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Conweiler-Neuenbürg.
Wir erlaube» uns Freunde und Bekannte zur
aus Sonntag den 17. Februar in das Gasthaus znm „RMe" in Conweiler
freundlichst einzuladen, mit der Bitte, diese Einladung als persönliche entgegennchmen zu wollen.
WilHelrn KotzHäuser,
Sohn des Friedrich Holzhäuser. Schreiner in Conwe'ler. Marie Koch,
Tochter der Joseph Koch Wtw. in Neuenbürg.
Siigmnhle-
Ginrichtung.
Wegen Ausgabe der Sägmühie verkaufe ich die im besten Zustande befindliche, vollständige Einrichtung, bestehend in einem Einsatzgatter und Buuholzkreissäge, sowie ,ämil. dazu gehörigen Werkzeuge, Sägen und Rollbahn.
A. v. Steffelin, Karlsruhe i. B.
„Der Coupletsänger und Dekla
mator," herausgegeben von F. Fröhlich. 2. Folge. Preis 50 Pfg. Verlag von Georg Brieger >n Schweidnitz.
Dieses Buch bietet für alle geselligen Vereine, sür Familiensestlichkeiten u. s. w.
eine Fülle trefflicher und leicht ausführbarer Vorträge und Couplets, welche ohne Ausnahme und in jeder Gesellschaft den durchschlagendsten Heiterkeitserfolg erzielen werden, auch wird die als Anhang beige- gebene Panlomim von Paul R. Lehnhard „Spektakel über Spektakel" oder „die lustige Schneidermerkstatte" das Publikum sehr belustigen.
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* Calmbach. 12 Febr. Heule nachmittag wurde hier Holzhäudler und Sägwerksbesitzer Louis Barth zu Grabe getragen. Dem Sarge folgte eine überaus große Zahl von lc>dtragen den Freunden und Bekannten, namentlich auch aus Neuenbürg, Höfen, Wildbad und Pforzheim, war doch der Verstorbene als Geschäftsmann und seiner geselligen Eigenschaften wegen in weilen Kreisen bekannt. Ein schweres Leiden, das ihm seit mehreren Wochen anfcrlegk war, bereitete seinem Leben, kaum 57 Jahre alt, ein allzufrühes Ende.
** Neuenbürg, 12. Febr. Auf das am Donnerstag abend im Hotel zur „Alten Post" statifindende Konzert der Geschwister Boucher aus Paris sei hiermit noch besonders aufmersam gemacht. Um die Leistungen ver Konzertgeber einigermaßen beurteilen zu können, möge hier eine Rezension in der „Wimpsener Zeitunz" vom 17. Jan. d Js. erwähnt sein: „Ein Kunstgenuß seltener Art wurde den Besuchern des Konzertes zuteil, das gestern abend von den Geschwistern Boucher' im Saale des Badhotels zum Ritter gegeben wurde. Die ungünstige Witterung hatte wohl manch?» abgehgltev, andere glaubten viel leicht, die Konzertgeberinnen auf die gleiche Stufe stellen zu müssen, auf der sich so oft die Konzertgeber, welche kleine Städte besuchen, befinden. Schon das in diesem Blatte veröffentlichte auserlesene Programm konnte indessen eines besseren belehren, und die Ausführung desselben erst recht; denn sie war ganz vorzüglich. Fast alle Stücke setzen eine souveräne Beherrschung der Klavier- und Violintcchnik voraus, welche die Künstlerinnen in vollem Maße milbrachten. Dabei zeigten die jungen, anmutigen Französinnen eine Kraft in der Bogenführung wie im Klavierspiel, die bewundernswert war, wie auch die Auffassung nichts zu wünschen übrig ließ. Die größten Schwierigkeiten für Klavier und Violine, Doppelgriffe, chromatische Gänge, Pizzikatos, Flageolettöne, wurden mit spielender Leichtigkeit überwältigt. Kein Wunder, wenn der Beifall, den sie schon mit dem ersten Stücke, Beethovens Kreuzcrsonate. sich errangen, sich von Nummer zu Nummer steigerte."
Neuenbürg, 13. Febr. Der heutige Vierteljahrsviehmarkt war außerordentlich stark frequentiert. Es waren allein ca. 170 Lällfcrschweine, ferner etwa 50 Milchschweine zugcführt. Letztere wurden zu 25—38 per Paar rasch abgesetzt, während Läuferschweine, trotzdem die Preise rm Rückgang begriffen waren, weniger Liebhaber fanden.
Deutsches Weich.
B e rl i n , 11. Febr. Der Nat.-Zlg. zufolge bestimmte der Kaiser, daß auf der Ge- dächtnistafel des bei Güttingen im Bau begriffenen BiSmarckturms folgende Inschrift anzubringen sei: „Dem großen Kanzler. Kaiser Wilhelm II. 1895."
Berlin, 12. Febr. Die Budgetkommission des Reichstags lehnte 660000 als dritte Rate für den Grunderwerb und als erste Rate zum Neubau einer Kaserne in Worms ab und bewilligte 300000 als erste Baurate für eine Kavallerickaserne in Karlsruhe.
Das RcichS-Getetzblalt" Nco. 4 hac folgenden Inhalt: Verordnung, betreffend das völlige Inkrafttreten der aus die Sonntagsruhe bezüglichen Bestimmungen der Gewerbevcdnungs Novelle vom 1. Juni l89l. S. ll. — Bekanntmachung, betreffend Ausnahmen von dem Verbote der Sonntagsarbctt im Gewerbebetriebe. S. 12.
Die Rede, welche Professor Pf leid er er, der Rektor der Berliner Universität, kürzlich bei dem „Wagner-Schmoller" Commers gehalten hat, ist auch in weiten Kreisen sehr bemerkt worden. Dies namentlich deshalb, weil Prof. Pfleiderer in seiner Rede eine andere Auffassung von der „Umsturzvorlage" bekundete, als die gegen letztere gerichtete Erklärung einer Anzahl Gelehrter. Prof. Pfleiderer befürchtet keineswegs eine Beeinträchtigung der Freiheit der Wissenschaft von 0er geplanten neuen Gesetz gebung, wohl aber von ücr unwissenschaftlichen Behandlung wissenschaftlicher Fragen seitens der Dilettanten, und diesen Dilettantismus bezcichnete der Berliner Rektor als eine ernste Gefahr für die Gesellschaft. Auch die gefeierten Professoren Wagner u. Schmoller hielten bei der erwähnten Gelegenheit bemerkenswerte Ansprachen, siegallen der Freiheit der Wissenschaft und dem soge- nannien KalhederjozwltsmuS.
Bei der Nachwahl im Reichstagswahlkreise ReeS-Mürs ist der Zentrumskandidat Fritzen mit 12787 Stimmen gegen 10432 Stimmen, die der freikonservalive Landrat Hamel erhielt, zum Abgeordneten gewählt worden. Hiermit hat das Zentrum diesen bei den Wahlen von 1893 verlorenen rheinischen Wahlkreis wieder- gewonnen.
Karlsruhe, 12. Febr. Der Honorarprofessor Dr. Karl Braig (früher kathol. Stadtpfarrer in Wildbad) wurde zum ordentlichen Honorarprofessor mit Sitz und Stimme in der theologischen Fakultät der Universität Freiburg ernannt.
Berlin. Bravo! In einer Verfügung an sämtliche Provinzial-Schulkollegicn hat der Unterrichtsminister auf die Wichtigkeit einer guten, leserlichen Handschrift für das praktische Leben aufmerksam gemacht und alle Lehrer der höheren Schulen angewiesen, daß sie keinen Aufsatz oder keine Reinschrift aus den Händen der Schüler annehmen, in denen Flüchtigkeit und Unordcntlichkeit der Schrift zu rügen sind.
Berlin, 11. Febr. Bon der Post der „E l b e" sind, wie die „Nationalzeitung" erfährt, im ganzen bisher fünf Postsäcke an die Küste gespült und der deutschen Reichspost übergeben worden. Es befindet sich darunter ein erheblicher Teil der Wertsendungen, waS von um so größerer Wichtigkeit für die Absender ist, als die Post keine Verantwortlichkeit für Seegefahr übernimmt. Die geretteten Briefschaften werden den Adressaten zugestellt werden, nachdem sie in den für solche Zwecke vorhandenen Trockenapparaten wieder versendungsfähig gemacht worden sind.
Berlin, 11. Febr. Auf dem Hauptpostamte in Spandau kam in der Nacht zum Sonntag von 9 mit Geld gefüllten Fässern eins mit 10 720 »/L Inhalt aus der Packkammer weg. Das Geld war am selben Abend von der Generalkaffe in Berlin abgesandt worden und war
zur Löhnung der Garvefußartillene bestimmt. Der Inhalt bestand meistens in Goldstücken.
Leipzig, 12. Febr. Heute Vormittag 10 Uhr wurde in einem Hause der Dresdnerstrabe auf den Gcldbricftiägrr Breitseld von zwei Individuen ein Attentat ausgeführt. Der Briefträger hatte in der betreffenden Wohnung einen Geldbrief zu bestellen, der, wie man vermutet, fingiert war. Zwischen den Attentätern und dem Briefträger hat ein harter Kamps stattgefunden, wobei der Briefträger jedoch unversehrt blieb. Beraubt wurde er nicht. Aus die unbekannten Attentäter wird eifrig gefahndet.
Aus Thüringen, II. Febr. Die „Nordd. AUg. Ztg." läßt sich aus einzelnen Gegenden Thüringens mitteilen, daß die ersten Frühlingsboten, nämlich die Stare, eingctrvffen sind. Die müssen aber recht verwunderte Gesichter gemacht haben. als sie den Winter noch in solcher Pracht und Herrlichkeit antrafcn.
Trier, 10, Febr. Der gemeldete große Brand der Anstalt des „Gerolsteiner Sprudel" brach in bis jetzt unaufgeklärter Weise nachts um 12'/'r Uhr aus. Die Feuersbrunst wütete während der ganzen Nacht und noch am folgenden Tage und verwandelte die noch nicht lange hergestellten prächtigen Gebäulichkeiten des Ver« walinngs-, Wohn- und Lagerhauses m euren wüsten Trümmerhaufen. Alle Löschungsversuche der aus zahlreichen Nachbarorten herbeigeeilten Feuerwehren waren vergebens, da bei der herrschenden großen Kälte das Wasser in den Spritzen und Schläuchen zu Eis fror. Das schaurig-schöne Schauspiel des gewaltigen Brandes wurde noch erhöht durch das Geknatter von 500 000 platzenden Flaschen, die im Erdgeschoß des brennenden Gebäudes lagerten.
München, 12. Febr. Aus einem hiesigen Gefängnis sind gestern Nacht 3 Gefangene entsprungen, indem sie die Fenstergitter verbogen und sich an Leintüchern herabließcn. Alle drei tragen Sträflingskleider.
Ma n n h elm, 11. Febr. Das Rhein eis hat sich gestern bei Worms gesetzt. Infolgedessen haben hier der Rhein und der Neckar nahezu einen Meter Slauwasser. Hier gehl der Rhern nur sehr langsam mit Eis, und so dürfte sich daher das Eis auch bald hier stellen, falls die Kälte sortdauert. Seit heute früh herrscht wieder bedeutender Schneefall.
Die Straßv. Post schreibt: Straßburg, 12. Februar. Tief verschneit! Das ist das Ergebnis der gestrigen milderen Luftrcgung. So verschneit ist Straßburg und das ganze Rcichsland, daß kaum noch die Spitze des Dik- talurparagraphen sichtbar ist. Mmoestens 12 Ccntlmeter beträgt die neue Schneejchicht, die gestern und vergangene Nacht auf die Erde gesunken ist, und ernsthaft erwägende Leute hegen Zweifel, ob wir überhaupt noch mit der Mutter Erde zusammen hängen und nicht schon um ein Beträchtliches den immer mehr zur Gewißheit werdenden hypothetischen Marsmenschen in freundnachbarliche Nähe gerückt worden sind. Auf den Straßen der Stadl geht es luftig zu, und des Schaufelns hat es kein Ende, denn immer wieder verschneit die eben geschaufelte Strecke, 's will gar nit schneien!" lachte heute früh ein des vom Himmel gefallenen Segens froher Arbeiter den anderen zu, und dabei schaute sein Gesicht nur eben noch zwischen den Schnee-