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Amts- und Auzeigeölatt für dm Bezirk Kakrv

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Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Die TinrückungSgebühr beträgt im Bezirk und in nächster Umgebung S Pfg. die Zeile, weiter entfernt 12 Pfg.

Donnerstag, den 12. September 1901.

> Vierteljährlicher Abonnementspreis in der Stadt Mk. 1.10

! ins Haus gebracht, Mk. 1. 15 durch die Post bezogen im Bezirk; i außer Bezirk Mk. II 35.

Amtliche Aekarmtmachrmger».

Bekanntmachung,

betreffend eine Flotzsperre auf der Enz.

Nachdem die Kammgarnspinnerei Bietigheim für die Vornahme von Bauarbeiten an ihrer Floß­gasse um die Verhängung einer Floßsperre auf der Enz nachgesucht hat, wird in Anwendung des Z 29 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern, betreffend die Ordnung der Langholzflößerei auf der Enz, vom 20. April 1883 (Reg.-Bl. S. 47) und unter Hinweisung auf die einschlägigen Be­stimmungen dieser Ministerialverfügung für die Zeit bis zum 28. lf. Mts. die Flotzsperre auf der Enz verfügt.

Ludwigsburg, den 5. Septbr. 1901.

Der Regierungspräsident:

H u z e l.

Bekanntmachung,

betreffend

die Aufstellung von Vertrauensmänner« der Fuhrwerks-Berufsgenoffenschaft.

Die Fuhrwerks-Berufsgenoffenschaft, Sektion 31> Stuttgart, hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1901 ab für den Bezirk Calw den Herrn Otto Herrmann, Güterbeförderer in Freudenstadt zum ordentlichen und die Herren Fr. Bauer, Güterbeförderer in Calw und E. Blumenstock in Oberndorf a. N. zu stellvertretenden Vertrauensmännern bestellt.

Dies wird mit dem Anfügen hiemit zur öffent­lichen Kenntnis gebracht, daß zu Unfallunter­suchungen der Vertrauensmann oder, falls der Stellvertreter der Unfallstelle näher wohnt, dieser einzuladen ist.

Calw, den 10. Sept. 1901.

K. Oberamt.

V o e l t e r.

Tagesneuigkeiten.

Calw. Am Donnerstag abends 8 Uhr wird Herr Stadtvikar Kling er, ein geborener Calwer, im Vereinshaus einen Vortrag halten über das Thema:Württemberg und die cvang. Bewegung in Oesterreich in alter und neuer Zeit." Der Redner wird sich demnächst als Sekretär des christlichen Vereins junger Männer nach Wien be­geben und damit selbst thätig in die ev. Bewegung in Oesterreich mit eingreifen.

Calw, 11. Sept. Auf den heute statt­gehabten Vieh mar kt waren zugebracht 434 Stck. Rindvieh, 26 Körbe Milchschweine und 96 Stck. Läufer. Der Handel in Großvieh ging schleppend, da die Eigner keine Preisreduktion zuließen. Für fette Ware fand sich jedoch Absatz. Ochsen wurden zu 8201028 pro Paar bezahlt, Stiere zu 300425, Farren 280300, Kühe zu 203420 und Rinder zu 96380 Auf dem Schweine­markt gestaltete sich der Handel lebhaft. Milch­schweine erlösten 2842 und Läufer 50118

Mk. pro Paar. An Pferden waren nur 12 Stück aufgestellt.

Von den Fildern, 9. Sept. Am Samstag Abend ist nach demFilderb." zwischen Silmingen und Neuhausen eine Schafherde ausgebrochen und ans das Gleis geraten. Der um 8'/, Uhr von Bernhausen nach Neuhausen abgegangene Zug fuhr in die Herde hinein und tötete eine Anzahl Schafe. Die Lokomotive entgleiste, wodurch der Zug eine größere Verspätung erlitt.

Heilbronn, 7. Sept. Oberbürgermeister Hegelmaier läßt in derNeckar-Ztg." erklären, daß er schon seit geraumer Zeit fest entschlossen sei, infolge seines Gesundheitszustands auf dringen­

den ärztlichen Rat mit dem ihm gesetzlich zukom­menden Ruhegehalt demnächst in den Ruhestand zu treten und die Stadt Heilbronn zu verlassen.

Baden-Baden, 10. Sept. Bei dem Feuerwerk im Kurgarten am letzten Sonntag ex­plodierten einige Feuerwerkskörpcr. Eine Frau Klein, Inhaberin eines Damen-Confektions-Geschäfts von hier, wurde durch Eisenstücke schwer verletzt. Dieselbe ist heute Vormittag ihren Verletzungen erlegen.

Frankfurt a. M., 9. Sept. Die Be­erdigung des Staatsministers a. D. v. Mi­guel findet am Mittwoch Vormittag vom Sterbe­hause aus statt. Die Beisetzung erfolgt auf dem hiesigen Friedhofe. Die Spitzen der hiesigen Behörden haben gestern bereits ihre Karten im Trauerhause abgegeben.

Berlin, 10. Sept. Der Kaiser hat den Finanzminister beauftragt, ihn bei der Beisetzung des Staatsministers v. Miguel zu vertreten und am Sarge einen Kranz des Kaisers niederzulegen.

Berlin, 10. Sept. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung veröffentlicht an der Spitze ihrer heutigen Nummer in Sperrdruck anläßlich der bevorstehenden Zusammenkunft Kaiser Wil­helms mit dem Zaren einen Begrüßungs-Ar­tikel, in dem es zunächst heißt, der Grundgedanke dieser Zusammenkunft sei der verwandtschaftlichen Zuneigung zwischen den Oberhäuptern des deutschen und russischen Reiches entsprungen. Weiler berührt der Artikel die Anwesenheit des deutschen Reichs­kanzlers und des russischen Ministers des Aeußern bei der Entrevue. Beiden Herren dürften sich als Mitarbeiter einer Politik begrüßen, die im Dienste ihrer Souveräne zur Verstärkung der Bürgschaften

^entlletun» Nachdruck verboten.

Dem Leben zurückgegeben.

Roman von B. Ernst.

(Fortsetzung.)

IX.

Eines Mittags, während man bei Tische saß, erhielten Graf Nordau und Frau Märker gleichzeitig die Nachricht der Verlobung der Frau v. Els mit Doktor Brandt. Die Ueberraschung über dies Ereignis und über das unerwartete Licht, das es auf die allseitigen Beziehungen warf, war groß. Durch die lebhafte Teilnahme der Familie Märker an des Doktors Schicksal kam es zu Tage, daß der Kommer­zienrat der wohlthätige Beschützer war, dem Brandt seine Ausbildung verdankte. Nun begriff Nordau das vertrauliche Verhältnis zwischen dem Doktor und der Pflege­schwester, da- ihn anfangs sehr beschäftigt hatte. Frau Märker sprach ihre leb­hafte Freude über das Ereignis aus, und dabei wurde es offenbar, daß auch der Graf den Doktor kannte und ein alter Freund von dessen Braut war. Man bat ihn, von ihr zu erzählen. Obgleich er seine stillen Zweifel über diese ungleiche Verbindung hegte, hatte er keinen Grund, sie laut zu äußern, sondern erwiderte, daß Doktor Brandt ein Glück mache, um welches Tausende ihn beneiden würden, und daß die Zuneigung dieser sehr schönen, reichen Frau ein beredtes Zeugnis ablege für den Wert des Mannes, den sie gewählt habe. Während er diese Auskunft erteilte, blickte er Andy an, als wollte er sagen:Sie kennen sie ja auch und können sie den Ihrigen schildern."

Ein sichtbarer Ausdruck von Erregung lag auf ihren Zügen. Herbert stutzte. War es ihr schmerzlich, daß der Doktor heiratete? Wie hatte sie zu ihm gestan­den ? Die Verlobnngsanzeige führte zu einem Gespräche, das hart an die Gefahr

streifte, Herberts Verhältnis zu Andy zu berühren. Doch schien die Mutter jede Erinnerung an den Klosteraufenthalt ihrer Tochter geflissentlich zu vermeiden, was dem Grafen sehr begreiflich war, und so kam man glücklich an den gefährlichen Berührungspunkten vorüber. Herbert wunderte sich, daß auch bei dieser Gelegen­heit, da von seiner Krankheit die Rede war, dem Onkel es nicht einfiel, daß er Andy in R . . . n gekannt halte; aber bald bemerkte er, daß dessen Interesse vorherrschend ihm selbst zugewandt war, augenscheinlich in dem Gedanken, des Doktors Glück sei ein Unglück für den Neffen. Herbert hatte keinen Sinn für das Lächerliche dieser Vermutung; er ging momentan in dem Bemühen auf, un­bemerkt Andy zu beobachten. Sie zitterte, ihr Atem ging hastig, ab und zu flog ein scheuer Blick zu ihm herüber, der ihn ebenso gut um Schweigen über ihre etwaige Neigung zum Doktor als über ihre eigenen beiderseitigen Beziehungen bitten konnte.

Gleich nach Tische machte man sich zu einem Spaziergange auf, um den kurzen Nachmitag des sonnigen Augusttages recht zu benutzen. Der Nadelwald zeigte keinerlei herbstliche Färbung, aber das duftende Heidekraut, das abwechselnd mit einer Fülle reifender Preiselbeeren den Boden bedeckte, mahnte an die vorge­rückte Jahreszeit. Andy war unter dem Vorwände, einen Brief schreiben zu müssen, zu Hause geblieben. Sie sprach keine Unwahrheit; sie schrieb den Brief in der That. Aber sie war froh, diese Ausflucht zu haben, denn das Tischgespräch und die häufige Erwähnung von Nordaus Krankheit waren ihr peinlich gewesen, und sie befürchtete eine Fortsetzung davon während des Spazierganges. Gegen abend schlug sie, um den Ihrigen entgegen zu gehen, denselben Weg ein, den die Gesellschaft gewählt hatte. Sie erstieg einen kleinen Berg und schaute sich nach allen Seiten um. Da bemerkte sie plötzlich in ihrer Nähe den Grafen, der lesend auf einer Bank saß, sich aber bei ihrer Annäherung erhob. Sie waren zum erstenmal seit den Tagen von R . .. n allein.