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Neuenbürg. 4. März. Einen schnee­reicheren Winter als den anno 1895 kann man sich kaum denken. Schon hatte man am Schluß der vergangenen Woche bei Eintritt in den Lenz­monat gehofft, daß die allenthalben lagernden Schneemasscn unter der kräftigeren Wirkung der Sonnenstrahlen nach und nach schwinden wer­den und es waren schon alleAnnehmlichkeiten" eines richtigen Tauwetters zu verspüren, als in der Nacht vom Samstag auf Sonntag wieder auf's Neue Schnee in Menge siel und es am gestrigen Sonntag so fort machte, bis die frische Schneedecke nachmittags wieder etwa 10 ein Höhe erreicht hatte. Der wetterkundige Herr Falb hatte diesmal leider sehr Recht mit seiner Voraussage vom 21. Febr., wenn er damals meinte, daß erst in den letzten Tagen des Februar wärmeres Wetter, um den 3. oder 4. März aber Schneefälle zu erwarten seien, worauf dann Tau­wetter eintrete (f. Nr. 31 d. Bl.) Man darf begierig sein, ob das in Aussicht gestellte, aller­seits wünschenswerte Tauwetter bald ernst macht mit der Fortschaffnng der über 2 Monate alten Schneemasfen. Nachschr. Soeben um die Mit­tagszeit fängt es wieder zu schneien an.

P f 0 r z h e i m . 3. März. Eine 4köpfige Goldschnipfelgesellschaft", aus Vater, Sohn und Schwiegertochter, sowie einem kleineren Fabri­kanten bestehend, wurde gestern von der Karls­ruher Strafkammer abgeurteilt und in schwere Strafen verfällt. Es handelte sich in diesem Falle um die Entwendung von Putzlumpen, wie sie in den Bijouteriefabriken gebraucht werden und sogen.Gekrätz", d. h. Abfall und Kehricht, im Gesamtwert von etwa 4000 Mk. Lumpen und Gekrätz wurden von dem Schwiegervater und dem Fabrikanten gemeinsam verbrannt und das gewonnene Gold an die Schcideanstalt ver­kauft. Der Golddiebstahl ist in jüngster Zeit hier überhaupt wieder recht inSchwung" ge­kommen und die Kriminalpolizei ist fortwährend auf der Suche.

Deutsches Aeich.

Kaiser Wilhelm hat durch seinen Besuch in Wien anläßlich der Beisetzungsfeier des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich einen neuen Markstein der unverbrüchlichen Fortdauer des deutsch-österreichischen Bündnis- und Freund­schaftsverhältnisses errichtet. Es ist sonst nicht üblich, daß Monarchen dem Begräbnisse von Mitgliedern auswärtiger Herrscherhäuser persön­lich beiwohnen, um so bemerkenswerter erscheint es daher, daß jetzt Kaiser Wilhelm diese herge­brachte Regel des höfischen Zeremoniells einmal durchbrochen hat. In Oestcrrelch-Ungara würdigt man denn auch voll die leicht erkennbare poli­tische Bedeutung der jüngsten Anwesenheit des deutschen Kaisers am Wiener Hose, wie nament­lich die dem Ereignisse gewidmeten Auslassungen

der tonangebenden Wiener und Budapester Blätter hinlänglich bekunden. Kaiser Wilhelm hat be­kanntlich auch den Kaiser Franz Josef zum preußischen Generalseldmarschall ernannt, welche Würde der verstorbene Erzherzog Albrecht besessen hatte. Der deutsche Kaiser symbolisiert mit dieser besonderen Auszeichnung seines erlauchten Freun­des und Verbündeten auf Oesterreichs Kaiser- lhrone in besonders markanter Weise die treue Waffenbrüderschaft der beiderseitigen Heere, die wohl schwerlich einen geeigneteren Ausdruck finden konnte, als eben durch die Verleihung der höchsten Würde der preußisch-deutschen Armee an Oesterreichs erhabenen Kaiser. Die Insignien der neuen Feldmaischallswürde, zwei goldgestickte Miniaturmarschallsstäbe als Epaulettenschmuck, sind dem Kaiser Franz Josts bei seiner Ernenn­ung gleich überreicht worden.

Berlin, 2. März. Der Kaiser wird heute abend mit der Kaiserin den türkischen Genera! Schakir Pascha empfangen, der als Geschenk des Sultans einen Ehrensäbel für den Kaiser überreicht und dem Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert den Osmanieh-Ocden in Brillanten überbringt. Darauf findet zu Ehren des Generals ein größeres Essen statt.

Im Reichstage hat nun auch die Vor­lage über die Reform der Reich sfinanzcn ihr Debüt abgelegt, sie ist am Dienstag nach zweitägiger Generaldebatte hierüber vom Hause an die zur Vorberatung der Tabaksteuer-Vorlage gewählte Kommission verwiesen worden, lieber das Schicksal der Fmanzreform haben indessen diese Debatten ebensowenig einen größeren Auf­schluß gebracht, als dies von den vorausgegangenen Tabaksdebatten" in Bezug auf das künftige parlamentarische Loos der projektierten Tabak­steuer gelten kann. Im Allgemeinen machte sich wohl dort wie hier eine etwas freundlichere Auffassung der nunmehr aufs Neue dem Reichs­tage Vorgesetzten steuer- und finanzpolitischen Probleme geltend, jedoch harren der Tabaksteuer- Borlage wie des Finanzgesetzentwurfes noch zahlreiche parlamentarische Klippen, die Zukunft beider wichtigen Vorlagen bleibt also noch immer ungewiß. Am Donnerstag trat der Reichstag bei etwas besser wie gewöhnlich be­setztem Hause in die Spszialberatung des Marineetats ein. Das Haus stimmte allen Beschlüssen seines Marine-Ausschusses zu. Die Bemühungen des Staatssekretärs der Marine, Hollmann, einzelne Abstriche zu verhindern, erwiesen sich als vergebens. Eine lebhaftere Stimmung entwickelte sich im Hause nur bei den Klagen der Sozialdemokraten über Entlassungen der Arbeiter von den Werften. Mit Recht wurde ihnen von den Rednern der Nationalliberalen und der Rechten entgegenge­halten, daß doch an diesen Arbeitcrelitlassungen Niemand schuldig sei, als die Sozialdemokraten selbst, die durch ihre Gegnerschaft gegen jede Erneuerung der Flotte und ihre Abstriche im

Vorjahre eben die Fortsetzung der nötigen und geplanten Arbeiten unmöglich gemacht hätten. Die Bewilligung der Kreuzer, aus die sich natur­gemäß das Hauptinteresse lenkte, wurde vertagt. Am Bundesratstische und auf den Tribünen waren die Marineoifiziere auffällig zahlreich vertreten. Bor einer Zuhörerschaft, wie sie der Saal des neuen RcichstagSgebäudcs leider nur in den seltensten Fällen zu sehen bekommt, wurde sodann am Freilag die Beratung des Marineetats sort- gesetzt. Der Referent Dr. Lieber trat warm für die Bewilligung der 4 Kreuzer ein, Staats­sekretär v. Hollmann erläuterte ihre Notwen-, digkeit vom marinelechnischen Standpunkt, während Staatssekretär v. Marschall mit einem an ihm sonst ganz ungewohnten Feuer die Bewilligung auS Gründen vernünftiger Sparsamkeit, politischer Notwendigkeit und nationalen Sinnes befür­wortete. Für den größten Teil der Konservativen gab Graf Mirbach eine zustimmende Erklärung ab, ohne sich jedoch für die 3. Lesung zu binden. Bei der Fortsetzung am Samstag den 2 März, abends wurde der Posten von 2 400 000 Mark zum Bau von Torpedobooten gemäß dem Kom- missionsantrage gestrichen, trotz Befürwortung durch Staatssekretär Hollmann. Eine Reihe weiterer Forderungen wird gemäß den Kommis­stonsanträgen säst debattelos erledigt, u. a. eine 1 Million für ein Kieler Trockendock gestrichen, trotzdem Staatssekretär Holl mann den Bau für eine Lebensfrage der Marine bezeichnet. Nach kurzer etatstechnischer Debatte über die Form der Deckung der Schiffsbaukosten, sowie die Trennung des Ordinariums vom Extra- ordinarium wird der Rest des Marineetats un­verändert angenommen.

Der Bundesrat überwies in seiner jüng­sten Wochenplenarsttzung den Reichstagsbeschluß, betr. die Aufhebung des Jesuitengesetzes, und die Novelle zum Branntweinsteuer-Gesetz den zu­ständigen Ausschüssen.

Berlin, 2. März. Dem gestrigen Bis- m arck-Commers der Berliner Hochschulen wohnten der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, die Staatsminister Fchr. v. Berlepsch. Dr. Bosse, v. Köller, Generaloberst Frhr. v. Loö, der Erb­prinz 0 . Hohenlohe, mehrere Reichstagsabge- ordnele, darunter Prinz Alexander Hohenlohe, der Rektor der Universität, zahlreiche Professoren u. s. w. bei. Der Reichskanzler Fürst Hohen­lohe hielt eine Ansprache, in welcher er betonte, er freue sich mit den Studenten den Mann zu feiern, in welchem er nicht allein den größten Staatsmann, sondern auch einen Freund verehre. (Brausender Beifall.) Mögen die Studenten, fuhr der Reichskanzler fort, den patriotischen Geist bewahren, der den Studenten Deutschlands traditionell ist, möge sie sich bewahren, die Treue zu Kaiser und Reich, und mögen sie an ihrem frohen mutigen Sinn festhallen und an ihrer idealen Weltauffaffang, ohne welche das Leben wertlos ist. Ich trinke auf das Wohl der aka-