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wollene und seidene

Ilnterröeke und Blousen, Bällkragen u. Federboas^

Icrckets u. Kcrpes, Regenmäntel, Äbendcäder, Seidene Spitzenkragen,

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Keidene Tücher, Foulards. Taschentücher,

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XL. Eine Partie Kleiderstoffe und Kleiderstoff-Reste haben wir für den Weihnachts-Berkaus im Preis bedeutend znrückgesetzt.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 2. Dez. Seine Majestät der König hat anläßlich der Gedenktage vom 30. November und 2. Dezbr. 1870 dem Amts- gerichtsviener Biegert hier die goldene Militärverdicn st-Med aille verliehen. Biegert machte als Feldwebel der 4. Kompagnie des ersten württb. Regiments den Ausmarsch von 1866 und als Oberfeldwebel den ganzen Feldzug von 1870/71 mir und ist deshalb im Besitze der beiden Kriegsdenkmünzen und seit 1870 des Dienstehrenzeichens II. Kl. und der silbernen Militärverdienstmedaille. Nun ist er für seine langjährige treue Dienstleistung auch mit der goldenen Medaille dekoriert.

Höfen. (Eingesandt). Unlieb verspätet. Am Sonntag den 24. Nov. hielt der Militär- VereinKönigin Olga" seine vierteljährliche Versammlung, die sehr zahlreich besucht war. Nach erledigter Tagesordnung erklärte Kamerad G. Grötzinger, Bäckermeister, seinen Austritt aus dem Verein des Wegzuges wegen. Der Ehrenvorstand K. G. dankte dem scheidenden Kameraden für seine treue Anhänglichkeit und für seine Liebesdienste die er dem Verein erwiesen; gedachte seiner ferneren Stellung, wozu ihm der

ganze Verein von Herzen Glück wünschte mit einem kräftigen Hoch!

Calw. Beim Eintritt in die Stadt Calw von Hirsau her bietet derBrühl" nun ein ganz anderes Bild als früher. Zwei neue Gebäude, das Schlachthaus und ein großes Magazin­gebäude der Vereinigten Deckenfabriken fallen dem Auge durch ihre einfache, aber geschmack­volle Ausführung auf. Ebenso sauber stellt sich die neue Kirchhofmauer dar. Dieselbe von Beton und oben mit einem Aufsatz von Back­steinen abgeschlossen, macht einen recht freund- liehen Eindruck und harmoniert mit der Um­gebung. Da die Mauer ziemlich weit zurückge­setzt wurde, so konnte eine wünschenswerte Er­breiterung der Staatsstraße erreicht werden.

Calw, 1. Dez. Am Freitag abend hielt Hr. Rektor Dr. Müller als Ergänzung früherer Vorträge im Georgenäum einen Bortrag über Dante's Vorstellungen vom Leben nach dem Tode." Die Anschauungen des großen Dichters decken sich im allgemeinen mit der biblischen Lehre und sind in jeder Hinsicht sehr beachtens­wert. Entsprechend den drei Hauptteilen der göttlichen Komödie" nimmt Dante verschiedene Entwicklungsstufen des Lebens nach dem Tode an: Hölle, Fegfeuer und Paradies. In die

Hölle, welche als ein Raum unter der Erdober­

fläche gedacht wird, kommt nicht blos die ver­dammte Sünderwelt, sondern auch noch die Seelen der Heiden, der Kinder, der edlen, weisen Männer des Altertums. Seelen ohne Schmerz, aber ohne Gefühl der Seligkeit. Unter den ewig Verdammten giebt es verschiedene Abstuf­ungen. In gräßlichen Bildern schildert Dante die Art der Strafe nach der Art der Schuld. In das Fegfeuer oder an den Reinigungs- und Läuterungsort kommen alle bußfertigen Sünder, damit sie aus der Läuterung in die Seligkeit eingehen können, denn unmittelbar in das Paradies werden nur solche ausgenommen, die mit und in Christo gelebt haben. Auf der Höhe des Reinigungsberges liegt das Paradies, der Garten Eden. Nach der alten Weltanschauung bestehen die Räume des Himmels aus 9 Sphären» wo die vielen seligen Geister sich aufhalten. Die am meisten Vollendeten leben in der höchsten Sphäre. Die Gestalten erscheinen nicht in menschlicher Gestalt, sondern als Flammen mit herrlichem Lichtschimmer. Erst bei der allge­meinen Auferstehung der Toten werden die Seelen wieder mit dem Körper vereinigt werden.

Fortsetzung in der Beilage.

Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh tu Neuenbürg.