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Von der Berlagshandlung Stephan Geibel in Altenburg gingen uns die Lieferungen 7 bis 11 der billigen Jubelausgabe von Zeitz, Kriegs« erinnerungen eines Feldzugtzsreiwilligen , zu. Musketier Zeitz, den wir bei Sedan verlassen hatten, führt uns nach Croissy, wo er König Wilhelm mit Bismarck und Moltke zu sehen bekommt. Dann geht's von Ferneres nach Orleans (Schlacht von Orleans) und von dort nach Chsteaudun. Die Beschreibung des Gefechts von Ehsteaudnn, an der Zeitz hervorragenden Anteil nimmt, was auch in der Geschichte des 32. Regiments rühmend hervorgehoben wird, gehört zu den Glanzpunkten des Buches und hält uns in atemloser Spannung. Sehr heiter wirkt diePhotographengeschichte" und dieMarktszene" in Chartres. Das sind geradezu Kabinetstücke humoristischer Darstellungskunst. Ueberhaupt macht die Abwechselung von prächtigem Humor und tiesem Ernst das Zeitz'sche Werk zu einem der an­ziehendsten und interessantesten Bücher, die wir kennen. Für Alle, diemit dabei waren", muß es ein köstlicher Genuß sein, in diese Erinnerungen sich zu vertiefen, für die Jugend aber, die Söhne der Mitkämpfer, enthält das Buch die beredteste Mahnung, es den Vätern einst nachzuthun, wenn das Vaterland es fordert. Den Alten wie den Jungen sei das prächtige Buch, das bis Weihnachten fertig vorliegen soll lin 29 Lieferungen s 20 Pfennige) wiederholt aufs wärmste empfohlen.

Kriegschromk 1870 / 71 .

8. August 1870.

Gefecht bayrischer Truppen bei Niederbronn und württembergischer Kavallerie bei Reichshofen. Vorhutgefecht bei Forbach. Die 1. Armee be­setzt Saargemünd und Forbach, die 3. Hagenau.

s. August 187«.

Berlin. Offizielle Depeschen von der 3. Armee: Die kronprinzliche Armee fand auf ihrem weiteren Vor­dringen sämtliche Dörfer mit Verwundeten von der Schlacht bei Wörth überfüllt. Die in der letzten Depesche angegebenen ungefähren Verluste steigern sich auf das Doppelte bei den Franzosen, und zwar auf 10000 Tote und Verwundete ohne die Gefangenen, von denen noch immer viele eingebracht werden. Das Hauptquartier der 3. Armee kommt heute nach Obermoddern.

Berlin. Bon der 1. und 2. Armee kommen folgende Telegramme :

Saarbrücken, 9. August 1870. Bei Forbach haben unsere Truppen dem Feinde einen vollständigen Brückentrain von etwa 40 Wagen abgenommen. Daß dies geschehen konnte, wird als Symptom starker Demo- ralisiernng auf feindlicher Seite angesehen.

St. Avold wird von preußischen Truppen besetzt. Die Feste Lützelstein (La petite Pierre) wird von der 3. Armee besetzt und das Fort Lichtend erg in Brand geschossen. Marschall Bazaine übernimmt den Oberbefehl über die französische Armee. Der französische gesetzgebende Körper spricht ein Mißtrauensvotum des Ministerium Ollwier aus, das in Folge dessen zurücktritt.

Homburg. Armee-Befehl. Soldaten! Die Ver­folgung des nach blutigen Kämpfen zurückgedrängten Feindes hat bereits einen großen Teil unserer Armee über die Grenze geführt. Mehrere Korps werden heute und morgen den französischen Boden betreten. Ich erwarte, daß die Manneszucht, durch welche Ihr Euch bisher ausgezeichnet habt, sich auch besonders auf feindlichem Gebiete bewähren werde. Wir führen keinen Krieg gegen die friedlichen Bewohner des Landes; es ist vielmehr die Pflicht jedes ehrliebenden Soldaten,

das Privateigentum zu schützen und mcht zu dulden, daß der gute Ruf unseres Heeres auch nur durch ein­zelne Beispiele von Zuchtlosigkeit angetastet werde. Ich baue auf den guten Geist, der die Armee beseelt, zu­gleich aber auch auf die Strenge und Umsicht aller Führer.

Hauptquartier Homburg, den 8. August 1870.

(gez.) Wilhelm."

Neuenbürg, 9. August. Gestern Mittag traf die Nachricht hier ein: das Oberkommando der süd­deutschen Truppen habe die Bitte ergehen lassen, der Armee Lebensmittel zuzusenden. Binnen wenigen Stunden waren vom Enzthale und hier so viele ent­sprechende Lebensmittel zusammen gespendet, daß sofort 2 Wagen nach dem Lager entsendet werden konnten, begleitet von einer in den bezeichnten Gegenden wie mit der Sache vertrauten Persönlichkeit. Spätere und andere Nachrichten besagten, daß die Truppen selbst aufs Beste verpflegt seien und bis letzt keinen Mangel leiden, daß dieser Ausruf zunächst in versorgender Weise ergangen und daß ihm hauptsächlich Rücksichten der Humanität für die zuvor schon ausgehungerten Gegenden des Elsaßes zu Grunde liegen.

1«. August 187«.

Das Königliche Hauptquartier trifft in Saarbrücken ein. Erfolgreiche Beschießung der Festung Pfalz­burg aus Feldgeschützen..

11. August 187«.

Königliches Hauptquartier in Saint-Avold. Proklamation des Königs an das französische Volk.

ImHann. Courier" entwirft General v. Din cklage-Campe ein ebenso übersicht­liches als farbenreiches Bild von der Schlacht bei Wörth. Er erzählt darin eine in weiteren Kreisen wohl bisher noch nicht bekannte Episode über das Eingreifen der Württemberger: Mäh- rend mit vereinten Kräften Hessen-Nassauer den

Femd durch den Niederwald nach Norden zu­rückdrängen . zeigen sich auch schon die ersten Württemberger auf dem Kampfplatze und künd­igen das baldige Eintreffen der Division. Die Feldjäger-Eskadron eine Art König­licher Leibgarde eilt der Truppe weit vor­aus und in weitem Bogen das Schlachtfeld nach Süden umgehend, durch die zahlreichen Wald­parzellen gedeckt, der Straße nach Reichshofen zu direkt auf die Rückzugslinie des Feindes hinter dessen Rücken.Wenn ich weiß, wie es da hinten ausstehl, dann kann ich mir ein Bild von der Stimmung machen", mit dem Ge­danken führte der unternehmende Eskadronchef Frhr. v. Ellrichshausen seinen kühnen Ritt aus. Die Rekognoszierung sollte sich zu einem in den Folgen bedeutungsvollen Handstreiche gestalten. Der Rittmeister fand die genannte Straße bedeckt mit zurückgchenden Bagagen auch den sogenannten kleinen Bagagen und schloß daraus, daß bei der feindlichen Heeres­leitung bereits Zweifel über die Möglichkeit dauernden Widerstandes obwalteten. Er erkannte aber auch unter diesen Bagagen Fuhrwerke, die unzweifelhaft zu den Stäben der französischen Armee gehörten, und warf sich kurz entschlossen mit seinen Reitern hinein in die Kolonne. Ein großer Wagen war's, den er seinen Leuten be­sonders bezeichnet hatte. Die Begleitmannschaft, meist leicht verwundete Znaven, leistete nur schwachen Widerstand. Die behenden Feldjäger hatten bald die im Kampfe verwundeten Pferde durch ein Paar Percherons von einer Mitrailleuse ersetzt, und ehe noch Unterstützung für die Be-