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vtaaai's Suppenwürze ist einzig in ipcei. Äri, um jede suppe uno jede jchmucye ^ Lvenso zu empfehlen sind Maggis Bouillon-Kapseln zu 12 und zu 8 ^ Flel"qvrühe augenblicklich gut und kräftig zu machen wenige Tropfen genügen. ^ S zur augenblicklichen Herstellung einer vorzüglichen, fertigen Fleischbrühe.

Zu haben bei: Albert Neugart und C. Büxenstein.

Aus Skadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. 6. Febr. Infolge Er­weiterung des Telephon netzes im benach­barten Reichspostgebiete (Baden) und in Bayern ist es nun ermöglicht, von den Telephonämtcrn in Neuenbürg ub Wlldbad. bezw. von den da- selbst bestehenden Telepbo-wnschlüssen aus, ausser den bisherigen Städten Bruchsal, Durlach. Ett­lingen, Heidelberg. Karlsruhe, Mannheim, Pforz­heim Augsburg, München, Lindau auch mit nachverzcichneien Städten telephonisch verbunden zu werden: Nürnberg. Fürth, Amberg. Ansbach. Bamberg, Bayreuth, Erlangen. Laut, Regens- bürg, Roth, Schwabach. Wendelstein. Würzburg.

Neuenbürg, v. Febr. In der S'tzung der bürgerlichen Kollegien vom 3 d. M. wurde U. A. auch das Protokoll des Landcsfeuerlösch- Jnspektors Kleber über die am 9. Nov. v I stattgehabte Hauplübung, Prüfung und Besichtig­ung der Freiwilligen Feuerwehr zur Kenntnis gebracht. In demselben spricht der Herr Landes- Jnspcktor seine volle Anerkennung und Be­friedigung über die Löscheinrichtungen, die Or­ganisation und Disz'plin und namentlich üoer den gelungenen Verlauf des Hauptangriffs aus. Einem Wunsche des Hrn. Visitators, der die Ausrüstung der mechanischen Magirus-L-iter mit den modernsten Hilfsmitteln und Verbesserungen betrifft, wurde durch einstimmigen Beschluß da­durch entsprochen, daß ein gummierter Schlauch mit Haspel und selbsikyätigen Hacken rc rc. an- geschaffl wird. Es wird dadurch die Leistungs­fähigkeit der Leiter in zweckmäßiger und vorteil­hafter Weise gi steigert. Beschlossen wurde auch die Forterhebung der jährlichen Beitrüge (3, 5 u. 8 ^L) von solchen Feuerwehrpflichtigen, welche sich zur Dienstleistung bei der Feuerwehr nicht bereit erklären. Im Hinblick ans den im Landtag zur Beratung kommenden Steuer- reformentwurf erging Seitens der Kreisregisrung die Anfrage, wie sich die Kollegien zu der Frage stellen, ob die im Entwurf vorgesehene allge­meine Einkommenssteuer durch staatliche Organe erhoben oder aber der Einzug durch die Ge­meindebehörden erfolgen solle, wie dies bisher bei der direkten Staatssteuer und bei der Brand­schadensumlage üblich ist. Man gelangte nach eingehender Beratung zu der Ansicht, daß es tm Interesse der Steuerzahler gelegen sei, wenn der Einzug durch die Organe der Gemeinden besorgt würden, insofern der Gemeindebehörde eher die Möglichkeit gegeben sei, auf die ökono­mischen Verhältnisse des Steuerpflichtigen Rück­sicht zu nehmen. Dabei wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß die Einzugskosten (wie z B. bisher bei der Brandschadensumlage) von der Staatskasse übernommen werden. Dieser Wunsch ist dadurch gerechtfertigt, weil die Ge- meindcvcrwaliungen bekanntlich die Haftbarkeit sür das Einbringen des vollen Ertrags der Staatssteuern zu übernehmen haben.

Calw, 6. Febr. Nach der heute in öffent­licher Sitzung der Handels- u. Gewerbe­kammer vorgenommenen Zusammenstellung des Ergebnisses der am 23. bis 29. Januar vorgc- nommencn Ergänzungswahlcn für die Handels- und Gewerbekammer Calw wurden als Mit­glieder gewählt: a) auf 6 Jahre: Koch, Albert, Fabrikant in Rohrdorf mit 116, Stöffler, Julius, Fabrikant in Herrenberg mit 113, Wagner, Otto, Fabrikant in Calw mit 113, «taelin, Kart, sen, Fabrikant in Calw mit lll, Schmidt, Ferdinand, Kommerzienrat in Neuenbürg mit 111 Stimmen; b) auf 3 Jahre: Munster, Gustav, Kaufmann in Freudenstadt mit 109. Lemppenau, Hermann, Fabrikant in Höfen mit 66 Stimmen.

Pforzheim, 4. Febr. Seit 25 Jahren Mn wird hier die Frage der Errichtung eines «aalbaues ventiliert, deren Erledigung aber mmcr und immer wieder verzögert wurde» ob­

wohl das Bedürfnis eines derartigen Baues sich mit jedem Jahre als unabweisbarer herausstellle. Ja der letzten Zeit nun ist seitens der ver­schiedenen Vereine eine lebhafte Agitation für die Errichtung eines Saalbaues entfaltet wor­den und in der heutigen Sitzung gelangte der Antrag einer Anzahl Stadtverordneten mit allen gegen 8 Stimmen zur Annahme, daß eine Halle mit größeren Dimensionen a!S die stadträtliche Vorlage aus Kosten der Tiadt erbaut werde, daß der Platz zwischen Jahnstraße und Stadt­garten nur zu Saalbauzwecken und zur Er­weiterung des Stadtgartens dienen solle und daß eine ans 15 Mitgliedern bestehende Kom­mission zu wählen sei, in der die größeren Ver­eine und der Garlenbauverein vertreten seien In derselben Sitzung wurde auch in längerer Diskussion die Vorlage des SladiratS bctr Erstellung einer neuen Turnhalle an der St. Georgenstraße beraten. Da sich in neuerer Zeit die alte Turnhalle als zu klein erwies, nicht nur für die Schule, sondern auch sür den Turner- buud, welcher jetzt 500 Mitglieder zählt, hatte man anfänglich eine Vergrößerung der Halle prvfektierl. Mit Rücksicht auf die übrigen Miß stände aber riet das Hochbauamt, nichts mehr für die alte Halle zu verwenden, sondern eine neue Halle zu erstellen. Der Stadtrat stellt deshalb den Antrag, auf dem alten Platze eine neue Halle nur mit anderer Stellung, zu er­bauen. Die Halle soll nach dem Projekt eine Länge von 32.50 Mir. und eine Breite von 12 Metern, somit eine Bodeufläche von 360 gm erhalten; außerdem sind noch einige Nebenräume vorgesehen (für die Turngeräte, Kleidung und Aborte). Durch Unterkellerung der Halle würden ferner ein Raum für das Aichamt und ein solcher zu der Unterbringung eines Hydrantenwagens rc. geschaffen werden. Nach dem Voranschläge be­tragen die Kosten des Baues 30 000 Der Turncrbund ist bereit, für die Benützung der neuen Halle eine Miete von 300 jährlich zu bezahlen. Herr Maischhofer wandte sich gegen die Vorlage. Die Schulkommission habe sich dagegen ausgesprochen, denn sie sei der Ansicht, daß die Turnhalle in der Nähe der Schulhäuser gehöre, und der Turnerbund müsse sich nach den Schulen richten. Auch sei die Vorlage in nicht geeigneter Weise vorbereitet. Herr Schofer erwog die Mißstände und den Zeitverlust. der durch das Marschieren der Kinder von der Schule zu Turnhalle und wieder zurück entstände Auch wäre das Größenverhältnis kein richtiges, denn sie wäre im Verhältnis zur Länge zu schmal. Herr Oberbürgermeister Habermehl erwiderte auf die Ausführungen des Herrn Kayser, daß man ein zweites Mal keinen Platz an einen Verein abgeben werde. Hätte man sich seiner Zeit die Sache besser überlegt, so hätte der Turnverein auch nicht den Platz bekommen. Bezüglich der Breite der neuen Turnhalle könnten noch Aender- ungen vorgcnommen werden; würde dadurch der veranschlagte Betrag überschritten, so muß die Angelegenheit nochmals an den Bürgerausschuß gelangen. Ein eingegangener Antrag auf Ver- lagung wurde mit allen gegen 18 Stimmen abgelehnt, der stadträtliche Antrag aber ange­nommen. Der strdträiliche Antrag, über die Enz in Verlängerung der Theater- und Her- mannstraße den sogen. Theater st eg zu er­bauen wurde ebenfalls angenommen. Die Kosten belaufen sich auf 1720

Deutsches Weich.

Praktische Agrarpolitik.

Wer bisher noch daran gezweifelt hatte, daß es der Regierung ernst sei, dem unter der landwirtschaftlichen Bevölkerung herrschenden Notstände thalkräftig enlgegenzutreten, dessen Zweifel werden nach den jüngsten Debatten im preußischen Abgeordnetenhause geschwunden sein. Selten ist vom Regierungstische aus so warm

für die Landwirtschaft gefprochen worden, wie

bei der letzte» Beratung des landwirtschaftlichen Etats. Immer neue Fragen wurden an den Minister gerichtet, und jedesmal ließ seine Ant­wort erkennen, daß die Regierung mir allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln, soweit sie sie ver- antworten kann und für durchführbar hält, der Notlage zu steuern gewillt ist.

Die beidengroßen" Mittel, von denen ein Teil der Landwirte eine Btsserung der Lage er­warten , der Antrag Kamtz und die Doppel­währung, sind sür den Augenblick aussichtslos. Die aus dieser Lage der Dinge sich ergebenden praktischen Schlußfolgerungen liegen auf der Hand. Wer für die Landwirtschaft mehr thun will, als schöne und große Worte machen, wird sich, wie sehr er auch die Aussichtslosigkeit jener beiden Mittel beklagen mag, doch mit dieser Thalsache abfinden und die volle Kraft aus die Durchführung eines Systems der anwendbaren Mittet zur Hebung des landwirtschaftlichen Rein­ertrages richten müssen. Kann manches Mittel für sich allein auch nur ein bescheidenes Maß von Besserung in Aussicht stellen, so ist bei planmäßiger Durchführung dieser Mittet von Seren Zusammenwirken doch eine wesentlich günstigere Gestaltung der Erlragsverhällnisse zu erwarten. Einiges ist bereits erreicht worden. Erwähnt seien nur das Brannlwnnsteuergejetz, die Beibehaltung der Ausfuhrprämien für Zucker und die Gründung der Zenlralgenossenschafiskasse.

Was nun die gesetzgeberischen Mittel betrifft, deren Schwerpunkt im Reiche liegt, fo stehen gegenwärtig namentlich das Börsengesetz und das Margarinegesetz zur Diskussion Beide Ent­würfe difinven sich in der Kommission und haben hier schon mancherlei Aenöerungen zu Gunsten der Landwirtschaft erfahren. Das Börfengesetz wird aus den GelrerdcpreiS direkt von Einfluß fein, dadurch daß es den künstlrchen Preisoruck hindert; das Margarinegefetz wird den unlaulern Wettbewerb aus sein Buucrmarkte elnfchränken. Die Zuckersteuervorlage ist vom Bundesrate neuerdings angenommen worden und wird auch hoffentlich dato ein brauchbares Gesetz werden. Eln Gefetzenlwurs über den Handel Mil Filtter- und Düngestoffen wird vorbereitet.

In Preußen ist in der landwirtschaftlichen Gesetzgebung der erste Anlauf mtt der dem Herrenhause unterbreiteten Vorlage wegen Ein­führung des AnerbenrechlS ln Renten- und An- sledlungsgütern gemacht worden. Andere Maß­nahmen sind in Aussicht gestellt, so namentlich ble Errichtung von Kornhäufern und der Ausbau der Bahnen. Die Beschwerden darüber, daß der heimische Bieybestano durch die Einfuhr aus­ländischen Viehes verseucht würde, stnb durch energische Schutzmaßrcgetn behoben; auch zur Bekämpfung der Seuchen >m Innern sind weit­gehende Opfer gebracht worden.

Mit einem Schlage läßt sich die landwirt­schaftliche Notlage nicht abstellen. Wenn aber der Wunsch des Laiidwlrtjchastsmialjters. bei allen positiven Vorschlägen die Unterstützung der Landesvertreiung und des Reichstages zu finden, in Erfüllung geht, dann wird die plan­mäßige Politik der Regierung zu Gunsten der Landwirtschaft von den segensreichsten Folgen begleitet sein.

Der deutsche Landwirtschaftsrat ist am Montag zu seiner 24. Plenarversammlung zusammengetrelen. Der preußische LandwirjchastS- minister, der an der ersten Sitzung teilnahm» erklärte aus die Begrüßung des Vorsitzenden» daß die Beschlüsse und Beratungen die volle Beachtung der Siaatsregierung finden werden. Anträge aus Verschärfung der Nahrungsmittel- kontrolle in Deutschland und aus Einsühruug des Handels nach Lebensgewicht wurden ange­nommen.