^ Pfinzweiler.
^ Wir erlauben uns hiemit, Verwandte, Freunde und
Bekannte zur
It-i-r nnserer
auf Pfingstmontag den 3. Juni 18SS
in Vas Gasthaus zur „Sonne" dahier
freundlichst cinzuladen, mit der Bitte, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.
Krrrst Kling.
Sohn des Jakob Kling, Holzhändlers.
Krnnrcr Wus,
Tochter des Karl Ruf, Werkmeisters von Langenalb.
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VorLÜgllelie u»ü billige kekegeiegeodeit.
Mbers Auskunft äurcd:
Vbeockor tV«i88 in Neuenbürg.
Neuenbürg.
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Franz Andräs.
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Oberniebelsbach.
Bei der hiesigen Kirchenpflege liegen
300 bis 300 Mark
zum ausleihen gegen gesetzliche Sicherheit zu 4'/,"/o.
Kirchenpfleger Glauner.
Letzte große Reutlinger
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Loose ä. 1 -M für die erste Ziehung „ L 2 ^ für beide Ziehungen Gewinne von 25 000 u. 10000 Ziehung bestimmt am 11. Juni, sind eingetroffen bei
A WeeH.
Für die Schulsteüen
empfehle Wandkarte des
Höeramlsvezirks Weuenöürg
gezeichnet von Gauger, dazu kurzgefaßte Gbercrrnts-MefcHreibung,
Sand-Karte
von
Württemberg,
Baden und Hohenzollern
für den Schulvcrbrauch gezeichnet von W. Böhm, mit Merksätzen von Fr. Wink.
C. Meeh.
Oouloküvklelii
ln allen Lorten bei 0. Lleeb.
Eine, die sich ansrennt!
Flink und fesch am Ladentisch Scharmutziert der flotte Fritz;
Mit der Jette, drall und frisch.
Leistet er sich manchen Witz. Zacherlin, das will sie haben,
Fritze weiß da gleich sich Rat;
Gegen Motten, Wanzen, Schwaben Gibt es billg'eres Surrogat.
Aber Jette lacht: „Nanu?
„Fritz, Sie sind wohl nicht jesund? „Denn wie kommen Sie dazu, „Anzupreisen solchen Schund!
„Wat nützt Pulver ohne Flasche, „Keene Kraft steckt da darin,
„Det lockt 's Jeld blos aus der Tasche, „Jeden Sie mir Zach erlin,
„Nur nich Surrogate, Mann, „Zacherlin Hab' ich bestellt;
„Wenn ich det nich kriegen kann, „Denn zurück mit meinem Geld!"
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Z8 Neuenbürg, 27. Mai. Gestern nachmittag hielt Hr. Stadtpfarrer Traub aus Stuttgart einen zweistündigen fesselnden Vortrag über die evang. Arbeitervereine und fand durch seine aus warmem Herzen kommenden, überzeugenden Worte bei der zahlreichen Zuhörerschaft rauschenden Beifall. Näherer Bericht folgt.
Conweiler, 26. Mai. Der hiesige Männergesang verein hielt heute eine zwar kleine aber gelungene Feier, die der Einweihung seiner neuen Fahne ab. Mit Rücksicht auf andere bevorstehende Festlichkeiten wollte der Verein, ähnlich wie dies im vorigen Jahr der Militärverein Feldrennach gethan, von einer allgemeinen und weitergehenden Einladung ab- sehen. Es hatten sich aber zu der heutigen Feier doch im Ganzen 15 Vereine, meist solche, welche von dem hiesigen festgebenden Verein auch schon besucht worden sind, eingefunden. Um 1 Uhr sammelte man sich auf dem zum Gasthaus zur Sonne gehörenden Platze, wo eine Sängertribüne errichtet war. Die neue Fahne wurde vom Schul- und Rathaus dahin verbracht. Nachdem Hr. Schultheiß Gann die zahlreich ver- sammelten Gäste mit herzlichen Worten begrüßt hatte und ein Begrüßungslied gesungen war, hielt der Dirigent des Männergesangvereins, Hr. Schullehrer Eisen mann, die Festrede, in welcher er nach einem kurzen Rückblick auf die Gründung und Thätigkeit des Vereins betonte, daß derselbe auch sein eigenes Banner haben wollte. Redner ging weiter auf die Bedeutung des edlen Volksgesangs und die Pflege desselben durch die Männergesangvereine ein; dabei betonend, daß das Lied den Menschen von der Wiege bis zur Bahre begleite. Es folgte der gediegenen Rede der übliche Akt der Enthüllung der Fahne. Dieselbe ist in dem Böbel'schen Stickereigeschäft in Stuttgart hergestellt, trägt auf der einen (roten) Seite den Namen des Vereins, auf der andern (weiß) eine Lyra mit dem Wahlspruch: „Ewig bleiben treu die Alten." Das Banner ist ein schönes Stück, ohne daß eine übertrieben große Summe, wie dies da und dort geschieht, dafür verwendet worden wäre. Möge es stets das Symbol der Eintracht und Harmonie im Vereine bleiben. Auf der mit Tannenreis bedeckten Tribüne stellten sich nun der Reihe nach mehrere der erschienenen Gesang, vereine ein, um ihre besten Lieder zum Vortrag zu bringen. Die Witterung, welche noch immer
unbeständig, war der Feier günstig, es ging bis zum Abend, wo wieder ein starker Guß erfolgte, ganz ohne Regen ab, so daß viele Gäste im Freien sich aufhalten und bewirten lassen konnten. Auch die durch einen neuerbauten hohen und geräumigen Saal erweiterten Lokalitäten zur Sonne nahmen einen großen Teil der Festgäste auf. Manche von ihnen, welche sich länger hier auf- hiclten, oder welche von dem nahen Schwann als Haltstation Gebrauch machten, mögen durch einen nicht mehr ungewöhnlichen Gewitterregen auch äußerlich angefeuchtet worden sein.
ffGräfenhauien, 20. Mai. Der heutige Bormittagsgottesdienst ist in bedauerlicher Weife dadurch gestört und unterbrochen worden, daß Hr. Vikar Dr. Klaiber während der Predigt von einem Ohnmachtsanfall betroffen wurde. Hr. Klaiber mußte in seine Wohnung verbracht werden. Die ärztliche Behandlung übernahm der alsbald gerufene Hr. Oberamtsarzt. Am 5. k. Mts. soll Hr. Kl,, unser bisheriger Pfarramtsverweser, seine neue Stelle als Repetent am K. ev. theol. Seminar in Urach antreten und am 12. dess. Mts. wird der neuernannte Hr. Pfarrer Sautter das Amt übernehmen. — Allgemeines Aufsehen erregte hier und in der Umgebung das plötzliche Verschwinden des Schultheißen Glauner von Unterniebelsbach, welcher sich zu Verwandten nach Amerika geflüchtet haben soll. Derselbe war bekanntlich vorher Jahre lang Postbote von hier nach Neuenbürg, Birkenseld, Ober- und Unterniebelsbach und als solcher überall beliebt.
Calw, 24. Mai. Am letzten Mittwoch abend hielt der hies. Verschönerungsverein eine Hauptversammlung im Bad, Hof hier ab, welche leider nur von wenigen Mitgliedern besucht war. Der Vorstand, Rektor a. D. Dr. Müller, gab einen Bericht über die Thätigkeit des Vereins in den 25 Jahren seines Bestehens. Im Anschluß des Vortrags kam in der Versammlung u. a. zur Sprache, daß die Instandhaltung der geschaffenen Anlagen einen großen Teil der gesammelten Beiträge aufbraucht, weshalb der Wunsch berechtigt erscheint, daß diese Quellen in nächster Zeit wieder besser fließen möchten. Wenn an dieser Stelle wieder an jeden Einzelnen die Bitte gerichtet wird, für die Erhaltung der Pflanzungen und Weganlagen ein wachsames Auge zu haben, so sei zugleich auch aufmerksam gemacht, daß das Gehen auf dem Rasenrand an den Wegen unterlassen werden sollte.
Deutsches Weich.
Berlin, 24. Mai. Und nun ging es doch zu Ende. Der Reichstag hat gestern seine Pforten bis zum Herbste geschlossen. Und merkwürdig — im letzten Augenblicke wuchs seine Arbeitslust bis ins Ungemessene. Von der Linken wie namentlich von der Rechten beeilte man sich, zu versichern, daß man den frühen Schluß des Session angesichts der tatsächlichen Unfruchtbarkeit dieser Tage außerordentlich beklage und mit Vergnügen noch bis in den Hochsommer hinein beisammen sitzen würde. Völlig ernst war es den Reichsboten mit diesen Herzenswünschen wohl nicht, und Herr Bötticher hatte nicht Unrecht, wenn er darauf hinwies, daß die Regierung doch nicht einem stets beschlußunfähigen Reichstag immer neue Vorlagen machen könne. Vor seinem Auseinandergehen sprachen sich noch die Parteien mit aller Deutlichkeit und Schärfe .über die Lage aus. Die Agrarier beschlossen ihre parlamentarische Thätigkeit mit einem vom Abg. Grafen Kanitz geleiteten Vorstoß gegen die Regierung und das System der kleinen Mittel. Die Zuckersteuer und die Branntweinsteuer helfen nur einem kleinen Teile der Landwirte, und noch dazu fast nur dem Großgrundbesitzer. Dem kleinem Landwirte müsse auch geholfen werden. Die Börsensteuer, das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, die Gewerbeordnungsnovelle, das Margarinegesetz seien wohl versprochen, aber nicht gegeben worden. Die Linke antwortete mit Spott und Hohn. Die Agrarier würden eben nie zufrieden, es müsse und werde bald ein Systemwechsel ein- treten, denn die Fehler und die Einsichtslosigkeit der Regierung seien zu groß. Dann wurde in flüchtiger Eile das Zuckersteuergesetz und die Branntweinsteuervorlage in dritter Lesung angenommen, ebenso einige kleinere Vorlagen. Der Reichstag ging mit einem fröhlichen „Auf Wiedersehen am Kanal" auseinander.
Weder das Börsenreformgesetz noch die Vorlage zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes sind dem Reichstage vor Abschluß seiner Arbeiten noch zugegangen, allerdings hätte es auch keinen Zweck mehr gehabt, diese wichtigen gesetzgeberischen Stoffe dem Parlamente unmittelbar vor Thoresschloß zu unterbreiten. Da sie aber im Bundesrate jetzt so gut wie fertiggestellt worden sind, so darf man wohl annehmen, daß sie dem Hause gleich zu Beginn seiner nächsten Session vorgelegt und von ihm