S94

HluLeryattender Teil.

Eine Hochzeitsreise.

Erzählung von F. Arnefeld t.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Das war doch mehr, als Göldner von dem jungen Mann ertragen konnte, den er erzogen hatte, und in dem er mit der Eltern und Er­ziehern oft eigenen, so natürlichen Verblendung doch immer noch den Knaben sah; sein Hochmut erwachte, und im verächtlichem Tone rief er ihm zu:

Tobe nicht so um die paar Tausende, die Dein Baterbe bildeten; ick sagte Dir schon, daß sie Dir nicht verloren gehen, Du bist der Haupt­gläubiger in der Masse und besitzst Vorzugsrechte."

Auch das noch!" knirschte Benno.Nach­dem Sie mir den Boden unter den Füßen ent­zogen. meinen Vater, Ihre und meine Vorfahren im Grabe beschimpft haben, wagen Sie auch noch meine Person in den Pfuhl der Gemein­heit zu ziehen!"

Rasender!" schrie Göldner.

Schande über mich, wenn mich das nicht zur Raserei brächte!" tobte Benno;ich, ich soll Vermögen davon tragen, wo andere ver­lieren! Ich, der ich den letzten Blutstropfen hingeben möchte, könnte ich dadurch die Schmach unseres Hauses tilgen; ich, der nicht rasten, noch ruhen wird, bis er den letzten Pfennig der Schuld berichtigt hat, die Sie in sinnloser Weise gehäuft, bis er die Schande ausgelöscht, die Sie über mich gebracht."

Bube! Nichtswürdiger Bube! Hinaus! Hinaus!" donnerte Göldner.

Wer von uns beiden der Nichtswürdige ist, das möge die Welt entscheiden; wer das Recht hat, den andern hinauszuweisen, das steht in Frage!"

Er trat Göldner einen Schritt näher und hob die Hand; dieser in der Meinung, Benno wollte sich an ihm vergreifen, kam ihm zuvor und packte ihn an der Brust. Wütend riß sich Benno los, und es würde unfehlbar zu einem Handgemenge gekommen sein, bei welchem der ältere Mann voraussichtlich den Kürzeren ge­zogen hätte, wäre nicht in diesem Augenblick die Thür geöffnet worden.

Erschrocken und beschämt fuhren die beiden Männer auseinander. Auf der Schwelle stand die liebliche Gestalt eines jungen Mädchens im einfachen Hauskleide und starrte entsetzt auf die Streitenden.

Erna!" riefen beide wie aus einem Munde.

Vater! Benno! Was geht hier vor?" flüsterte sie.

Erna war von dem alten Hausdiener be- nachrichtigt worden, daß Benno angekommen und zum Herrn gegangen sei. Mit einem lauten Freudenrufe hatte das junge Mädchen diese Kunde entgegengenommen: die Zuversicht des Kindes lebte noch in ihr. Benno war da, nun war alles gut, nun mußte die trübe, schwere Zeit, die jetzt über sie hereingebrochen, die den Vater zum Greise umgewandelt, die Mutter grenzenlos unglücklich, bitter reizbar gemacht hatte, doch wieder vorübergehen. Er war da, und nun fühlte sie sich geborgen. Klopfenden Herzens wartete sie, daß er mit dem Vater in ihre Wohnung kommen sollte: als aber eine Viertel­stunde nach der andern verstrich, ohne daß er sich sehen ließ, vermochte sie ihre Ungeduld nicht mehr zu bewältigen. Leichten Schrittes eilte sie nach dem Geschäftshause, öffnete leise die Thür des Privatkontors und kam im entscheidenden Augenblicke.

Erna's Gesicht und Erna's Stimme übten auf Benno die linde, besänftigende Wirkung aus, die sie stets für ihn gehabt. Der Zorn entwich gleich einer bösen Verzauberung, die absällt, wenn das erlösende Wort gesprochen ist. Seine Mienen hellten sich auf, das Auge verlor den düster drohenden Ausdruck, es schien, als würde der ernste finstere Mann plötzlich zum weichen, träumerischen Jüngling, der böse Auftritt und was ihn hervorgebracht, war vergessen mit aus» gebreiteten Armen und dem Rufe:Erna, meine Erna!" ging er auf die Geliebte zu.

Sie flog ihm entgegen; aber sic erreichten sich nicht. Mil einem harten Griff packte Göldner die Tochter beim Arm. schleuderte sie zur Seite und trat vor sic hin.

Fort!" schrie er Benno zu.Sie ist die Tochter des Ehrlosen, den Du zur Rechenschaft z^hen, des Nichtswürdigen, dem Du die Thür weisen willst; zwischen Dir und ihr ist keine Ge­meinschaft."

Vater!" bat Erna,Du kannst das nicht wollen; Benno ist der Gefährte meiner Jugend, der liebste Mensch, den ich auf Erden habe."

Wenn er Dir auch lieber als Dein Vater ist, so gehe zu ihm," entgegnete Göldner. ohne ihr jedoch die Bahn frei zu machen.Wähle zwischen ihm und mir; doch ich kann ruhig sein," fügte er hohnlachend hinzu,Du hast gar keine Wohl, der junge Herr ist in Amerika sehr klug und praktisch geworden, er wird sich zweimal be­sinnen, ehe er sich die Bettlerin aushalst."

(Fortsetzung folgt.)

(Daher.) A.:Der Jntriguant in Ihrem Stück ist eine wahre Musterleistung, wonach haben Sie denn nur den Charakter gezeichnet?" B (dramatischer Dichter):Ich stellte mir einen Mann vor, der all die schlechten Eigen­schaften besitzt, die mir meine Frau zuschreibt, wenn ich ihr kein neues Kleid kaufen will!"

(Boshaft) Herr (zu einer Dame, die er früher gekannt hat, und die er nach langer Zeit zum ersten Male wiedersieht):Erinnern Sie sich noch, verehrtes Fräulein, wie ich mich das eine Mal so dumm benommen Hobe?" Dame:Welches Mal meinen Sie?"

Gedankensplitter.

Man braucht viele Worte, um ein Wort zurück» ztinehmen.

Die gefährlichste Lüge ist immer diejenige, die der Wahrheit am nächsten kommt.

Das Glück ist ein Sympathiemittel: Wer nicht d'ran glaubt, dem hilst's nicht.

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Lis 31. dlai und vom 16. Lsxtsmbor an.

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11.30

au Dotbeubaeb.

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Vom 1. duni bis 15. September.

vormittags

V/srktags.

Sonntags.

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8.50

ab Derreualb. . .

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ab Dobel.

10.55

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6.10

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abends

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* Vom 1. duni bis 15

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ab Oerusbaeb ....

ab Dolkeuau . . .. au Derreualb ....

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ab Deseukelä.

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ad Luxklösterle.

au Deseukelä.

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7.55 ,

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ab Lusblösterle.

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6.20

10.00

ab Dreuäeustaät, . .

9.05

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6.30

7.05

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6.45

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au Dreuäeustaät, 8tackt . .

7. 35

8.10

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8.05

6.05

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Redaktion, Druck und Verlag von C. Meeh in Neuenbürg.