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Das 60jährige Srstehen
des
Uevenkürger Kiederkranzes.
Jubiläen und Fahnenweihen sind seit Jahren keine Seltenheit mehr. Besonders im Vereinsleben pflegt man mit großer Gewissenhaftigkeit die üblichen Zeitabschnitte zu feiern. Zehn Jahre berechtigen schon zu einem solennen Stiftungsfest mit Zweckessen, Festreden und Ehrengaben. Fünfundzwanzig Jahre erhöhen die Feierlichkeit ganz unberechenbar. Da giebt es silberne Lorbeerkränze und Becher, Ehrendiplome, Festjungsrauen, Stiftungen aller Art und wenig
stens einen dreitägigen Freudenrausch — natür-
lich nur im idealen Sinne. Dann kommt der Vierziger, der mit würdevollem Pomp begangen wird, weil Niemand im Verein weiß, ob er den Fünfziger erleben wird; da wird dann schon bedenklich von Monumententwürfen geflüstert; zum Mindesten möchte man den langjährigen Vor- stand ausgehauen wissen. Endlich aber das fünfzigste Jahr! Das goldene Jubiläum! Nun ist der Kuluminationspunkt erreicht. Der Vereins- Finanzminister wird peinlich verhört und auf die Folter gespannt, um Mittel zu einem noch nie dagewesenen Feste zu erzielen. Er be- tcuert kein Geld zu haben, endlich aber taucht ein Finanzplan auf; die Kasse muß ausreichen. Es erwacht eine Festbegeisterung. die nimmer zur Ruhe kommt, bis der Zeitpunkt erscheint.
um der ruhmreichen Vergangenheit ein würdiges Opfer zu bringen. So ganz ohne Berechtigung ist die Begeisterung für eine gewisse Summe von Jahren, die einem idealen Zwecke gedient, sicher nicht. Die lange Reihe von gemeinsam verbrachten Stunden birgt gar manche Momente in sich, welche dem Einzelnen unvergeßlich und bedeutungsvoll erscheinen und umfaßt viele gemeinsame Aktionen, die für kleinere oder größere Kreise einen geradezu historischen Wert haben.
Der hiesige Liederkranz, nächst dem Stuttgarter einer der ältesten unseres engeren Vaterlandes, steht vor einem solchen Feste, er kann sein diamantenes Jubiläum feiern. Neben dieser 60jährigen Stiftungsfeier hat aber der Verein noch weiteren Anlaß zur Begehung eines kleinen Festes, denn er hat zwei Jubilare, M