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Neuenbürg.

Die Zi « se

für die bei der Gewerbebank ange­legten Gelder pro 31 Dezember wollen schon vom 28. Mts. in Empfang genommen werden.

Kassier Hummel Am 31. Dezember ist die Bank von 12 Uhr an

g e s chlo s

WiMhek-Lehrliilze

bei dreijähriger Lehrzett meid n an­genommen von

Gebrüder Wenckifer,

Pforzheim._

Neuenbürg.

Ueber die Feiertage empfiehlt prima

Bockbier

_ Carl Pfrom mer._

Ueber die Jeiertcrge Halle ich hochfeines

Bockbier

im Anstlch; dabei empfehle ich prima hausgemachte

E. Wild z. Wildelmshöhe.

Jünglings-Verein

Sonntag Präzis 11 Uhr Hauptprobe >mBären".

Aekrkmz Z RelleMg.

Nächsten Samstag (Stepdanstag), nachmittags '/-2 Uhr

Singstunde.

Neuenbürg.

Der Rollersche

Aenosttichen-Vmiil

beabsichtigt nach Neujahr wieder einen neuen

Unterrichtskursus

zu beginnen und werden etwaige Teilnehmer freundl. gebeten, sich bei Unterzeichnetem anzumelden.

Der Boritand:

Rudolf Meeh.

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8 Wir versenden zollfrei, gegen Nach». (sedeL Z beliebige Quantum) GÜtS Neue Bett»

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I. Eppinger's Fournierhandlung

Stuttgart. Olgastr. 13 u. 18.

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ist der beste uad vvodlsebmevkeinlsle.

2u liaben in ploiubierteu */, uuä '/i Lilo kaeket-en und mit vodoustolioiidor 8e!iuL-im3.rkk vor- setien in allen desseren veilkatess- n. OoiollialrvarendanälullKen i^eu- staät's; in 'Mläbaä bei klir krakb- dolü und kr Vreider; in 6aimbaeb bei VVilbelniiue Mier >V1trv. ; iWusnbürZ bei 6. lustuLner.

Neuenbürg.

Hochfeines

Sockbirr

hat über die Feiertage im Anstich, wozu höflichst ein ladet

F. Wagner z. Krone.

Zur

^nkortiKunA

von

Visite-Karten. Glückwunsch- und Neujahrskarten

empfiehlt sich die

Buchdruckerei ds. Bl.

Weihnachten!

Nun wieder kam auf heil'gen Schwingen Die einzige geweihte Nacht;

Um aller Herzen zu durchdringen Mit ihrer hehren Zaubermacht

Nun wieder ist uns aufgegangen Von Bethlehem der Wunderstern

Er grüßt in seinem holden Prangen Die Christenheit in Nah' wie Fern'!

Und das Gedenken froher Tage,

Wie kehrt's so warm in uns zurück, .

Gleich einer alten lieben Sage,

Die flüstert von entschwund'nem Glück

Es klingt m uns von sel'gen Zeiten,

Wach wird der Kindheit gold'ner Traum

O, laßt ein neues Glück bereiten Uns unter'm grünen Tannenbaum!

Jetzt schweigt des Tages lärmend Hasten Aus eine kurze Spanne Zeit,

Es läßt in seinem Schatten rasten Uns Christi Fest so hochgeweiht

Ein stiller Friede ist gekommen,

Er zieht in Haus und Herz hinein,

Und allerorten ist entglommen Der Liebe schönster Rosenschein.

Wohlan, so wollen wir dich grüßen,

Du Fest der Feste sondergleich

O laß uns deine Blüten sprießen Inmitten Winter's rauhem Reich

O mög' dein Segenshauch sich schwingen In alle Lande weit hinaus

O mög' er allerwegen bringen Der echten Gaben vollsten Strauß!

Neuenbürg, 24. Dez.

Christnacht!

^ Heilige Nacht alle, die da deutlich denken und fühlen, neigen sich dir zu. Selbst kalte Herzen ziehst du hinein in deinen Zauberbann, daß sie weich werden und empfinden. Ein Sturm während der Tage vorher, ein wirbelndes, wogendes Flutengedränge von Hunderttausenden, ein Ringen gewaltiger Kräfte, ein unermüdliches Kämpfen und Hasten, ein donnerndes Getöse und nun ein feierliches Schweigen, ein ruhiges Auf­atmen, ein Hauch von Glück und warmer Liebe. Es ist, als ob sich in Wahrheit erfüllt habe der Menschen heißester Wunsch:Friede auf Erden! Wir geben uns fo bereitwillig freund­lichen Illusionen hin, glauben fo gern, daß sich einst menschliche Sehnsucht mit ihren ewigen Wünschen in allumfassende Liebe wandele, und in der Christnacht, wenn sich die Herzen beim

Leuchten der Bäume gegenseitig erschließen, die Augen fo innig ineinonderschauen und der Druck der Hände so warm und fest ist, meinen wir zu spüren, daß unser Harren und Hoffen nicht um­sonst ist.Deutsche Idealisten!" sagen sie spöttisch draußen in der Fremde. Aber die Spötter sollten verstummen, denn was den Reiz und die Poesie unseres gegenwärtigen Lebens ausmacht, ist der Glaube an eine lichtvolle Zukunft und der aus ihm kraftvoll enispringende Drang, durch frohe Arbeit jenes hohe Ziel zum Segen der Menschheit erreichen zu helfen. Die Herzen gehen auf, wenn sie Freude empfinden über das Glück, das sie andern durch eine sinnige Gabe bereiten, und wenn sie sich wohlig fühlen im Heim, an der Seite der Gattin. im Kreise der jubelnden Kinder. Es nimmt aus solchen Stunden der Weihe ein jeder etwas Gutes und Schönes mit hinein in die kommenden Tage der Arbeit. Nicht allein von den Erwachsenen gilt das, sondern auch von der Jugend. Wir Alten w ffen ja, wie es uns in der Kindheit am Christabend zu Mute war, wie es uns heilig angeweht, wenn wir hineinschauten in das Tannengrün und den Lichtglanz, und wie das junge Herz angesichts der ausgebreiteten Gaden dankerfüllt schlug für die sorglichen Eltern. Warme, liebe Erinnerungen sind es. die jeden geleiten bis zum späten Alter und jeden fort­dauernd bestärken in der höchsten Wertschätzung trauten Familienglückcs. Ja, was Familienglück ist, unsere deutsche Weihnacht sagt es. Und so flammt in Palast und Hätte wieder auf. harz- duftende Tannenbäume, immergrüne Kinder des Waldes, und kündet, daß diese Wertschätzung des Familienglücks dem Deutschen trotz aller sozialen Stürme noch immer fest ans Herz gewachsen ist. Möge es so bleiben immerdar!

Neuenbürg, 22. Dez. Ueber die Ueber- nahme und die Weihe der neuen Orgel in der Stadtkirche haben wir schon kurz berichtet. Die Weihe erfolgte am Sonntag den 4. Advent anläßlich des Hauptgottesdienstes. Das erste Präludium auf dem neuen Werk intonierte der Orgelrcvtdent, Seminar-Mustkoberlehrcr Hegele, worauf der KirchenchorHerr wie lieblich sind deine Wohnungen" fang. Es folgte der allge­meine ChoralWomit soll ich dich wohl loben."

ÄlSbann hielt H ir Dekan Uhl eine feierliche An'prache vom Altar aus, weiche nach Verlesung des 150. Psalm lautete, wie folgt:

Der heutige Tag bedeutet für alle Kirchengemeinde­genossen, welche durch die Thors dieses Gotteshauses ein- und auszugehen pflegen, einen Tag des Dankes und der Freud e, denn dies Gotteshaus, das erst im vorigen Jahre wieder so wohnlich und würdig ist ge­staltet worden durch allerlei Erneuerung und Ver­schönerung seiner Räume, hat mit dem heutigen Tage einen neuen Schmuck und eine neue Anziehungskraft erhalten durch ein Meisterstück kirchli ch er T o n k u n st, das, wie wir hoffen, auf lange Zeilen hinaus mit kräftigem Schwung und harmonischem Klang unsere Gottesdienste weihend und erhebend begleiten wird und dazu helfen soll, manch einem Herzen das Bekenntnis des Psalmisten zu entlocken:Eins bitte ich vom HErr«, daS hätte ich gerne, daß ich bleiben möge im Hanse des HCrrn mein Leben lang, zu schanen die schönen Gottesdienste des HErrn und seine« Tempel zn betrachten!"

Es ist ein wehmütiger Anblick gewesen, als am vorvorigen Dienstag die alte Orgel, die unserer Ge­meinde 107 Jahre lang den Dienst gethan hatte, den Gesang im Gotteshause zu begleiten, in ihre einzelne Stücke aufgelöst, auseinander genommen und zer­trümmert vor der Thüre lag, da draußen vor dem Gotteshaus, als wollte sie den Zuschauern, jung und alt zurusen:Meine Zeit ist abgelausen! Meine Arbeit ist gethan!" Ein wehmütiger Anblick ist das ge­wesen, denn er hat uns gemahnt an das Kommen und Gehen hienieden, an das Abschiednehmen und Wandern, an das unvermeidliche Schicksal alles dessen, was der Zeitlichkeit zugehört.

Aber welche Freude war's, als am letzten Donners­tag, abends zwischen 5 und 6 Uhr, auf der neuen Orgel der Choral ertönte:Nun danket alle Gott!" Mancher, der draußen des Weges kam, stand stille und lauschte in Andacht den Klängen, die aus dem Gotteshause quollen, waren doch diese Klänge das Zeichen, daß ein von vielen längst gehegter Wunsch nunmehr in Erfüllung gegangen sei, daß an Stelle der alten Orgel ein neues Werk geschaffen sei, und dieses schöne Werk mit seinen weichen und doch so kraftvollen Tönen, mit der reichen Tonfülle seiner 16 Register, wird heute der Gemeinde zum ersten gottesdienstlichen Gebrauche übergeben. Allen denen, welche dazu mit­geholfen haben, daß der Kirchengemeinde dieses Christ­geschenk bescheert werden konnte, sei im Namen der Kirchengemeindegenoffen ausrichtig Dank gesagt; der erste Dank und Lobpreis aber gebührt ja dem Gott und Vater, der vieler Herzen willig gemacht hat, in der Nähe und in der Ferne, hier unten im Thal und droben aus dem Berge, mit dem Nachdruck opferwilliger That das Geständnis zu besiegeln:HErr, ich habe lieb die Stätte Deines Hauses und de« Ort, da Deine Ehre wohnet!"

Es ist der Schmuck unserer evangelischen Kirche und ein gut Teil von dem Geheimnis ihrer Kraft, daß sie den Gememdegesang zu Ehren gebracht hat,