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Erscheint DienStagS, Donnerstags und SamSkagS. ^ Dir Einrückungsgebühr betragt im Bezirk und in nächster Umgebung S Psg. die Zeile, weiter entfernt 12 Pfg. ^
Amtliche Bekanntmachungen.
Bekanntmachung,
betr. die Vornahme der diesjährigen Vormusterung des Pferdedestands im Bezirk Calw.
Es wird hiemit bekannt gegeben, daß die vorgeschriebene Vormusterung des Pferdebestands im Bezirk am 17., 18., IS., ZV., 21. und 23. September ds. Js. stattfindel und zwar
I.
am Dienstag, den 17. Sept., vorm. 8 Uhr,
in Calw auf dem Brühl, am 17. Sept, vormittags SV- Uhr, in Hirsau auf dem Platz vor dem Rathaus, am 17. Sept., vormittags 10'V Uhr, in Ernst- mnhl Ort und Ernstmühl Weiler am Wohn- hause von L. Wagner,
am 17. Sept, vormittags 11 Uhr, in Liebenzell in der Bahnhofstraße, am 17 Sept., nachmittags 3 Uhr, in Dennjächt vor dem Adler,
am 17. Sept., nachmittags 3'/< Uhr, in Unterreichenbach auf dem Platz bei der Friedenslinde, am 17. Sept., nachmittags 5 /, Uhr, in Mona-
kam vor dem Rathaus.
II.
Am Mittwoch, den 18. Sept., vorm. 9 Uhr, in Oberreichenbach auf dem Platz vor dem Löwen,
am 18. Sept., vorm. 9 /- Uhr, in Oberkollbach
am Eingang des Orts,
am 18. Sept., vormittags 10 /- Uhr, in Röthenbach vor dem Spritzenhaus, am 18. Sept., vormittags 11'/- Uhr, in Em- berg beim Rathaus,
am 18. Sept., nachmittags 2'/, Uhr, in Würzbach auf dem Platz vor dem Rathaus, am 18 Sept., nachmittags 4 Uhr, in Altburg
am Eingang des Orts gegen Oberried't,
Vierteljährlicher Abomiementipreik in der Stadt MI. I.l» ins Haus gebracht, Mk. l. IS durch die Post bezogen im Bezirk; außer Bezirk Mk. li SS.
am 20. Sept., nachmittags 2'/, Uhr, in Teinach auf der Straße vor dem Hirsch, am 20. Sept , nachmittags 3'/- Uhr, in Som- menhardt vor dem Rathaus, am 20. Sept., nachmittags 4 Uhr, in Zavel- stein beim Lamm.
V.
Am Samstag, de« 21. Sept., vorm. 8 Uhr, in Althengstett auf der Straße im untern Dorf, am 21. Sept., vormittags 8 V« Uhr, in Neu- hengstett auf der Straße vor dem Rathaus, am 21. Sept., vormittags 9'/- Uhr, in Sim- mozheim auf dem Platz vor dem Rathaus, am 21. Sept., vormittags 10 V« Uhr, in Mött- lingen am Platz beim Rathaus, am 21. Sept., vormittags 11 Uhr, in Unter- haugstett vor dem Rathaus, am 21. Sept., mittags 11V- Uhr, in Otten- bronn vor dem Rathaus, am 21. Sept., nachmittags 3 '/, Uhr, in Ostelsheim auf der Straße vor dem Rathaus.
VI.
Am Montag, den 23. Sept., vorm. 8'/-Uhr, in Stammheim vor dem Rathaus, am 23. Sept., vormittags 9/« Uhr, in Gech-
ingen auf der Hauptstraße des Orts, am 23. Sept., vormittags 10V« Uhr, in Dachtel auf der Hauptstraße des Orts, am 23. Sept., nachmittags V-3 Uhr, in Decken- pfronn vor dem Schulhaus, am 23. Sept., nachmittags 4 Uhr, in Holzbronn vor dem Rathaus.
Jeder Pferdebesitzer ist nach erhaltener schultheißenamtlichcr Aufforderung bei Vermeidung gesetzlicher Strafen und Zwangsmatzregeln verpflichtet, spätestens zu der oben bestimmten Zeit und an dem genannten Ort feine sämtlichen Pferde vorzuführen mit Ausnahme ». der Fohlen warmblütiger Schläge unter 4 Jahren, d. h. der nach dem 17. Sept. 1897 Geborenen ;
Dienstag, den 3. September 1901.
am 18. Sept., nachmittags 4'/, Uhr, in Ober- riedt bei dem Haus der Witwe Kugele für die
Gesamtgemeinde Spetzhardt.
III.
Am Donnerstag, de» 19. Sept., vorm. 9 Uhr, in Liebetsberg am Kreuzungspunkt der Straße beim Dürrbach,
am 19. Sept, vormittags 9'/« Uhr, in Neubulach auf dem Platz vor dem Rarhaus, am 19. Sept., vormittags 9 V- Uhr, in Neu- bnlach an der Sonne, für die Gemeinde Alt- bnlach»
am 19. Sept., vormittags 10 Uhr, in Ober- haugstett auf der Hauptstraße, am 19. Sept., vormittags 10V« Uhr, in Martinsmoos auf der Hauptstraße, am 19. Sept., vormittags 11'/- Uhr, in Zwerenberg beini Rathaus,
am 19. Sepl., nachmittags 12'/, Uhr, für Hornberg an der Straßenmarkung nach Hornberg— Aichhalden,
am 19. Sept., nachmittags 1 Uhr, für Aichhalden und Oberweiler beim Rathaus in Aichhalden,
am 19 Sept., nachmittags 5 Uhr, in Aichelberg beim Rathaus.
IV.
Am Freitag, de« 20. Sept., vorm. 8 Uhr, in Nenweiler für die Gesamtgemeinde Neuweiler auf der Straße vor dem Lamm, am 20. Sept., vormittags 8°/» Uhr, in Breitenberg auf der Straße vor dem Rathaus, am 20. Sept., vormittags 9'/, Uhr, in Ober- kollwangen auf der Straße vor dem Rathaus, am 20. Sept., vormittags 10'/- Uhr, in Agen- bach vor dem Rathaus,
am 20. Sept, vormittags 11V- Uhr, in Schmieh
an der Kreuzung der Straße Teinach-Oberkoll- wangen,
Aenllleton» Nachdruck »rrbalen.
Dem Leben zurückgegeben.
Roman von B. Ernst.
(Fortsetzung.)
Da die garrre Familie Märker äußerst liebenswürdig war, da die Töchter sich durch Schönheit auszeichnetcn, da bei dem Herrn Kommerzienrat Geld keine Rolle spielte, so war die Familie Märker bald der Mittelpunkt der Saison geworden, um den alles sich drehte, und jeder neue Zuwachs an Kurgästen brachte neue Verehrer. Es gefiel dem Baron, daß die verwöhnten jungen Damen, Andy und Margarete, ein sehr einfaches, bescheidenes Betragen zeigten, und gar keinen Wert auf die Huldigungen zu legen schienen, die man ihnen darbrachte. Andy war blond, Margarete dunkel, erstere sanft, letztere lebhaft. Der Baron hatte eine besondere Vorliebe für Andy. Gleich am Tage ihrer Ankunft hatte sie sich — wie er wußte — nach den Bedürftigen und Kranken des Ortes erkundigt und diese seitdem häufig ausgesucht und ihnen Trost und Hilfe gespendet. Ihren Eltern war sie eine überaus liebevolle Tochter, stets voll zärtlicher Sorge um ihr Wohl bemüht. Die Mutter, eine elegante, noch immer schöne Frau, hatte, als der Baron ihr gelegentlich einmal Angenehmes über Andys Vorzüge sagte, erwidert, sie habe sechs wohlgeratene Kinder, aber Andy sei das beste derselben. „Einen einzigen Kummer bereitet sie uns/ hatte sie hinzugesetzt, „sie wünscht, den Schleier zu nehmen, und das wollen wir natürlich nicht zulasten/
„Um Gotteswillen/ hatte er gerufen, „das wäre ein Jammer."
„Es hat schon harte Kämpfe deshalb bei uns gegeben, und Andy hat manche ThrLne geweint. Zum Glück sind alle Geschwister auf Seiten der Eltern."
„Und gewiß haben sie noch viele Bundesgenossen, Fräulein Andy ist sehr
jung, und es hat sich wohl noch keine Herzensneigung bei ihr geltend gemacht. Die wird indes nicht ausbleiben, und mit ihr werden die Klostergedanken vergehen."
„Allerdings wurde ihr die Gelegenheit dazu schon öfters geboten; leider hat Andy bis jetzt ihren Sinn nicht geändert."
In der That war es noch immer Andys Wunsch, der Welt zu entsagen, und sie betrachtete sich im stillen als Fremdling in den Kreisen, in denen sie lebte. Schon als kleines Mädchen war sie nachdenkender als alle anderen Kinder gewesen und hatte sich oft abgesondert nnd still für sich allein gespielt. Mit vierzehn Jahren wurde sie ins Kloster gebracht, und als sie es zwei Jahre später verließ, war sie zur Einsicht gelangt, daß es sich viel schöner und ruhiger fern von der Welt lebe als mitten in ihrem Wogen und Treiben. Ihre Eltern hatten anfangs den Andeutungen, die sie über ihren Entschluß fallen ließ, wenig Beachtung geschenkt. Erst als Andy in die Gesellschaft eingeführt werden sollte und sich dem lebhaft widersetzte, weil sie sich „der Gelegenheit zur Sünde nicht aussetzen wollte," fing man an, ernster darüber zu denken. Später war Andy einmal zu Besuche bei der Oberin in R . . . n gewesen und hatte sich dort in der Krankenpflege geübt. Von jener Zeit ab begannen ernste Kämpfe im Elternhause, denn Andy erklärte, von einem Berufe nicht lassen zu wollen, für den sie sich geschaffen fühlte, und die Eltern versicherten, ihre Einwilligung zu dieser, alle Kräfte aufreibenden Thätigkeit nicht geben zu können.
Im letzten Herbst hatte der Vater sich durch Andys beharrliche Bitten erweichen lasten und ihr — nachdem sie ihm gelobt hatte, ohne elterliche Erlaubnis keinen bindenden Schritt zu thun — gestattet, abermals die Oberin zu besuchen. Das Schicksal hatte gewollt, daß Andy — bei dem eben herrschenden Mangel an Pflegerinnen — mehrere Male zur Aushilfe benutzt worden war und dann die dauernde Pflege des Grafen Nordau übernommen hatte. Er war ihr kein ganz