878

NonnenmißEnzklösterle.

Gipser-Gesuch.

I bis 2 tüchtige jüngere Gipser können bei dauernder Beschäftigung sofort eintrelen bei

Fr. Klaiber, Gipser u. Maler.

Neuenbürg.

Einen Regulierofen

und

habe wegen Entbehrlichkeit billig zu verkaufen

Wilhelm Fieß

kiseimren. WecheUe.

19 Oestliche Karlfriedrichstraße 19

neben dem Wilden Mann empfiehlt alle Arten

Kochöfen,

Regulieröfen,

Baubcschüge,

Stiften nnd Uiigel»

landwirtschaftliche

Maschinen

zu besonders niedrigen Preisen.

Alter Guß

wird zum höchsten Preise in Zahl­ung genommen.

Mädchen-Gesuch.

Ein jüngeres Mädchen von 14 bis 16 Jahren, welches Liebe zu Kindern hat, kann sofort ln Wildbad ein- treten.

Adresse bei der Exped. d. Bl.

Neuenbürg.

Bei der am 8. Oktober d- I vor- genommencn Ziehung der Geldlotterie zu Gunsten des ev. Kirchenbaus in Pfedelbach haben folgende Los­nummern aewonnen:

31796 38 315 je 50 67 538, 72 591 je 20 -M. 38132, 72 626 je 10 -M.

38 310, 64 629, 69 038, 69154 je 5 cM

Die amtliche Ziehungsliste kann eingesehen werden bei

A MeeH.

Kapitalien

gegen erstes Unterpfand auf Häuser und ländl. Grundstücke bis zu 60°/o des Taxwertes je nach Lage der Güter und billigsten Zinsfuß ver­mittelt, von Privatpersonen und Geld­instituten, ohne Gebühren-Vorschuß die Agentur:

A. Dilger, Psorzheim, Versicherungsbureau, Blumenstr. Nr. 5.

Ein kräftiger Junge aus achtbarer Familie, welcher Lust hat, die Brot- u. Feinbäckerei gründlich zu erlernen wird unter günstigen Bedingungen angenommen.

Die Brot- und Feinbäckerei von Gustav Seemann in Pforzheim, Bleichstraße 59.

iVmickerdar ist <ler LrkolA

veisson, rmrtsn, sawraotvoiebsn l/eiut, erkält man uirbscliugt beim tägliokso Oedrauok von

HILenmileli-Zeiktz

voll Serssmann «b ko. ill vresckeo Vorr. L 8t. 50 kkz. bei Lsel INskIoe unä älbsrt liieugsrt.

Schreib- u. Copiertinten

empfiehlt k. Need.

Soll man bei der Herbstbestellung Thomasschlacken­mehl oder Superphosphat anwenden?

Obgleich heute schon zahlreiche Landwirte, durch eigene günstige Erfahrungen belehrt, dem Thomasschlackenmehl bei den Herbstsaaten überall den Vorzug vor dem Superphosphat einräumen, giebt es doch auch noch manche, welche gewohnheits- gemäs das ihnen länger bekannte Superphosphat anwenden. Bei der Düngung aber dürfen weder Gewohnheit noch Liebhaberei eine Rolle spielen, und erscheint es deshalb zeitgemäß, die vorgestellte Frage einmal ganz objektiv zu beleuchten, um so dem Landwirt Gelegenheit zu geben, sich ein selbständiges Urteil zu bilden. Bekanntlich enthalten die Superphosphate die Phosphorsäure in wasserlöslichem sauren Zustande. Man darf nun aber nicht glauben, daß die wasserlösliche Phos­phorsäure von den Pflanzenwurzeln direkt ausgenommen werde; freie Phosphorsäure würde sogar schädlich auf das Samenkorn und die Pflanzenwurzeln einwirken. In­dem man das Superphosphat ausstreut und durch Einpflügen und Eineggen mit dem Boden mischt, wird bei genügender Bodenfeuchtigkeit die Phosphorsäure des­selben zunächst gelöst, und erfährt so, den Boden nach allen Richtungen durchdringend, gewissermaßen eine vollständige Verteilung in der Ackerkrume, so daß die Wurzel­fasern mit ihr in unmittelbare Berührung kommen müssen. Bei dieser Verteilung aber trifft die Phosphorsäure auf Kalk, der sich m jedem Boden vorfindet, und sie wird dabei aus der wasserlöslichen Form in eine Verbindung übergesührt, die im Wasser unlöslich ist: in die ursprüngliche Berbiudungsformdreibasisch phosphorsaurer Kalk." Ferner enthält jeder Boden Eisenoxyd und Thonerde; auch durch diese wird die Phosphorsäure des Superphosphats gebunden, indem sich teils phosphorsaures Eisenoxyd, teils phosphorsaure Thonerde bilden, welch' letztere für die Pflanzen nicht aufnehmbar ist und erst durch längere Berührung mit Kalk wieder in eine wurzellösliche Form umgewandelt werden muß. Das Ausschließen eines phosphorsäurehaltigen Düngemittels hat also nicht, wie man noch vielfach glaubt, den Zweck, die Phosphorsäure den Pflanzen direkt in löslicher Form zuzu­führen; vielmehr bewirkt dasselbe nur die gleichmäßigere Verteilung desselben im Boden, wobei allerdings die lösliche Phosphorsäure vom Boden gebunden wird und ihre Wasserlöslichkeit einbüßt. Besonders in einem genügend feuchten Boden geht diese Bildung außerordentlich rasch vor sich, was sich schon daraus ergiebt, daß in einem mit Superphosphat gedüngten Boden nach dem ersten Regen kaum noch Spuren wasserlöslicher Phosphorsäure nachzuweisen find.

Ganz anders liegt die Sache beim Thomasschlackenmehl. Zunächst ist festzuhalten, daß dasselbe die Phosphorsäure in einer Form enthält, welche eine Verschlechterung der Löslichkeitsverhältnisse im Boden gänzlich ausschließt; bei ihr bilden sich keine schwer löslichen Phosphorsäure-Verbindungen, und damit ist ein außerordentlich günstiger Moment grade für die Herbstbestellung, wie für die Wirk­samkeit des Thomasschlackenmehls überhaupt gegeben.

Die Thomasmehl-Phosphorsäure ist zwar in reinem Wasser unlöslich, dagegen in Säuren sehr leicht löslich. Bei der Ausnahme der im Boden vorhandenen, im Wasser unlöslichen Mineralstoffe wird die Lösung von der Pflanze selbst bewirkt, und zwar geschieht dies durch die Wurzelausscheidungen, welche außer Kohlensäure auch organische Säuren enthalten. Diese Thätigkeit der Pflanzenwurzeln, sich die nötige Nahrung in Lösung überzufnhren, wird sowohl für die Phosphor­säure des Thomasschlackenmehls, als auch für die in löslicher Form dem Boden zugeführte Superphosphat-Phosphorsäure in Anspruch genommen, da letztere ja, wie wir gesehen haben, bald in wasserunlösliche und zum Teil in schwerer lösliche Formen übergeht, als wir sie in den Thomasmehlen besserer Beschaffenheit finden.

Wäre es möglich, die Phosphorsäure des Thomasschlackenmehls mit unseren Bodenbearbeitungsgeräten in gleich vollkommener Weise im Boden zu verteilen, wie sich die Superphosphat-Phosphorsäure im Boden verteilt, so würde die Thomas» schlackenphosphorsäure überall zu bevorzugen sein, nicht nur bei den Herbst­saaten, sondern auch bei der Frühjahrsbestellung, und bei Pflanzen mit kurzer Vegetationszeit. Fassen wir das Vorstehende, was auch durch die Erfahr­ungen m der großen Praxis unter den verschiedensten Bodenverhältnissen und bei den verschiedensten Gewächsen sich bestätigt hat, kurz zusammen, so muß man sagen: Wir besitzen in dem Thomasschlackenmehl ein vorzügliches Düngemittel, dessen Phosphorsäure für die Pflanzen nicht nur schnell aufnehmbar ist, sondern welche diese Ausnehmbarkeit auch behält, und sich deshalb zur Verwend­ung bei der Herbstbestellung mehr wie jeder andere Phosphorsäure-Dünger eignet.

Krregschronik 1870/71.

S. Oktober 1870.

Bei Rambervillers fand heute ein Gefecht statt, in welchem das Bataillon von Beckenseld, 30. Infanterie-Regiments, den Feind zurücktrieb. Das Werder iche Korps setzte seinen Marsch fort.

Versailles. Heute vormittag war die feindliche Kanonade besonders stark aus dem Fort Valerien. Die Geschosse waren aus St. Cloud gerichtet; Granaten fielen ins Schloß und steckten es in Brand.

General von derTann ist mit einer Truppen­abteilung in der Richtung nach Orleans abmarschiert. Bei Angerville traf seine Kavallerie heute eine feindliche Kompagnie, welche braune Tuchkittel und eine Art Heckerhute trug. Die armen Teufel wurden aus freiem Felde überrascht und teils niedergemacht, teils gefangen genommen.

Fast täglich finden Zusammenstöße zwischen unseren und den feindlichen Patrouillen statt, indem die Pariser Besatzung fortwährend Anstrengungen macht, aus den nahe gelegenen Dörfern Lebensmittel und Wein zu holen.

Der amerikanische General Burnside und Oberst Forbes kehren heute aus Versailles nach Paris zurück, um Herrn Jules Favre die Antwort des Grafen Bis­marck zu überbringen. Bismarck bot eine Waffenruhe von 48 Stunden an, während welcher eine National­versammlung gewählt werden solle mit Ausnahme von Elsaß-Lothringen. Diese Bedindungen wurden von der jetzigen französischen Regierung nicht angeno mmen.

Tours. Die Regierung verbreitete folgende Nach­richt :Garibaldi ist heute morgen 7'^ Uhr eingetroffen und in der Präfektur abgestiegen. Am Bahnhof lehnte er die ihm angetragene Eskorte gegenüber den betreffen­den Offizieren mit dem Bemerken ab, er hoffe sie auf dem Schlachtselde im Kampfe um die Befreiung des Gebietes der französischen Republick wiederzufinden. Gambetta, aus seiner Reise von Rouen hierher, hielt auf dem dortigen Bahnhose eine Ansprache an die Bevölkerung, worin er sie zum Ausharren bis zum Sieg oder Tod aufforderte. Gambettaist im Be­sitze ausgedehntester Vollmachten der provisorischen Regierung."

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuen.bürg, 10. Okt. Die Lese des Neuen", der gleich dem des Jahrgangs 1865 ein Ausstichwein sein wird, beginnt in unseren Weinorten Ober-u. Unteraiebelsbach, Otten­hausen, in Weiler, Ellmendingen, Diet­lingen und Birkenfeld am Dienstag den 15. d. M., in Gräfenhausen-Obernhausen 2 Tage später, am Donnerstag den 17. ds. In den erstereu Orten wird der Ertrag im All­gemeinen leider recht spärlich sein, wenn auch einzelne Weinberge mehr begünstigt sind. In Gräfenhausen ist auf einen größeren Ertrag zu hoffen und wie wir hören, sollen daselbst schon einige Partien zum Preise von 180200 »tL nach auswärts verstellt sein; täglich treffen An­fragen besonders von Stuttgart ein.

Schwann, 10. Okt. Heute früh 5 Uhr wurden die hiesigen Einwohner durch Feuer- signale geweckt. Es brannten zwei an der Straße nach Conweiler gelegene, erst vor ein- igen Jahren neu erbaute Häuser und zwar das des Zimmermanns Gottfried Schwarz und des Taglöhners Ludwig Pfeiffer. In großer Ge­fahr waren die Nachbarhäuser des Holzhändlers Ludwig Fauth, des Glasers Friedrich Mcrkle und des Rechenmachers Gottlicb Gauß. Den eifrigen Bemühungen der Feuerwehrleute, denen unsere Wasserleitung sehr zu statten kam, sowie der Umstand, daß sich mit Tagesanbruch der Wind legte, ist es zu verdanken, daß das Feuer aus seinen gegenwärtigen Herd beschränkt wer­den konnte. Ueber die Eatstehungsursache ist bis jetzt nichts bekannt, doch wird nicht mit Un­recht Brandstiftung vermutet, zumal in beiden Häusern zugleich das Feuer entdeckt worden sein soll.

W l ld b a d. 9. Okt. Hr. Albert Krauß hier, Sohn der Frau Maurer Krauß We., hat das Hrn. Restaurateur G. Toussaint gehörige Anwesen um die Summe von 42 000 käuflich erworben und Herr Bäckermeister Eduard Schober hier dasjenige der Frau Toussaint We. um 46 000 ^ In der gestrigen Sitzung der bürgerl. Kollegien wurde beschlossen, von jetzt ab den Gaspreis von 30 aus 25 L pro cbm. zu ermäßigen. Dieser Entschluß wird seitens der hiesigen Konsumenten allseitig mit Freuden begrüßt werden und gewiß Manche, die sich bisher mit Petroleum begnügten, ver­anlassen, sich die viel hellere und angenehmere Gasbeleuchtung einzurichten, zumal sich die die­selbe namentlich bei Benutzung von Glühlampen kaum teurer stellen dürfte als mit Petroleum.

. (Ehr.)

Calw. 8. Okt. Die Straßenbau- arbeiten an der Straße TeinachRöthenbach und TeinachZavclstein wurden am 1. Okt. an den Unternehmer Kau pp in Haiterbach, welcher ein Abgebot von 10 Proz. machte, vergeben und wurde ihm dabei aufcrlegt, daß er um den Hageldeschädigten einen Verdienst zu verschaffen in erster Linie als Lieferanten und Arbeiter die Angehörigen des Bezirks Calw berücksichtigen müsse.

Calw. Am Montag den 7. d. Mts. ist die bei dem K. Postamt hier eingerichtete öffent­liche Telephonstelle dem Betrieb übergeben wor­den. Gleichzeitig wurde bei diesem Amte der Umschalledienst für die Telephonleitungen Stutt­gartCalwWildbad, CalwFreudenstadt und CalwTemach, BahnhofTeinach Bad einge­führt. Durch die öffentliche Telephonstelle ist dem Publikum Gelegenheit gegeben, von der Sprachzelle im Postamt aus mit den sämtlichen