498
IiioLokinZ
in
wohnt vom 25. Juli d. I. ab in dem Haus
Uhlanbstratze 13, pari.
neben Hofphotograph HorNUNg.
Nehme Montag den 29. Juli -" meine Praxis wieder auf. -»—> >
I)r. Lsski
Spenalarzt für Hals-. Unsen- und Ohrenleiden.
Weuenöürg.
Wiktschchs-Criissitiiiiii mi> Cmselflukz.
Einer verehrt. Einwohnerschaft von hier und Umgegend, sowie meinen Freunden und Gönnern mache ich die ergebene Anzeige, daß ich meine
Wirtschaft zur „Germania"
— seither von Herrn Fr. Girrbach betrieben — von Samstag den 27. Juli an nun selbst betreiben werde.
Es wird mein Bestreben sein, meine werten Gäste durch reine Weine und gutes Bier bestens zu bedienen.
Hochachtungsvoll
» l Q 1 ii i» (alte Zenungen) hat billig abzugeben
u l tl l u I C Meeh
Pforzheim.
kill Wlign Zunge,
der die Brot- u. Feinbäckerei gründlich erlernen will, wird angenommen.
Bäcker Blaich Baumstraße 16.
500 Mark
sind auf den I. August auszuleihen. Zu erfragen bei der Expedition.
Vsrlors».
ging von Ittersbach nach Höfen eine Weste mit einer Uhr und Kette. Abzugeben gegen Belohnung in der Sonne in Calmbach.
Höfen.
Weben nnd Cmnthen
zur Weinbereitung empfiehlt in verschiedenen Qualitäten zu den billigsten Preisen
Oskar Hang.
Neuenbürg.
Limburgerkäs
bei Abnahme von Laibchen per Pfund 30 ^ empfiehlt
Franz Andräs.
Jünglings-Verein
fällt a « s.
Dem Andenken
des am 13. Juli so unerwartet schnell im Herrn Entschlafenen
Hril.Hei»kichLnchiichöseil
in Pietät gewidmet.
Der besten einer in der Runde Zum letzten Schlummer jäh entschlief.
Ach plötzlich schlug es eine Wunde In seiner Lieben Herzen tief,
Gleichwie die starke deutsche Eiche Ost in der Fülle ihrer Kraft Zerschellt, von einem Wettcrstreiche,
Ward jählings Er hinweggerafft.
Der eine Lücke weit gerissen In seinem großen Wirkungskreis,
Wie schmerzlich wird man ihn vermissen, Den Mann, voll rastlos regem Fleiß.
Den deutschen Mann, so brav und bieder, So ohne Falsch, wie ohne Trug,
Dem unentwegt für Hoch und Nieder Ein fühlend Herz im Busen schlug.
Was Wunder, wenn drum voll zu schauen Die Teilnahm an der Seinen Harm, Gleich schmerzvoll dort die Thränen tauen, An fernem Grab, von Reich und Arm.
Mag seinen Staub nunmehr auch bergen Des Erdenpilgers letzter Port,
Des Edlen Geist lebt in den Werken Doch stetig bei der Nachwelt fort.
Drum trauert doch nicht o ihr Lieben! Um den so Teuren hoffnungslos,
Ein hoher Trost ist Euch geblieben:
Ihm blühe dort ein schönres Los.
Mögt seinen Hügel Ihm bekränzen Als Denkmal treuer Liebe, schön,
In Eurer Brust wirds wieder lenzen,
Er schied ja blos: Auf Wiederseh'n!
Sein treuer Genius mög umschweben Mit sanftem Fittig seine Gruft,
Bis ihn zu jenem schöneren Leben Des Ewigen Posaune ruft.
I-. 8ob.
Kriegschronik 1870/71.
2K. Juli 187«.
Berlin. Heute fand ein kleines Gefecht an der Brücke von Rheinheim zwischen preußischen Ulanen, Pionieren, bayerischen Jägern einer- und französischer Infanterie andererseits statt. Letztere wurde zurück- geworfen mit Verlust eines Toten. Unserseits wurden zwei Pioniere verwundet.
Berlin. Heute fand durch den württembergischen Generalstabsosfizier Grasen Zeppelin und drei badische Offiziere nebst vier Dragonern eine Rekognoszierung in der Gegend von Hagenau statt. Der Zweck des Unternehmens wurde vollständig erreicht; jedoch stieß die Patrouille bei Niederbronn (südwestlich von Weißenburg) an der Eisenbahn von Hagenau nach Saargemünd) auf ein französisches Husaren-Regiment, von welchem sie zersprengt wurde.
Altona. General-Gouverneur Vogel v. Falckcn- stein erläßt einen Aufruf an die Bewohner der Nord- und Ostsee-Küste, worin er sagt, daß längs ber Küste Abteilungen unter der Leitung verständiger Männer zur Küstenbewachung formiert werden und schleunige Mitteilungen an die nächste Militär-Behörde gemacht werden sollen. Es heißt darin: „Jeder Franzmann, der eure Küste betritt, sei euch verfallen."
London. Zwölf französische Kriegsschiffe dampften gestern den Kanal hinauf in die Nordsee. Dieselben hatten alle Ostsee-Piloten an Bord.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 27. Juli. In Folge der (bereits mitgeteilten) Beförderung des Landgerichtsrats Frhrn. W. v. Gültlingen in Stuttgart zum Landgerichtsdirektor daselbst ist das Reichstagsmandat unseres siebenten württemb. Wahlkreises erloschen und wir sehen uns also schon wieder nach 2 Jahren vor eine Reichstagswahl gestellt, denn Art. 21 des Reichsver- fassungsgejetzcs lautet: „Wenn ein Mitglied des Reichstags ein besoldetes Reichsamt oder in einem Bundesstaat ein besoldetes Staatsamt einnimmt oder im Reichs- oder Staatsdienste in ein Amt eintritt, mit welchem ein höherer Rang oder ein höheres Gehalt verbunden ist, so verliert es Sitz und Stimme in dem Reichstag nnd kann feine Stelle in demselben nur durch neue Wahl wieder erlangen."
Wildbad, 27. Juli. Am morgenden Sonntag abend findet im Falle güustigtr Witterung wieder eine Beleuchtung der Enzpromen- aden in den K. Anlagen mit brillantem Feuer- werk statt. Gleichzeitig wird die Kurkapelle daselbst konzertieren. Um den Bewohnern aus den Enzthalorten bis Pforzheim wieder Gelegen
heit zu geben, das reizende Schauspiel zu sehen, wird abends 11 Uhr ein Extrazug bis Pforzheim ausgeführt, der auf allen Stationen hält. — Die Frequenz des Bades hat in den letzten Wochen ungemein rasch zugenommen, so daß nunmehr täglich ca. 1200 Bäder abgegeben werden. Die Zahl der ständig zum Kurgebrauch anwesenden Fremden bewegt sich zwischen 1900 und 2000, ist aber noch in stetigem Zunehmen begriffen. Trotz dieses großen Andrangs giebt es in der Unterbringung der Kurgäste nicht die geringste Stockung, und jeder Wunsch in dieser Hinsicht kann aufs schnellste befriedigt werden dank der umfangreichen Neubauten, die im. vorigen Herbst hier aufgesührt wurden. Außer den 250 Armen, die jährlich im Katharinenstift freie Aufnahme finden, sorgt für andere mittellose Badbedürstige eine Unterstützungskaffc, der allein vor kurzer Zeit durch das glänzende Konzert des Bücgergesangvereins von Eßlingen in den k. Anlagen wieder 700 cIL zuflossen
Neuenbürg, 26. Juli. Zum Kapitel der Dienstmädchen müssen wir einen schweren Fall von Untreue erwähnen. Ein im Dienst befindliches Mädchen entwendete einem hier zu Besuch weilenden Herrn in einem unbemerkten Augenblicke einen Hundertmarkschein aus dem Portemonnaie. Die Herrschaft, nach vergeblichem Suchen nach der vermißten Banknote, auf die vermutliche Diebin aufmerksam gemacht, brachte schließlich das Mädchen zum Geständnis, worauf dasselbe den beim Kohlenkasten versteckten und um 4 Mark gekürzten Betrag herausgab. Das Mädchen scheint besondere Vorliebe für Choko- lade zu haben, wenigstens soll es die Ausgabe von 4 rIL ausschließlich dafür verwendet haben. Nun kann es der gerichtlichen Bestrafung entgegensehen.
Tein ach, 26. Juli. Das gestern hier abgehaltcne Jakobifest zeigte leider auch die allenthalben zu beobachtende Thatjache, daß die Ursprünglichkeit von Volkssitte und Volkstracht in moderner Verflachung rasch dahinschwinde und daß letztere schon jetzt lediglich dem Gebiete des Kulturhistorikers angehören. Es fehlte selbst und zwar zum erstenmal das bisher so viele Belustigung bietende Eselwettrennen, weil die Verbesserung der Bergstraßen, sowie die schwierige Nachzucht der Esel und Maulesel unsere Müller veranlaßt?, ihre Frucht- und Mehltransporte nunmehr mit Pferden und Wagen zu besorgen.
Würzbach. Seltenes Jagdglück hatten dieser Tage zwei hiesige Jagdpächter.
In voriger Woche gelang es dem Gemeindepfleger Burkhardt einen Sechser-Hirsch zu erlegen und vor einigen Tagen erbeutete der Genannte mit Sägmüller Lutz zusammen einen Achicnder im Gewicht von 210 Pfund.
In Pforzheim fand am Dienstag den 23 ds. der erst 18jährige Ernst Ludwig Jäck von Arnbach durch einen schweren Unfall seinen jähen Tod. Maurermeister Fischer war mit mehreren Arbeitern mit dem Abbruch eines Hauses in der Karl-Friedrich-Straße beschäftigt. Nachdem die nötigen Vorsichtsmaßregeln getroffen waren, sollte ein ca. 8 Zentner schwerer Schau« fenstergewendestein umgelegt werden, wobei auch der junge Mann behilflich war. Letzterer wollte, als der Stein vollends niedergelassen werden sollte, noch auf die Seite springen, kam jedoch zu Fall, wobei ihn der schwere Stein, welcher sich drehte und nun niederste!, so unglücklich auf den Kopf und die Brust traf, daß der Tod alsbald einlrat. Der Verstorbene wurde am Donnerstag unter allg. Beteiligung der Bewohner Arnbachs beerdigt.
Pforzheim, 27. Juli. Der bei dem Abbruch des Hauses Nr. 10 der westl. Karl- Friedr.Str. erschlagene junge Mann aus Arnbach, OA. Neuenbürg, stand erst 2 Tage in Beschäftigung und war nicht sogleich von seinem Arbeitgeber bei der Krankenkasse angemeldet >
worden. Die Letztere macht nun gegen den bctr. f
Arbeitgeber den Anspruch auf Rückersatz des ^
Sterbegeldes geltend, gegen den der bctr. Unternehmer sich nicht wird sperren können. Ein Beispiel, welch' unangenehme Folgen ivlche Vergeßlichkeiten manchmal nach sich ziehen.
Neuenbürg, 27. Juli. (Schweine- !
markt.) Zugeführt 25 Paar Milchschweinef Preise bei lebhaftem Handel 15—22 -M.
Deutsches Weich.
Berlin. 25. Juli. Wie die Nordd. erfährt, erhielt Polizeioberst Krause noch in den letzten Tagen Drohbriefe, in denen gesagt wird, daß noch weitere Höllenmaschinen zusammengestellt werden, daß auf einen Hieb kein Baum falle u. s. w. Die meisten dieser Drohbriefe strotzen von Schimpfworten gemeinster Art, einige sind von Kinderhand geschrieben.
Bochum, 26. Juli. Die Gesamtzahl der