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Or. Hurrsr, üistiiklssrrt
ist auf ra. 3 Wochen verreist.
Stellvertreter:
Or. «1SÄ. F'raiLS, Mi. iiU
Feldrennach im Schulhaus.
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Rothensol.
Wir erlauben uns hicmir Verwandte, Freunde und Bekannte zur
auf Sonntag den 7. Juli d. I.
in das Gasthaus zur „Sonne" dahier
freundlichst cinzuladen, mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annchmen zu wollen.
Hlobevt Weidner, Schreiner,
Sohn des Johann Weidner, Schreiners von Langenalb. Misabethe Pfeiffer,
Tochter des Jakob Pfeiffer, Landwirts von Rothensol.
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Danksagung.
Der Liederkranz Calmbach spricht hiemit Hrn. und Frau Oelschläger zum „Löwen" in Birkenfeld seinen besten Dank aus für das vorzügliche Quartier und die freundliche Bewirtung , die ihm anläßlich des Gausängertages dort zu Teil ge worden sind.
Verloren.
Auf der Poitstraße Neuenbürg— Herrenalb gierig ein Portemonnaie mit La. 180 Inhalt verloren.
Der ehrliche Finder wird gebeten, solches bei der nächsten Postanslalr oder beim Stadischullheißenamt Herrenalb abzugeben.
Feldrennach.
Gerichtsvollzieher Brvdbeck verkauft am
Freitag den 5. Juli d. I. mittags 1 Uhr
auf hiesigem Rathaus um bare Bezahlung :
Kirka 5V Ztr. Ktee- und Wiesenheu,
„ 10 Atr. Stroh,
ein Kuhivagen, ein Handkarren,
2 Mostfaß.
Den 2. Juli 1895.
Gerichtsvollzieher "Brodbeck Calmbach.
4 bis 6 Mann
titlijlM LteiiilMkr
finden längere Zeit Beschäftigung bei Karl Seyfried, Mourermstr. Pforzheim, (Neustadt Brötzingen.)
1 triichtiges Ultttnschmiit.
l3 Wochen tragend, sehr schöne Rasse, ist billig zu verkaufen.
Auch wird getauscht auf starke Läuferschweine. Näheres bei Ludwig Großmann, Bäckermstr. Oltenhaulen.
Wer an den Unterzeichneten irgend eine Forderung zu machen hat. wolle solche innerhalb 14 Tagen gellend machen, da ipätere Forderungen nicht mehr berücksichtigt würden.
Chrn. Großmann.
Kusterer, RchtWnt
ist statt am Mittwoch am nächsten Dienstag bei Wirt Karcher zu sprechen.
Conweiler.
— LäZsr
ein lediger mit guten Zeugnissen versehen, kann in l4 Tagen eintreten bei_ Ludwig Jäck VI.
M e i st e r n.
Einen Farren
Gelbscheck, ritifähig hat zu verkaufen
Irr. Irrey.
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sonstige feinste Tafelliqueure u. Bitters (30 Sorten), die sonst viel Geld kosten, lassen sich von Jedermann sofort in einer den besten Marken gleichkommenden Qualität und enorm billig Herstellen mit t. 8c!>c->cler's
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8ctusäsr, Feuerbach-Stuttgart.
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Prospekt gratis, franco.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
S. Maj. der König hat die Forstamtsassistentenstellen in Tübingen dem Neoier- amtsafsistenten KnapPin Wildbad, Freuden- stad t dem Revieramtsasststenten Stier in Entringen (früher in Schwann) und Kirchheim dem Revieramtsassistenten Finkh in Mergentheim (vorher in Wildbad) übertragen.
^ Birkenfeld, 1. Juli. Am gestrigen Sonntag vollzog sich in unserem Ort ein Fest von größerer Bedeutung, wie ein solches dahier noch nicht begangen wurde; es war das vierte Gauliederfest des seit 1889 aus 16 Vereinen bestehenden Enz-Nagold-Gau-Sänger- bundes. Die Bewohner des Orts hatten sich in würdiger Weise darauf vorbereitet, kein Haus wollte in seinem äußeren Schmuck zurückstehen; überall sah man festlichen Putz und Willkommgrüße in schönen Sängersprüchen. Die 30 an der Zahl einziehenden Vereine wurden herzlich willkommen geheißen. Auf dem hoch und freundlich in der Richtung nach Dietlingen gelegenen Festplatz, von wo aus man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Pforzheim und das untere Enzthal hat. war eine Sängertribüne errichtet, so groß und geräumig, daß sie etwa 500 Personen zu fassen vermochte, dabei war sie ganz mit Tannenreis ausgeschlagen und bedeckt, was einen angenehmen Schutz gegen die heißen Sonnenstrahlen bot. Auch passende auf das Sängertum bezügliche Sinnsprüche bildeten die Dekoration. Um 10 Uhr begann auf dieser so beschaffenen Stätte der erste, für die beteiligten Sänger wichtigste Akt, der Wettgesang, zu dem sich im Ganzen 11 Vereine bei der Gauleitung gemeldet hatten. Das Preisgericht bestand aus den Herren Musikoberlehrer Hegele-Nagold. Musiklehrer Haasis-Maulbronn und Organist M. Koch-Stuttgart. Daß die Sänger sich zum Kampfe gerüstet und tüchtig vorbereitet hatten, ließen die z. T. ganz vorzüglichen Liedervorträge erkennen. Der Preisgesang vollzog sich in größter Ordnung vor einer aufmerksamen zahlreichen Zuhörerschaft und es ist wieder ein entschiedener Fortschritt zu konstatieren. Die Herren Preisrichter zogen sich zu einer langen Beratung in ein Zimmer des Rathauses zurück, denn schwer
war ihnen ihr Ami gemacht. Während Vieser Zeit fand ebenfalls auf der großen Tribüne die Hauptprobe tür die 3 Gefamkchöre „Wir grüßen Dich, Du Land der Kraft und Treue" von Huber; „Es scheinen die Sternlein so hell", Volksweise und „Drauß ist Alles so prächtig" von Fr. Silcher. unter der bewährten Leitung des Dirigenten des Neuenbürger Liederkranzes, Hrn. Aufsichtslehrer Schramm statt. Auch dieses Geschäft war, zumal bei der überaus warmen Witterung, kein leichtes; Hc. Schramm hatte sich schon Wochen vorher der mühevollen Aufgabe unterzogen, die einzelnen Bundesvereine, denen die Einübung dieser 3 Chöre zur Pflicht gemacht war, in Bezug auf Tempo, Dynamik und deutliche Aussprache zu prüfen, denn sie in der Masse alle unter einen Taktstock zu bringen, kostet Arbeit. Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen, und so giengen die Sänger zum Miltagstisch in die verschiedenen Quartiere.
In den oberen Räumen des Gasthauses zum Waldhorn, wo der hiesige Sängerbund sein Vereinslokal hat, fand das offizielle Festessen statt, an dem sich neben dem genannten Verein die HH. Preisrichter, der Gau- und Festausschuß mit den Festjungsrauen, der Liederkcanz von Neuenbürg und der Sängerbund von Grimbach beteiligten. Nach dem zweiten Gang brachte daselbst der Gauschristführer Kübler einen lebhaft aufgenommenen Trinkspruch auf die Preisrichter und den Gesamtchordirigenten aus, ebenso der Gaukaffier Braun einen solchen auf den festgebenden Ort mit seinem Sängerbund. Hr. Schultheiß Holzschuh begrüßte hierauf die Gäste, während der Senior der Preisrichter, Hr. Heg ele, in schönen Worten den Dank für die freundliche Begrüßung aussprach und dabei an die Strophe in jenem Liede „Noch sind die Tage der Rosen" erinnernd, sagte, der Gaubund befinde sich auch in der Rosenzeit. Der Gastgeber Lötterle ließ es an der guten Bewirtung nicht fehlen und so war auch dieser nicht unwichtige Teil zur Zufriedenheit ausgefallen. Der programmgemäße Festzug durch den Ort konnte nun, wenn auch mit einer kleinen Verspätung um so besser vor sich gehen. Heiß zwar brannte die Sonne in den Gassen des Orts und es gab manchen Schweißtropfen; die
Teilnehmer waren darum froh. als sie endlich wieder auf dem etwas mehr lustigen Festplatz und auf der Tribüne qeborgen waren. Daselbst erfolgte nach einer Pause die Begrüßung der Festgäste durch Hrn. Schultheiß Holzjchuh und darauf hielt zwischen den wirkungsvollen Vorträgen der 3 schon genannten Gesamrchöre der Gauvorstand, Buchdruckereibes. Meeh, die eigentliche Festrede. Redner hieß zunächst im Namen des Bundes die Festgenossen mit echt deutschem Sängergruß willkommen und dankte dem hiesigen Ort und seinem Gesangverein für die gastfreundliche Aufnahme; ec schilderte hierauf den Zweck des Gaubundcs und der mit Pceissingen verbundenen Liederfeste, ferner wies er hin auf die hohe kulturelle Bedeutung des Gesangs, und besonders des deutschen Männergesangs, den Einfluß auf die Gemütsbildung und -Veredelung betonend. Im Gegensatz zu dem in der Neuzeit im gegnerischen Lager ausgetretenen Chorgesang, mit dem auf die Masse im Großen und Ganzen, auf den Einzelnen, auf Weib und Kind einzuwirken gesucht wird, um die anderen Lehren in leicht faßlicher Form einzuprägen, wollen unsere Gesangvereine zur Ehre Gottes und zum Preise des Vaterlandes singen. Unsere Liederfeste seien ein friedlicher Kamps, dessen alleiniger Zweck immer sein soll, den deutschen Gesang zu pflegen und damit die Sänger zur Vaterlandsliebe hinzuleiten. „Das deutsche Lied, sowie es ernst wird, nimmt immer Anklang an's Vaterland" und „Herz und Hand fürs Vaterland ist immer sein Grundton" sagte vor einigen Jahren unser Staatsmann Fürst Bismarck. Auch unsere deutschen Fürsten, voran Kaiser Wilhelm, haben sich in diesem Sinne schon mehrfach geäußert. Redner erinnerte weiter an die herrlichen Vaterlands- und an die ebenso kernigen wie heiteren Soldatenlieder, endlich an die Urkraft der „Wacht am Rhein" und von „Deutschland Deutschland über Alles", um darznlegen, welch' sittliche Kraft im deutschen Liede ruht. Aus diesen Gründen haben unsere Gesangvereine und die Liederfeste ihre volle Berechtigung. Das deutsche Volk ist von Alters her ein Volk der Lieder, wir sind nun einmal ein Volk, das singen muß und fühlen den unwiderstehlichen Drang in unserem Gefühlsleben, uns dieser Sprache zu bedienen.