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Neuenbürg, den 25. September 1895.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Verluste unserer nun in Galt ruhenden Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroß­mutter

namentlich für die vielen Blumenspenden, die trostreichen Worte des Hrn. Stadtpsarrverwesers und die so überaus zahl­reiche Leichenbegleitung sagen wir unseren herzlichsten Dank.

Im Namen der Hinterbliebenen

Adolf Mahler mit Geschwistern.

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A. Hummel.

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Neuenbürg.

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Kriegschronik 1870/71.

Der Königin Augusta in Berlin.

Kerriöres, den 27. September 11 Uhr abends. Straßburg kapitulierte heute abend um 9 Uhr.

Wilhelm.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Enzthal-Enzklö sterle. Wenige Tage vor der Wiederkehr des 25. Jahrestages der Uebergabe von Straßburg an das deutsche Heer (27. Sept. 1870) wurde in der hiesigen sonst vom Weltverkehr weit abgelegenen Ge­meinde eine hübsche patriotische Feier veran­staltet und zwar am gestrigen Sonntag, den 22. ds. Mts. Der Kriegerverein von dort, der etwa 60 Mitglieder zählt, hielt seine Fahnen­weihe. Zu dem vom heitern Septcmberwetter begünstigten Fest waren etwa 10 auswärtige Vereine und sonstige Freunde der KriegerveceinS- sache in großer Anzahl erschienen in dem reich- geschmücklen Ort an dem äußersten Zinken unseres Bezirks. In der Frühe des gestrigen Sonntags verkündeten Böllerschüsse den Anbruch des Festes. Ein Festgottesdienst fand um 9'/r Uhr statt, um 12 Uhr war ein gemeinschaftliches Essen. Der Festzug durch die Straßen des Orts setzte sich um 2^» Uhr in Bewegung. Auf dem Festplatz hielt Hr. Schultheiß Erhard» früher selbst Soldat, in einfacher aber zu Herzen gehender Weise eine Ansprache über die Bedeutung der Fahne des Heeres und des Vereins und brachte ein mit Begeisterung auf S. Maj. den König Wilhelm von Württemberg aufgenom­menesHoch" aus. Ein weiterer Redner, Hr. Hauptmann v. Mauch aus Stuttgart ge- dachte des Kriegervereins Enzthal-Enz- klösterle in einem kräftigenHurrah". Hr. Stadtschultheiß Bätzner von Wildbad toastierte auf den Präsidenten des württ. Kriegerbundes S. Hoheit dev Prinzen Weimar. Das

gemüiliche Beisammensein auf dem Festplatz, das bis zur einbrechenden Dunkelheit wähne, wurde durch gediegenen Musikvorträge der Wildbader Feuerwehrkapelle wesentlich verschönt. Den Ein­druck, den die Festteilnehmer bekamen, war all­gemein der, daß die schöne patriotische Feier des gestrigen Sonntags in dem abgelegenen Dorf des obern Enzthals als eine durchaus ge­lungene bezeichnet werden darf.

Pforzheim, 25. Sept. Ein tragischer Vorfall hat sich hier ereignet. Vor einigen Tagen wurde eine Bijouteriearbeiterin in einer hiesigen Fabrik vom Schlage getroffen und war alsbald eine Leiche. Gestern Nachmittag nun hat sich der Geliebte der Verstorbenen, ein junger Goldschmied, mittelst Cyancali vergiftet. Heimweh nach der Verstorbenen bildete den Be­weggrund der traurigen That. Das Kind eines hiesigen Bauunternehmers wurde gestern von einem Lastfuhrwerk überfahren und alsbald gelötet. Die Besetzung einer der hiesigen Stadtpfarrerstellen erregt die Gemüter in hohem Grade. Der Oberkirchenrat zu Karlsruhe hat der hiesigen Gemeinde 6 Kandidaten in Vor­schlag gebracht, aber wider Erwarten es unter­lassen, den Psarrverweser Fa ißt hier, einen ge­rade in Arbeiterkreisen seiner sozialenPredigten" wegen sehr beliebten Geistlichen, auf die Liste zu setzen. Der Unwillen hierüber findet in einer endlosen Reihe vonEinsendungen" in sämtlichen hiesigen Zeitungen, sowie in Ver­sammlungsresolutionen rc. charakteristischen Aus­druck. Es wurde beschlossen, eine Deputation an den Großherzog zu senden, um denselben zu veranlassen, von sich aus Hrn. Faißt auf die Kandidatenliste zu setzen. Gestern fand wieder eine Kirchengemeindeversammlung in Angelegen- heit der bevorstehenden Pfarrwahl statt. Nach langen und vielen Reden wurden 2 Beschlüsse gefaßt. Doch erhielt dieser Beschluß nur die

Zustimmung von 25 Anwesenden, während in der früheren Versammlung diesen Antrag 40 Mitglieder diesen Antrag unterstützt hatten. Die Deputierten vollziehen daher ihren Auftrag auf Grund des früheren Beschlusses von 40 Stimmen. Der andere Beschluß des gestrigen Tages ging dahin, die vom Oberkirchenrat auf die Vorschlags­liste gesetzten Herren der Reihe nach abzuhören.

Die hiesigen Theaterverhältnisie haben sich für den kommenden Winter um ein klein wenig gebessert. Zwar scheint der Neubau eines Stadtlheaters" immer noch auf die lange Bank geschoben zu werden, doch haben wir nun wenigstens ein hübsch hergerichtetes Saisontheater, welches bescheidene Ansprüche völlig befriedigen kann. Es hat sich ein tüchtiges Ensemble unter der Direktion des Hrn. Reuß zusammengefunden, welches z. T. von früher bekannte höchst tüchtige Kräfte aufweist. Die Wintersaison wurde mit Graf Essex" eröffnet, welches Stück ein volles Haus erzielte und statt gespielt wurde. Gestern gingenHasemanns Töchter" über die Bretter und auch dieses Stück erzielte einen großen Erfolg.

Der nationalliberale Verein veran­staltete gestern Abend im Römischen Kaiser eine Versammlung, in welcher über die Aufstellung eines Abgeordneten für den Landtag beraten wurde. Fabrikant Diüenius verbreitete sich m längerer Rede über die Zweckmäßigkeit, den bisherigen Abgeordneten Gesell wieder aufzu­stellen. Landtagsabg. Wittum unterstützte den Vorredner durch den Hinweis, daß der aufge' stellte Gegenkandidat der Sozialdemokraten, Hr. Stortz, doch nicht als eine würdige Vertretung für Pforzheim zu betrachten sei, wenn auch dessen Person unantastbar ist. Die Versamm­lung stellte hiemit einstimmig Gesell als Kan­didaten auf.

Weinversandt per Bahn. Die Be- kanVtgabe des Nachstehenden dürfte manchem