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Die Vorteile der Blechziegel: Solidi­tät, Leichtigkeit und Dauerhaftigkeit sind bekannt; die Anwendung des Getäfers an senkrechten Wänden, hauptsächlich feuchten Wettergiebeln ist an Tausenden von Häusern erprobt und verdient weitere Nachahmung. Es giebt ein gefälliger Blechtäfer dem Haus ein dauerhaftes Ge­wand mit absoluter Trockenheit und er­spart dem Besitzer das öftere kostspielige Verputzen bezw. Verblenden.

Eine hauptsächlich im Schwarzwald wegen Feuersicherheit vielbegehrte Neuheit ist die gesetzlich geschützte „Schindel- Imitation", den Holzschindelschirm täu­schend nachahmend.

Feuerversicherungen, welche sich gegen Schindel-Berkleidungen von Holz entweder ablehnend verhalten oder hohe Prämien fordern, nehmen anstandslos Versicher­ungen von mit Blechschindeln verkleideten Häusern an.

Weitere Dessins ahmen die Steinwand und die Schieferverkleidung nach; gestrichen nach der Verzinkung mit Stein- oder Schieserfarbe.

Die Anbringung am Haus geschieht vom Bauflaschner und ist die Firma in Ludwigsdurg gerne bereit, durch Ueber- lassung von gratis Prospekten jede wün- chenswerte Aufklärung den Hausbesitzern oder Bauherrn zu verschaffen.

' Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Wildbad, 26. April. (Eingesendet.) Gegenwärtig herrscht im Straubberä eine große Aufregung und Erbitterung. Eine daselbst wohnende gebildete Frau nämlich macht sich seit längerer Zeit das ja sicher ein edles Herz bekundende Vergnügen, im Garten ihres Vaters, der selbst nicht mehr hier wohnt, jede Katze, die dort sich einfindet, selbsteigen mit der Flinte totzu­schießen. Sie soll schon 8 Katzen zur Strecke gebracht haben. Diese Frau bedenkt nun gar nicht, daß sie durch

ihr ebenso rücksichtsloses als unweibliches Handeln ihre

Rachbaren, denen sie ein wcrtgeschätztes, weil nützliches und notwendiges Haustier wegschießt, aufsAeußerste erbittert, ja erbittern muß; auch denkt sie, weil selbst kinderlos, offenbar nicht im Entferntesten darüber nach, daß einmal ein Schrotkorn abgölzen und einem Kinde, deren sich bekanntlich ja viele im Straubberg herum­tummeln, in ein Auge oder durch den Kops ins Ge­hirn eindringen könnte. Wer vermöchte dann ein solch' namenloses Unglück ungeschehen machen? Der Ein­sender dieses hat deshalb an das Stadtschultheißenamt

gestern die Bitte gerichtet, solchem event. unheilbringen­den Treiben Einhalt zu thun. Wie verlautet, hat das­selbe dieser Bitte sofort entsprochen und der Frau für jeden weiteren Schuß eine Strafe von 20 Mark an­gedroht. Möge diese Drohung ihr das unweibliche Vergnügen verleiten und sie veranlassen, die einer Frau überhaupt wenig anstehende Flinte mit der sich für sie viel besser schickenden Stricknadel zu vertauschen. Dann wird die wirklich große Erbitterung und ganz gerechte Aufregung im Straubberg sich nach ,und nach wieder legen.