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Neuenbürg. (Einges.) Ein wilderes Toben und Lärmen, als in der vergangenen Neujahrsnacht auf dem Marktplatz hier vorkam. ist seit vielen Jahren nicht dagewesen, „ein wildes Geschrei erfüllte mit Grausen die Luft." Alt und Jung, schulpflichtige Kinder (was rhun litztere nachts 12 Uhr noch auf der Straße?), eines suchte das andere zu überbieten im Schreien. Einsender dieses ist ganz mit einverstanden, daß man sich beim Jahreswechsel etwas heilere Stunden erlaubt, jedoch wäre für die Zukunft wohl zu wünichen, daß wieder in der Neujahrsnacht eine vermehrte Polizeimannschalt da ist, oder daß das polizeiliche Einschreiten schärfer aus- geübt wird.
Aus Stadl, Bezirk und Umgebung.
Liebenzell. 1 . Januar. Vor einigen Wochen fand Herr Forstproklikant O. in einem Waldteil des hiesigen Forstbezirks, in den Wurzelteilen einer Tanne, die blosgelegt waren, in Gold und Silber etwa 1000 Gulden in alter Währung. Der Finder lieferte alsbald die Summe an die Behörde ab. Da der richtige Eigentümer des Schatzes nicht zu ermitteln war, floß der Fund in die Staatskasse. Der Finder erhielt nnn in den letzten Tagen seinen Finder- lohn mit 119 60 L. Nachträglich erinnert
man sich, daß vor etwa 25—28 Jahren ein Einbrecher namens Holderer in Calw verhaftet wurde. Um jene Zeit wurde im Fabriketablisse- ment der Herren Schill und Wagner in Calw ein Etnbruchdiebstahl begangen und eine größere Summe Geldes entwendet, dasselbe war auch bei einem reichen Oekonomen der Fall. Holderer hat damals wiederholt in der Untersuchung geäußert, Geld im Walde vergraben zu haben und verlangte, hingesührt zu werden. Anfangs glaubte man, er wolle diese Gelegenheit nur benützen, um einen Fluchtversuch zu machen. Schließlich wurde er auch in den Wald unter starker Bedeckung geführt. Aber an der Stelle, die er bezeichnte, wurde nichts gefunden. Mitgefangenen gegenüber soll er dann erklärt haben, er wäre dumm, wenn er den rechten Platz angeben würde; wenn er herauskomme, wolle er auch etwas haben. Er ist dann zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt worden und im Zuchthaus gestorben, ohne ein Geständnis ablegt zu haben. Ein zwingender Beweis, woher das gefundene Geld stamme, konnte nicht erbracht werden und so ist der Fund dem Staat anheim gefallen.
(Pf. Beob.) ^
N a g 0 l 0 , 3l. Dez. Den von Hagelschlag betroffenen Gemeinden unseres Bezirks hat S. M. der König einen Grundsteuernachlaß von rund 3100 ^ gewährt.
Deutsches Weich.
B e r l i n. I. Jan. Der Kaiser und die Kaiserin trafen heute vormittag von Potsdam hier ein und begaben sich zum Gottesdienst nach der Schloßkapelle. Hierauf fand im Weißen Saale die Gratulationscour statt. Es waren zugegen die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses, die anwesenden Fürstlichkeiten, die verschiedenen Hofchargen, die Ge> neraladjutanten, Generäle und Admiräle, der Reichskanzler, die Bundesratsbevollmächtigten und die Ritter des Schwarzen Adierordens, die Generalität, die Staalsminister sowie die Präsidien des Reichstages und des Landtags. Nach der Cour empfing der Kaiser die Botschafter, die sodann von der Kaiserin empfangen wurden. Nach der Frühstückstafel machte der Kaiser eine Ausfahrt, wobei er der Kaiserin Friedrich, den hier beglaubigten Botschaftern, dem Reichskanzler, dem Generaloberst Frhr. v. Loe und den kommandierenden Generälen des Garde- und des III. Armeekorps Besuche abstattete.
Potsdam, 31. Dez. Die Lebensretter der Prinzessin Friedrich Leopold, die Maschinisten Bittger und Hankwitz sowie die Steuermänner Krietmayer und Jrcgang, haben vom Prinzen Friedrich Leopold je ein Geldgeschenk von 2000 Mark erhallen.
Während das offizielle Berlin sich zu einer großartigen Feier, der 25jährigen Wiederkehr der am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des -Versailler Schlosses stattgefundenen Kaiser-
Proklamation rü>tet, freuen sich die Zeitungen und deren Leser nicht wenig über den geglückten Fang des Kriminalkommissars Wolfs in Athen» der den berüchtigten Fchrn. v. Hammer st ein daselbst dingfest gemacht und zunächst auf dem Schub nach Brindisi gebracht hat, wo dann erst die formelle Verhaftung Hammersteins durch die ital. Behörde erfolgte. Hammerstein, der durch den Verkauf der Briese seiner langjährigen Freunde an die politischen Gegner die allgemeine Verachtung, auch diejenige der Verbrecher, die in der Regel noch irgend einen Funken von Ehrgefühl sich bewahren, sich zugezogen hat, scheint allzufest darauf vertraut zu haben, daß zwischen Griechenland und dem deutschen Reich ein Auslieferungsvertrag nicht besteht. Dieser Umstand schließt aber nicht aus, daß die griech- siche Regierung auf besonderen Wunsch Deutschlands in einem speziellen Fall die Auslieferung gewähren kann und es ist auch gar nicht einzu- sehen, welches Interesse Griechenland an der Person des Biedermanns Hammerstein haben lallte. Letzterer wird wohl in wenigen Tagen in Berlin eintreffen und wegen Betrugs, Unterschlagung, Untreue und ähnlicher Verbrechen , prozessiert werden , wobei ihm einige Jährchen Zuchthaus in sicherer Aussicht stehen. Die Skandalsuchr vieler Leute wird bei diesem Prozeß ihre volle Befriedigung finden und eine weitere, womöglich noch größere steht in Aussicht, falls man des kurz vor Weihnachten flüchtig gewordenen Berliner Rechtsanwalts und bis vor kurzem so berühmten Verteidigers Dr. Max Friedmann habhaft werden sollte. Friedmann hatte ein Jahreseinkommen von 200 000 und machte trotzdem noch riesige Schulden, jo daß er in weiblicher Begleitung schließlich das Weite
suchen mußte und sei großer Not zurück!« Berliner Börse einr wurde
Elberfeld. 31. des Mädchenmörders heute im Elberfelder
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Das Jahr, das ist für unser Vaterlan! gewesen. Fest steht dl und Königs, unerschi amtentum dem bösen der Empörung, der Furcht gebietend schütz gegen die Mißgunst i uns bedrohen. lieber Gott gnädig seine sch
Die Zeit ist ern für die nähere oder sie nicht. Die Aufg größer und schwerer, i Zen. Die menschlich in diesem Jahrhunde zuneigt, stärker verä entsprechendem Zeitro innerung reicht. Zr gesellschaftlichen Level Staatsumwälzung vo Zeichen gegeben. S der Kulturwelt den Bersassungsformen t Massen der Bevölker Beteiligung an staatl und aufgerufen wurde lung staatlicher Ang geworden, und durch ! die die Tagespresse ge! liche Meinung, die der großen Massen, si emporgeschwungen.
Zugleich hat die der Menschen in der welche die Natur bieti schritt in der Erzeugu für menschliches Bed und Austausch von Erdboden hin hervorgi und Niedrigsten sind ! Genüsse zu teil gewo Begünstigten oder m gänzlich waren. Die mit reißender Geschwi
Alles das hat ei die größten Gefahren giöse Leben mit sich bi der Väter Brauch un mehr und mehr in eir und wanderlustig gewo Die alten Trennunge ungsklassen und Stär angeborene scheue Aä an Bildung, an gesell Stehenden wird kaum tragt die Gedanken ei Sinnliche und Natürli in alle Schichten ) Leben wird immer un heißer. Die niederen von der Unzufrieden! gewandte Wühler sch teils nur an Befriedigu teils von Träumen e Glückseligkeit erfüllt, lassen. So werden ! und klare Ueberlegun, Gesinnung angeworbei lagen unseres Lebens in Kirche und Familsi möchte: die Flut, die Heiligtum wegzuspüler mächtiger und furchtb>
Dazu kommen di im Westen und im O dort entladen, könnei verursachen und unser schaft ziehen. Ueber richten wir beim Ja! unsere Augen zu Got