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Ich habe mich dahier ats niedergelassen.
Bureau: Andenstraße 17.
Pforzheim MI Mai 1895.
8. ^S^srer, k66tit8Ln^a1t.
Danksagung.
Der Lebensversicherungsgesellschaft
„Anion Assecurance Society"
spreche ich hiemit für die prompte Auszahlung der Versicherungssumme meines verstorbenen Mannes, meinen besten Dank aus, und kann ich diese Gesellschaft zum Abschluß von Lebensversicherungen nur bestens empfehlen. Loffenau, den 14. Mai 1895.
Jakob Renke Wwe.
Auf Vorstehendes bezugnehmend empfiehlt sich zu näherer Auskunft und Abschlüssen zu festen und billigen Prämien.
Herrenalb. W. Waldman«.
Neuenbürg.
Zur Feier unserer
Wcrchhochzeit
am Sonntag den 19. Mai beehren wir uns hiemit Verwandte, Freunde und Bekannte
in das Gasthaus zum „Karen" dahier
freundlichst einzuladen mit der Bitte, dies als persönliche Einladung entgegen zu nehmen.
Christian Finkbeiner mit Frau
Elise geb. Bischof.
Allgemeine Kenten-Anstalt
Gqründ« I8SS. M StUttgÜlt. R-°r,-msi-rI 185S.
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auf Gegenseitigkeit, unter Aufsicht der Kgl. Württemv. Staatsregierung.
Berfichcr- ungsstand: ca. 41000 Poliren.
Außerordentliche Reserven: ca 3 Mill Mark.
Wer für sich und seine Hinterbliebenen auf's Beste sorgen will, der versichere sein Leben bei obiger Anstalt, bei welcher er die niedersten Prämien bezahlt und schon nach drei Jahren (zur Zeit 30°/o der einfachen Prämie) erhält.
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Pforzheim, 15. Mai. Letzten Samstag wurde zu dem Maler'schen Neubau (ehemaliges Diener'jches Anwesen am Leopoldsplatz) in Gegenwart des Bauherrn, seiner Freunde und seines Personals der Grundstein gelegt. In der llr- künde wurden die wichtigsten Ereignisse deS laufenden Jahres, der 80jährige Geburtstag des Fürsten Bismarck am 1. April und der Bau des neuen Rathauses erwähnt, zu dessen Einweihung Se. Kgl. Hoheit der Großherzog selbst kommen werde. Weiter wurde beigelegt ein Dokument über die Besitz- und Bauverhältnisse des Hauses, ein Bild des alten Hauses und des im Entstehen begriffenen Neubaues; weiter wurden beigefügt die landläufigen Münzen, ein Exemplar des „Beobachters" und „Anzeigers", sowie eine Flasche Affenthaler und Markgräfler. Einer der Nachbarn fügte außerdem eine Privat- urkunde bei. Der Palier hielt zur Feier die übliche Rede.
Pforzheim, 16. Mai. Zum heutigen Schweinemarkt waren 160 Stück Span- und Saugferkel aber keine Läuferschweine zugebracht. Etwa 100 St. Ferkel wurden abgesetzt. Bezahlt wurde 28—30 »iL Per Paar. Für ein Paar wurde 30 dtL 50 erzielt. Der Handel war anfangs sehr flau.
Deutsches Kerch.
Dem „Hamb. Korresp." wird von seinem Berliner Gewährsmann versichert, daß der Kaiser mit dem Gange der Beratungen in der Umsturzkommission durchaus unzufrieden gewesen sei und seiner Umgebung gegenüber daraus kein Hehl gemacht habe. Der Kaiser habe erklärt, daß er in seiner Eigenschaft als König von Preußen nimmermehr der Vorlage, wie sie die Kommission ummodelte, seine Zustimmung geben werde. Trotzdem (?) sei vorläufig von dem Rücktritt des Ministers von Köller nicht die Rede.
Berlin, 15. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Rücksichtlich der Arbeiten der
Justizkommission rst eine Zeit lang erwogen worden, ob es sich empfehle, den Reichstag nur zu vertagen, nicht zu schließen. Man ist aber jetzt von diesem Gedanken zurückgekommen, und der Reichstag wird geschlossen werden. Es bleibt zu hoffen,' daß die wichtigsten Arbeiten bis Mitte nächster Woche erledigt werden, sodaß der Schluß der Session zu diesem Zeitpunkte erfolgen kann. Das Plenum des Bundesrats beschäftigt sich noch diese Woche mit dem Gesetzentwurf betreffend Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.
Der Reichstag beschäftigte sich am Mittwoch wieder einmal milder Abänderung des Wahlgesetzes, das durch einen vom Reichstage schon mehrmals angenommenen, aber vom Bundesrat stets abgelehnten Rickertschen Antrag auf Einführung eines besonderen Raumes für die Fertigstellung der Stimmzettel u. die Stimmabgabe «m verschlossenen Umschläge verbessert werden sollte. Der Abg. Singer ersuchte das Haus, einfach zu streiken, wenn der Bundesrat wieder den Wünschen des Hauses nicht Nachkomme, welche Kampfesweise aber Staatssekretär v. Bötticher sehr geschickt als verfehlt nachwies, da sie nicht die Regierung, wohl aber das Reich schädige. Die Temperatur im Hause war eine ziemlich schwüle. Man benutzte den Antrag, um der Erregung Luft zu machen, die die An- griffe der konservativen Presse auf das allgemeine Wahlrecht in weitesten Kreisen entfesselt haben. Die Konservativen sagten sich bezeichnender Weise von den Meinungen ihrer Presse und dem bekannten Vorstoß des Grafen Mirbach im Herrenhause ausdrücklich los und bekannten sich zum allgemeinen Wahlrecht. Die Erregung machte sich schließlich auch in einem heftigen Geschäftsstreite Luft, der mit der Beschluß-Un- fähigkeits-Erklärung des Reichstages endigte. Beim nächsten Paragraphen kam es zu der von Kardorff gewünschten Auszählung, die nur 161 Anwesende ergab. Das Haus mußte daher seine Arbeit einstellen und sich vertagen.
Die Kommission für das bürgerliche Gesetzbuch wird vor Eintritt in die Sommer
ferien die zweite Lesung beginnen und im Oktober durchveraten. In der Kommission herrscht die Ansicht, daß mit dem Jahresende die gesamten Arbeiten dem Bundesrat und dem Reichstag zugchen können.
Mannheim, 14. Mai. Der glückliche Gewinner des 1. Preises der Mannheimer Pferdemarktlotterie, ein Kanalisationsarbeiter, war heule nebst seiner Frau hier und veräußerte den wertvollen Gewinn (ein Viererzug.)
Württemberg.
Seine Majestät der König hat unterm 13. Mai verfügt: v. Witzendorff k. preuß. Oberst g, la suite des großh. hessischen Feld- artillerie-Regiments Nr. 25 (großh. Art.Korps), bisher Kommandeur dieses Regiments, kommandiert nach Württemberg, wird mit der Führung der 13. Feldartillerie-Brigade (k. württ.) beauftragt, v. Voigt k. preuß. Oberst, bisher Oberst- lieutenant, von der Stellung als etatsmäßiger Stabsoffizier des Infanterie-Regiments Alt- Württemberg Nr. 121, behufs Verwendung als Kommandeur des 4. niederschlesischen Infanterie- Regiments Nr. 51, enthoben, Epplen Oberstlieutenant und etatsmäßiger Stabsoffizier des 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 29 Prinzregent Luitpold von Bayern, mit der Führung dieses Regiments unter Stellung a la suite desselben beauftragt, v. Enkeoort, k. preuß. Oberstlieutenant und Kommandeur des Ulanen-Regi« ments König Karl Nr. 19, in gleicher Eigenschaft zum Dragoner-Regiment König Nr. 26 versetzt, v. Werder, k. preuß. Major, bisher ctats- mäßiger Stabsoffizier des Dragoner-Regiments v. Arnim (2 brandend.) Nr. 12, kommandiert nach Württemberg, mit der Führung des Ulanen- Regiments König Karl Nr. 19 unter Stellung ä la suite desselben beauftragt, v. Flaiz, Oberst und Kommandeur des 2. Feldartillerie-Regiments Nr. 29 Prinzregent Luitpold von Bayern, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Charakters als Generalmajor, mit Pension zur Disposition gestellt.
Großes Aufsehen erregt die plötzliche Pensionierung des (preußischen) Regimentskommaa-