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Autorität, ihre» :tiger Mißachtung überhaupt ein sich efühl wahr. Aber sich doch zweck, entdeckten Uebel. eint es. er schreibt Schlechtigkeit dieser zu bessern. Der scharf und trifft, bels erkannt hat, dasselbe. Theo, sie Frage, ob das auch nicht gegen gegen sentimentale ^>umanitälsphrasen lig dem Deutschen, »offten Erfolg ver- )war schonungslos,
n Volk doch nicht nanität absprcchen m Jahren die so. " ihr entsetzliches Straßen betrieben, rzer Hand wieder l gegen derartige aan hörte seitdem htlichen Passanten linke Auge aus- ie auch gegen das ,z praktische Maß.
machen sie die selche die Kinder em Friedensrichter weiteres Haussuch, ne Vermutung der
5 vorliegt. Die sen, die Strafver-
einzuleiten. Die htvergessene Eltern n. sondern ihnen ichen Rechte abzu- Rettungsanstalten lterliche Pflichtver- Knaben unter 14
6 Jahren nach II !en herumlungern, bieten oder gar in en singen u. dergl. wenig wie möglich keine längere Ge» dlichen lledelthäter ssen, insbesondere
Pflege und Kost, l eher bis in den ert werden. Man rungsanstalten und dem Maße die — Kittel zur Durch« : verrohten jugend« ber gründlich. :nglischen Zwangs- jugendliche Uebel« a gesteckt und in ffe erkannt. Dies
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>. (Graf Paul > bekanntlich am :r im großen Fest- tramontanis« en. Der Redner religiösen Persön- >3 geboren, einer schen Adelsfamiiie Bruder, Mitglied 1883 Mitglied des er noch bekanntere und Herzog von >cnsbroech 1879 in ourde in den acht« ter, gewandtester der Jesuiten inS h forderte, die Un» auf politischem Ge« wie er die deutsche lders Harnack, bn
tte, leidenschaftlich
tudierte H. Rechts'
Gelehrsamkeit und machte große Reisen. Im Dezember 1892 trat er, nach schwersten jahrelangen inneren Kämpfen, aus dem Jesuitenorden Ms, und noch ist in aller Gedächtnis jener Artikel in den preußischen Jahrbüchern vom N Mi 1893, worin er als genauester Kenner seine furchtbaren Anklagen gegen den Jesuiten- orden schleuderte. Den Versuch der ultramon- ianen Presse, ihn als geistig gestört zu kenn- zeichnen, vereitelte seine energische Gegenwehr, und ;r ist seitdem auf die Kette der Verleumdungen, die die Partei „für Wahrheit, Freiheit und Recht" nicht müde wird, gegen ihn zu schmieden, die deutliche Antwort nie schuldig geblieben. „Auch nicht der leiseste Schatten eines Vergehens." sagt H. in der geharnischten Erklärung, die er ihm Juli 1895 in der „Nationalzeitung" erließ, „ruht auf meiner jesuitischen und kathol. Vergangenheit, sie ist für mich eine ehrenvolle im weitesten und vollsten Sinne des Wortes." Unter furchtbaren Gewissensqualcn habe er jahrelang am Jesuitenorden festgehalten, bis er endlich nicht mehr anders konnte, als seiner innersten sittlichen und patriotischen Ueberzeug- ung gemäß ihm den Rücken zu kehren. Inzwischen hat H. den Uebertritt zur evangelischen Kirche vollzogen und ist Mitglied des evangelischen Lundes geworden. Gewiß sehen auch in Slutt- gart die weitesten Kreise mit lebendigstem Znteresse dem Auftreten des vielverleumdeten, charakterfesten Grafen entgegen und wir möchten diejenigen, welche seinen Bortrag hören wollten, ersuchen, sich möglichst bald mit Eintrittskarten zu versehen.
Oetisheim, 12. Nov. Bei der heut. Schultheißenwahl wurde Schultheiß und Ver- waltungsaktuar Kauderer von Pinache mit 184 von 200 abgegebenen Stimmen gewählt. Bei der letzten Wahl vor 2 Jahren betrug die Mehrheit des Gewählten nur 5 Stimmen; um so erfreulicher ist der einmütig ausgesprochene Wille bei der heutigen Wahl.
Marbach. 14. Nov. Gestern Vormittag wurden bei einem hiesigen Geschäftsmann durch das K. Amtsgericht die Geschäftsbücher mit Be> schlag belegt und der Geschäftsinhaber in Haft genommen. Wie verlautet, soll diese Maßregel wegen Verdachts unlauteren Wettbewerbs erfolgt sein. Der Verhaftete wurde jedoch gestern Abend wieder aus der Haft entlassen.
Münsing en, 14. Nov. Wenn man jetzt herunterkommt auf den Schießplatz, mutz man nur staunen, wie schnell dort eine förmliche Soldatenstadt entstanden ist. Der Unter- nehmer der Bauten, Werkmeister Vogel von Ulm, hat die Arbeiten so beschleunigt, daß jetzt schon 17 Mannschaftsbaracken, 4 Hauptmanns-, 8 Lieutenantsbaracken, 1 Generalswohnung , 6 Wirtschaftsgebäude, 1 Wachkommando und 1 Arrestgebäude ganz fertig gestellt sind. 2 Stabs- osfizierbaracken und ein Offizierskasino sind unter Dach und 7 weitere Mannschastsbaracken werden in Kürze fertig sein. Dies alles wurde gebaut seit l. Mai ds. Js. Bis 1. Juni 1897 kann der Schießplatz sicher bezogen werden. Die Bau- arbeiten haben den Betrag von 470000 «4L gekostet.
Ausland.
Der deutsche Militärattache Major von Jacobi ist in Florenz eingetroffen und hat dem Kronprinzen ViktorEmanuel von Italien einen kostbaren Degen als Geschenk Kaiser Wilhelm II überbracht.
Amsterdam. 14. Nov. Seit einigen Dagen haben die kriegerischen Unternehmungen >n Atje wieder begonnen. Gestern wurde Lepong heimgesucht, wobei ein Offizier fiel.
Aus Rußland, 10. Nov. Er kommt! flämlich der Winter. Die Wolga bedeckt sich ^"ner mehr mit Eis. Im Wolgagebiet herrscht Schneetreiben. Die Schifffahrt ist eingestellt.
Die Po st Verwaltung derVerein« lgten Staaten von Nordamerika M im letzten Jahre mehr als 40 Millionen Mark Verluste gehabt. Im Jahre vorher war der Verlust noch bedeutend größer. Daß die Mbehörden der Union fortgesetzt Defizits fachen, darf nicht Wunder nehmen, wenn man dedenkt, daß die Zeitungen innerhalb des Staates, in welchem sie erscheinen, gratis beordert werden.
Unterhaltender Teil.
Heiderose.
Kriminal-Novelle von Pieter Vryburg.
(Fortsetzung.)
Heiderose war seit jenem Morgen, wo sie ganz unerwartet im Lager erschien, spurlos ver> schwunden. Wir wissen warum. Niemand ahnte es hier. Um die Kämpfe der wilden Stämme unter einander kümmerte sich kein Mensch. Man wußte nur. daß sie sehr häufig waren und daß die einst zahlreichen Wildcnhorden sich gegen- seitig aufrieben. Diese Selbstvernichtung aufzuhalten, lag nicht im öffentlichen Interesse, nachdem man erkannt hatte, daß die Eingeborenen für keinerlei Art Kultur zu gewinnen waren.
Tom hatte gehofft, daß seine Kenntnis von Heiderose's überraschender Entdeckung sie ihm wieder zuführen würde zu weiterer, heimlicher Besprechung.
Als sie dann nicht kam und auch keine Botschaft an ihn gelangen ließ, wäre er gern fortgegangen, um sie zu suchen, aber das verwünschte Gold machte ihn besorgt und ließ ihn nicht außer Sichtweite seines Zeltes kommen. Seitdem er einen Schatz zu hüten hatte, mißtraute er jedem.
Und die verdammten Nuggets (Goldklümpchen) sahen einander so ähnlich wie ein Ei dem andern. Waren sie erst, wenn auch durch Diebstahl in andere Hände übergegangen, so konnte sein Eigentümer selbst sie nicht mehr herauserkennen. Daß ein Goldgräber Nuggets im Besitz hatte, war aber nur natürlich, daß er sie bei solchen Unsicheren Verhälnissen jedem Auge ängstlich verborgen hielt, war selbstverständlich. Wer gestern nichts besaß, konnte heute reiche Ernte machen, ohne daß jemand es wußte. Unter diesen Umständen konnte man einen Spitzbuben nur überführen, wenn man ihn auf frischer That ergriff. Daß er dann an dem nächsten Baum aufgeknüpft würbe, schreckte die andern Diebe nicht. Außer, daß man sich auf der That ertappen ließ, war Entdeckung so gut wie ausgeschlossen.
Die Gedanken kamen Tom erst jetzt und machten ihn so besorgt.
Aber auch das Geheimnis des Goldgräbers ging ihm nicht aus dem Kopf. Er mußte Heiderose sprechen, um noch weitere Aufklärung zu erlangen, sie selbst vielleicht als Werkzeug für seine besonderen Pläne nutzbar machen.
Der Regierungskommffsär betrachlete Tom seit seinem letzten Besuche un Zelte des Deutschen m>.t scheuen Blicken. Einer Begegnung wich er aus. Tom bemerkte es und ingrimmig murmelte er: „Der wird meinen Weg nicht mehr kreuzen. Vor seinen Nachstellungen bin ich sicher."
Aber auch Tom hütete sich, dem anderen ferner feindlich nahe zu kommen. Er hatte nur noch ein Ziel vor Augen, mit Hilfe des in seinen Besitz gelangten Goldes den flüchtigen Friedrich aufzusuchcn und sich für seine Mltwiffenschaft des von jenem begangenen Verbrechens mit einer Summe bezahlt zu machen, welche ihm selbst gestattete, fortan ohne Arbeit und wie ein Gentlemen zu leben.
Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß Heiderose selbst ihm darin zuvorgekommen sein könnte. — Wenn sie Friedlich früher erreichte, und er sie zur großen Dame machte, verbanden sie sich sicher gegen ihn, um seine versuchten Erpreß- ungen wirkungslos und ihn unschädlich zu machen. Das durfte nicht sein.
Eines Nachts, als alles schlief und man ihn auch in seinem Zelte schlafend wähnte, machte Tom sich eiligst aus dem Lager fort. In etwa fünf Stunden konnte er in Kuringa sein. Einen Weg nach der fernen Schasstation gab es nicht, und der Mond warf nur spärliches Licht. Dennoch hielt Tom annähernd die Richtung inne.
Er war ein alter Tramp (Waldläufer) und von Neu-Süd-Wales herübergewandert nach dem goldreicheren Viktoria. Diese Nachtwanderung hielt er für einen bloßen Spaziergang. — Nachdem er glücklich in eine Vichspur eingeschlagen, kam er schneller forr. Die Richtung der gespaltenen Hufe brütete nach der Station. Um zwei Uhr begann schon der Tag zu dämmern. Noch vor Sonnenaufgang war er am Ziel.
Eine elende, halb verfallene Hütte, inmitten einer Anzahl Schafhürden, das war „Kuringa". Der alte Williams, ein finster blickender, schweigsamer Mann, war eben dabei, die Hürden zu entkoppeln und seine Herde heroorzulassen. Vor der Hüte war sein „Gehilfe", ein verschmitzter, frech dreinschauender Bursche, mit der Reinigung des beim Frühstück benutzten Blechgeschirrs beschäftigt.
Wütend stürzte ein Rudel bösartiger Hunde, wie sie sich immer auf den australischen Stationen des Innern umhertreiben, auf den Fremden — Williams fand sich nicht bemüßigt, sie zurückzurufen, und Jim. der Barsche, hatte seine Freude an Toms verzweifelten Versuchen, sich die nach ihm schnappenden Bestien vom Leibe zu halten.
„Teufel noch Eins, ruft die Hunde zurück!" schrie Tom wütend und riß seinen Revolver aus dem Gurt.
„Was wollt Ihr?" fragte Williams, ohne den Hunden Einhalt zu gebieten.
„Ich komme von Eurer Tochter", lautete die Antwort.
Das Wort brachte eine Veränderung in des Alten gleichmütige Haltung. Ein Schnalzruf und die bißwütigen Tiere umkreisten scheu und schweifwedelnd den Fremden.
Rasch, mit einem Ausdruck tiefer Spannung im Gesicht, kam der alte Schäfer dem ihm unbekannten Manne entgegen. „Ihr kommt von drüben?" fragte er, in der Richtung nach der Goldstadt deutend.
Tom nickte Bejahung.
„Und ein schöner Empfang nach so weiter Wanderung!" sagte er höhnisch.
„Entschuldigt," bat Williams, „es sind so viele Waldläufer unterwegs, und das sind größere Schafmörder, als selbst die Dingos (wilden Hunde). Aber wer seid Ihr?"
„Auch einer, der mich nicht wledererkennt?" lachte Tom. Und sich zu dem andern hinneigend, flüsterte er ihm etwas ins Ohr. Williams trat erbleichend einen Schritt zurück. Ungläubig starrte er den Goldgräber an. Dann zog es wie ein flüchtiges Erkennen über seine verwitterten Züge. Seine buschigen Brauen senkten sich finster auf die unheilvoll blitzenden Augen.
„Kommt Ihr mir als Freund oder Feind?" fragte er unter einem Atem.
„Wenn ich Menschenleben vernichten wollte", entgegnete ausweichend Tom, „so giebl es noch einen Gewaltigeren, an den meine Hand hinanreicht. Ich dürfte Euch nur seinen Namen nennen, und Ihr stießet ihm selbst das Messer in's Herz."
„Wer?„ fragte Williams zweifelnd.
Tom winkte abwehrend mit der Hand.
„Deshalb kam ich nicht," sagte er. „Wo ist Eure Tochter?"
„Mary?" stammelte der andere betroffen. „Was wollt Ihr von ihr?"
„Keine Furcht, Alter," beruhigte ihn Tom. „Sie nur fragen, was aus ihrem Schatz geworden, dem Friedrich."
„Daß ihn die Pest!" knirschte Williams. „Doch kommt ins Haus. Ein Frühstück wird Euch nach dem weilen Wege wohl bekommen.
Tom folgte der Einladung .Im Vorbeigehen warf er einen forschenden Blick auf den Burschen Jim und dieser auf ihn. — Nachdem jener das Frühstück ausgetragen, verwies ihn Williams nach den Hürden. Dann folgte zwi» schen beiden Männern ein vertrautes Gespräch, dessen Ergebnis beiden eine starke Enttäuschung brachte.
William wußte nichts von dem Verbleib seiner Tochter. Er hatte vielmehr gehofft, von Tom etwas zu erfahren.
Die Vorgänge in der Goldstadt waren ihm, dem Einsiedler fremd, und mit Grauen lauschte er der Geschichte von der Ermordung deS Deutschen und von Mary's eigentümlichem Gebühren an der Leiche desselben. Tom machte aus seinem heimlichen Gespräch mit derselben keinen Hehl.
Verstört legte Williams die Hand an die Stirn.
„Kein Zweifel," rief er dumpf, „Friedrich