804

Neuenbürg.

Ein reichhaltiges Lager in

KrnderspieLwcrren

besonders eine schöne Auswahl von

Miegrnpfrrdrn

empfiehlt

Drechsler.

Pforzheim.

Anzeige und Empfehlung.

Zeige hiermit ergebenst an. daß ich bei Hrn. Knobel, Buchbinder' Meister in Neuenbürg eine Niederlage IN verschiedenen Lorten

Haschenmesser und Scheeren

errichtet habe, auch nimmt Obiger jederzeit Reparatur- u. Schleiferei- Arbeiten für mich an und bitte tit. Publikum grfl. Notiz nehmen zu wollen.

Gute Bedienung zusichernd

H. Rödter, Messerschmied,

L. Schönemanns Nachfolger.

HUvr liiuslvt '"vme

die

rühmlichst bewähnen und stets zuverlässigen

«^.isuir's

Lrust-Or>.raillsIIsii

(wohlichnuckende Bonbons) Helten sicher bei Husten, Heiserkeit Brust Katarrh u. Verschleimung.

Durch zahlreiche Atteste als einzig bestes u. billigstes anerkannt. In Pak. 3 25 L erhältlich bei Wilh. Fieß, Neuenbürg.

C. Bechtle, Herrenalb.

Chr Boger. Calmbach

Schreib- u. CWicttinten

empfiehlt 0. Keei,.

PL e u e n b ü r g.

Montag -MI

Mctzelsuppe

im Hirsch. Neuenbürg.

Killen kenftizen Jnnzen

nimmt in die Lehre

Bellon, Wagner.

Schul-Schreibhefte

in allen Lineaturen mit gutem Papier empfiehlt besonders auch in Partien für Wiederverkänfer zu außerordent­lich billigen Preisen.

K. Meeh.

Calmbach.

Geschäfts-Anzeige.

Der verehrl. Einwohnerschaft von Calmbach und Umgebung hiermit zur gefl. Nachricht, daß ich am hiesigen Platze ein

eröffnet habe und empfehle Kinder- und Puppenwagen in nur guter und billiger Ware. Um geneigten Zuspruch bittend, zeichnet

hochachtungsvoll

Karl Seyfried beim Waldhorn.

Alleinverkauf für Pforzheim «nd Umgegend

bei

r'r, H0SSSN.K.ÄS0K.SIL,

Größtes Lager in

18 Deimlingstratze 18

r!

0'L5>S

Herren-, Damen-, Mädchen- u. Kinder-Stiefeln.

AL«I>^rv-8vkukv.

Alleinverkauf in Pforzheim und Umgegend

bei

r'r.

18 Deimlingstratze 18 Waisenhausplatz 2 a.

Kriegschronik 1870/71.

3V. November 187V.

Schlacht bei Villiers.

Heute bedeutender Ausfall nach Osten gegen Württembergs und Sachsen bei Bonneuil sur Marne, Champigny und Villiers, die genommen und bis zur Dunkelheit mit Hilfe unserer 1. Brigade wieder genommen wurden. Gleichzeitig nach Nordost bei St. Denis gegen Garde und 4. Korps nur leichte Ausfälle. Ich konnte Versailles nicht verlassen, um im Centrum zu bleiben. Es scheint der Feind auf einen Sieg bei Orleans ge­rechnet zn haben, um dem Sieger entgeaenzuqehen, was mißglückte. Wilhelm.

1. Dezember 187V.

ChLteau-PiPle. General Obernitz telegraphiert dem König von Württemberg unterm 30. November: Die 1., 2. und 3. Brigade, unterstützt durch die 7. preuß. Brigade, haben heute in fünfstündigem siegreichen Ge­fecht einen gegen Mesly, Coeully und Villiers gerichteten Ausfall zurückgeschlagen und 300 Geiangene gemacht. Diesseitiger Verlust 40 Offiziere und 700 Mann.

Billeueuve le Roi. Telegramm des komman­dierenden Generals des VI. Armeekorps v. Tümpling an das Generalkommando in Breslau : 1. Dezember. Gestern um 2 Uhr nachts, unter heftigem Feuer sämt­licher Forts und Kanonenboote beginnend, fand ein erneuerter großer Ausfall gegen die diesseitige und württembergische Front, angeblich unter Ducrot und Trochu, mit 120 000 Mann statt. Derselbe wurde vom VI. Korps bis 11 Uhr siegreich zurückgewiesen und es konnten dem stark angegriffenen linken württembergischen Flügel dann 6 Bataillone, 2'/, Eskadrons und 2 reitende Batterien zur Unterstützung über Billeneuve St. Georges (an der Seine, oberhalb Choisy) noch zugeführt werden. Nachmittags 3 Uhr wurde die diesseitige Stellung von neuem heftig angegriffen; nach 6 Uhr war der Franzosen­überfall zurückgeworfen. Dank unfern Berschanzungen ist der Verlust verhältnismäßig gering; die standhafte Ausdauer der Truppen ist nicht genug anzuerkennen.

Versailles. Der Verlust der Franzosen bei dem gestrigen mißglückten Ausfall auf der Südostfront von

Paris an Toten, Verwundeten und Gefangenen ist sehr bedeutend. Heute wurde von ihnen zur Beerdigung ihrer Gefallenen ein mehrstündiger Waffenstillstand er­beten. Auf unserer Seite beträgt der Verlust bei der Württemberg. Division etwa 40 Offiziere und 800 Mann bei der Brigade Du Troffel des 2. Armeekorps 2 Offiziere und etwa 70 Mann. Sächsischer Verlust noch nicht konstatiert. Heute verhielt sich der Feind vollständig ruhig. von Podbielski.

Versailles.Pr. Staats-Anz.": Da die Ueber- führung der Franzosen bis zur festgesetzten Stunde nicht beendet werden konnte, überließ der Feind einen Teil seiner Blessierten ihrem Schicksal. Einige wurden von den Württembergern, die hier wieder einen ehrenvollen Beweis der deutschen Humanität lieferten, noch in den Abendstunden des 1. Dezembers aufgelesen, andre mußten, da das feindliche Bombardement die Fortsetzung des Liebesdienstes unmöglich machte, zurückgelassen werden. Sie dürften einem gewissen Tode in der eisig kalten Nacht kaum entgangen sein.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neu en b ürg. 29. Nov. Zwei Ehren­tage der württemb. Truppen kehren zum 25. Mal wieder, die Schlachtage von Villiers und Champigny. Am 30. November 1870 halten die Franzosen in Paris mit einer ungeheuren Uebermacht einen Ausfall gegen die deutschen Belagerer gerade nach den Punkten unternommen, wo die, in einem riesigen Kreis die französische Hauptstadt umfassende Kelle am schwächsten war, ^ nämtich gerade an jenen Punkten des Marne­users, den unsere württemb. Division unmittel­bar neben einer sächsischen Division besetzt hielt. Das von unseren Landsleuten besetzte Champigny mußte ausgegeben werden; dagegen wurde das weiter rückwärts gelegene Villiers in einem mörderischen Kampfe bis zu ziemlich später Abend­stunde, wo die Württemberger Verstärkungen er­hielten, gegen die mehr als zehnfach stärkeren Franzosen vollständig behauptet und so der ge­plante französische Durchbruch verhindert. Wäre

letzteres gelungen, so hätte die Belagerung von Paris wahrscheinlich auf mehrere Wochen auf­gehoben werden müssen. Paris selbst hätte sich neuerdings für lange Zeit verproviantieren können und der Krieg mit seinen schweren Opfern hätte sich vielleicht noch lange hinziehen können. Am 2. Dezember 1870 aber er­oberten unsere schwäbischen Helden in einem äußerst erbitterten Straßenkampf das Dorf Champigny wieder und warfen die weit stärkeren Franzosen über die Marne zurück in das eigent­liche Weichbild von Paris hinein. In der Schlacht von Villiers und Champigny konnten unsere Truppen zeigen, und noch dem Zeugnis des nachmaligen ersten deutschen Kaisers und des Grafen v. Molkte haben sie es auch glänzend gezeigt, daß sie sich ebenbürtig neben die glänzend­sten Leistungen anderer deutschen Truppen stellen durften. Groß zwar waren die Verluste, aber herrlich der Erfolg der Schlachten von Villiers und Champigny. Wie bereits angedcutet, wäre ein geglückter Durchbruch der belagerten Fran­zosen iür die deutsche Armee ziemlich verhängnis­voll geworden, während dessen Zurückweisung die Belagerten so entmutigte, daß sie von da an keine größeren Ausfälle mehr zu machen wagten und nachdem nun auch noch die Hoff­nung eines Entsatzes von außen her geschwun­den war, und in Paris die Hungersnot sich ein­stellte, endlich kapitulierten. Unsere württemb. Truppen haben also ganz wesentlich mit dazu beigetragen, daß der schwere Krieg keine größere Verlängerung mehr erfuhr, sondern durch die Kapitulation von Paris auch der Friedensschluß deutscherseits erzwungen werden konnte. Wenn deshalb in diesen Tagen die Teilnehmer jenes großen Krieges sich festlich versammeln, um die 25jährige Wiederkehr der heiß errungenen Siege zu feiern, um sich in einzelne Episoden jener grimmig kalten und doch so heißen Wintertage zurückzuversetzen, so geziemt es sich auch für das ganze württembergische Volk, nicht nur den noch