab­laufende Jahr in der innern Politik durch das gemeinschädliche Treiben der Umsturzelemente und durch die Zersplitterung des Parleiwesens. Auf das letztere ist das Scheitern wichtiger Ge­setze, wie die Justiznovelle zurückzuführen. Die unglaubliche Unselbständigkeit des Volks in den weitaus meisten Fragen des öffentlichen Lebens und der Unverstand der die Arbeiterwclt um­schmeichelnden Salonpolitiker und Stubengelehrten haben den Wortführern der sozialrevoluuonären Bewegung einen Einfluß auf die innern Ver­hältnisse verschafft, der im umgekehrten Ver­hältnis zu ihrem sittlichen Gehalt und geistigen Können steht. Im Vordergrund des öffentlichen Lebens steht die geistige Oberflächlichkeit, ge­paart mit Selbstüberhebung und sittlicher Ver­kommenheit. Bon ihr ziehen die zersetzenden Kräfte der systematischen Herabsetzung aller göttlichen und staatlichen Autorität, der wissentlich falschen Denunziation und der politischen Jnlrigue mit steigendem Erfolg ihre Nahrung und tragen so zu einer Vergiftung der gesunden Volkssäfte bei. Und das große Publikum steht unthätlg dabei. Die politischen Parteien ersticken in Sonder- stceberei und Hader. Das ist das wenig an­sprechende Erbteil des scheidenden Jahres, welches sich auf das neue überträgt. Vor diesen Schatten­seiten verschwinden auch die Lichtpunkte des ab­laufenden Jahres.

Vom Schifssarbeiter-Aus stände in Hamburg wird vom ersten Feiertage ge-