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Stuttgart.

- Die Agentur für Stadt und Bezirk Neuenbürg haben wir am heutigen Tage

Ltzrrü O. DLssLr. in ÜSUSLlsürA

übertragen. Derselbe hält ein Lager unserer hla. Schriften und wir bitten die Kgl. Pfarrämter, sowie auch Privatpersonen, sich bei Bedarf an denselben zu wenden.

Stuttgart, 15. Juli, 1895.

Priv. Württ. Bibelanstalt.

Sekretär VtÜa.

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§

Gräfenhaufen.

Hiedurch erlauben wir uns Verwandle, Freunde und Bekannte zur Feier unserer

ehelichen Verbindung

aus Samstag den 20. Juli

in das Gasthaus zumWaldhorn" dahier

höflichst einzuladen, mit der Bille, dies als persönliche Ein­ladung annehmen zu wollen.

Kart JäiK, Schreiner, Gräsenhauscn.

Krnikie Müller,

Tochter des Wilhelm Müller, Metzgers in Niebelsbach.

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Allgemeine Nenten-Anstalt

Gegründet 1833. Hst EtUttAÜkt. Reorganisiert 1855.

Versichcr

Lebens-, Kapital- und

Außer-

ungsstand:

RentenverßcherungsseMschast

ordentliche Reserven: ca 5 MM. Mar!

ca. 41000

auf Gegenseitigkeit, unter

Policen

Aufsicht der Kgl. Württemv. Staatsregierung.

Wer für sich und seine Hinlerbliedcnen aus's Beste sorge» will, der versichere sein Leben bei obiger Anstalt, bei welcher er die niedersten Prämien bezahlt und schon nach drei Jahren (zur Zeit 30°/» der einfachen Prämie) erhält.

Auch sehr günstige Rentenversicherungen werden abgeschlossen.

Nähere Auskunft, Prospekte und Antragsformulare kostenfrei bei den Vertretern:

Karl MüZeenstein in Neuenbürg,

Gustav Well in Li eben zell

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in bester Qualität und verschiedenen Preislagen empfiehlt G. WeeH.

Aekckmiz Z Nembürz.

Die Donnerstagssingstunde

fallt in dieser Woche aus.

I^aoke, I'irniZss, Oeltarken

Usksei eu>- ettls 2wsol«s Iia ÄNSckLriric vsslsr QuÄliiSr

Oe. OuASN LeiiAsI, ^euerbLesi-Ziuiigsrt.

ZpS^iLliisb in adrvssclibsren, porrellanartig erksrtcncken DmLiI- u. Qs,o1rks.r1isn r "n1 m"»i>/,^>iIii >1-liorriäore,

11 ^ pnims, i-n!i t-toc-e>'s>Ä>a2, in Spnir unci

8xi-ett»v!is r-ri-l H-aUtirron.

vr. LllKon Sellanl'sUnlioxv^e" noWüUnw,

Dr- IW tk^r-os/revte etc. N» at«8 /» «»«». DU

Calmbach.

Neuenbürg

krem, keiiervvelir.

/ Mitglieder, welche am

M^Brötzinger Jubiläumsfest

W/ nächsten Sonntag teilnehmcn

LM wollen, haben dies spätestens Freitag Abend dem Adju tantM anzuzeigen

Das Kommando.

G r ä fe n h a u se n.

300 Mark

sind vom Schulfonds gegen gesetz­liche Sicherheit zu 4'/-°/» sofort auszuleihen.

Schulsondsrechner

Schumacher.

Neucnbiir g

Ein roln Lnchshnnd

hat sich verlaufen Mau bittet, den­selben gegen Belohnung avzugebcn bei Metzger Glauner.

Vor Ankauf wird gewarnt.

Wie aus fast allen Obst produzierenden Ländern berichtet wird, sind die Aus­sichten auf Obstertrag, besonders auf Aepsel, Heuer sehr geringe und dürfte des­halb die Frage nach einem zweckmäßigen Ersatz häufig ventiliert werden. Wenn auch Rosinen bei richtiger Handhabung ein zweckmäßiges Getränke geben, so ist doch die Manipulation damit eine ziem­lich umständliche und gelingt nicht immer.

Als ganz ausgezeichnet, in der Hand­habung äußerst einfach, praktisch und zuverlässig werden die K08t8llll- 8lllorell io kxlraktlorm von Julius Schräder in Feuerbach bezeichnet. Dieselben enthalten die Bestandteile zu einem vorriiglicken, gesunden und kieltbseen Nsus- teunlr in eicbtigstsni VeckSItnisss, und kommt das Liter auf ca. 7 Pfg. Die Ge­brauchsanweisung ist die denkbar ein­fachste: Man rührt die Portion Extrakt in 150 Liter Zuckerwasser und läßt gähren. Ein Versuch damit wirds bestätigen.

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Neuenbürg.

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Ed. Nerlinger.

Sattler und Tapezier.

Kriegschronik 1870/71.

13. Juli 1870.

Die Mobilmachung wird hierdurch befohlen. Alles einzuzieheu, auch Garde und 3. Augmen­tation. Der 16. Juli ist der 1. Mobilmach» ungstag.

Koblenz, 15. Juli. Herwarth v. Bittenfeld.

Berlin, abends. Se. Majestät der König ist um 7'/, Uhr im königlichen Palais eingetroffen. Derselbe wurde mit unbeschreiblichem Enthusiasmus empfangen. Ueber hunderttausend Menschen hatten sich zwischen dem Bahnhofe, dem Brandenburger Thore und dem königlichen Palais angesammelt. Dieselben begrüßten den König durch Hochrufe und Gesang der National­hymne. Unter den Linden war illuminiert und waren norddeutsche sowie preußische Fahnen aufgehißt. Der König erschien wiederholt am Fenster und grüßte die Menge dankend. Der Enthusiasmus kannte keine Grenzen. Nach 11 Uhr mischten sich einige Schutzleute unter die Massen, um im Namen des Königs um Ruhe zu bitten, da der Kriegsrat während der Nacht noch eine schwere Arbeit vor sich habe;Nach Hause!" erscholl es Plötzlich in dem Gewühl, und wenige Minuten später lag,der große Platz vor dem Palais so ruhig, als hätte die großartige Demonstration gar nicht statt­gefunden. Bis in die späte Nacht dauerte die Erregung auf den Straßen und in den öffentlichen Lokalen fort. Die vorläufigen Nachrichten, daß die süddeutschen Brüder treu und fest zum Norden stehen würden, trugen nicht wenig zu der gehobenen Stimmung bei.

Berlin. Der Reichstag des Norddeutschen Bundes ist aus den 19. Juli einberufen.

Berlin. In zahllosen Artikeln der Zeitungen wird einmütig die Erhebung des Vaterlandes gegenüber Frankreich gefeiert. DieKöln. Z>g." schließt ihren Artikel, der die Ueberschrift trägtDeutschland ist einig",

in welchem sie die Uebereinstimmung der Blätter fast aller Parteien zu Gunsten der Haltung Preußens in der jetzigen Lage konstatiert, folgendermaßen: Um so erfreulicher ist es, daß in Ost nno West, in Süd und Nord unseres Vaterlandes nur ein Gefühl herrscht, das der Entrüstung über die französische Anmaßung und der freudigen Bereitwilligkeit, wenn der Oberfeldherr Deutschlands ruft, mit patriotischer Begeisterung seine Pflicht zu thun. Es giebt in Deutschland keine Ver­räter; alle Hoffnungen des Feindes auf unsere Uneinig­keit sind zu Schanden geworden. Zum ersten Male erhebt sich die deutsche Nation wie ein Mann zu einem Nationalkriege:

Der König ruft und Alle, Alle kamen!"

Berlin. Im Laufe des Nachmittags kam folgen­des Telegramm hier an:

Paris, 15.Juli, mittags 12 Uhr30 Min. Heute mittag 1 Uhr wird gleichzeitig eine Mitteilung der Regierung an den Senat und den Gesetzgebenden Körper erfolgen, welche eine Auseinandersetzung der Lage enthält. Dieselbe schlicht mit der Mitteilung, daß Frank­reich den Krieg an Preußen erklärt hat."

Paris. Um Mitternacht hat eine kriegerische Kundgebung vor der preußischen Gesandtschaft stattge­funden. Es wurden kriegerische Rufe gehört. Schon am Abende herrschte aus den Boulevards eine unge­wöhnliche Aufregung. Eine unabsehbare Menge sang die Marseillaise, den Gesang der Girondins und den (Unrat (In Osxart". Man ries: Es lebe der Kaiser! Nieder mit Preußen! Es lebe der Krieg! Aus nach Berlin! Nieder mit Bismarck! Aehnlich ging es im Studentenviertel her.

10. Juli 1870.

Berlin. Gestern nachmittag um 2 Uhr 20 Min. traf die Kriegserklärung des Tmlerien-Kabinetts auf unserem Auswärtigen Amte ein. Graf Bismarck fuhr

sofort, nachmittags 3 Uhr, in Begleitung des Kron­prinzen und des Generals von Moltke mittels Extra­zuges nach Brandenburg, wo der König die erste Nach­richt von der erfolgten Kriegserklärung erhielt und diese damit beantwortete, daß er noch auf der Fahrt nach Berlin die heute durch Plakate an den Anschlag­säulen notifizierte Mobilmachungs-Ordre für die ganze Armee Unterzeichnete. Eine schon gestern abend in Zirkulation gesetzte und noch während der Nacht mit Tausenden von Unterschriften bedeckte Ergebenheits- Adresse wurde bald in früher Morgenstunde ins Palais gebracht. Der Andrang von Freiwilligen ist ein ganz gewaltiger; ebenso haben sich infolge einer Aufforder­ung sehr bedeutende Kräfte zum Anfertigen von Pa­tronen sofort zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig hat der Prinz Karl einen Aufruf an die Johanniter erlassen, sich persönlich dem Krankendienste zu widmen, oder das Ordens-Bureau mit Geld zu unterstützen. Die Stimm­ung ist eine sehr erregte, aber auch sehr gehobene, ge­hoben durch die Gerechtigkeit unserer Sache, durch die loyale Haltung der süddeutschen Staaten und durch die uns von Europa zu teil gewordene Anerkennung. Der heute unter dem Vorsitz des Bundeskanzers zusammen­getretene, von allen Bundesstaaten beschickte Bundesrat hat die Anleihe-Vorlage einstimmig genehmigt.

Berlin. Die Mobilmachung ist verordnet, auch in Bayern, Württemberg und Baden erfolgt dieselbe sofort. Die Spekulation der Franzosen auf den Abfall der Südstaaten erweist sich als verfehlt.

Paris. Heute abend um 9'/? Uhr wird auf Ver­anstaltung der deutschen Botschaft ein ausschließlich aus preußischen Landwehrmännern und sonstigen hier weilenden Preußen gebildeter Zug dritter Klasse vom Nordbahnhof aus expediert werden.

London. Kein Eisenbahnzug geht nach Dover, kein Dampfer nach Ostende, Antwerpen oder Rotterdam ab, der nicht viele deutsche, ihrer Wehrpflicht folgende Männer von hier nach der Heimat führte.