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Warnung. Der Polizeipräsident von Berlin hat vor einiger Zeit folgende Warnung bekannt gegeben: Aus der sogenannten Poli­klinik und Naturheilanstalt von O. Friedei in Braunschweig werden für den Preis von 5 ^ als Heilmittel gegen Diphtheritis zwei Lösungen versandt, welche abwechselnd einge. nommen werden sollen. Nach der chemischen Untersuchung besteht die eine aus einer spiriluösen Ablösung des giftigen Cyanquecksilbers in Wasser, die andere ist ein äußerst verdünnter alkoholischer Auszug unwirksamer Pflanzenstoffe. Vor dem Ankauf dieser Mittel, sowie der von dem o Friebel herausgegebenen Broschüren:Der Keuch- und Stickhusten" undDie chronischen Krankheiten" warne ich hiemit das Publikum.

(Gewissenhafte Volkszählung.) In einem Thüringer Walddörschen halte ein Zähler von einer Familie die Zählkarten abgeholt und war gerade im Begriff, sich aus der Nähe des Hauses zu entfernen, als ihm der kleine Junge des Be­sitzers nachgeeilt kam und sagte:Kommen Sie! nur noch cmal wieder, wir haben eben noch e kleenes Mädchen gekriegt."

Ein keckes Reiterstückchen wurde, nach demGes.", durch die Festlaune bei der Jubelfeier des Champignytages beim 54. Jnf.- Regt. gezeitigt. Im Hotel Kaiserhof in Colberg gewann ein Offizier des Regiments die Wette, mit dienstlich gezäumtem Pferde die Treppe zum Lokal hinauf in das Zimmer, wo die Kameraden beisammen saßen, hineinzureilen. Das als schwierig bekannte Pferd gehorchte der Schenkel­führung und geschickten Hand seines Reiters völlig und cs gelang dem Reiter, sein Tier zwischen Tischen und Stühlen, unter den brennen­den Glaskronen hindurch, aus dem Hotel wieder hinauszureiten.

(Was das Volk singt.) Interessant sind die Umsatzzahlen der sogenannten musikalisch, volkstümlichen Weisen. So hat z. B. das WalzerliedOb Aeuglein sind blau" eine Auf­lage von 34 000, Rud. Förster's Hampel-Walzer eine Verbreitung von 42000 und dieberühmte" Holzauktion (deren Urheber überhaupt nicht zu ermitteln ist) eine Auflage von-4*8 000 Exemplaren erlebt. In noch viel höherem Maße fand seinerzeit das Heifer'sche Lied:Ach einmal blüht im Jahr der Mai" Verbreitung. In seinen verschiedenen Ausgaben hat es die Umsatz­ziffer von 150 000 weil hinter sich gelassen und noch heute ist die Komposition ein erklärter Liebling im Familienkreise. In letzter Zeit spielen Paul Linke's Volkskomposttionen die Hauptrolle. Sein erster TrefferTa ra ta bum ta ra" wurde in 27 000, sein Liedchen Weine nicht, muß ich auch von Dir gehen" in 48 000 Exemplaren verbreitet. Von der zur Zeit weltbekannten Gigerlkönigin sollen bis jetzt 72 000 Exemplare gedruckt worden sein. Man sieht, diese Musik nährt ihren Mann.

London. 24. Dez. Eine der größten eng- lischen Katzenfreundinnen ist Lady Marcus Beressord. Sie hat nicht weniger als 150 Katzen. Jede hat einen Namen und ihre Herrin kennt jede ganz genau. Am Nach­mittag findet feierlicher Katzenempfang statt. Die Katzen sitzen dabei alle im Kreise um ihre Wohllhäterin. Die Dame scheint recht viel freie Zeit und übelflüssiges Geld zu haben.

(Der größte Mann der Welt) hält sich gegen- wärtig in Paris auf. Er mißt nicht weniger als 2 in 45 em, heißt Wilkins und ist aus Saint-Paul in Minnesota gebürtig. Allem An­schein nach kommt er nach Europa, um aus seiner Größe einenBeruf" zu machen, denn er gedenkt in Spezialitätentheatern aufzutreten. Herr Wilkins zählt erst 21 Jahre, hat mithin sein Wachstum noch nicht abgeschlossen.

(Der König von Korea sucht eine Königin.) Am 16. Okiober wurde ein königliches Dekret in Söul erlassen, das die beabsichtigte Wahl einer Gemahlin für den König ankündet. Die Folge hiervon ist, daß es, der Landessitte gemäß, allen

Mädchen über 13 Jahren für eine gewisse Zeit verboten ist. zu heiraten. Die Königin muß ein unverheiratetes Mädchen sein,' man wird etwa 3040, die im Alter von 1318 Jahren stehen, zur Wahl des Regenten nach Söul schicken.

Geschmackvoller Zeitungstitel. Unter dem TitelDie große Schnauze" erscheint, wie man aus dem letzten Nachtrag zum Zeitungskatalog ersehen kann, in Berlin eine neue Zeitung, allerdings pur zweimal im Monat . . . Welcher politischen Partei, welcher Sache dieses schätzbare Organ" dient, wird nicht erwähnt. Aber schön muß es sein, Mnn der Abonnentensammler der Großen Schnauze" das Publikum in dessen eigenstem Interesse mahnt:Koche mit Gas, wasche mit Lust, schmücke dein Heim, schlafe patent und halte dieSchnauze"!"

> (Um Zähes Fleisch recht schnell weich zu kochen), wird empfohlen, nach dem Abschäumen des Fleisches im Topfe dem Wasser ein wenig Branntwein zuzusügen. Man soll dadurch das härteste Fleisch erweichen können, ohne daß dieses im geringsten nach Branntwein schmeckt. Das Mittel soll sich namentlich bei zähem Wildbret bewähren, mit welchem die Hausfrau gewöhnlich viel Aerger hat und doch keinen wohlschmecken­den Braten erzielt. Auch Nesselblätter, sowie eine kleine Gabe Essig sollen sich gut bewährt haben.

(Aus den Statuten des VereinsStiftungs­fest") Zweck des Vereins ist, sein Stiftungsfest zu feiern. Zu diesem Zweck versammeln sich die Mitglieder allwöchentlich des Samstags, als an dem Tage, an welchem der Verein gegründet wurde, im Vereinslokal. Die Festrede an diesem sogenannten kleinen Stiftungsfest wird von einem Mitgliede gehalten, dergestalt, daß sämt­liche Mitglieder nacheinander an die Reihe kommen. Maßgebend für die Reihenfolge ist die Zeit des Antritts. Daneben findet am 25. jeden Monats das sogenannte mittlere Stift­ungsfest statt, ohne Rücksicht auf den Wochentag. Den Festredner bestimmt das Los. An dem so­genannten großen Stiftungsfest, welches all­jährlich am 25. Oktober gefeiert wird, hält der Vorsitzende die Festrede. Fällt eines der beiden letztgenannten Stiftungsfeste mit dem kleinen Stiftungsfeste zusammen, so werden zwei Fest­reden gehalten. (Fl. Bl.)

(Zu viel verlangt.) Gläubiger (entrüstet): . . Natürlich, in's Theater gehen Sie, aber Schulden zahlen . . !" Schuldner:Das Theaterbillet habe ich geschenkt bekommen!" Gläubiger:Wenn man so viel Schulden hat wie Sie, geht man überhaupt in kein Lustspiel!"

(Ein kleiner Berliner Praktikus.) Lehrer: Karl, sage mir die Namen der Apostel!" Karl:Rüben, Simon, Lewi" Lehrer: Falsch! Selig, was meint Karl damit?" Selig:Das sind die Rechtsanwälte beim Land­gericht I!"

sProtzenschmerz.j Geh'n S' mer weg mit dem geräuschlosen Pflaster! Da hört mer ja gar nimmer, daß mer hat Gummiräder.

Die Bescheerung.

Die Gattin stickte,

Die Aelteste stickte,

Die Zweite stickte,

.. Die Dritte stickte,

Und Keine strickte Und Keine flickte.

Nun Hab' ich vier Paar gestickte Schuh Und keinen ganzen Strumpf dazu.

Vokal-Rätsel.

Zu suchen sind 13 Wörter, deren jedes vier verschiedene Vokale enthält, wie z. B. das Wort Bulgarien. Diese Wörter sollen ergeben: 1. Einen weiblichen Vornamen. 2. Einen andern weiblichen Vornamen. 3. Ein ehemaliges Fürstentum, auch ein Fürstenhaus. 4. Eine andere Bezeichnung für Drama. 5. Eine andere Bezeichnung für Inselbewohner. 6. Eine Blume. 7. Einen großen Teil unseres Vaterlandes. 8. Eine Republik in Süd-Amerika. 9. Eine ver-

wandschaftliche Bezeichnung. 10. Eine Krankheit.

II. Eine Blume. 12. Ein musikalisches Instru­ment. 13. Einen weiblichen Vornamen.

Zu verwenden sind die folgenden Konso­nanten. In: I) l p n, 2) n s d m r, 3) n n r.

4) ch p s s l, 5) l r n n s, 6) sch*t d s n n,

7) r d d d n n l sch t. 8) r d c, 9) r tz r t

r v. g, 10) z n n l f, 11) k l r, 12) m m ik r"h,

53) l^r s. '

Sind die richtigen 13 Wörter gefunden, so ergeben ihre Anfangsbuchstaben einen Glück­wunsch. (ij.)

Telegramme.

Brindisi, 30. Dez. Die förmliche Ver­haftung des Freiherrn v. Hammerstein erfolgte heute vormittag 4,30 an Bord des Peloro" durch den von zwe> Sicherheitsbeamten begleiteten Unterpräfeklcn. Da Selbstmord be­fürchtet wird, so wurde Hammerstein in Zellen­haft statt in das gewöhnliche Gefängnis gebracht.

London, 30. Dezbr. Die Blätter ver­öffentlichen einen Brief Lord Roseberys, in dem es heißt:Trotz der kräftigen Sprache Lord Salisburys ist Englands Einspruch in der armenischen Frage ohne Erfolg, sein Eingreifen vergeblich. seineDrohungunberückstchtigt geblieben. ; Seine Diplomatie scheint erschöpft, während die armenischen Greuel weiter bestehen. Die Re­gierung muß auf Schwierigkeiten gestoßen sein und stand wohl vor der Alternative, die Ar­menier fallen zu lassen oder einen europäischen Krieg ins Auge zu fassen. Ich muß die Re- gierung ihre Sache führen hören, bevor ich über den Fall ein Urteil abgebe. Ich erwarte des­halb den Zusammentritt des Parlaments." (Darnach wird man sich aus heftige Angriffe der Liberalen gegen die konservative Regierung gefaßt machen müssen, und es ist nicht unmöglich, daß Lord Salisbury zu seinen diplomatischen Niederlagen noch eine parlamentarische erleiden muß; die Unzufriedenen müßten sich dann klar machen, daß unter Lord Roseberys Regierung die diplomatischen Niederlagen vielleicht noch größer geworden wären.

Johannis bürg. 30. Dez. Das Reuter- sche Bureau meldet: Die Lage spitzt sich zu.

Durch hartnäckige Gerüchte von geheimer Be- waffnung in den Bergwerken und kriegerische ! Vorbereitungen wurde Besorgnis und Unruhe erzeugt. Der Geschäftsverkehr leidet erheblich. - Viele Frauen und Kinder verlassen den Rand- Distrikt. Die Ausländer gehen in ihrer Haltung auseinander; sie stehen teils auf Seilen der Re­gierung, teils auf Seiten der Nationalunion, f die Amerikaner und Deutschen stehen auf Seiten s der Regierung.

Swazau, 30. Dez. Der Hauptschuldige f

an der Plünderung der deutschen Missionsstation Moilim ist gestern in Gegenwart des deutschen Vizekonsuls enthauptet worden. ^

Die beste Gelegenheit l

sich mit einer Zeitung bekannt zu machen, bietet ein ^

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