360

Lnck siik Biemzilcht.

Am Pfingstmontag, nachmittags 4 Uhr findet eine

Vvrs» >« >»> I u«K

statt im Gasthaus zum Hirsch in Calmbach.

Hauptgegenstände sind: Rechnung pro 1894 und ein Vortrag mit dem Thema:Wie man mit Nutzen imkert. Erfahrungen u. Ratschläge aus der Praxis für die jetzige Tracht- zcit"

Obernhausen.

Ein Kipsergeselle

kann sogleich eintreten bei

Karl Neuster.

N

D

Z

K

D

Verwandte, Freunde und Bekannte erlauben wir uns hiemit zur

MM LsHM

am Pfingstmontag den 3. Juni

im Gasthof zumOchsen" dahier

freundlichst und ergebenst einzuladen, mit der Bitte, diese Einladung als persönliche annehmen zu wollen.

Adolf Grossrncrrrn,

Sohn des Jakob Fr. Grobmann, Flößers. Marie Gackle.

Tochter der Gottlieb Fr. Gäckle Wtw.

8

K

k

k

k

SSV

Arnbach.

330 Mark

sind gegen gesetzliche Sicherheit aus­zuleihen bei der

Stiftungspflege.

6 sorg! a«.w.

Kager Liegelei Üir8nu.

Ein jüngerer, zuverlässiger

Knecht

kann in 8 Tagen eintreten.

Wo sagt die Expedition d. Bl.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung. I

Seine Majestät der König hat das er­ledigte Revieramt Schwann dem Forstamls- assistenten Freiherrn von Gaisberg-Helfe ri­ll erg in Tübingen übertragen.

Wildbad, 24. Mai. Nach der heute ver­öffentlichten I. Fremdenliste beträgt die Zahl der Kurgäste bis jetzt 586.

Neuenbürg. 29. Mai. Die ersten reifen Erdbeeren, gepflückt in der Weinsteigc, wurden uns heute übcrbracht.

Pforzheim, 25. Mai. Zum heutigen Schweinemarkt waren 100 Stück Span- und Milchferkel und 4 Läuferschweine zugebracht. Bei recht lebhaftem Handel wurden bei einer Anwesenheit von ca. 60 bis 65 Kauflustigen, die nicht alle befriedigt werden konnten, inner­halb 30 Minuten sämtliche Ferkel per Paar zu 20, 22, 23 bis 24 Mark verkauft.

Bezirksversammlung der evang. Arbeitervereine in Neuenbürg am 26. Mai 1895.

I.

88 Neuenbürg, 27. Mai. Wie wir schon berichteten, fand letzten Sonntag im Bären hier eine Bezirksversammlung der evangel, Arbeiter­vereine Grunbach, Langenbrand, Neuenbürg und Schwann statt. Schullehrer Braun be- grüßte die Mitglieder und Gäste, dabei bedauernd, daß sich nicht auch diejenigen mit eingefunden haben, welche die Gründung dieser Vereine gutgeheißen, jetzt aber nur zu kritisieren wüßten, ohne auch nur einer Versammlung ungewohnt zu haben. Nachdem hierauf der Landesverbands­vorstand, Hr. Stadtpfarrer Traub aus Stutt­gart, der Versammlung vorgestellt war, ergriff derselbe sofort das Wort, um in 2stündiger fesselnder Rede die Frage zu beantworten:Was wollen die evang. Arbeitervereine?" In dem gedankenreichen Vortrag führte Redner etwa folgendes aus: Evangelisch nennen sich diese Vereine nicht bloß im Gegensatz zu den katholischen, sondern vor allem der Sozialdemo­kratie gegenüber, welche die Religion verneint (Bebel) unddie Gewissen vom religiösen Spuck befreien will" (Marx). Die Sozialdemokratie sucht sich bloß als eine wirtschaftliche Partei hinzustellen, und sagt, das gehe die andern mit ihrem Christentum doch gar nichts an. Die Sache liegt doch etwas anders. Die Sozial­demokratie nennt sich auch eine Partei der Wissenschaft, letztere aber steht (nach Bebel) der Religion feindlich gegenüber. Die Sozial­demokratie behauptet ferner eine eigene Welt­anschauung zu sein, ist sie dies, so sollte sie sich Gott und dem Christentum gegenüber nicht gleichgiltig stellen. Sie erklärt den Atheismus als notwendige Folge ihrer wirtschaftlichen An­schauung. Die heutige Wirtschaftsordnung ist nach ihr der Grund aller Uebel. Aeußere Ver­hältnisse üben freilich eine große Macht über den Menschen aus und Redner, der zugleich Zuchthausgeistlicher ist, wüßte viel zu erzählen von Menschen, die ohne Eltern, ohne Heimat, ohne Vermögen rc. zu Verbrechern geworden, von solchen, die das Elend zu Trinkern gemacht, von Mädchen, welche durch die Hungerlöhne zu Dirnen herabgesunken sind u. a. Aber die äußeren Verhältnisse machen es nicht allein.

I Von zwei Familien, bei denen die äußeren Verhältnisse ganz gleiche sind, kann die eine verlottern. während die andere es zu etwas bringt. Der Preuße ist auf seinem Sandboden vorwärts gekommen, während der Türke trotz seiner fruchtbaren Länder am Konkurs angelangt ist. Der Geist, das, was von Gstt zu uns kommt und was recht an uns ist, das ist es, was uns fördert. Wir halten fest am Eva n gelium, denn cs bringt uns den inneren Frieden, giebt Kraft zur Arbeit, schafft das rechte Pflichtbewußtsein und die Macht der Liebe. Wie lener zum Tode verurteilte Märtyrer bei seiner Freilassung zuerst fragte:Und was ist's mit den andern?" so soll jeder Christ fragen, und Wenns mit einem Stand besser geworden, soll ihm daran gelegen sein, auch dem anderen zur Besserung zu verhelfen. Das Evangelium giebt uns ferner die rechte Anschauung von unsern Gütern. Liebe dich, aber liebe deinen Nächsten wie dich! Das Evangelium kann man brauchen auch in den wirtschaftlichen Kämpfen. Es wird einmal besser, und das Himmelfahrtsfest hat uns auf's neue daran erinnert, daß es ein Reich giebt, da keine Not mehr ist, ein Reich, an dem wir alle Teil haben dürfen. Wer ist denn schuld, daß so große Massen nichts mehr vom Christentum wissen wollen? Vieles hat zusammengewirkt: die und jene Versäumnisse von seiten der Kirche und der Geistlichkeit, vielmehr aber die Juden mit ihrer liederlichen Presse, und viele Ange­hörige der obern Klassen, von denen der Material­ismus in die untern Kreise gedrungen ist, wo er sich nur etwas kompakter zeigt. Dann tragen mit die Schuld: die frommen Geldleute mit ihrem Geiz, die Sonntagschristen,die frommen Betrüger und Heuchler, die zu Haus sind in den Wohnungen des Friedens, aber nicht hören das Schreien der Armen und Elenden" (Spurgeon). Die Hauptursache ist aber nicht die Schuld des Einzelnen, sondern die Sünde überhaupt. Das Neue Testament ist freilich keine Kodexsammlung für Fabrikordnungen usw. Eine Diakonissin kann fromm sein, damit ist sie aber noch keine gute Krankenpflegerin" (Uhlmann). Deshalb sind auch wir der Mein­ung, nicht das Evangelium allein thuts, sondern es muß noch anderes hinzukommen. Es ist kein Wechsel aufs Jenseits, aber auch kein Zaum, den man den Massen anlegen muß, wie viele behaupten.

Deutsches Aeich.

Die Nachrufe zu der abgeschlossenen Ses­sion der Reichsboten klingen im Allgemeinen nichts weniger denn anerkennend für den Reichs- tag. Selbst auf jenen Setten, wo man gerade keine Ursache hat, mit der Zusammensetzung der gegenwärtigen deutschen Volksvertretung unzu­frieden zu sein, fällt die Beurteilung der soeben beendigten Thätigkeit des Parlaments ungünstig genug aus. Er hat eben seine kostbare Zeit viel zu wenig ausgenutzt; von 99 Sitzungstagen wurden mehr wie 30 allein auf die Beratung von Interpellationen und Initiativanträgen ver­wendet, kein Wunder dann, wenn es mit den eigentlichen Arbeiten des Parlaments nicht in der wünschenswerten Weise vorwärts gehen wollte. Dann' cug allerdings auch die schier chronische Beschlußunfähigkeit des Hauses das

ihre mit dazu bei. die Beratungen zu verschleppen und die positiven Leistungen des Reichstages zu äußerst mangelhaften zu gestalten. Vielleicht, daß es da in der nächsten Reichstagssession end­lich besser wird, zumal dieselbe ja wiederum wichtige Vorlagen bringt, wie das Börsenreform­gesetz, den Gesetzentwurf zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes und die in Ausarbeit­ung begriffene Vorlage über die Einrichtung von Handwerker-Kammern; nur wird man er­warten dürfen, daß die Regierung ein klebriges thut und die wichtigeren Beratungsstoffe der Session dem Hause gleich von Anfang an, unter­breitet.

Berlin. 27. Mai. DerNordd. Allgem. Ztg." zufolge wohnt Großfürst Alexis, der oberste Chef der Flotte und des Marineressorts, auf Befehl des Zaren dem Kieler Flotten- feste bei. Er begiebt sich auf dem Landwege nach Kiel. Rußland ist außerdem in Kiel durch drei Schiffe vertreten. Großfürst Alexis, geb. 1850, ist Oheim des Zaren.

Kiel, 27. Mai. Ein größeres auf der Germaniawerft Hierselbst gebautes, für die Türkei bestimmtes Torpedoboot befand sich auf der Eckernförder Bucht auf Probefahrt. Hiebei platzte der Kessel. 1 Mann ist tot, 14 sollen verwundet sein.

Köln. 27. Mai. In der heutigen Reichs- tagSstichwahl wurde der Zentrumskandidat Land­gerichtsrat Greiß mit 12494 Stimmen ge­wählt. Der sozialdemokr. Kandidat Lütgenau erhielt 7915 Stimmen.

Aschaffenburg, 28. Mai. Reichstags­nachwahl. Pfarrer Gerstenberger (Zentrum) ist mit 9559 Stimmen gewählt. Schultz (nat.- lib.) erhielt 1088, Deckelmann (südd. Volksp.) 3600, Opifizius (Soc,) 1444 Stimmen. Die wenigen noch fehlenden Gemeinden sind belanglos.

Schweidnitz, 27. Mai. Großes Auf­sehen erregt hier die Verhaftung dreier ange­sehener Damen wegen systematischer Massendlcb- stähle. Bei der Haussuchung wurden mehrere Wagen gestohlener Waren beschlagnahmt. Eine Modewarenhändler erklärte allein für 1500 Mk. Waren als sein Eigentum.

Wie aus München geschrieben wird, ist dort die Frau eines Großunternehmers, dessen Vermögen auf weit über 1 Million geschätzt wird, bei Ladendiebstählen auf der Auer Dult abgefaßt worden. Die Aerzte erklärten den Fall alsKleptomanie".

Bei einem schweren Gewitter wurden zwei nebeneinander auf dem Felde zwischen Gorze und Rezonville beschäftigte Frauen in den fünfziger Jahren vom Blitze erschlagen. Der einen Ge­töteten waren die Kleider buchstäblich vom Leibe und Teile aus dem Körper gerissen.

Württemberg.

Stuttgart, 22. Mai. Der König hält am 29. Mai über die Truppen der Garni­sonen Stuttgart und Ludwigsburg, am 31. über die Truppen der Garnison Ulm, Parade ab. Die Aenderungen der Kavallerie-Ausrüstung, wie sie für die preußischen Kontingente einge- geführt wurden, sind nunmehr auch für das württembergische Armeekorps befohlen worden. Die Bestimmungen über die Beschwerdeführung der Offiziere, Sanitätsoffiziere und Militärbe-