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Die Abstempelung der gekündigten
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in 3*/r°/o mit den Endziffern I, 3, 5. 7. 9 besorgt
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Zur Anfertigung von
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jeder Art unter Zusicherung bester Aussnhrung empfiehlt sich
Larl Llumentdal,
Kof-UHotograpH I. Waz. dev Königin, Hauptstraße nächst d Bahnhof.
Oeffentliche Protestversammlung
gegen die Tabakfabrikatsteuer am Montag den 18 . Ieöruar im Gasthaus zum „Rößke" in Calmbach. Tages-Or-nrrng:
1. Die Tabakarbeiter nnd die geplante Tadakstener-
Erhöhung.
2. Zweck «. Nutzen der gewerkschaftliche« Urreiniguug.
Neferentin: Fräulein Löwenherz aus Neuwied.
Zu dieser Versammlung ist jedermann, insbesondere aber die Tabak- interessentcn freundlich eingeladen.
Frauen und Mädchen willkommen.
Es ist Pflicht eines jeden Tabak-Fabrikanten, -Arbeiters, .Arbeiterin, -Rauchers und -Schnupfers zu erscheinen.
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(alte Zerrungen) hat billig ubzugeben
L. Meeh.
AuS Stadt. Bezirk und U«ged»«g.
Das erledigte Bezirksbauamt tLa l w wurde dem Verweser desselben, technischen Expeditor Bauinspeklor Bretschneider übertragen.
ID Neuenbürg, 15. Febr. (Korrcsp.) Was die Redaktion des Enzthälers neulich über ein Konzert der Geschwister Boucherin Wimpfen brachte, hat sich gestern abend hier vollständig bewahrheitet. Auch wir sind der Ueberzeugung, daß uns gestern ein seltener Kunstgenuß zuteil geworden ist. Beide Fräulern Boucher zeigten in ihren Vorträgen nicht nur eine glänzende Technik, sondern auch ein Verständnis in der Auffassung, das uns in Anbetracht der Jugend der Künstlerinnen überrascht hat, sowie eine Feinheit und Sicherheit in der Ausführung auch der schwierigsten Stellen, die staunenswert ist. Eine wohlthuende Wärme des Tons und ein hinreißendes Feuer im Vortrag in Verbindung mit einer virtuosen Technik berechtigen uns wohl zu sagen, daß sich die Frln. Boucher gestern abend als echte Künstlerinnen erwiesen haben. Das Programm brachte reiche Abwechslung und war ganz geeignet, die virtuosen Leistungen beider Künstlerinnen in's beste Licht zu stellen. Mit vollkommener Sicherheit und wohlthuendcr Eleganz wußte Frl. Ernestine Boucher die schwierigen Passagen, Doppelgriffe. Staccato's, Pizzicato's rc. in den Stücken von Leonard, Sarajate. Wieniawsky und Paganini vorzuführen, so daß dem Zuhörer das unangenehme Gefühl, das solcherlei halsbrecherische Kunstgriffe manchmal zu erwecken imstande sind, vollständig erspart blieb. Aber auch im getragenen Ton zeigte sich Frl. Boucher als Meistevin auf ihrem Instrument. Ganz besonders ansprechend war neben dem klassisch-schönen Lwoll-Konzert von Mendelssohn die Ballade: Polonaise von Vieux- temps. Frl. Elmire Boucher zeigte in ihrer Begleitung eine Gewandtheit, der wir alle Hochachtung zollen. Daß auch sie eine Künstlerin auf ihrem Instrument ist, zeigte sie in ihren Solonummern. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag des konäo oaxricioso von Mendelssohn. — Man ist sonst nicht gewohnt, auf kleineren Plätzen Künstler dieser Art anzutreffen; um so dankbarer sind wir für den uns gebotenen Kunstgenuß und bedauern aufrichtig, daß eine lohnende Wiederholung des Konzerts durch die vielen Abhaltungen der Karnevalszeit nicht möglich ist.
Neuenbürg, 14. Febr. Eine Frau aus Waldrennach, welche seit einiger Zeit in Folge eines schweren Gchirnleidens Geistesgestörtheit zeigte und in einem solchen Anfälle kürzlich sich durch Oeffnen der Pulsadern zu entleiben versuchte. wurde gestern in die Jrrenzelle des Be- zirkskrankenhauses verbracht, um daselbst vorübergehend Unterkunft zu finden. Heute früh nun gelang es derselben, sich mittelst eines von ihrem Unterrock abgerissenen Stückes an dem Fenster des Gelasses zu erhängen und so ihrem Leben ein Ende zu machen. Die bedauernswerte Frau war eine in den fünfziger Jahren stehende Witwe.
Calw, 15. Febr. Der Wahlkampf ist vorüber, der Wille der Wähler hat entschieden. Der bisherige Abgeordnete, Stadtschulthciß
Haffner, erhielt in der gestrigen Stichwahl 2338, alt Adlerwirt Dingler 2088 Stimmen, somit ergiebt sich für Haffner eine Majorität von 250 Stimmen. Dir Wahlbeteiligung Mr stärker als am I.Febr., indem bei der Stichwahl über 500 Stimmen mehr abgegeben wurden. Haffner erhielt einen Stimmenzuwachs von 429. Dingler einschließlich der 218 sozialdemokrat. Stimmen einen solchen von 314 Stimmen. Mit dem Ausgang der Stichwahl hat nun ein Wahlkampf ein Ende gefunden, der unfern Bezirk in große Aufregung versetzt hat. Mögen die hochgehenden Wogen der Meinungen sich wieder glätten und eine ruhige Zeit für den Wahlbezirk einkehren.
(C. W.)
Pforzheim, 12. Febr. Der Instru- mentalverein veranstaltete gestern zur Feier seines 20jährigen Stiftungsfestes ein glänzendes Jubiläumskonzert unter der Leitung des Musikdirektors Baal. Ein vom Rechtsanwalt Brombacher gedichteter schwungvoller Prolog, von Frl. Marold vorgerragen, eröffnete die Feier, deren Glanzpunkt in den Vorträgen der berühmten Violinvirtuosin Betty Schwabe bestand. Unsere einheimische Pianistin Frl. Feist übernahm die Begleitung, welche in meisterhafter Weise durchgeführt wurde. Herr Hahner aus Karlsruhe entzückte das Publikum durch eine wohlklingende Baritonstimme. Dem Vereinsvorstand, Rechtsanwalt Jakob, welcher zum Schluffe dem Dirigenten als Zeichen der Anerkennung für die bisherigen vielen Verdienste einen Siegelring überreichte, gebührt für die umsichtige Vereins- leitung der wärmste Dank. An das Konzert schloß sich ein Tanzvergnügen.
Deutsches Weich.
Berlin, 14. Febr. Der „Reichsanz." schreibt: In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank wurde die Jahresbilanz und Gewinnberechnung vorgelegt und begutachtet. Der Präsident Dr. Koch teilt mit, daß die Lage der Bank sich weiter gekräftigt habe. Der Melallvorrat sei um 210000000 größer als 1894 und um 201 Millionen größer als 1893. Die Fremdcngelder seien um 116 bezw. 115 Millionen höher als in den letzten beiden Jahren. Die Ueberdeckung der Banknoten ist mit 106 Millionen gewachsen. Trotz des gestiegenen Wechselkurses ist kein Anlaß zur Diskontoerhöhung vorhanden.
Berlin, 15. Febr. Im Reichstage führte gestern der Untergang der „Elbe" nochmals zu einer langen und erregten Aussprache über unser Seewesen. Der hanseatische Großkaufmann Frese dankte dem Reichskanzler und dem Schatziekretär für ihre herzlichen Worte für die Mannschaft des verunglückten Schiffes und maß die Schuld an dem Unglücksfall durchaus den Engländern zu, während der nachfolgende Redner Bebel diese Ansicht in Frage stellt und an der Hand der Schrift des Kapitän-Lieutenants Wislicenus „Schutz für unsere Seeleute" namentlich die Mängel der deutschen Handelsmarine beleuchtet. Seine im Tone wieder sehr erregten Ausführungen gipfelten in der übrigens von den Konservativen Frhrn. v. Stumm und Frhrn. v. Manteuffel erhobenen Forderung nach staatlicher Aufsicht über das gesamte Schiffs-
wcsen. Staatssekretär v. Boetlicher antwortete in gleichem Sinne wie am Samstag. Es fehle nicht an staatlicher Fürsorge für unsere Handelsmarine und sie werde noch immer erweitert werden. Die staatliche Kontrolle müsse angestrebt. könne aber jetzt noch nicht durchgeführt werden, da es an geeigneten Kräften fehle.
Berlin, 15 Febr. Die Wahlprüfungskommission desRcichstags beschloß im Plenum die Ungiltigkeitserklärung der Wahl des Abg. König-Witten zu empfehlen. — Die Budgetkommission des Reichstags beendete heute die Extraordinariums des württ. Militäretat. Der Antrag, statt der geforderten 9 Mill. zur Erwerbung eines Truppenübungsplatzes für das württemb. Armeekorps nur 5 Mill. zu bewilligen, wurde angenommen. Der Rest des Etats wurde genehmigt, darunter als erste Bauratc die Summe von 500 000 okL für eine Arlilleriekaserne in Cannstatt.
Berlin, 14. Febr. In der Presse war dem Erstaunen darüber Ausdruck gegeben, daß der Kreuzer „Falke" aus Samoa gerade jetzt abberufen worden sei, da die allgemeinen Verhältnisse dort doch kaum als beruhigt gelten können. Die „Nordd. Allg. Ztg." begründet die Abbrufung damit, daß der kleine Kreuzer „Falke" der bevorstehenden Sturmperiode in Samoa, wo Deutschland bereits mehrere kleine Schiffe infolge der Ungunst des Wetters verloren habe, nicht gewachsen sei. Ein größeres Schiff stehe der Regierung nicht zur Verfügung. Die „Nordd. Allg. Ztg." weist wiederum auf das dringende Bedürfnis einer möglichst schleunigen Herstellung einer Anzahl geschützter Kreuzer hin.
Aus Pommern, 11. Febr. Einer der noch lebenden Kämpfer aus den Befreiungskriegen, der Rentner August Schmitt aus Wolgastt feierte heute seinen lOOsten Geburtstag. Er ist rn Anklam geboren und machte vom 17. März 1817 den Krieg als freiwilliger Jäger mit. Er wurde in seinen damaligen Militärpapieren als ein „unerschrockener, tapferer und zuverlässiger Krieger" genannt und hat an den Schlachten von Bautzen, Jüterbog, Groß- bccren, Dennewitz, Leipzig-Lgny und Belle- Alliance teilgenommen.
Düren. 12. Febr. Das Wolffsche Telegraphenbureau hatte gemeldet, daß die Witwe des mit der „Elbe" verunglückten Fabrikanten Schüll die Versicherungssumme von 100000 -/lL den Hinterbliebenen der Verunglückten überwiesen habe. Wie der „Köln. Ztg." mitgeteilt wird, entbehrt diese Nachricht der thatsächlichen Begründung. — Es wäre wohl der Mühe wert, festzustellen, wie die Nachricht zur Ehre der telegraphischen Verbreitung gekommen ist! -
Lauban , 14. Febr. Der Braumeister der hiesigen Braucommune, Wagenknecht, stürzte in einen Bottich kochenden Bieres. Er ist unter furchtbaren Qualen gestorben.
Aus Baden. 14. Febr. Infolge der strengen Kälte und des andauernden Schneewetters sollen im Mooswald nicht weniger denn 100 Rehe eingegangen sein. — Aus Schön- münzach wird gemeldet, daß dort die Rehe den Häusern so nahe kommen, daß sie von den Bewohnern dort in' schützende Ställe verbracht