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Reuenbürg.

LrÄStkoL sur ^ost".

Ostersonntag nachmittags

am Ostermontag 111 Uhr

Frühschoppen-Konzert

und nachmittags non 3 Uhr ad

McrnZ-MnterHcrüung

ausgeführt von dem Sextett des bcrd. Arcrgoner-Wegiments irr Mruchfat, wozu höflichst ein ladet

LLvIIvr.

Werrerrbüvg.

Von Ostern ab ist bei günstiger Witterung die

Gartenwirtschaft;um Münster

jeden Sonntag wieder offen.

Zum Besuche ladet ergebenst ein

Neuenbürg.

Unterzeichneter sucht für einige Arbeiter geeignete

Zimmer

zu mieten.

Gg. Haizmann.

Waldrennach.

Eine ganz nähige

Lsldi»

echt Simmenthaler Rasse hat zu verkaufen

F. Moschüz.

Neuenbürg.

Unterzeichnete verkauft wegen Ent­behrlichkeit am Ostermontag von nachmittags 1 Uhr an gegen Bar­zahlung verschiedene Fahrnisgegen­stände, worunter

zwei Bettladen 'mit Rost, Tische, Stühle, nebst verschiedenen anderen Gegenständen, sowie auch ca. 15 Zentner gut eingebrachles Heu» wozu Liebhaber einladet

Chr. Höhn Wtw.

Neuenbürg.

Frischer

WllM-ßMNt

ist wieder eingetroffen und empfehle solchen zur gefl. Abnahme.

Gg. Haizmann.

Neuenbürg.

Die gemäs ß 105 e Absatz 2 der Gewerbeordnung neu vorgeschriebenen Formulare zu

Verzeichnissen

der in den betreffenden Betrieben

Vorgenommenen Sonn­tags arbeiten

sind jetzt vorrätig und zu gleichen Preisen wie bei Kohlhammer zu haben

bei C. Meeh.

Neuenbürg.

Hut verwechselt.

Am letzten Sonntag abends wurde im Gasthaus zumAdler" hier ein schwarzer steifer Filzhut mitgenommen und bitte, da sich in demselben der Name des Eigentümers befindet um sofortige Zurückgabe.

Birkenfeld.

Bei gegenwärtiger Berbrauchszeit ist

M-ergyps

zur Düngung der Kleefelder zu haben bei

Mühlebesitzer Bäzner.

Spazierstöcke

empfiehlt in großer Auswahl

A. Weit, Drechsler.

Geldlotterie

Ziehung bestimmt 16. April Fachfenfelderloose 1 versendet die Hauptagentur. A. Lang, Stuttgart.

Neuenbürg.

Frisch abgekochten

Schinken

empfiehlt

Stengele. Metzger.

Mädchen-Gesuch.

Auf 1. Mai ein kräftiges, manier­liches für Zimmer und Wirtschaft passendes Mädchen.

Näheres durch das Compt. d. Bl.

Ostern!

Beeile Dich Frühling, o säume doch nicht,

Und zieh' mit den wehenden Lüften Hin über Gelände und Triften,

Daß uns aus der Sonne belebendem Licht Der Himmel den mächtigen Segen spricht;

Das Osterfest ist schon erschienen,

Die Erde muß prangen und grünen.

Es weichen die Schatten, der Morgen ergraut,

Die Zinnen der Ewigkeit glänzen;

Dem Tod sind gesetzt seine Grenzen.

Es rauschen die Psalter der Seligen laut Und himmlische Rufe die Erde betaut;

Nicht duldest Du, Seele, vergebens,

Das Grab ist die Pforte des Lebens.

Doch ist mir, als hört' ich aus höhnendem Mund: O laß Deine klingenden Lügen!

Wer ist je den Grüften entstiegen?

Es kehre erst einer zurück aus dem Grund Des Grabes und bringe mir sichere Kund,

Dann will ich auch beten und schweigen Und mich vor der Gottheit verbeugen."

Ja hebe nur freudig den hoffenden Blick!

Ja juble Du Waller am Stabe!

Der Menschensohn stieg aus dem Grabe.

Er kam aus dem Dunkel des Todes zurück Und kündet Len Seinen ein ewiges Glück;

Das Meer mag nun brausen und branden,

Wir kommen, wir kommen zu landen!

O dreimal gesegneter, heiliger Tag!

Hoch weht ob dem irdischen Wahne Des Heiles weißwallende Fahne,

Und Rosen verhüllen den Sarkophag;

O dreimal gesegneter, heiliger Tag!

O gieß' Deinen seligen Frieden Aus über die Waller hienieden ü

Nach einem harten, schweren Winter, wie er uns schon lange Jahre nicht mehr beschicken war, hat endlich doch wieder der Frühling seinen ersehnten Einzug gehalten und wo noch vor wenig Wochen tiefer Schnee die Fluren deckte, da sprossen jetzt wieder die Kelche der Erstlings­blumen. Ostern erglänzt wieder vor unsern geistigen und leiblichen Augen als ein doppeltes Wahrzeichen der göttlichen Liebe und Allmacht.

Wenn die Christenheit den erhabenen Ge­denktag an die Auferstehung des Heilandesund die göttliche Stiftung der christlichen Religion feiert, dann erweckt in unseren nordischen Breitegraden der holde Lenz die Mutter Natur auch aus langem, hartem Winterschlafe und doppelte Freude, doppeltes Hoffen und doppeltes Ver­trauen zieht in die geprüfte Menschenseele ein.

Ostern! Wer freute sich nicht? Die Wander­vögel kommen, die Knospen brechen auf, die

Kranken, die den Winter überdauerten, begrüßen das Fest mit neuer Hoffnung, die Kinder suchen und sinken die Ostereier im Garten, die der Hase gelegt haben soll, der sich doch darauf gar nicht versteht; da und dort steht einer früh aus, um die Sonne Hüpfen zu sehen, wie ihm die Sage berichtet, oder ein Mütterchen schöpft im nahen Fluß einen Krug Wasser vor Tag, Oster­wasser, das nicht faul wird und gegen mancherlei Gebrechen gut sein soll, während anderswo im Vaterland die Jugend Osterfeuer anzündet, was auf die Sitte zurückdeutet, daß man auf Ostern das alte Herdfeuer wegschaffte und ein neues zwar nicht am alten, sondern mit Stahl und Stein anzündete: alle Welt ist fröhlich und zieht hinaus, um die ersten Frühlingsboten zu suchen.

Wie sich die Zeiten ändern! Die alten Christen begrüßten einander am Ostermorgen mrt dem Ruf: Christus^ist auferstanden! Und der Begrüßte aniwortete: Er ist wahrhaftig aufer­standen! Das wäre wohl bei uns nicht mehr möglich! Wenigstens wir Deutsche haben es als Bolkseigenart, unser Heiligstes nicht auf die Straße zu tragen. Doch, ist es diese Rücksicht allein? Die Glocken rufen, wir wandern zur Kirche! Wir wissen, daß wir da nicht eine Predigt hören werden über die Unsterblichkeit der Seele, sondern über die Verklärung unserer Leiblichkeit durch die Gemeinschaft mit dem auferstandenen Heiland, der uns verheißen hat:Ich lebe und ihr sollt leben!" Aber welche andere Laute tönen uns aus dem Gewühl der von den dunklen Mächten der Sinnenwelt beherrschten Welt ent­gegen!Natur ist Alles; euer Glaube ist Wahn und Lüge".In diesem Leben blühen meine Freuden und diese Sonne scheinet meinen Leiden das Drüben soll mich wenig kümmern!" Das sind die Gegensätze, wie sie am Osterfeste scharf auseinanderstoßen. Sie sind der tiefste Grund der Wirren und Kämpfe der Gegenwart. Zum Glauben an den auserstandenen Heiland, der von dem Fluche des Todes und der Ver­gänglichkeit uns frei gemacht und den Erlösten eine ewige Hoffnung aufgerichtel hat, müssen wir zurückkehren. Hier die Saatzeit, dort die Ernte.Das kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz ge­kommen ist, das hat Gott bereitet denen, die ihn lieb haben."

In diesem Sinne rufen wir Allen zu:Ein fröhliches Osterfest!

Von der evang, Oberschulbehörde wurde am 10. April die Schulstelle in Gaisthal- Herrenalb dem Schulamtsverweser Rudolf Müller in Ebersbach, Bez. Göppingen-Albers- hausen übertragen.

Deutsches Reich.

Berlin, 10. April. Wie die Morgen» blätter melden, Hot der Kaiser das kriegs­gerichtliche Erkenntnis in der Angelegenheit des früheren Zeremonienmeisters Rittmeisters z. D. v. Kotze bestätigt. Das Erkenntnis lautet auf Freisprechung Herr v. Kotze war bekannt­lich angejchuldigt worden, durch anonyme Briefe und Karten unsauberen Inhalts Mitglieder der Hofgesellschaft gröblich verunglimpft zu haben.

Karlsruhe, 10. April. Die neuen auf den badischen Bahnen zur Einführung gelangen­den Kilometerhefte sind für 40 Reisen ein­gerichtet, in der Annahme, daß damit 1000 km gefahren werden. Wird das Heft mit weniger Fahrten schon aufgebraucht, so ist dasselbe an die Generaldirektion zur unentgeltlichen Aus­stellung eines Ergänzungsheftes einzusenden. Der Praxis muß eine etwaige zweckdienlichere Gestaltung überlassen werden; es bleiben dafür Erfahrungen abzuwarten. Die Hefte sind vom 17. April an beziehbar, aber erst mit dem 1. Mai an benutzbar.

Aus Baden, 11. April. Die badischen Sozialdemokraten sind ungehalten darüber, daß seit einigen Wochen die Polizei jungen Leuten, welche das 21. Lebensjahr noch nicht zurückge­legt haben. den Zutritt zu sogen.Volks­versammlungen" nicht gestattet. Wie wir hören, kommt hier eine Ministerialverfügung in Be­tracht. die ganz neuen Datums ist.

Mannheim, 6. April. Aus Ludwigs­hafen wird berichtet: Ein netterOsterhase" wurde heute der Arbeitsfrau Lipp von der Staatsanwaltschaft in Frankenthal zugestellt. Die Frau fand nämlich am Rheinufer beim Wasserschöpfen vor zwei Jahren ein Bündel goldener Schmucksachen, die ein Dieb offenbar ins Wasser geworfen, um bei einer etwaigen Verhaftung sich nicht selbst zu verraten. Die damals der Staatsanwaltschaft zum Zweck der Ermittlung des rechtmäßigen Eigentümers über­gebenen äußerst wertvollen Schmucksachen weit über 1000 wurden heute der Frau

Lipp als ihr Eigentum zugestellt.

Pforzheim, 11. April. Der Vorsitzende und der Kassier der nationalen Krankenkasse für