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„Krieg und Sieg. 187V 71." Ei« Gedenkbnch. Der Nein- ertrag ist für das Kaiser-Wilhelm-Natio«al°De«kmal ehemaliger Soldaten auf dem Khffhüuser bestimmt. Zur Feier der LSjiihr. Wiederkehr der größten deutschen Waffeuthat und der Begründung des deutschen Kaiserreiches gicbt die bekannte Verlagsbuchhandlung Schall u. Grund, Geschäftsleitung des „Vereins der Bücherfreude", unterstützt von Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog von Baden und gefördert von Sr. Excellenz dem General der Kavallerie, Grafen A. von Schlieffen, Chef des Großen Generalstabes und General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, ein nationales Gedenkwerk, ein Jubiläumswerk, heraus.
Die einzelnen Abschnitte werden wie folgt bearbeitet: von Soguslanrkl, General-Lieutenant: Die Heere und Hilfsmittel De. von ptistee, General-Major: Weitzenburg, Wörth von Xeetrokmsn, General der Infanterie: Spichern, Bionville von äsr Voltr-Psrcks, Generalmajor: Gravelotte, Metz kxner, Oberst-Lieutenant und Vorsteher des Kgl. Sächs. Kriegs-Archivs: Maas-Armee, Seda«
von Nollsdon, General der Inf. und Gouverneur von Mainz: Paris SIggo, Major im Großen Generalstabe: Nord-Armee von tteinlotk, General der Inf. (weil. Kgl. Bayer. Kriegs-Minister): West- und Loire-Armeen
von Xrsticlnnan, General der Inf.: Le Maus
Vborbokker, General-Lieutenant, Ober-Quartiermeister im Großen Generalstabe und Chef der Landes-Aufnahme: Stratzburg, Belfort 8ienrol, Kapitän z. See: Flotte und Küste
Prof. Oe. 7k. Dstko, in Meißen: Die Politischen Vorgänge während des Krieges
Kardinal von Mösern, Oberst: Hinter der Front
»nton von Werner, Professor und Direktor der Kgl. Akademie der Künste:
Versailles und Hauptquartier
Wille, General-Major: Der Offizier im Felde und Die Artillerie von Sernkarsl, Oberst-Lieutenant, Kommandeur des 1. Bad. Leib-Dragoner- Regiments Nro. 20: Die Kavallerie im Felde Konfistorialrat l)r. D Trommel, Kgl. Hosprediger, Garnison- und Militär- Oberpfarrer: Der Geistliche im Felde Prof. l.us«lg plstsck, Der Schlachtenbummler (Berichterstatter und Künstler) Prof. vr. ksmuns INs^er: Daheim in Deutschland Dnrt Wickert, Kammergerichtsrat: Litteratur «Nd Presse 1870/71 Prof. vr. 1. von pklugk-tiarttung : Historische Einleitung, der Soldat im Felde und Schluß.
Es ist eine Thatsache, daß der Krieg von 1870/71, die größte Waffenthat der Deutschen, auf welcher das deutsche Staaisleben beruht, nur wenig in das Bolks- bewußtiein übergegangen ist. Die günstigen Verhältnisse des 2Sj8hrigen Feldzugs- jubiläums bieten die Möglichkeit, dies zu bessern, bieten zugleich die Möglichkeit, ein wirklich nationales — nicht nur ein, sondern das — Jubiläumswerk zu schaffen.
Für einen unerhört billigen Preis wird ein Buch geliefert, gleich hervorragend in Ausstattung wie Inhalt. Es wird auf vorzügliches, holzfreies Papier gedruckt und erhält künstlerischen Prachteinband. Es ist im Bilderschmucke vornehm und doch reich gehalten, durch zahlreiche Porträts, Abbildungen von Ortschaften, bei üenen gefachten wurde, Denkmäler auf den Schlachtfeldern, bezeichnende Episoden und gute Gemälde, etwa 300 an Zahl. Von den Hauptschlachten werden Einzelkarten, von Gefechten und Märschen Skizzen im Texte beigefügt.
Die bisherige Art, daß ein Nichtmilitär oder em einzelner Offizier ein ganzes Buch über die unendlichen Wechselfälle des Krieges schreibt, ist völlig fallen gelassen. Im besten Falle kann da nur Erarbeitetes, bloß in verschwindenden Nebensachen selbst Geschautes gegeben werden. Das Prinzip die'es Buch ist: den gewaltigen Stoff in naturgemäße Teile zu zerlegen und jeden Teil von einem Manne schildern zu lassen, der seinen Gegenstand selbst und in einer Stellung erlebte, von der aus er nicht nur beobachten, sondern auch beurteilen konnte. Dadurch erhält die Darstellung Leben und Wert. Als fernere Neuerung darf gelten, daß nicht bloß der Krieg, wie bisher üblich, geschildert wird, sondern nahezu ein Drittel des Werkes von Dingen umfaßt ist, die man als Kulturgeschichte des Krieges bezeichnen kann. Es ist alles das, was hinter der Front vor sich geht, wie: Das große Hauptquartier — Der Soldat im Felde — Verwundeten- und Krankenwesen — Transportwesen — Verwaltung — Franctireure u. s. w.; dann das Leben in Deutichland: Liebesgaben — Ersatzwesen — Kriegsindustrie — Betragen der gefangenen Franzosen u. f. w.
In seiner Gesamtheit wird also das Werk eine Leistung darstellen, wie sie noch nicht dem Büchermärkte geboten worden ist. Der ideale Wert des Buches wird dadurch erhöht, daß der Reinertrag für das Kaiser-Wilhelm-National-Denkmal ehemaliger Soldaten auf dem Kyffhäuser bestinmt ist.
i Das Erscheinen von „Krieg und Sieg" ist ein litterarisches, nationales Ereignis. Ein Werk, das sich wie „Krieg und Sieg" in so hervorragender Weise durch seine Mitarbeiter, Ausstattung und billigen Preis auszeichnet, ist dem deutschen Volke bisher nicht dargeboten worden.
Umfang: Etwa 600 Seiten — Jormat: Urachtwerk-Huart Das überaus reich und vornehm ausgestattete Jubiläumswerk kostet gebunden in Prachtband mit reicher Goldpressung nur 6,— Mark.
Bei Vorausbestellung bis zum 15. Juni werden 5°/„ Rabatt gewährt. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung sowie die Verlagsbuchhandlung von Schall u. Grund, Berlin l>V. 62, Kurfürstenstr. 128, entgegen.
In der in letzier Nummer veröffentlichten
SchWeitzuimg der SM- und Vorsitz iOM Milddod
hat sich insofern ein bedauerlicher Druckfehler cingeschlichen, als in der ersten Zeile unter Rubrik Passiva von 60°/o Dividende pro 1894 die Rede ist, während es selbstverständlich nur k°io heißen sollte. Der aufmerksame Leser wird dies selbst berichtigt hoben.
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denen auch das Feilen anvertraut werden kann, sowie ein
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der das Verladen von Schnittwaren versteht und im Accord übernehmen kann, finden sofort dauernde Be schäftigung. Wo sagt die Exped.
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K. MeeH.
Neuenbürg.
Mngesendet.) Im Schaufenster des Hrn. Uhrmacher Höhn ist seit einigen Tagen eine hübsche antique Wanduhr ausgestellt und wollen wir jeden Interessenten darauf aufmerksam machen, dieses Stück zu besichtigen.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 23. Apr. Die prächtige Frühlingswitterung der letzten Tage, verbunden mit warmem Regen, befördert rasch das Wachs tum der Pflanzenwelt. Die Wiesen und Klee- äcker zeigen reichen Futteransatz; der Stand der Winterfrucht ist ein ganz günstiger. In der Gegend des untern Amts, von Birkenfeld bis herüber nach Ottenhousen-Feldrennach-Conweiler, beginnen die Kirschbäume, ja sogar einzelne Frühbirnenbäume ihren Blütenschmuck anzulegen und im Wald schlagen die Bäume aus. Am weitesten voran ist die Kirschenblüte zunächst in Arnbach, aber auch in den anderen Orten wird sie bei anhaltender feuchtwarmer Witterung in wenigen Tagen eine allgemeine sein. Ein Gang durch die prächtig-grünenden, mit würzigem Blütenduft erfüllten Fluren verschafft leibliche und geistige Erquickung nach der langen, schnee- reichen Winlerzcit. Die Zwetschgen- u. Pslaumen- bäume und noch manch andere Obstbäume scheinen unter der kalten Witterung des vergangenen Winters gelitten zu haben, dagegen hat die Kälte in den Weinbergen nicht so geschadet, als anfangs befürchtet worden ist.
Pforzheim, 23. April. Im Verlage von ErnstHaug (Otto Riecker's Buchhandlung) hier, hat der bekannte Geschichtsschreiber und Kulturhistoriker Otto Henne am Rheyn soeben eine Schrift erscheinen lassen, die nicht
verfehlen wird. Aufsehen zu erregen. Während die seither bekannten „Zukunftsschriftcn" sich fast ausschließlich darin gefallen, den sozialdemokratischen Zukunftsstaat in mehr oder minder drastischen Bildern auszumalen, ist der Verfasser des Buches „Aria, das Reich des ewigen Friedens im 20. Jahrhundert" mit Geschick bemüht, ein Bild davon zu geben, wie sich die Geschichte der Völker in politischer, sozialer und religiöser Beziehung im 20. Jahrhundert logischer Weise gestalten dürfte. Ausgehend von der Einführung der Volksvertretung nach Berufsständen, welche erst eine gedeihliche soziale Gesetzgebung ermöglicht, schildert der Verfasser mit lebhafter Gestaltungskraft , aber immer im Rahmen des Möglichen bleibend, die gesamte politisch-soziale Entwickelung der Kulturnationen und sucht dar- zuthun, daß Europa auch ohne den so oft pro phezeilcn „großen Kladderadatsch" zu allerseits befriedigenden, wenn auch nicht Völlig wunschlosen Zuständen gelangen kann. An zahlreichen Lesern wird es dem Buche sicher nicht fehlen.
Psorzheim. 23. April. In Eutingen, welches in den letzten Jahren wiederholt durch schwere Brandfälle heimgesucht worden ist, brach vorgestern abend Feuer aus, das in kurzer Zeit fünf Wohnhäuser nebst mehreren Scheunen in Asche legte. Dasselbe griff mit so großer Schnelligkeit um sich, daß die Bewohner nur mit Mühe das nackte Leben zu retten vermochten. Eine Frau, welche aus einem der brennenden
Häuser noch Fahrnisse in Sicherheit bringen wollte, wurde durch herabstürzende Ziegel nicht unerheblich verletzt. Da die früheren Schadenfeuer auf Brandstiftung zurückzNführen sind, so wird vermutet, daß auch in diesem Falle das Feuer von böswilliger Hand gelegt worden ist.
Deutsches Aeich.
Dresden, 23. April. Heute abend 6 Uhr 10 Min. ist der Kaiser nach herzlicher Verabschiedung von der königlichen Familie nach Karlsruhe weitergercist.
Kiel, 22. April. Prinz Heinrich hat heute an Bord des Aviso „Jagd" die erste Fahrt durch den Nordostseekanal angetreten. An Bord des Aviso, welcher als erstes deutsches Kriegsschiff den Kanal passierte, befanden sich mehrere Kommandanten von Schiffen der kaiserl, Marine.
Berlin, 23. April. Auf eine Einladung des Ministers des Innern und des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes traten heute im Auswärtigen Amte eine größere Anzahl Vertreter Berliner Zeitungen und der Provinzpresse behufs Beratung der anläßlich der Eröffnung des Nordostseekanals für die Berichterstattung in Betracht kommenden Fragen zusammen. Staatssekretär Frhr. v. Marschall und Minister v. Kölker machten Mitteilungen über das Programm, dessen Einzelheiten noch nicht festgestellt sind. Danach beginnen die Festlichkeit am 19. Juni in Hamburg und endigen