694
„Lkärett MVUSNSSAII K.
Anläßlich der Kirchweihe findet bei mir
Sonntag und Montag
crnz-Mnterhclüung
statt, wozu freundlichst einladet
H. Lursd-Ärä.
Feldrennach.
Am Kirchweih-Sonntag und Montag
findet in meinem Hause
Tanz-Unterhaltung
statt. Ich lade alle Freunde und Gönner zu guten Speisen und reinen Getränken höflichst ein.
F. Schaub z. Krone. Waldrennach.
Ueber die Kirchweihe findet in meinem Hause
Sonntag Md Montag
statt, wozu höflichst einladet
M. Stolt z. Sonne.
2iskunA am 5 .ßiovember 1895
ftuf 251 .ooss
-sbon ein Iresser.
kLLr-kMillll« im kes-tmmtdettrz
von ki/I. 107800
Orossb StuttAartSi-
lälolis
ÜLilptZkUMk: 50 , 000 . 20 , 000 . 5000 . 2000 IVI. kte.
Loose L 3.— pr. 8tück, bei inebr mir Uabatl, sind SU bs-! mieden durcir die bekannten Loosgesckälle und dnrck die
OenoralaKtzirlur von Ldordarä t ot^or,
Ls-NLlsLstrasss 20. »
cv
cv
6?
Calmbach.
Keule Sumstag
Metzeisuppe,
wozu freundlich einladet
G. Walter z. Hirsch.
Neuenbürg.
Hotel zur „Alten Post".
Heute Freitag Abend
Metzclsuppe
bei vorzüglichem neuen Wein, wozu höflichst ein ladet
Kart Keller.
Waldrenn ach.
1930 Mark
sind gegen gesetzliche Sicherheit in einem oder mehreren Posten bei der Gemeindepflege auszuleihen.
Gemeindepfleger Pfrommer.
Neuenbürg.
Neuen Wem
hat im Ausschank
Christian Höhn's Witwe.
Ein kräftiger Junge aus achtbarer Familie, welcher Lust hat, die Brot- und Feinbäckerei gründlich zu erlernen, wird unter günstigen Bedingungen angenommen.
Die Brot- und Feinbäckerei von Gustav Seemann in Pforzheim. Bleichstraße 59.
lellop ttu8len
srselmttsrt und xrsitt dis Ltb- mnnxsorxsns so, Luk deren rexel- massixsr Function der Organismus beredt; bei Uicbibeaebtanx sind Isiekt ernste Hals- und örnst- Lrankbeitsn dis Foixsn.
LIIs an Lüsten und Heiserkeit Leidenden sollten diese dabsr im Leims ru lindern »neben, wobei dis
81 o!lEvl?°'""'
knusi-konbonZ
trsik liebe Dienste leisten.
ln versiegelten kacbetcben ru 40 und 25 pkg. vorrätbix in
in UorreilLlb bei Leelltle, in VVilckdLck bei ^potb. 6 m- _ Fetter. _
Frachtbrief-Formulare
sind zu habn bei
K. WeeH.
Lseksr
<7// /'.
Pforzhei in
beehrt sich den Eingang der Neuheiten in
Damen- und Kerren- KLeiderstoffen
für Herbst und Winter empfehlend anzuzeigen.
Musterkollektionen, auch nach auswärts, stehen jederzeit zur Verfügung
Pie Wirtschaft aus dm Gute Rmu m Pommer».
(Besitzer Herr Wüstenberg.)
Ein Beispiel zur Nachahmung.
Als einen deutlichen Beweis dafür, daß es auch heute noch, wo die Landwirtschaft zweifellos mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, bei Verständnis, Fleiß und richtiger Benutzung der gebotenen Hilfsmittel möglich ist, aus der Wirtschaft eine gute Rente zu erzielen, lassen wir nachstehend einige Mitteilungen über die Verhältnisse auf dem 3200 Morgen großen Rittergule Rexin in Pommern, Besitzer Herr Wüstenberg, folgen.
Herr Wüstenberg benutzt seit Jahren ganz bedeutende Massen künstlichen Dünger, hauptsächlich Thomasschlacke und Kainit. Dabei wurde eine ganz erhebliche Anreicherung seines Bodens erwirkt, die sich in den dauernd steigenden Erträgen des Gutes auf's deutlichste zeigt. Nach den eigenen Angaben des Besitzers stellten sich nämlich die Bodenerträge aus Rexin während der letzten 40 Jahre so:
Es wurden durchschnittlich erzielt:
Vom Jahre Scheffel Scheffel
1854—1864 an Getreide 7567 an Kartoffeln 6374 1864—1874 „ „ 9073 „ „ 8910
1874—1884 „ „ 8775 „ „ 15603
Weil in diesen Jahren mit der künstlichen Düngung nachgelassen wurde, trat ein Rückschlag im Getreideertrage ein. In den Jahren 1884 bis 1894 dagegen, wo künstliche Dünger in reichen Mengen benutzt wurden, betrug die Durchschnittsernte an Getreide 14 189 Scheffel und an Kartoffel 18 051 Scheffel. Hiernach hat sich der Getreideertrag verdoppelt, der Kartoffelertrag sogar verdreifacht seit 1864.
Die Einnahmen aus dem Vieh stellten sich:
1854—1864 auf 9922 Mk. 1864—1874 auf 11691 Mk.
1874—1884 auf 16495 Mk. 1884—1894 auf 26464 Mk.
In den letzten Jahren wurde sehr intensiv gewirtschaftet.
Der Boden des Gutes Rexin ist von Natur recht mäßig; derselbe trägt mit Sicherheit nur Kartoffeln, Roggen und Hafer, und hat Herr Wüstenberg deshalb auch ganz davon abgesehen, Weizen und Rüben zu bauen, da er von diesen keine Erträge erwartet. Manche Landwirte der Gegend bauen zwar unter ähnlichen Verhältnissen auch diese edleren Pflanzen; ob sich solches aber lohnt, ist doch sehr fraglich.
Was nun die auf Rexln erzielten Reinerträge betrifft, so sagt Herr Wüstenberg selbst, daß es selbstverständlich sei, daß die höheren Erträge auch mehr Unkosten erfordern. Dazu seien die Löhne seit vierzig Jahren etwa um das Dreifache gestiegen und auch die übrigen Bedürfnisse: Maschinen, Steuern, Krankenkaffengelder, Ausgaben für die Jnvalitäts-- u. Altersversicherung erforderten größere Aufwendungen. Aber trotzdem hätten seine Erträge erhebliche Ueberschüffe geliefert.
Und der sicherste Beweis hierfür erzieht sich daraus, daß seine pekuniären Verhältnisse bis vor ungefähr zehn Jahren keine besonders günstigen waren, sich aber in den letzten zehn Jahren sehr verbessert haben. Denn es ist Herrn Wüstenberg nicht nur gelungen, eine Hypothek von 30,000 Mk. abzutragen, er hat zugleich für 15,000 Mk. Maschinen angeschafft nnd außerdem ein notwendiges Gebäude zum Kostenpreife von 12,000 Mk. gebaut.
Diese sämtlichen Summen hat ihm die Wirtschaft eingebracht.
Der sichere Beweis für die Richtigkeit aller angeführten Zahlen ist dadurch gegeben, daß Herr Wüstenberg in der Lage ist, seine Steuerklärung höher abzugeben und zwar in Folge der höheren Erträge.
Herr Wüstenberg konnte und wollte nicht mehr Betriebskapital einsetzen, als er aus dem Betriebe übrig hatte; folglich konnte nur ein kleiner Teil seiner Kulturflächen nach und nach so gedüngt werden, um solch' höhere Erträge zu liefern.
Die auf Anregung der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in allen deutschen Provinzen auf verschiedensten Bodenarten, selbst schlechtester Qualität, seit 5 Jahren erzielten Düngungsresultate sind in deren Jahrbuch 1894 Bd. 9 veröffentlicht. Darnach ist klargelegt und bewiesen, daß durch rationelle Leguminosenkultur mit entsprechender Düngung die Ernten aus reichlich das Doppelte gebracht worden sind. Mit Recht wird da seitens der deutschen Ldw.-Ges. betont, daß es Lurch allgemeine verbesserte Kulturen unter Benutzung sehr billiger Düngemittel zu erreichen sei, die Erträge um die wenigen Prozente zu erhöhen, welche notwendig sind, um die Hunderte von Millionen Mark, die doch jährlich für ausländisches Getreide und Vieh ausgegeben werden, im Lande zu halten.
Man berücksichtige nur, daß allein im vorigen Jahr über 450 Millionen so in's Ausland gewandert sind und deshalb die Forderung sehr berechtigt ist, daß die deutschen Landwirte mehr leisten, wie bisher.
Zur Gesunderhaltung unserer Viehbestände und zur Fütterung im Winter 1895/96.
Auch in diesem Jahre ist es, zumal bei den hohen Viehpreisen, eine unerläßliche Notwendigkeit, daß die Landwirte auf die Gesunderhaltung ihrer Viehbestände ein besonderes Augenmerk richten. Das Futter ist in Folge der Trockenheit in vielen Gegenden Deutschlands kalkarm geblieben; die bekannten, große Verluste verursachenden Krankheiten, wie „Knochenbrüchigkeit" bei den Rindern und „Beinweiche" bei den Schweinen werden nicht ausbleiben, wenn diesen Krankheiten nicht durch Verabreichung des specifisch wirkenden phosphorsauren Kalkes recht, zeitig vorgebeugt wird, und zwar beim Uebergang von der Sommer- zur Winter-
sütternng. Es ist dies um so notwendiger, wenn Rübenblätter, Rübenschnitzel, Schlempe, Träbern u. s. w. in verhältnismäßig großen Gaben gefüttert werden. Der phosphorsaure Kalk, oder wie er in bester Qualität als „Knochenpräcip l- t at" in der chemischen Fabrik von M. Brockmann in Leipzig-Eutritzsch hergestellt wird, hat nach den seitens der Landwirte gemachten Erfahrungen bisher allen Anforderungen vollkommen genügt, wird aber von jetzt ab vermöge Verbesserungen in der Technik in weit reinerer Qualität zu gleichen Preisen geliefert werden. Dadurch wird die leichte Verdaulichkeit gesteigert; kein Landwirt soltte es unterlassen, das M. Brockmann sche Knochenpräcipitat stets vorrätig zu halten. Es ist das beste Universalmittel für die Gesunderhaltung unserer Viehbestände.