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Neuenbürg.
Samstag den 7. Septbr. abends 6'/, Uhr
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des 2. und 3. Zugs. Sonntag den 8 Septbr früh 7 Uhr
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des 1 Zugs.
Das Kommando
Neuenbürg.
Klein für Bienenzucht.
Nächsten Sonntag den 8 September nachmittags 2'/, Uhr findet eine
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statt im Gasthaus zur „Sonne" in Neuenbürg.
Tagesordnung:
1. Vortrag von Wanderlehrer Scheerle. Vorstand des Vaihincer Bienenzüchtervereins über „die zweck mäßigste Einwinterung und die zweckmäßigsten Fütlerungsmittel."
2. Gabenverlosung unter den Mitgliedern des Vereins.
Anmeldungen auf Candis können nur noch bis zu dieser Versammlung berücksichtigt werden.
Die noch rückständigen Beiträge pro 1895 werden bei dieser Gelegenheit gerne entgegengenomrnen.
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Neuenbürg.
Acht UM Jung
verkauft Karl Mahler.
Kriegschronik 1870/71.
2. September 1870.
Paris, 2. Sept. 2^ Uhr nachmittags. (Offiziell.) Es ist noch nicht» Gewisses bekannt über die gestrige Schlacht; allein das Resultat wird im Allgemeinen als günstig für die französische Armee betrachtet. Ein Telegramm von der Grenze, dom 1. abends datiert, meldet, daß die Position der Armee des Marschalls Mac Mahon eine gute sei. Die Festungen, auf die er sich stützt, können 300000 Preußen aushalten. Auch die Lage des Marschalls Bazaine ist gut! derselbe hat weder an Lebensmitteln noch an Munition Mangel und kann vorrücken, wie es ihm beliebt.
4. September 187V.
Paris. Eine offizielle Proklamation, vom Gesamt- Ministerium unterzeichnet, sagt:
„Großes Unglück hat Frankreich getroffen. Nach dreitägigem heroischen Kampfe durch die Armee Mac Mahons gegen 300 000 Feinde wurden 40 000 Mann gefangen genommen. Der General Wimpssen, welcher ^anstatt des schwer verwundeten Marschalls Mac Mahon kommandierte, Unterzeichnete die Kapitulation. Dieses grausame Unglück erschüttert aber nicht unseren Mut. Paris ist in Verteidigungszustand. Die militärischen Kräfte des Landes sind binnen wenigen Tagen organisiert, eine neue Armee wird vor den Mauern von Paris sein. Eine andere Armee wird an der Loire formiert. Euer Patriotismus, Eure Einigkeit und Energie werden das Vaterland retten. Der Kaiser ist im Kampfe gefangen. Die Regierung aber, einig mit den großen Körperschaften, wird alle nötigen Maßregeln ergreifen, welche der Ernst der Ereignisse erfordert."
Paris. Die Kaiserin hat Paris verlassen — in welcher Richtung, ist unbekannt. Gegen Abend wurde das Standbild auf dem Concordeplatz, das die Stadt Straßburg darstellt, prächtig illuminiert. Man ist allgemein fest entschlossen, den Feind vom französischen Boden zu vertreiben. Die Nationalgarde wie die Mobilgarde wurden vom Volke applaudiert, wo sie sich zeigten. Eine unermeßliche Menschenmenge wogt vor dem Stadthause von Paris und ruft die Republik aus. Bis jetzt ist keine Unordnung vorgefalleu. — Nachstehende Proklamation wird an den Straßenecken angeschlagen :
„Franzosen!
Das Volk hat die Kammer überholt, welche zauderte. Um das Vaterland zu retten, welches sich in Gefahr befindet, hat es die Republik verlangt. Es hat seine Vertreter nicht in die Regierungsgewalt, sondern in die Pflicht eingesetzt. Me Republik hat die Invasion 1792 besiegt; die Republik ist proklamiert. Die Revolution ist im Namen des Rechtes, des öffentlichen Wohles vollzogen. Bürger! Bewacht die Stadt, die Euch anvertraut worden ist; morgen werdet Ihr mit der Armee die Rächer des Vaterlandes sein.
8. September. 187V.
Berlin. Die deutsche Kriegführung wird sich aus keine Weise an die Staatsumwälzung kehren, welche im Innern Frankreichs vor sich geht. Sie wird festen
und gemessenen Schrittes ihr Ziel weiter verfolgen. Bereits am Samstag 3. Sept. haben die meisten deutschen Heereskörper, die zum Marsche auf Paris befehligt sind, sich wieder in Bewegung gesetzt. Allen dortigen Neuerungen gegenüber bleibt es unverändert ihre Aufgabe, von einem unruhigen und händelsüchtigen Nachbar zuverlässige Bürgschaften für die Sicherheit und den Frieden Deutschlands zu erlangen.
Die wüttembergische Division befand sich am 5. Sept. auf dem Marsch nach Paris bei Rethel halbwegs Mezieres-Reims, 5 Meilen von letzterer Stadt.
Berlin, 6. Sept. Der kriegsgefangene französische General v. Wimpssen und der preußische General v. Treskow, Generaladjutant des Königs, haben sich von Sedan nach Metz begeben, um den Marschall Bazaine über die Lage der Dinge aufzuklären und demselben die Uebergabe seiner Armee anheim zu stellen.
Amtliches Telegramm:
St. Menehould, Montag, 5. Sept. 2 Uhr 25 Min. nachmittags. Die bei Sedan vernichtete Armee Mac Mahons zählte vor der Schlacht von Beaumont am 30. v. M. noch über 120 000 Mann. Der Transport der Gefangenen, unter denen über 50 Generale, nach Deutschland ist in der Ausführung begriffen. Unsere Armeen sind im Bormarsch auf Paris.
von Podbielski."
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen hat am 1. Sept. d. I. den Expedienten Bader in Neuenbürgauf Ansuchen nach Langenau versetzt.
j:s Herrenalb, 3. Sept. Am vergangenen Sonntag feierte der Bezirksveteranen- Verein Herrenalb in unserer Mitte den 25jährigen Gedenktag der glorreichen Schlacht bei Sedan in schöner und würdiger Weise. Die vielen Fahnen in württemb. und deutschen Farben, die festlich begrenzten Häuser, die mcnschenbe- lebten Straßen zeigten m beredter Weise, welch inmycn Anteil die hiesigen Bewohner und Gäste an dem schönen Feste nahmen. Programmmäßig scharten sich morgens vor 10 Uhr die hiesigen und auswärtigen Mitglieder des Bcteranen- Bereins in der Nähe des Rathauses um ihre Fahne, um gemeinsam mit den bürgerlichen Kollegien, dem Militärverein und Liederkranz den Kirchgang anzutreten. Die erhebende Predigt des Hrn. Stavtpfarrers lHarttcr versetzte die Zuhörer zurück in die denkwürdig ernste, aber auch große Zeit vor 25 Jahren und klang aus in die Worte: Gebt unserm Gott die Ehre. Auf dem Rückwege vom Gotteshaus wurde der Veteranenverein von der Karlsruher Stadtkapelle
empfangen, die eigens zur Verschönerung des Festtages auf Kosten der StadtgLmeinde hieher- beordert worden war, und zu Äeteran Eilbert „zum kühlen Brunnen" begleitet, wo der Frühschoppen getrunken und in trautem Kreise die Erinnerungen an 1870/71 wieder wachgerufen wurden. Das vorzügliche Festessen, das seinen Gebern alle Ehre machte, wurde hernach im Gasthaus zum Ochsen eingenommen. Während desselben gedachte der Vorstand des Veteranen» Vereins, Hr. Schultheiß Knüller aus Neusatz, der geschichtlichen Bedeutung des Sedantages und der herrlichen Errungenschaften des großen Krieges, die uns auch heute aufs neue wieder auffordern: Halte treu, was Du errungen! stehe treu zu Kaiser und Reich! Wird diese nationale Gesinnung allerorts, namentlich auch bei der Heranwachsenden Generation, treulich gepflegt, dann können wir der Zukunft getrost entgegensetzen. Sein Hoch galt dem aus dem großen Kriege hervorgegangenen einigen Deutschland. In packender, markiger Rede erinnerte Hr. Oberförster Hiller, Hauptmann der Landwehr a. D. und selbst Veteran, der zur großes Freude der Veteranen sich auch am Festessen beteiligte, an die großen Männer, die vor 25 Jahren unsere deutschen Heere von Sieg zu Sieg führten und schloß mit einem allseitig begeistert aufgenommenen Hoch auf den höchsten württemb. Veteranen, unfern geliebten König und den obersten Kriegsherrn Deutschlands, den Kaiser. Hr. Schultheiß Schuon aus Dobel weihte dem Altreichskanzler, Fürsten Bismarck, dem „Schmied des deutschen Reiches", dem stets „unerschrockenen Warner" vor Gefahren, die unserem Volk von innen und außen drohen, sein Glas. Während und nach dem Essen konzertierte die Karlsruher Stadtkapelle und bot so auch Nichtveteranen reiche musikalische Genüsse. War schon der Nachmittag ein sehr angenehmer, so glaubte man sich abends mit eintretender Dunkelheit durch die äußerst kunstsinnige Beleuchtung der Außenseiten verschiedener Häuser, durch den Lichtschein steigender Raketen, durch bengalische Feuerwerke, in ein Märchenland versetzt und manchen Lippen entflohen die Worte: „Ist das prächtig!" Aber auch die noch folgenden Abendstunden, während welcher sich viele hiesige Einwohner und Gäste im „Ochsen" um die Veteranen versammelten»