Gesangbücher
und
Hirtenbriefe
empfiehlt in schöner Auswahl billigst
e».
Woher bezieht man den beste» und vorteilhaftesten Backofen?
Diese Frage tritt an jeden Bäcker heran, sobald er sich selbständig macht, denn sie ist unstreitig die weitaus wichtigste und für seinen ganzen Geschäftsbetrieb entscheidende. Sie soll hier gelöst werden. D e Back- ofenbanerei von I. Leibrecht in Kirchheim bei Heidelberg ist nach gewicsenermaßen eine der leistungsfähigsten und besteingcführlcstcn, denn über die Güte und Vorzüglichkeit ihrer Erzeugnisse liegen Hunderte der rühmlichsten Zeugnisse vor, abgesehen davon, daß der Inhaber des Geschäfts, der dieses als erprobter Fachmann persönlich leitet, auf den größten deutschen und außcrdcutschen Fachausstellungen für seine Oefen verschiedener Systeme mit den ersten Staats- und anderen Preisen bedacht wurde. Aber auch das Kaiserliche Deutsche Patentamt Berlin hat die Verdienste der Leibrccht'schen Erzeugnisse dadurch gewürdigt, daß es den von Leibrecht erfundenen Wasserheizungsofen unter Musterschutz Nr. 7790 stellte und auch dessen sinnreicher Verbesserung, welche eine beliebige Regulierung des Schwalls in den Ofen oder die Backstube behufs Erzielung gleichmäßiger Ware ermöglicht, Musterschutz unter Nr. 16888 gewährte. Wer also einen, nach jeder Richtung hin garantiert guten leistungsfähigen und dabei preiswürdigen Ofen, gleichviel welchen Systems wünscht, bestelle einen solchen bei I. Leibrecht und er wird sich von dem Gesagten sofort zu seiner grüßen Zufriedenheit überzeugt haben.
Vertreter-Gesuch.
Für die seit nahezu 50 Jahren bestehende, rn jeder Hinsicht konkurrenzfähige Lebens-, Penfions, Aussteuer- und Militärdienst- Verficherungs-Gesellschaft „Janus" in Hamburg, suchen wir unter günstigen Bedingungen einen achtbaren Herrn als Vertreter für den hiesigen Bezirk und sehen gefl. Offerten entgegen.
Die Generalagentur des „Janus"
Adolf Schal, 45 Kernerstr. Stuttgart.
(Telefonanschluß Nro. 2231.)
Bon
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I^ottsriS-I^oosS
Kauptgewinn ^ 25VVV
a l/A. 2 ist noch eine kleine Partie eingetroffen bei
O. AI voll.
Rational-Glückwunsch für Fürst Bismarck
Es liegt uns ein Exemplar der soeben, im Verlage der Deutschen Reichsfechtschule zum Besten des vierten Reichswaisenhauses erschienenen, von Professor E. Döpler entworfenen „Rational-Glückwunsch-Postkarte" zum 80. Geburtstag des Altreichskanzlers (1. April dieses Jahres) vor.
Dem Künstler war die Aufgabe gestellt worden, den Gedankeninhalt der großen National-Huldigung auf der Karte in einer gemeinverständlichen, volkstümlichen Weise, frei vom Konventionellen und Phrasenhaften, zu versinnbildlichen. Die Farbenbehandlung sollte möglichst den Eindruck einer Originalarbeit, einer flotten Oquarelle, Hervorrufen. Die Lösung dieser Aufgabe ist Herrn Professor Döpler in glücklicher Weise gelungen. Ueber dem Glückwunsch sieht man rechts das vorzüglich getroffene Bild des Fürsten in der Kürassier-Uniform, festlich mit Blumen umgeben, daneben sein Wappen mit der Fürstenkrone. Dem Bilde nahen sich, als Verkörperung der glückwünschenden Nation, von links her in lebhafter, begeisterter Bewegung zwei kraftvolle, deutsche Volksgestalten, ein Jüngling mit der Reichsfahne, die Mütze in die Luft schwenkend, und eine Jungfrau, den Lorbeerkranz darbringend; über ihnen, auf besterntem Bande, die Daten 1. April 1815—1895. — In der Ferne breitet sich die deutsche Landschaft aus.
Die Veranstaltung selbst scheint riesige Dimensionen anzunehmen. Die Nachfrage nach den Karten ist so groß, daß die erste Auflage schon vor dem Erscheinen vergriffen war und mindestens vervierfacht werden muß. Bis Mitte Februar hatten sich u. A. bereits über 1200 Vereine aller Art angeschlossen. Unter den zahllosen Gratulanten sind alle Klassen und Stände vom hohen Adel und kommandierenden Genral bis zum einfachen Arbeitsmann vertreten. Wir werden gebeten, nochmals darauf aufmerksam zu machen, daß die D euts ch e Rei chsfe chts chul e inBerlin IV., im französischen Dom, direkt an Privatpersonen nicht unter 10 Karten (ä 10 Pfennig.) versendet, und daß die Zusendung nur dann frankiert erfolgen kann, wenn der Betrag der Bestellung in Baar oder Marken beiliegt.
Im klebrigen sind die Karten zum gleichen Preise zu beziehen von sämtlichen Zweigverbänden und Mitgliedern der Rcichsfechtschule im ganzen Reiche, ferner von den meisten deutschen Vereinen und vielen Zeitungsredaktionen, so auch bei der Red. d. Enzthälers.
Das Publikum wird dringend gebeten, sich frühzeitig mit Karten zu versehen, da andernfalls der Andrang in den letzten Wochen kaum pünklich zu bewältigen sein dürfe.
Arnbach, den 24. Febr. 1895. > In der Bikannlmachimg des Ge- m-ivderats Gräsenhauscn in Nr. 32 des Enzthälers den Fußweg von der Marxzeller Siraße gegen die Scholl- jche Wirtschaft betreffend, heißt es am Schluß, im Sommer mögen die Paffanien im Weg und im Winter in der Bahn bleiben, was einerseits richtig ist. Wenn aber im Winter, wie am Sonntag den 17. Februar
d. I. oorgekommen, der Weg ourch Schneewehen so gesperrt ist, baß die Kirchgänger von Arnbach nach Gräfen- haujen bis über die Kniee im Schnee gehen mußten, und viele ältere und schwächere Personen die Unmöglichkeit des Wcilerkommens einsahen, und deshalb den Rückweg antreten mußten, in der Bahn bleiben wollten, wo müßten sie dann gehen?
AuS Stadt. Bezirk und Umgebung.
Se. Maj. der König hat dem mit der Verwaltung der kgl. Jagd in Wildbad beauftragten Oberstlieut. a. D. Grasen v. Dillen- Spiering den Titel „Jägermeister" verliehen und den k. Hofjagdgehilsrn Stähle zum Hof- jägcr befördert.
Se. Königl. Majestät hat dem Bäcker- Meister Pfau, dem Metzgcrmeister Louis Kappel- mann und dem Konditor Lindenberger in Wildbad den Titel von Hoflieferanten verliehen.
Neuenbürg. 24. Febr. Der hiesige Turnverein hielt gestern abend in der „Sonne" sein alljährliches Fasch ings-Tanz- kränzchen ab. Dasselbe hatte eine sehr große Zahl von Teilnehmern zu Ehren des Prinzen Karneval vereinigt. Die Tanzordnung des Abends durchzuführen, ließ man sich auf's eifrigste angelegen sein; es boten dabei die verschiedenen Masken u. Kostüme, hauptsächlich aber die mancherlei närrischen Kopfbedeckungen das bunt bewegteste Bild. Nach bisheriger Gewohnheit wurde in der Tanzpause wieder eine Abwechslung durch Ausführung einer Szenerie gegeben und zwar durch die tragt-komische Pantomime „die Räuber in den Abruzzen", die in gelungener Weise zur Darstellung kam; der Heiterkeitserfolg blieb nicht aus und machte sich in der fröhlichsten Stimmung bis lange nach Mitternacht gellend
Deutsches Mich.
Im Reichstage hat in der abgelaufenen Woche endlich die erstmalige Erörterung jener Vorlagen begonnen, von deren parlamentarischem Schicksale die weitere Gestaltung der inneren politischen Lage wesentlich mit abhängen dürfte, der Tabakfabrikatsteuervorlage und der
Reichsfinanzreform Vorlage. Am Donnecs tag ist zunächst mit der erstmaligen Beratung der Tabaksteuer-Borlage begonnen worden. Die Diskussion wurde vom Reichsschatzsekretär Grafen Posadowsky mit einer längeren Rede einge- leitet, in welcher er zunächst die Unterschiede zwischen dem früheren gescheitertem Entwürfe und der jetzigen Vorlage hervorhob, um daun die Notwendigkeit einer erhöhten Besteuerung des Tabaks wiederum, wie schon früher, eingehend darzulegen. Ec betonte namentlich, daß die wachsenden regelmäßigen Reichsausgaben, die niedrigeren Einnahmen und die Deckung der an den Kosten der jüngsten Heeresverstärkung noch fehlenden 8'/, Millionen Mark gebieterisch die Ausschließung neuer Steuerquellcn erheischten. Daß hierzu der Tabak am gecignesten sei, ver- suchte dann der Staatssekretär in weitschweifiger Weise zu begründen, wobei er sich gegen die hie und da in der öffentlichen Meinung angeregte Erhöhung des Tadakzolles aussprach. Ent- schieden ablehnend verhielt sich der Staatssekretär gegen die verschiedenen Projekte von Luxussteuern und ebenso gegen die vorgeschlagene Reichs Erbschaftssteuer und Reichs-Einkommenssteuer. Eine neue Biersteuer bezeichnet- der Vertreter der Regierung als aussichtslos, da gegen eine solche besonders staatsrechtliche Bedenken ins Gewicht fielen. Es wird nun die Generaldebatte über den die Reform der Reichs finanzen anstrcbcnden Gesetzentwurf folgen. An eine baldige Entscheidung in diesen bedeutsamen Fragen ist indessen schwerlich zu denken, bis Ostern werden die genannten Vorlagen in der Kommission gewiß nicht durchveraten werden. Die zweite Lesung des Etats im Reichstage schreitet nur sehr langsam vorwärts, bis jetzt ist von den größeren Spezialetats nur derjenige des Reichsamres des Innern erledigt. Allerdings machen die häufigen Unterbrechungen,
welche sich die Etatsveraiung gefallen taffen muß, deren langsamen Verlauf schon hinlänglich erklärlich. Namentlich die Interpellationen und die den Initiativanträgen gewidmeten regelmäßigen „Schwerinstage" an den Mittwochs- i sitzungen halten die Etatsdebattcn bedeutend auf. Ein solcher „Schwerinstag" fand auch wieder am letzten Mittwoch statt. Das interessanteste Ergebnis desselben war die definitive Genehmigung des Antrages des Zentrums auf Aushebung des Jesu iten gejetzes; gegen den Antrag stimmten wiederum die Mitglieder der beiden konservativen Fraktionen und die Nationalliberalen. Charakteristischer Weise gab auch diesmal die Regierung keinerlei Erklärung gegenüber dem Jesuitenantrage ab. Es folgte dann die zweite Lesung der von freisinniger Seite, beziehentlich sozialdemokratischerseits, gestellten Anträge über die Volksvertretung in den Bundesstaaten. Die Diskussion gestaltete sich wiederum zu einer lebhaften Erörterung der mecklenburgischen Verfassungsfrage und zeitigte sie in ihrem Verlaufe einen überaus peinlichen Zwischenfall. Der mecklenburgische Bundesrats- bevollinächligte v. Oertzen, offenbar durch die spitzen Bemerkungen Eugen Richters über die mecklenburgischen Verhältnisse erregt, ließ sich zu beleidigenden Aeußerungen in Bezug auf den genannten Abgeordneten und auch die Linke des Hauses überhaupt hinreißen, welche Links einen gewaltigen Entcüstungssturm hervorriefen und den Präsidenten v. Levctzow veranlaßten, sein entschiedenes Bedauern über jene Aeußerungen aus- zusprechcn. Um Nebligen wurden die erwähnten Anträge samt und sonders abgelehnt. Die sich anschließende Debatte über den Zentrumsantrag betr. die Anstellung amtlicher Erhebungen in Sachen der gewerblichen Verhältnisse namentlich der Arbeiterinnen, mußte schließlich abgebrochen werden.