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Stuttgart, 20 . Juli 1895.

Danksagung.

Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teil­nahme an dem schweren Leide, das durch den Verlust unseres guten Sohnes und Bruders

UsiLiried. I'ritrs

über uns gekommen ist, sagen wir Allen unfern aufrichtigen Dank und bitten dem theuren Ver­blichenen auch ferner ein freundliches Andenken zu bewahren. .

Die trauernden Hinterbliebenen.

Br. Lurror, Polärorniaok

ist zirrückgekehrt.

Imoks, kiruisss, Osltarden

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Kriegschronik 1870/71. iS. Juli 1870.

Berlin. Heute mittag 12 Uhr überreichte der französische Geschäftsträger Le Sourd dem Bundes­kanzler Grafen Bismarck die französische Kriegs­erklärung.

Berlin. Eröffnung des Norddeutschen Reichstags.

In Gemäßheit der Allerhöchsten Präsidial-Ver­ordnung vom 15. d. Mts. fand heute vormittag 11^ Uhr im Weißen Saale des hiesigen königlichen Schlosses die feierliche Eröffnung des Reichstags statt.

Nachdem der König die Thronrede verlesen und unter Len Hochrufen der Versammlung den weißen Saal verlassen hatte, nahm unter lautloser Stille und großer Erregung Gras Bismarck das Wort: Ich teile dem hohen Hause mit, daß mir der französische Ge­schäftsträger heute die Kriegserklärung Frankreichs überreicht hat. Nach den Worten, die Se. Majestät der König so eben an den Reichstag gerichtet hat, füge ich der Mitteilung der Thatsache nichts weiter hinzu. (Er- neutes stürmisches Bravo!)

Aus Siadl, Bezirk und Umgebung.

WNeusatziRothensol, 19. Juli. Es ist nun schon geraume Zeit vergangen, seitdem unsere Wasserleitung in allen ihren Teilen vol- lendet ist. Vergebens warteten wir bisher auf ein sogenanntesWasserfest». Finanzielle und andere Gründe mögen dem Zustandekommen eines solchen bisher hindernd im Wege ge- standen sein. Dennoch weiß man auf unseren Bergen den hohen Werl unseres köstlichen Wassers allseitig gebührend zu schätzen. Diesen Gefühlen der Dankbarkeit hat Hr. G. in R. Ausdruck verliehen in nachfolgenden Versen, die, von Hrn Forstw.G.inR,inprächtigerRundschriftaus-

geführt, nunmehr an der Thür des Maschinen­hauses prangen:Zu Ehren dem Quell und dem Werk".

Nicht freudiger Festgruß mit Posaunenschall ehrte dich am einsamen Orte,

Drum seien hier in der Stille, du Quell und du Werk, dir gesetzt diese Worte:

Du munterer Bergknab frisch und klar,

Du eilst zu Thale Jahr für Jahr;

Durch Kunst geändert jetzt dein Lauf Steigst du zu uns den Berg hinauf,

Zur Haide, o, Freude!

Zu Thal eilt' ich schon viele Jahre,

Doch hielt ich's nie für's einzig Wahre! Gehoben ström' nach Ost und Westen Ich reine Lab' der allerbesten;

Nach Norden und nach Süden hin Steht aber auch mein froher Sinn :

Drum ist in Neusatz, Rothensol Den Leuten allen jetzt so wohl;

Wann blickt das Aug' zur Haide, ^

Dann glänzt es, froh vor Freude! / BadTelnach. Das Ja ko vifest wird nächsten Donnerstag den 25. d. M, von nach­mittags 3 Uhr an, mit Wettlauf, Sackhüpfen, Klettern und Wassertragen in herkömmlicher Weise abgehalten. Solche, welche sich an Vor­stehendem beteiligen wollen, wollen sich zeitig anmelden; diejenigen, welche als Hahnentänzer und Tänzerin aufzutretcn wünschen, müssen in Bauerntracht gekleidet sein.

Neuenbürg, 20 Juli. (Schweincmarkt.) Zugesührte 30 Paar Milchschweine wurden zu 1618 vkL per Paar lebhaft gehandelt. Die Preise sind stetig im Rückgang begriffen.

Deutsches Mich.

H a m b u r g , 11 . Juli. Bor einigen Tagen wurde bei St. Peter an der holsteinischen Nord­seeküste eine Flaschenpost aufgefunden, in der eine Visitenkarte des Schauspielers Max D. und ein Zettel aus Helgoland vom 26. Juni lag mit der Bleistiftnotiz:Wir sind soeben ge­traut, halten aber das Leben für eine Seifen­blase und stürzen uns in Meer, um gemeinsam unserm Leben ein Ende zu machen u. s. w." Man hielt die Sache erst für einen schlechten Scherz. Leider bestätigt jetzt die hier wohnende Mutter der jungen Frau die Thatsache mit dem Bemerken, daß es ihr unerklärlich sei, wie das lebensfrohe junge Paar sich zu einem solchen Schritte habe entschließen können.

Baden, 17. Juli. In der gestern statt­gehabten öffentlichen Versteigerung wurde das Sanatorium von Hrn. Hotrat Dr. Suchier (vorher in Herrenalb) um den Preis von 240000 -/L erstanden. Dasselbe war zu 400 000 Mark gerichtlich geschätzt.

Aus dem Murgthale, 17. Juli. Eines raschen Todes erlag in Gernsbach der 12 jährige Sohn der Witwe Bär. Derselbe hat nach Ge­nuß von Kirschen Wasser getrunken, ist dann ins Bad gegangen, wo ihn schmerzhafte Leib­beschwerden befielen und er von Schulgenossen heimverbracht werden mußte; nach 6 Tagen war er schon eine Leiche. Vor dem Wassertrinken auf frisches Obst ist schon häufig gewarnt worden.