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Neuenbürg.

Samstag den 7. Septbr. abends 6-/- Uhr

des 2. und 3. Zugs. Sonntag den 8 Septbr. früh 7 Uhr

des 1 Zugs.

Das Kommando.

Bieselsberg.

Danksagung.

Hiemit sagen wir Unterzeichnete unserem Ortsvorsteher, sowie dem Kollegium und der Gemeinde unseren innigsten Dank für das Geschenk, mit welchem jeder von uns im Be­trage von 5 zum Andenken des großen Schlachttages an Sedan, sowie für unsere Aufopferung im Jahre 1870/71 von unserer dank­baren Gemeinde bedacht wurden.

Die hiesigen Veteranen:

Oelschläger

Kusterer

Schmanderer.

Faas.

Hack.

Maisenbacher.

Bohnenberger.

Hösen. ^

Danksagung.

Dem bürgerlichen Kollegium sagen wir für die ehrenvolle Spende von 5 sowie für das Festessen an unserem Jubiläumstage unseren ver­bindlichsten Dank. Ferner sagen wir allen Denen, welche zur Verherr­lichung unseres Festes beigetragen haben, sich am Kirchgänge und Fest­essen. welches uns zu Ehren abge­halten wurde, beteiligten, insbesondere dem MilitärvercinKönigin Olga" für seine Tagwache, Gefechtsschießen, Mühe und Opfer, nochmals unseren verbindlichsten Dank.

Die Weteranen.

Neuenbürg.

Geschäfts-Eröffnung u. Empfehlung.

Der hiesigen und auswärtigen Einwohnerschaft gebe ich zur gcfl. Nachricht, daß ich unter heutigem Datum mich als

hier niedergelassen habe.

Gute und reelle Bedienung zu­sichernd zeichnet

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Friedr. Klaich, Schneider.

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Hauptgewinn 25,000 Ziehung um 19. Septbrr. 1895 sind noch wenige eingetroffen.

Durch die General-Agentur Eber­hard Fetzer in Stuttgart wird mir mitgeteilt, daß die letzte Ziehung der Reutlmger Kirchenbau-Lotterie un­fehlbar am 19. September stattfindet.

K. Weeh.

Neuenbürg.

Die Jahrgänger

von 1870

versammeln sich

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Kriegschronik 1870/71.

7. September 187«.

Berlin. Offiziell aus Reims, 5. Sept., 9 Uhr 20 Min. abends. Der König hat heute seinen Einzug in Reims gehalten. (Reims, die altberühmte Krönungs­stadt der franz. Könige. Herrliche Kathedrale, 60,000 Einw., blühende Industrie).

Wilhelmshöhe, 6. Sept. Kaiser Napoleon ist am Montag Abend 10 Uhr eingetroffen Er wohnt im Hauptgebäude. Sechszehn Kavalliere, 40 Diener. Eine Jnfanterieabteilung ist im Schloß aufgestellt. Nur die allernächsten Schloßzugänge sind abgesperrt.

s. September 1870.

Die Festung Laon ergiebt sich der preußischen Kavallerie-Division. Nach abgeschlossener Kapitulation sprengt der Vertragsbrüchige Feind das Pulvermagizin in die Lust, wodurch Herzog Wilhelm von Braunschweig, 15 Offiziere und 49 Jäger des 4. prenßischen Jäger- Bataillons und viele Mobilgarden (300 Mann) getötet und verwundet wurden. Beschießung von Toul. Das Bombardement von Metz (St. Quentin) beginnt.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

-j- Höfen. (Sedanfeier.) Zur Er­innerung an den blutigen Entscheidungskamps 1870 wurde auch hier, alter schöner Sitte ge­mäß, der Jubeltag gefeiert. Am 1. September morgens 7 Uhr wurde der Festtag mit allen Glocken cingeläutet. nach Schluß des Läutens begann durch den Militärverein ein kriegs­mäßiges heftiges Schießen. Auf der einen Anhöhe tauchte die Infanterie auf mit heftigem Schützen- und Salven-Feuer, während denen gegenüber die Artillerie auffuhr und dem Feinde mit lebhaftem Kanonendonner antwortete. Nach '/-stündigem Kampfe zog sich die Infanterie in

den Ort zurück, denen die Artillerie in die Krone" nachfolgte zum Friedens-Frühschoppen. Vormittags 10 '/2 Uhr: Festzug zum Festgottes­dienst in der Kirche vom Rathause aus, woran sich die Schuljugend, Beteranen-Verein, Militär­vereinKönigin Olga", die bürgerl. Kollegien, Gesangverein und Turnverein beteiligten. Mit­tags 1 Uhr fand in dem neuen großen Saale zurKrone", welcher hierzu festlich mit krieger- ischen Enblemen dekoriert war, ein Festessen mit ca. 60 Gedecken statt, wobei die Veteranen den Ehrenplatz, rechts davon die bürgerl. Kollegien i links der MilitärvereinKönigin Olga" An­nahmen. Schullehrer Saut er erinnerte in kerniger Ansprache an die Bedeutung des Fest­tages, gedachte der deutschen Fürsten, Generale, Offiziere und Krieger rc. und schloß mit einem Hoch auf Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. und König Wilhelm II. Lehrer Weber toa- stierte auf die Wiedervereinig ng des deutschen Reiches, auf den Mitbegründer desselben, auf unfern Altreichskanzler Fürst Bismarck, während der Militärvereins-Vorstand, Carl Großmann, an die Toaste der beiden Herren Vorredner an­knüpfend der Kriegsarmee von 1870 mit folgen­den Worten gedachte. Jedem von uns gedenkt noch die Zeit, wo uns von unserm Nachbar im Jahre 1870 der Krieg aufgedrungen wurde und wo unsere Krieger vereint mit den norddeutschen Kameraden in das Feld zogen. Mit frischem Mute folgten unsere Krieger dem Kriegsrufe, eilten zu ihren Regimentern und zogen vereint an unsere Landesgrenze. Mit bangem Herzen waren damals Reiche und Arme, Große und

Kleine auf die nächsten Nachrichten gespannt, ob wir wohl siegen oder besiegt werden. Doch unsere braven Krieger, die mit dem Entschluß Wir wollen siegen" in das Gefecht zogen, ihr Leben für das teure Vaterland einsetzten, haben unter Gottes allmächtiger Führung den Sieg errungen. Wir können und müssen heute noch Gott und unfern Kriegern nicht genug danken, daß wir Sieg auf Sieg errangen. Als vor 25 Jahren die telegraphische Nachricht von der Gefangennahme unseres Feindes Napoleon mit seiner Armee eintraf, hat sich der Gedanken­schleier etwas gelüftet und es wurde Jedermann leichter um das Herz. Aus diesem Grunde dürfen wir auch diese ernste Zeit nie vergessen, denn wie würde es heute bei uns aussehen, wenn wir besiegt worden wären!! Die Franzosen wären nicht so schonend mit uns umgegangen, wie unsere Krieger mit denselben.

Darum Ehre, dem Ehre gebührt!"

Heute früh haben wir Gott durch ein Dank­gebet die Ehre gegeben und unfern Kriegern wollen wir an dieser Stelle im Kreise unserer Mit­bürger für ihre mutvolle, energische und um­sichtige Tapferkeit dadurch Ehre erweisen, daß wir Denen, die ihr junges frisches Leben lassen mußten, ihre Familie. Weib und Kind, nicht mehr sehen durften, die den Heldentod für das teure Vaterland gestorben sind, einehrendes Andenken" bewahren. Denjenigen aber, die aus dem glorreichen Feldzuge zurückkehrten wovon wir 7 Kameraden in unserer Mitte haben erlaube ich mir, ich glaube im Sinne Aller zu sprechen, dadurch unsere Anerkennung zu geben,