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Neuenbürg.

HochMs-EinladlMg.

Zur Feier unserer Nachhochzeit erlauben wir uns Verwandte, Freunde und Bekannte

in de« Gasthof zumKören" dahier

am Sonntag den 16. Juni

freundlichst cinzuladen, mit der Bitte, diese Einladung als persönliche annehmen zu wollen.

Jakob WüHler,

Sohn des Bahnwärters Bühler in Rothenbach. KatHarine Kinderer von Oetisheim.

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Neuenbürg.

Von den bei mir verkauften Reutlinger Losen I. Ziehung haben folgende Nummern gewonnen:

43 094. 52 232. 52 352, 29 301

je 5.

43 636. 52 837, 53 366, 29 334 je 10.

52 155 ^ 20.

29 294 100.

Die nicht gezogenen Bolllose spielen bei der zweiten Ziehung am 19. September wieder mit, die nicht gezogenen Teilloje können gegen Nachzahlung von 1 »>6 und Rück­gabe des Loses erster Ziehung bis 15. August 1895 erneuert werden.

C. Meeh.

Neuenbürg.

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Neuenbürg.

Ein ehrliches, fleißiges

Mädchen.

welches ichon gedient hat, wird sofort gesucht. Zu erfragen bei der Expe­dition dieses Blattes.

Schreib- u. Copiertinten

empfiehlt 0- Ueed.

Wir beehren uns. unsere Mitglieder zu benachrichtigen, daß unser

- Kind erFest

eingetrctener Hindernisse wegen erst

Sonntag den 23. Juni

ftattfinden kann. Der Vorstand.

Uöbkl'all ksuslieb!

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Es ist nicht zu leugnen, daß der im Berlage von Robert Schneeweiß in Breslau erscheinendeHäusliche Rat­geber" für die deutsche Frauenwelt von hohem Interesse ist. Die soeben zur Aus­gabe gelangte Nro. 20. des IX. Jahr­ganges bringt an der Spitze einen stimm­ungsvollen Artikel überHimmelfahrt" und enthält außerdem den beherzigens­werten Aussatz,Männchen, gieb Geld", sowie die schwermutsvolle SkizzeEs war einmal" Für die Unterhaltung sorgen die Fortsetzungen der RomaneDer Sieg der

Lrebe" undZerstörtes Glück", ferner die eingestreuten Gedichte, unter denen Kennst du der Mondnacht tiefen Zauber" von S. Barinkay ein nicht unbedeutendes dichterisches Talent verräth. Eine ange­nehme Zugabe bilden die Gratisbeilagen Mode und Handarbeit" undFür unsere Kleinen". Der mäßige Preis dieser be­liebten Wochenschrift (1 M. 40 P.) pro Quartal) ermöglichen auch den weniger bemittelten Hausfrauen das Abonnement. Probenummern versendet die Verlags­buchhandlung aus Wunsch gratis u. franko.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

X Calmbach. In den ersten Tagen dieser Woche feierten wir hier ein schönes, wohlge- -lungenes Fest; galt es doch unjern verdienten, alten Lehrer Klingenstein zu ehren. Der­selbe ist nun 50 Jahre in der Schule, 25 Jahre in hiesiger Gemeinde in treuer und ununter­brochener Arbeit thätig. Als Zeichen der An­erkennung und Dankbarkeit überreichte unter Führung des Ortsvorstands eine Deputation dem verdienten Lehrer ein schönes, prächtiges Geschenk in seiner Wohnung; am Abend des 9. Juni, dem Einzugstag in hiesige Gemeinde, brachte der hiesige Kirchenchor und Liederkcanz aus Liebe und Verehrung dem Jubilar unter zahlreicher Beteiligung der Einwohner ein gelungenes Ständchen, und am Montag obend fand unter zahlreicher Beteiligung der Einwohner im Sonnen­saal dahier eine allgemeine Jubiläumsfeier statt, wobei durch verschiedene Ansprachen die Ver­dienste des treuen Lehrers gewürdigt, ihm und seiner ganzen Familie die gebührende Ehre er­wiesen und durch schöne Gesänge der anwesenden Lehrer und des Liederkranzes die Festfreude er­höht wurde. Es war eine schöne, erhebende Feier! Die hiesige Gemeinde hat sich damit ein ehrendes Zeugnis selbst ausgestellt, denn:Eine Gemeinde, die ihre Lehrer ehrt, ehrt sich selbst!" Eine Nachfeier (Nachhochzeit) für den Lehrer und lieben Kollegen zu Hallen, ließen sich aber auch die Kollegen des Bezirks und deren ver­ehrter Konferenzdirektor, Herr Stadtpfarrer Hartter, nicht nehmen. In Verbindung mit der am 11. d. M. in Höfen stattgefundencn Haupt­konferenz, wozu der Jubilar und Kollege mit seiner ganzen Familie geladen war, wurde ihm und diesen unter herzlichen Glückwünschen, Ansprachen und erhebenden Gesängen eine so recht von Herz und Gemüt kommende Freudenseier bereitet. Das schöne, harmonische und freundschaftliche Zu­sammenleben und Zusammenwirken von Kon­ferenzdirektor und Lehrern des Bezirks Neuen­bürg hat auch in dieser Feier den schönsten Aus­druck gefunden. Allen aber, die zum Gelingen und zur Verschönerung dieses Festes beigetragen haben, sei innigster Dank gesagt!

Neuenbürg, 12. Mai. Das Süd­deutsche Männer-Sextett von E. Bleicher in Stuttgart befindet sich gegenwärtig wieder auf einer Konzert-Tournoo und zwar konzertiert es z. Zt. in mehreren Städten Elsaß-Lothringens.

Wie in diesem Blatte angezngl, wird das Sänger- Sextett an dieiem Samstag abend auch hier im Saale zum Bären ein Konzert geben. Das gut gewählte Programm enthält u. A. fol- gende Gesangsstücke:Gruß an den Wald" von Seadel;Herr Jacob" von Schäffer;Grüße an die Heimat" von Kromer; ,,'sKübele rinnt" von Braun;Es steht eine Lind'" von Forschner; Polka" von Müller. Von Soli- und Duett- Piecen mögen genannt werden:An der Weser" Lied für Baß von Presst l;Duett aus Martha" von Flotow;Murmelndes Lüftchen" für Tenor von Mühldorfer" und dasRatten­fängerlied" von Engelhardt. Das seit einigen Jahren bestehende Männer - Sextett hat sich überall einer guten Aufnahme und eines guten Erfolgs zu erfreuen und es ist bei der großen Zahl von Musikfreunden hier und in der Um­gebung nicht zu zweifeln, daß die Stuttgarter Sängergefellschaft auch hier Anklang finden wird.

Calw. 12. Juni. (Biehmarkt). Zufuhr auf dem heutigen Markt 350 St. Rindvieh. Fette Ware stand hoch im Preise und war daher weniger begehrt. Mehr lebhaft zeigte sich der Handel in Milchvieh. Auf den Schweinemarkl i waren zugebracht: 36 Körbe Milchschweine und 82 Läufer; elftere lösten 22 30 ^ Pro Paar, für Läufer wurden niedere Preise angeboren.

Deutsches Weich.

Berlin, 11. Juni. Heute Vormittag fand die feierliche Enthüllung eines Luther­denkmals auf dem hiesigen Neuen Markte statt. Die Feier begann mit Glockengeläute und Chor­gesang. Namens des Denkmalsausschusses richtete Reichstagsabg. Kammergerichtsrat Schröder eine Ansprache an den Prinzen Friedrich Leo­pold, der als Vertreter des Kaisers der Feier beiwohnte. Auf Befehl des Prinzen fiel die Denkmalshülle. Darauf wurden ein Chorgesang und das Lutherlied gesungen. Nach der Festrede des Generalsuperintendcnten Faber und einem nochmaligen Cßorgesang erfolgte die Uebergabe des Denkmals an die Stadt Berlin zu Händen des Oberbürgermeisters Zelle. Nach einem Schlußgebet und dem Gememdegesang unternahm Prinz Friedrich Leopold, d'er Reichskanzler, die fast vollzählig erschienenen Minister, Gemeinde­behörden u. s. w. einen Rundgang um das Denk­mal, wo studentische Korporationen die Ehren­wache hielten. Die ganze Umgebung des Denk­mals war prächtig geschmückt. Bei dem prächtigen Wetter wohnten der Feier viele Zuschauer bei.

Friedrichsruh, 12. Juni. Die badischen

Städte Karlsruhe, Baden-Baden, Bruchsal, Kon­stanz, Heidelberg, Freiburg i. B., Mannheim und > Pforzheim, vertreten durch ihre Oberbürgermeister überreichten heute dem Fürsten Bismarck den gemeinsamen Ehrenbürgerdrief, ferner überreichte Oberbürgermeister Wagner-Ulm den Ehrenbürger- brief der Stadl Ulm. Der Fürst sprach in seiner Erwiderung der Deputation den Dank aus und hob den Anteil Badens und seines Gcoßherzogs an der nationalen Bewegung hervor. Zur Ein­igung des Reichs seien aber außer Baden auch Bayern und Württemberg thätig gewesen. Er sei erfreut, sowohl über die äußere Einheit als auch über die innere Einmütigkeit. Der Fürst setzte sich, indem er bedauerte, daß sein Befinden ihn hiezu nötige. Er schloß seine Rede mit einem Hoch auf den Großherzog von Baden, in welches die Anwesenden lebhaft einstimmten.

Ein Aufsehen erregender Prozeß hat sich in den letzten Wochen vor der Strafkammer in Aachen abgespielt. Gastwirt Mel läge in Iserlohn hatte sich eines englischen Geistlichen Fordes angenommen, betreffs dessen er die Uebcrzeugung gewonnen hatte, daß Fordes, ob­wohl thatsächlich nicht geisteskrank, in der Irren­anstalt des Alexianerklosters Mariaberg bei Aachen widerrechtlich, um materieller Vor­teile willen, festgehalten wurde. In einer Bro- chüre enthüllte Mellage haarsträubende Dinge, welche in dem Kloster die Alexianerbrüder sich an Kranken haben zu schulden kommen lassen, Brutalitäten, von denen man kaum annehmen sollte, daß Menschen sie auszuüben fähig sind. Mellage war darauf, da dse so schwer Beschuld­igten nicht mehr anders konnten, zusammen mit einem Journalisten und einem Verleger wegen Beleidigung der Alexianerbrüder, der Aerzte und des Regierungspräsidenten verklagt worden. In dem Prozeß stellte sich nun her­aus, daß die als Irre und Kranke in Maria­berg befindlichen Personen in der fürchterlichsten Weise mißhandelt wurden, durch vielfaches kaltes Douchen, Untertauchen unter Wasser, Prügel, Fesselung, Einsperren, an den Baum binden rc,; daß die Anstaltsärzte die Unglücklichen, welche in diese Anstalt gesteckt wurden, nicht einmal genügend untersuchten, ob sie wirklich krank waren, ob ihre Freiheitsberaubung eine gerecht­fertigt war; daß jene Aerzte dieIrren" schweren Strafen unterstellen ließen, daß die staatliche und die bischöfliche Aussicht alles zu wünschen