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Anzeiger und Unterhaltungsblatt für das Enzthal und dessen Umgegend
Amtsblatt für den HberclMtsvezirk Neuenbürg.
SS. Jahrgang.
Nr. 39. Neuenbürg, Sawstag den 9. März 1895.
Erscheint KienStag, Donnerstag, VanrStag und Sonntag. — Preis vierteljährlich 1 ^ 10 monatlich 40 Lurch die Post bezogen im Oberamtsbezirl Vierteljährlich 1 25 «s, monatlich 45 außerhalb deS Bezirks vierteljährlich 1 ^ 45 ^ — Einrückungspreis für die Ispaltige Zeile oder deren Raum 10
Amtliches.
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der Kgl. Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Prämierung
von Schafvieh.
Am Mittwoch den 27. Mär; d. I. wird in Ulm die jährliche Staatsprämierung für ausgezeichnetes Schafvieh vorgenommen.
Für diesen Zweck sind folgende Bestimmungenjjgegeben:
1) Die ausgesetzten Preise sind:
a) für die besten, höchstens vicrschaufeligen Widder je zwei Preise
zu 80 -M, 70 60 -/L, 50 -A,
b) für die besten, mindestens vicrschaufeligen, höchstens sechs-
schaufeligen weiblichen Tiere je zwei Preise zu 70 -,-L, 60 -M, 50 40 -M.
zusammen 16 Preise mit 960 ^
2) Die Preisbewcrber müssen ihre Tiere am 27. März d. I.. vormittags 8 Uhr, in Ulm auf dem Musterungsplatz aufgestellt haben.
Der Platz für die Schafschau wird durch Anschlägen an den Eingängen der Stadt bekannt gemacht werden.
3) Die Preisbcwerber haben obrigkeitlich beglaubigte Zeugnisse beizubringen, daß ihre Tiere entweder von ihnen selbst oder doch im Jnlande gezüchtet worden sind.
4) Die Bewerber um die für weibliche Tiere ausgcsetzten Preise haben wenigstens zwanzig Stück, darunter mindestens 10 Mutterschafe ihren Lämmeru auszustellen.
Bei der Zuerkennung der Widderpreise wird die Anzahl guter Zuchttiere, die der einzelne Bewerber zur Konkurrenz vorführt, berücksichtigt werden.
5) Bei Zuerkennung der Preise kommt sowohl die gute Beschaffenheit der Wolle, als auch die Reichwolligkcit, der Körperbau und die gute Pflege der Tiere in Anschlag.
6) Diejenigen, welche im letzten Jahre in Heilbronn für Widder und Schafe einen Preis erhielten, können für die gleichen Tiere in diesem Jahre nicht als Bewerber auftreten.
Auch wird keinem Züchter mehr als ein Preis für Widder oder Schafe zuerkannt.
7) Die Mitglieder des Preisgerichts werden von der Zentralstelle ernannt.
8) Den Schafzüchtern, welchen einer der sechzehn Preise zuerkannt wird, wird der Preis auf dem im September d. I. abzuhaltenden landwirtschaftlichen Hanptfest in Cannstatt eingchändigt. Auch haben die Preisträger eine kleinere Anzahl ihrer prämierten Tiere auf dem Fest in Cannstatt gegen eine ihnen zu reichende billige Reise- Entschädigung vorzuführen.
Stuttgart den 27. Februar 1895. v. Ow.
Neuenbürg.
Krl!i»ntm«ih««g.
Nach einer Mitteilung des Großh. Badischen Bezirksamts Ettlingen ist mit Rücksicht auf die weitere Verbeitung der Maul- und Klauenseuche die Abhaltung des auf Dienstag den 12. l. Mts. fallenden
Biehmarkts in Malsch verboten worden
Den 7. März 1895. K. Oberamt.
Zeller, Am.
Neuenbürg.
Me NrtsdeMen für dir Ardeiterm-chermg
werden ersucht, behufs Aufstellung ihrer Kosten-Rechnungen binnen acht Tagen anzeigen zu wollen:
1. Die Zahl der im Jahr 1894 ausgestellten Quittungskarten,
2. die Zahl der im Jahr 1894 zur Anmeldung gekommenen Unfälle, welche durch die Polizeibehörden untersucht worden sind.
Die bezüglichen Verzeichnisse wollen zur Kontrole mit eingesandt werden.
Den 7. März 1895. Oberamtspflege.
Kübler.
Neuenbürg.
Bekanntmachung,
betr die Wahl der Mitglieder der Uferdernusterrmgskommisston.
Die Amtsoersammlung vom 5 Juni 1894 hat für den Fall einer Mobilmachung zu Mitgliedern der Pferdemustcrungskommission für den Obcramtsbezirk Neuenbürg auf die Jahre 1895 bis 1900 je einschließlich bestellt:
3,. als ordentliche Mitglieder die Herren:
Schultheiß Glauner in Gräfenhausen,
Sonnenwirt Zeltmann in Dobel.
Albert Lutz in Neuenbürg, b. als stellvertretende Mitglieder die Herren:
Emil Seeger in Neuenbürg,
Gemeindcrat Eitel in Wildbad.
Alt Adlerwirt Oelschläger in Birkenfeld.
Dies wird hiemit zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Den 7. März 1895. K. Oberamt.
Maier.
Langenbrand.
Nachricht an Gläubiger.
Das gestern aufgenommene Inventar in der Nachlaßsache des verst. Johann Friedrich Locher, gew. Goldorbeiters dahier, hat ergeben:
I. Aklivstand: ,
Liegenschaft angekauft zu . . . 3714 cM — ^
Fahrnis . . . . 733 63
hievon Fraubeibringen
82 ^ 30 ^
Competenz 96 „ 63 „
178 93 «Z
II. Passivstand:
a. Pfandschulden . . 3431 »tL
d unversicherte Schulden 885 „ wovon bevorrechtet
35 62
Beibringen der Ehefrau
870 ^
Hievon noch in natura vorhanden 82 30
Rest:
64 -Z 43 „
554 70 «Z
Rest: 787 70 ^
5104 77 ^
somit
III. Ueberschuldung. 836 07 <Z
Die Erbschaft wurde ausgeschlagen.
Konkurseröffnung ist nicht beantragt.
Die Witwe hat sich dagegen bereit erklärt, die Pfandgläubiger und die bevorrechtigten Gläubiger ganz und den unbevorrcchteten Gläubigern 60 °/„ an ihren Forderungen zu bezahlen.
Dies wird den Gläubigern bekannt gegeben und ihnen zugleich eröffnet, daß, wofern nicht binnen zwei Wochen Konkurseröffnungs-Antrag gestellt und das Offert der Witwe zurückgewiesen werden sollte, die Sache außergerichtlich erledigt und das Offert der Witwe als angenommen angesehen würde.
Den 6. März 1895. Namens der Teilungsbehörde.
Gerichtsnotar Dip per.
Revier Wildbad.
Krr»nholj-Vrkka»f.
Am Samstag den 16. März 1895 vormittags II'/» Uhr aus Rißhalde und Bord. Altloch auf dem Rathaus in Wildbad:
Rm.: 8 eichene Ausschuß-Scheiter und Prügel, 6 buchene Scheiter,
67 buchene und 2 birkene Ausschuß-Scheiter und Prügel, 16 Nadelholz Roller. 2 dto. Scheiter, 190 dto. Ausschuß-Scheiter und Prügel, 2 Eichen-, 18 übriges Laubholz-, 83 Nadelholz-Anbruch, 3 buch, und 8 tann. Reisprügel. Sämtliches Holz ist an die untere Grünhütter- u. Dachsbausteige bezw. das unt. Rollwasserstrahle angerückt.