Neuenbürg, freundliche schöne
Mahnung
-6 Zimmern nebst sämtlichem : ist bis 1. April zu vermieten. Foh Schmidt. Essigfabrik.
(Atemnot)
hnelle und lichere Linderung brauch von Ur Iilllleumeyer'8 rvdonz. In Beuteln g, 25 und owie in Schachteln L 1 -/L > Apotheken in Neuenbürg und Herrenalb.
iiemler Lmerb
ig Nittel, äureb ksbrikÄtiou glicbso VsrbrLucii8-ä.rtikoIs. is ^usrlreulluugsn bereits ein- er b'abrilcou.
kt gratis äurek äas iaäu- ^eubeitsublatt „Oie Oaekel^, !O1be."'
l-Schreibhefte
Lineaturen mit gutem Papier : besonders auch in Partien derverkäufer zu außerordent- gen Preisen.
K- MeeH.
enbürg. (Einges.) Ein Toben und Lärmen, als vergangenen Neujahrsnacht Marktplatz hier vorkam. ist n Jahren nicht dagewesen. ldeS Geschrei erfüllte mit die Luft.- Alt und Jung, hlige Kinder (was khun achts 12 Uhr noch auf der !. eines suchte das andere eten im Schreien. Einsender 1 ganz mit einverstanden, i sich beim Jahreswechsel heitere Stunden erlaubt, äre für die Zukunft wohl chen, daß wieder in der -nacht eine vermehrte Poli» chalt da ist, oder daß das >e Einschreiten schärser aus- rd.
t, freuen sich die Zeitungen wenig über den geglückten mmissars Wolfs in Athen, Fchrn. v. Hammerstein lcht und zunächst auf dem gebracht hat, wo dann erst ng Hammersteins durch die . Hammerstein, der durch riese seiner langjährigen tischen Gegner die allge- h diejenige der Verbrecher, irgend einen Funken von ,ren. sich zugezogen hat. f vertraut zu haben, daß und dem deutschen Reich :ag nicht besteht. Dieser nicht aus, daß die griech- ejonderen Wunsch Deutsch- len Fall die Auslieferung s ist auch gar nicht einzu- csse Griechenland an der «ans Hammerfteln haben wohl in wenigen Tagen td wegen Betrugs, llnter- and ähnlicher Verbrechen obei ihm einige Jährchen r Aussicht stehen. Die mte wird bei diesem Pro- :digung finden und eine ich größere steht in Aus- z vor Weihnachten flüchtig techtsanwalts und bis vor Verteidigers Dr. Max werden sollte. Friedmann men von 200 000 ^ und riesige Schulden, jo daß tung schließlich das Weite
suchen mußte und seine Frau und Kinder in so großer Not zurückließ, daß für diese an der Berliner Börse eine Sammlung veranstaltet wurde
Elberfeld, 31. Dez. Die Hinrichtung des Mädchenmörders Bläsing auS Solingen hat heute im Elberfelder Arresthaus stattgefunden.
Neujahr. (Einges.)
Das Jahr, das soeben zu Ende gegangen, ist für unser Vaterland ein Jahr äußeren Friedens gewesen. Fest steht das Regiment unseres Kaisers und Königs, unerschüttert wehrt Heer und Beamtentum dem bösen Willen des Aufruhrs und der Empörung, der sich im Innern regt, und Furcht gebietend schützt uns die Macht des Reiches gegen die Mißgunst und den Neid, die draußen uns bedrohen. Ueber unserem Königshause hat Gott gnädig seine schützende Hand gehalten.
Die Zeit ist ernst, und sorglose Zuversicht für die nähere oder fernere Zukunft gestattet sie nicht. Die Aufgaben, die sie stellt, sind größer und schwerer, als in irgend einer früheren Zeit. Die menschlichen Verhältnisse haben sich in diesem Jahrhundert, das jetzt seinem Ende zuneigt, stärker verändert als jemals in einem entsprechendem Zeitraum, soweit menschliche Erinnerung reicht. Zunächst im staatlichen und gesellschaftlichen Leben. Die große französische Staatsumwälzung vor hundert Jahren hat das Zeichen gegeben. Seitdem haben alle Staaten der Kulturwelt den Ucbergang zu veränderten Versassungsformen vornehmen müssen. Die Massen der Bevölkerung sind fast überall zur Beteiligung an staatlicher Thätigkeit zugelassen und aufgerufen worden; die öffentliche Verhandlung staatlicher Angelegenheiten ist die Regel geworden, und durch die ungeheure Ausdehnung, die die Tagesprcsse gewonnen hat, hat die öffentliche Meinung, die Stimmung und Gesinnung der großen Massen, sich zu herrschendem Einfluß emporgeschwungen.
Zugleich hat die zunehmende Geschicklichkeit der Menschen in der Benutzung der Hilfsmittel, welche die Natur bietet, einen ungemeinen Fortschritt in der Erzeugung wünschenswerter Dinge für menschliches Bedürfnis, in Octsbewegung und Austausch von Gütern über den ganzen Erdboden hin hervorgebracht. Auch den Aermsten und Niedrigsten sind damit Bequemlichkeiten und Genüsse zu teil geworden, die früher nur den Begünstigten oder auch diesen nicht immer zugänglich waren. Die Bevölkerungszahlen steigen mit reißender Geschwindigkeit.
Alles das hat eine Lage geschaffen, welche die größten Gefahren für das sittliche und reli- giöse Leben mit sich bringt. Die alte gute Sitte, der Väter Brauch und Herkommen verliert sich mehr und mehr in einer Bevölkerung, die unstät und wanderlustig geworden ist, wie niemals zuvor. Die alten Trennungen zwischen den Bevölker- ungsklassen und Ständen sinken dahin, und die angeborene scheue Achtung vor dem an Besitz, an Bildung, an gesellschaftlichem Ansehen höher Stehenden wird kaum noch gefunden. Die Presse trägt die Gedanken einer glaubenslosen, an das Sinnliche und Natürliche verhafteten Wissenschaft in alle Schichten des Volkes hinein. Das Leben wird immer unruhiger, der Kampf immer heißer. Die niederen Klassen werden beherrscht von der Unzufriedenheit mit ihrem Lose und gewandte Wühler schüren diese Unzufriedenheit, teils nur an Befriedigung ihres Ehrgeizes denkend, teils von Träumen eines irdischen Reiches der Glückseligkeit erfüllt, die sich nie verwirklichen lassen. So werden die Massen, ohne Einsicht und klare Ueberlegung, für eine Bewegung und Gesinnung angeworben, die alle sittlichen Grundlagen unseres Lebens in Staat und Gesellschaft, in Kirche und Familie Umstürzen und beseitigen möchte: die Flut, die jede Autorität und jedes Heiligtum wegzuspülen droht, schwillt jedes Jahr mächtiger und furchtbarer an.
Dazu kommen die politischen Wetterwolken im Westen und im Osten. Die Blitze, die sich dort entladen, können leicht einen Völkerbrand verursachen und unser Vaterland in Mitleidenschaft ziehen. Ueber allen diesen Besorgnissen richten wir beim Jahreswechsel vertrauensvoll unsere Augen zu Gott empor, der bis hierher
— 11 —
geholfen hat. Er schirme unfern Kaiser und sein Haus, die Einigkeit und nationale Gesinn- ung der deutschen Fürsten, die Treue und Tapferkeit des deutschen Heeres, die Sorge und Mühe aller auf die Aufrechterhaltung der Ordnung gerichteten Kräfte der Nation, er schirme die nationale Arbeit, die Abwehr der Uinsturzbestreb- ungen und das gesamte deutsche Vaterland gegen seine äußern und innern Feinde. Er schirme die alte deutsche Einfachheit. Kraft und Zucht, er schirme die alte deutsche Treue. Dann wird das neue Jahr, was auch komme, ein gesegnetes Jahr für uns alle sein.
Württemberg.
Ein Münchener Blatt ließ sich aus Stuttgart melden. Se. Maj. der König werde auf das Neujahrsfest dem deutschen Kaiser in Berlin einen Besuch abstatten. Der Korrespondent hat offenbar falsch gehört. Wie die weitaus meisten Bundesfürsten wird wahrscheinlich auch unser König am 18. Januar in Berlin bei der 25jähr. Gedenkfeier der Kaiserproklamation von Versailles persönlich anwesend sein und vielleicht über das Geburtsfest des deutschen Kaisers (27. Januar) dort verbleiben.
Stuttgart, 1. Jan. Se. Majestät der König besuchte heute Vormittag nach Entgegen- nähme der regelmäßigen Vorträge und Meldungen mit I. Maj. der Königin und I. K. H. der Prinzessin Pauline den Gottesdienst in Schloßkirche. Hierauf hörte Se. Maj. den Bortrag des Hofmarschalls und arbeitete mit dem Kabinetschef, abends nahmen II. MM. der König und die Königin in der Spiegelgallerie des k. Residenzschlosses die Glückwünsche sämtlicher Hofstaaten mit ihren Gemahlinnen ent gegen. Hieran anschließend war große Hoftafel im weißen Saale des k. Residenzschlosses, zu der die hier anwesenden Mitglieder des k.> Hauses, sowie sämtliche königliche und prinzliche Hof staaten mit Gemahlinnen eingeladen waren. — Aus Anlaß des Jahreswechsels wurden von Seiner Majestät Glückwunschtelegramme mit einer großen Anzahl regierenden Fürsten vor allem mit Sr. Maj. dem deutschen Kaiser und mit anderen Fürstlichkeiten gewechselt.
Stuttgart, 2. Jan. In der heutigen Sitzung beider bürgerlichen Kollegien in Betreff des Rathausneubaus wurde auf Antrag des Oberbürgermeisters Rümelin über den Antrag des Bürgerausschusses, der Gemeinderat solle neue Beratung über den Bauplan pflegen und das Ergebnis dem Bürgerausschuß vorlegen, zur Tagesordnung übergegangen. Der Bürgerausschuß seinerseits lehnte die für den Neubau geforderten 1 300 000 sowie die Forderung von 5000 für die Ausarbeitung eines end- giltigen Planes ab.
Stuttgart, 1. Jan. Wir haben eine böse Sylvesternacht hinter uns. Kurz nach Anbruch des Neuen Jahres verübten mehrere junge Leute, nachdem sie vorher in der Kronprinzstraße arg randaliert hatten, in der hiesigen Bahnhofrestauration II. Klasse einen derartigen Skandal, wobei sie Tische. Spiegel, Flaschen, Gläser und Stühle zertrümmerten, daß sie erst durch 4 Schutzleute unter Führung eines Polizeiinspektors sistiert und nach dem Polizeiamt ab- gesührt werden konnten. Nach Feststellung ihrer Personalien wurden sie wieder entlassen und drangen dann abermals in die Bahnhof- restauration ein. um den Skandal zu erneuern, wurden aber diesmal durch Bahnhofbedienstete und Reisende aus dem Hauptbahnhof hinausgehauen. — Gegen 1 Uhr früh entstanden in der Gymnasiumsstraße Raufhändel, wobei wieder einmal das Messer eine Rolle spielte. Der Sohn des Lcichenbesorgers Männer erhielt einen Stich in den Kopf und wurde alsbald in den Katharinenhospital verbracht. Der Thäter ist verhaftet. Die Stichwunde des Verletzten soll nicht lebensgefährlich sein. — Im II. Polizeidistrikt (Neckarstraße und Umgebung) entstanden gleichfalls Raufhändel, wobei einem Mann mit einem Stockhieb ein Arm abgeschlagen wurde. — Damit sind aber die Ereignisse „zur Feier des Jahreswechsels- in Stuttgart leider noch nicht erschöpft. Der verheiratete Hafner Heinrich Rößler in der Gartenstrabe, der als Jagdliebhaber (!!) von der Schießerei etwas verstehen
sollte, feuerte um Mitternacht 4 scharfe (!!) Revolverschüsse aus der Hinteren Seite seines Hauses, ohne zu bedenken, daß jemand getroffen werden könnte und legte sodann seinen Revolver auf den Tisch in seiner Wohnstube. In der irrigen Meinung, daß der Revolver ganz entladen sei, ließ er den Hahn nochmals schnappen; der noch geladene 5. Schuß ging los und die Kugel, welche zuerst dem Schützen selbst ein Fingerglied wegriß. drang dem Sjähr. Töchterchen Rößlers mehrere Centimeter tief in die Schläfe. Der unselige Schütze raufte sich in der Verzweiflung buchstäblich die Kopihaare aus. Das Kind wurde sofort in einen Spital verbracht und wird zweifellos der Verletzung erliegen, da die Aerzte die Entfernung der Kugel als unmöglich bezeichnen.
In die friedlichen Weihnachtsfeiertage herein fiel die Kunde von einem entsetzlichen Mord, den in Oberschwaben ein verkommener Mensch auf einem Einzelwohnsitz aus Dank dafür verübte , daß er gastlich bewirtet wurde. Da der Mörder erklärte, er wisse wohl, daß es den Kopf koste, so wird ihm hoffentlich seine Prophezeiung auch erfüllt werden.
Die nationalgesinnten Wähler im Amt Reutlingen und speziell die Einwohner von Pfullingen haben einen energischen Protest gegen die maßlosen Aeußerungen des Abg. Schweickhardt über den Fabrikanten Laiblin an die Kammer der Abg. gesandt. Wie die Blätter melden, hat Fabrikant Laiblin selbst eine wiederholte gerichtliche Untersuchung gegen sich beantragt, obgleich die Staatsanwaltschaft Tübingen das gegen ihn eingeleitete Verfahren wegen Wahlbestechung unter Uebernahme der Kosten auf den Staat wieder eingestellt hat. Der Abg. Schweickhardt könnte also leicht an sich selbst die Wahrheit des Sprichworts erfahren „allzu scharf macht schartig. -
Tübingen, 2. Jan. Der Neckar hat heute an einzelnen Punkten das Thal überschwemmt. Heute nachmittag um 3 Uhr zeigte das Pegel eine Höhe von 3 Mlr. Gegen Abend ist das Wasser bedeutend gefallen.
Ausland.
Das Pariser Blatt „France- hat kurz vor den Weihnachisfeiertagen die angebliche Liste der 104 in der Panama.Angelegenheit bestochenen französischen Parlamentarier und anderer namhafter Persönlichkeiten veröffentlicht und will diese Liste von Cornelius Herz erhalten haben; es hat sich aber bereits herausgestellt, daß die Liste gefälscht ist und daß das ganze Vorgehen des erwähnten Blattes nur darauf hinausläuft, Sensation zu erregen und im Straßenoerkauf Geld zu verdienen, das bei der „France- ei» rarer Artikel geworden war.
Ja der Venezuela-Angelegenheit stehen die Dinge zwischen England und den Vereinigten Staaten von Nordamerika noch unverändert auf dem alten Fleck. Die englische Presse behauptet zwar steif und fest, daß Salisbury gegen Venezuela vollständig im Rechte sei, was aus alten Aktenstücken aus dem spanischen Archiv in Madrid bewiesen werden könne. Bis zu den 1830er Jahren waren ja bekanntlich die Spanier Herren von Venezuela, wurden aber durch eine Revolution von dort vertrieben.
Die türkischen Truppen belagern noch immer Zei tun, wo sich die Hauptmacht der Armenier unklugerweise gesammelt hat. Nur ein vorgeschobenes Fort ist von den Türken eingenommen worden. Das hoch auf dem Berge liegende Zeilun ist noch im Besitze der Armenier, welche ihr Leben teuer zu verkaufen gedenken. Die Vertreter der Großmächte in Konstantinopel haben Schutte eingeleitet, um den Armeniern eine Amnestie und den Belagerten von Zeit»« nach Niederlegung der Waffen freien Abzug zu verschaffen.
Rom. 31. Dez. Privatdepeschen zufolge hat bei dem Dorfe Cidciano bet Nola am 28. d. M. ein sehr heftiges Erdbeben stattgefunden. Einige Personen wurden getötet» mehrere schwer verletzt.
Sofia, 2. Jan. Der Eisenbahnverkehr mit Konstantinopel ist infolge starken Schnee- falls unterbrochen. Der Schnee liegt stellen- ! weise meterhoch.