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Seit 20 Jahren litt ich an dieser Krank­heit so, daß ich oft wochenlang das Bett nicht verlassen konnte. Ich bin letzt von diesem Uebel befreit und sende meinen leidenden Mitmenschen auf Verlangen gerne umsonst und postfrei Broschüre über meine Heilung.

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Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. Ein Unfall, von dem unser Invalide Franz Andräs betroffen wurde, findet hier allseitige Teilnahme. Andräs wollte am Dienstag gegen 9 Uhr abends vom Gasth. z. Alten Post aus nach Hause, als er plötzlich im Straßen- kandel mit seiner Krücke stecken blieb und da­durch zu Boden siel, so daß er den einen ihm noch zur Verfügung stehenden Arm am Hand­gelenk brach. In hilflosester Lage nach Hause verbracht, muß er nun das Bett hüten, was um so mehr Bedauern erregt, als der Veteran kaum erst von einem langen schweren Krankenlager genesen war.

Neuenbürg. 20. Nov. (Nachträglich einges.) Der Liederkranz hatte am letzten Samstag abend in derSonne" seine Gesangs­unterhaltung mit Tanz, welche er um die Mitte November abzuhalten seit Jahren gewohnt ist. Es kamen mehrere Mannerchöre, worunter 3 neue Lieder, unter der altbewährten Leitung des Dirigenten Schramm zum gelungenen Vortrag. Hervorgehoben muß werden die sehr ansprechende Komposition:Wie die wilde Ros' im Wald" von Franz Mair, welches Lied beim diesjährigen deutschen Sängerfest zum ersten Mal gesungen wurde. Die zahlreich anwesenden passiven Mitglieder erfreuten sich an den frischen hübschen Liedern. Das Tanzkränzchen ging bei einem Ludwigsburger Streichquartett (Bellon) flott und recht gemütlich vor sich. Die Polo­naise und die Contretänze sind vorzüglich ge- lungen. Um die Mitternachtsstunde brachte ein Toast auf den Bereinsvorstaad und die launige Erwiderung desselben heitere Abwechslung. Der Abend zeichnete sich, wie immer, durch seinen gemütlichen Charakter besonders aus und man trennte sich mit dem Versprechen, an der nächsten derartigen Veranstaltung sich wiederStelldichein" zu geben.

Gräfenhausen, 20. Nov. lieber den Herbst 1896 mögen folgende Notizen Platz

finden: Im Ertrag stehende Weinberge 41 da, nicht im Ertrag stehende Weinberge 19 da 27 a. Gesamtergebnis 65k dl. kommt aus 1 da l6 dl Verkauft wurden 456 dl. Preise: höchster 3l^/s, mittlerer 31, niederster 30 pr. dl. Einnahme für verkauften Wein 456 dl zum Mittelpreise 31 berechnet 14 136 »iL Einge kellert 200 dl. Gesamtwert 20 336 Da bis Güte des hiesigen Wein-Erzeugnisses der­jenigen von 1894 mindestens gleichkam, war in den letzten Tagen, als bereits Alles verkauft war. noch große Nachfrage, so daß wohl noch höhere Preise erzielt worden wären.

Pforzheim, 20. Nov. Vom hiesigen Zweigverein des bad. Verbandes selbständiger Kaufleute und Gewerbetreibender war für gestern abend eine Versammlung in daS Restaurant Tivoli" einberufen, um gegen den maßlosen Konkurrenzkampf der hiesigen Firmen S. Wronker u. Cie. und Geschwister Knopf Stellung zu nehmen. Der Vorsitzende, Herr Kaufmann Scheuck, führte aus, nachdem er die auf Einladung erschienenen Mitglieder der Handelskammer und die Vertreter der hies. Zeitungen willkommen geheißen, daß leider bis­her gegen die betr. Firmen nicht viel zu machen sei. da der Verein noch keine Körperschaftsrechte besitze. Gegen die Firma Knopf seien bereits zwei Klagen anhängig. Die Klage wider Knopf sei auf vier Thatfachen wegen unlauterer Re­klame begründet. 1) An Stelle eines Dutzend reinleinener Taschentücher für 1.58 fei ein halbes Dutzend baumwollener Taschentücher für ^ 1 38 dargeboten worden. 2) An Stelle eines für 2330 ^ angepriesenen leinenen Taschen- tuches sei ein baumwollenes um 24 ge­geben worden. 3) Einem Fabrikanten sei auf dringendes Vorgehen 50 Kravatten. pro Stück zu 1 verkauft worden, doch als er auch Kinderhemdchen usw. zu den angepriesenen Preisen kaufen wollte, seien ihm Schwierigkeiten gemacht und er schließlich aus dem Laden gewiesen war- den. Der vierte Fall betreffe Borhangstvffe,

deren Abgabe aus dem Schaufenster verweigert wurde. Redner bar, weitere ähnliche Thaisachen mitzuteilcn, um sie vor Gericht geltend machen zu können. Herr Rechtsanwalt Brombacher, welcher mit der Vertretung der Klagen betraut ist, gab näheren Aufschluß über dieselben, wie er überhaupt das Gesetz über den unlauteren

ettbewerb auf Grund des Kommentars von achem und Röhrmann erörterte, indem er den immentar jedem Geschäftsmann zur Anschaff« lg empfiehlt. Man unterscheide den zivil« chtlichen und strafrechtlichen Schutz. Im elfteren rlle könne jeder, der einen Schaden Nachweisen na, Ersatz fordern, und zwar im Wege der civatklage. Im anderen Fall habe die Staats« avaltschaft nicht mehr nötig. naiAuwejsen, ß das Vermögen des Betreffenden geschädigt irden sei. sondern nur, daß allgemeine Inter« en geschädigt würden. Im Gesetz seien sehr sreichende Schutzmittel vorgesehen. Jeder rufmann habe das Recht, eine Privatklage zu hren, wenn seine Interessen verletzt worden en, auch könne er einem Verfahren bestreik« id Bußen beanspruchen. Die Strafen könne« s auf 1000 und im Rückfall auf Frei« itsstrafen lauten. Herr Prestinari meinte, ß gegen Schleuder-Geschäfte nicht gut vorzu« hen sei. da sie mit großen Kapitalien arbeite« >d so kleinere Geschäfte konkurrenzunfähig acheN. Nur aus gesetzlichem Wege könne eine efferung der Verhältnisse des Mittelstandes er« ilt werden. Herr Wittum: Er habe gehW, ß in diesen Geschäften billiger als zum H«- Rungspreis der Ware verkauft werden fou«. as könne wahr sein aber auch nicht, unv ilb sei es Sache des Verbandes, diesen Mail nau zu prüfen. Zur Wahrung eigener Inter- je fei man nur auf die Selbsthilfe ""gew s - sie die Arbeiter durch ihre Organisationen,w°n el erreicht hätten, wie sich Gunsten, s ' -Herr usw. zur Wahrung ihrer Interessen zu minenschlössen, so sei auch unter den l utdu auf diesem Wege viel zu machen.