644
Neuenbürg, den 25. September 1895.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Verluste unserer nun in Galt ruhenden Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
namentlich für die vielen Blumenspenden, die trostreichen Worte des Hrn. Stadtpsarrverwesers und die so überaus zahlreiche Leichenbegleitung sagen wir unseren herzlichsten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen
Adolf Mahler mit Geschwistern.
Segsv von /O
tteosstv, rvvksn srscksinenils Mntte »utlsge —
t/m/aäe
T'a/ri« »ntL. 1LS F'av'üsneti'uoLLa/at» «. LS0 Lai'tsuLoÜSKorr.
Mlmkt jswsack LosstMrwgoi» wxLmi s» KSnosn, « xivck <1» innsiilLld 8 I»8«o n»«k Lmpksox
in
17 penokt- bjinrien ru
je
10 «ilsi-k.
LöstelluuAso uuk Negers bsrükiutss Krosses Konverssiions-l-exikon gegen begusms nlonullietis leilrsklungon von 3 KIsrI« verniittslt dis Lxpsäition dieses Liattss. vuseldsr sind auck krobetieterungen ^eäsr^sit ein^usebsn.
In einer kleineren Badestadt ist in einem Neubau ein
mit
nebst einer Wohnung von 3 bis 4 Zimmern und Zubehör unter günstigen Bedingungen zu Vermieten. Der Laden würde sich auch, vermöge seiner guten Lage, zu jedem andern Geschäft eignen.
Näheres zu erfragen bei der Geschäftsstelle d. Bl.
Kellm-LchlW Acht.
Ich suche zum baldigen Eintritt einen jungen Mann, welcher Lust und Liebe hätte, die Kellnerei gründ lich zu erlernen.
Karl Nußer,
Hotel Post, Pforzheim. Neuenbürg.
Heute Samstag
Metzeisuppe
bei Friedrich Karcher.
Ehr. Kchitl
Sau-Unternehmer in Wildbad
empfiehlt waggonweise ab Fabrik und im Einzelverkauf ob Lager Bahnhof Wildbad:
Doppelfalzziegel.
Patent Ludowici, Ludwigshafen,
Sacksterne u. Kamin steine, Schwemmsteine,
10, 12. 14 und 16 om breit,
Cementröhren,
Steinzeugröhren,
Heidelb. Portland-Cement, schwarzen n. weißen Kalk feuerfeste Steine (jede Größe) Carbolineum ete. ete.
Jedem Landwirt dringend zu empfehlen
für alle Gattungen, unter Garantie vorzüglichen Eriolges.
Alleinverkauf: Wilh. Fietz, Neuenbürg.
Beste «id RMasti „ „ .
Kr gorcmttrt «sie, vqq-«tt gereinigt und gewnsHem!. echt nordische
Loltkeäölir.
Wir versenken zollfrei, gegen Nach», (jede? brUsbige Quantum) Gilt« «Kit« Bett- fev«m Pr. Pfd. f. SV Pfg., 8» Pfg-, 1M. n. 1M. 2SPfg.; Kerne prtmn Hatvdannen r M. Sv Pfg.». 1M. 8VPfg.:W«ttze PoN»rfedern2M. u. 2M.SVGsg.; DUderwei^ Bett»
f-ve«» s A. s M. so M. u. 4 M.;
fern. Wcht cht«<MheGa«zdarrnerr
MMtWlÜ 2». 50 Pfg. u. S M.
-Lt-o-ise- — Sri Be.
rmttchMonnveuI
Malstunden
in Oel-, Aquarell- und Porcellan- malerei. sowie Holzbrand werden erteilt von einer jungen Dame.
Anfragen bittet man unter Nro. 126 an die Expedition ds. Blattes zu senden.
W i l d b a d.
UkiPlni»gi,°nKl«li»rdeitkii.
Offerte über solche zum Postgebäude nimmt bis 27. September entgegen.
Näheres erteilt jederzeit gerne Wilh. Krauß, Werkmeister.
lVuaäerdur ist üer Lrkolx
vsisseu, 2artsu, «Lmmvtivsieksii Leint, erkält mau unbedingt keim täglieksn ttebrauek von
IrllLeiiillLloti-LtzLkv
voll öergmaull L ko. ill llresäeu.
,Vorr. L 8t. SO bei LsrI k/lsklse und /Udert litougsrt.
Ist wohl der Frau, welche vergangenen Montag vormittag, von ihrem Garten zurückkehrend, Veranlassung nahm, sämtliche Zimmer meines Hauses zu besichtigen, ihre Neugierde befriedigt.
A. Hummel.
Konzept -Aufnahme - Mchlein
zum vorgeschnebenen
Untergangsprotokoll
sind von heute av vorrätig bei
C. Meeh.
Neuenbürg.
Formulare zu
Geschworenen-u. Schöffenlisten
empfiehlt C. Meeh.
Kriegschronik 1870/71.
Der Königin Augusta in Berlin.
Kerriöres, den 27. September 11 Uhr abends. Straßburg kapitulierte heute abend um 9 Uhr.
Wilhelm.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Enzthal-Enzklö sterle. Wenige Tage vor der Wiederkehr des 25. Jahrestages der Uebergabe von Straßburg an das deutsche Heer (27. Sept. 1870) wurde in der hiesigen sonst vom Weltverkehr weit abgelegenen Gemeinde eine hübsche patriotische Feier veranstaltet und zwar am gestrigen Sonntag, den 22. ds. Mts. Der Kriegerverein von dort, der etwa 60 Mitglieder zählt, hielt seine Fahnenweihe. Zu dem vom heitern Septcmberwetter begünstigten Fest waren etwa 10 auswärtige Vereine und sonstige Freunde der KriegerveceinS- sache in großer Anzahl erschienen in dem reich- geschmücklen Ort an dem äußersten Zinken unseres Bezirks. In der Frühe des gestrigen Sonntags verkündeten Böllerschüsse den Anbruch des Festes. Ein Festgottesdienst fand um 9'/r Uhr statt, um 12 Uhr war ein gemeinschaftliches Essen. Der Festzug durch die Straßen des Orts setzte sich um 2^» Uhr in Bewegung. Auf dem Festplatz hielt Hr. Schultheiß Erhard» früher selbst Soldat, in einfacher aber zu Herzen gehender Weise eine Ansprache über die Bedeutung der Fahne des Heeres und des Vereins und brachte ein mit Begeisterung auf S. Maj. den König Wilhelm von Württemberg aufgenommenes „Hoch" aus. Ein weiterer Redner, Hr. Hauptmann v. Mauch aus Stuttgart ge- dachte des Kriegervereins Enzthal-Enz- klösterle in einem kräftigen „Hurrah". Hr. Stadtschultheiß Bätzner von Wildbad toastierte auf den Präsidenten des württ. Kriegerbundes S. Hoheit dev Prinzen Weimar. Das
gemüiliche Beisammensein auf dem Festplatz, das bis zur einbrechenden Dunkelheit wähne, wurde durch gediegenen Musikvorträge der Wildbader Feuerwehrkapelle wesentlich verschönt. Den Eindruck, den die Festteilnehmer bekamen, war allgemein der, daß die schöne patriotische Feier des gestrigen Sonntags in dem abgelegenen Dorf des obern Enzthals als eine durchaus gelungene bezeichnet werden darf.
Pforzheim, 25. Sept. Ein tragischer Vorfall hat sich hier ereignet. Vor einigen Tagen wurde eine Bijouteriearbeiterin in einer hiesigen Fabrik vom Schlage getroffen und war alsbald eine Leiche. Gestern Nachmittag nun hat sich der Geliebte der Verstorbenen, ein junger Goldschmied, mittelst Cyancali vergiftet. Heimweh nach der Verstorbenen bildete den Beweggrund der traurigen That. — Das Kind eines hiesigen Bauunternehmers wurde gestern von einem Lastfuhrwerk überfahren und alsbald gelötet. — Die Besetzung einer der hiesigen Stadtpfarrerstellen erregt die Gemüter in hohem Grade. Der Oberkirchenrat zu Karlsruhe hat der hiesigen Gemeinde 6 Kandidaten in Vorschlag gebracht, aber wider Erwarten es unterlassen, den Psarrverweser Fa ißt hier, einen gerade in Arbeiterkreisen seiner sozialen „Predigten" wegen sehr beliebten Geistlichen, auf die Liste zu setzen. Der Unwillen hierüber findet in einer endlosen Reihe von „Einsendungen" in sämtlichen hiesigen Zeitungen, sowie in Versammlungsresolutionen rc. charakteristischen Ausdruck. Es wurde beschlossen, eine Deputation an den Großherzog zu senden, um denselben zu veranlassen, von sich aus Hrn. Faißt auf die Kandidatenliste zu setzen. Gestern fand wieder eine Kirchengemeindeversammlung in Angelegen- heit der bevorstehenden Pfarrwahl statt. Nach langen und vielen Reden wurden 2 Beschlüsse gefaßt. Doch erhielt dieser Beschluß nur die
Zustimmung von 25 Anwesenden, während in der früheren Versammlung diesen Antrag 40 Mitglieder diesen Antrag unterstützt hatten. Die Deputierten vollziehen daher ihren Auftrag auf Grund des früheren Beschlusses von 40 Stimmen. Der andere Beschluß des gestrigen Tages ging dahin, die vom Oberkirchenrat auf die Vorschlagsliste gesetzten Herren der Reihe nach abzuhören.
— Die hiesigen Theaterverhältnisie haben sich für den kommenden Winter um ein klein wenig gebessert. Zwar scheint der Neubau eines „Stadtlheaters" immer noch auf die lange Bank geschoben zu werden, doch haben wir nun wenigstens ein hübsch hergerichtetes Saisontheater, welches bescheidene Ansprüche völlig befriedigen kann. Es hat sich ein tüchtiges Ensemble unter der Direktion des Hrn. Reuß zusammengefunden, welches z. T. von früher bekannte höchst tüchtige Kräfte aufweist. Die Wintersaison wurde mit „Graf Essex" eröffnet, welches Stück ein volles Haus erzielte und statt gespielt wurde. Gestern gingen „Hasemanns Töchter" über die Bretter und auch dieses Stück erzielte einen großen Erfolg.
— Der nationalliberale Verein veranstaltete gestern Abend im Römischen Kaiser eine Versammlung, in welcher über die Aufstellung eines Abgeordneten für den Landtag beraten wurde. Fabrikant Diüenius verbreitete sich m längerer Rede über die Zweckmäßigkeit, den bisherigen Abgeordneten Gesell wieder aufzustellen. Landtagsabg. Wittum unterstützte den Vorredner durch den Hinweis, daß der aufge' stellte Gegenkandidat der Sozialdemokraten, Hr. Stortz, doch nicht als eine würdige Vertretung für Pforzheim zu betrachten sei, wenn auch dessen Person unantastbar ist. Die Versammlung stellte hiemit einstimmig Gesell als Kandidaten auf.
Weinversandt per Bahn. Die Be- kanVtgabe des Nachstehenden dürfte manchem