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Veittinger,
Haft, Heilbronn.
Aus Stadt. Bezirk »nd Umgebung.
Zur Landtagswahl eingesendet. Wenn der unbefangene Leser den heutigen Enz- thäler mit den verschiedenen Einsendungen und Annoncen gelesen hat. so muß er sich unwillkürlich gesagt haben „Jetzt befinden wir uns mitten in dem Wahlkampf!" Aber mit welchen Mitteln wird der Kampf geführt?! Darauf giebt die pompöse Anzeige des Bätzner'schen Wahlkomites sowohl, als auch der für dessen Kandidaten ein. gesandte Artikel Ausschluß. Auf der einen Seite wird zwar behauptet, daß man sich von seiten Wildbads aller und jeder Polemik, d. h. jeden persönlichen Streits enthalten werde, da man dies ja gar nicht notwendig habe; in dem Korrespondenzartikel dagegen fällt man aber sofort wieder aus der Rolle. Beide Teile, Annonce und Artikel aber haben das gemeinsam, daß sie von einer Selbstberäucherung und Selbstverherrlichung strotzen, dabei eine Sprache, wie man sie allerdings in gewissen Kreisen zu treffen j gewohnt ist. Wie ganz anders lesen sich die von den Anhängern Commerells zur Wahl eingesandten Artikel, welche unstreitig sachlich gehalten sind, wenn sie auch an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Aber freilich solches paßt den Gegnern in Wildbad nicht, sie sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr; sie prahlen mit vollen Backen und gebärden sich, als ob sie den Sieg schon sicher in der Tasche hätten. Auf diese Weise kommt man am sichersten über all die Widersprüche hinweg, die ein gewisses Verhalten kennzeichnen. Dazu als saftiger Wahlspeckalle möglichen Liebeserklärungen. Alle Schäden will der „Mann des Volkes" aus- wetzen und in dem Style, wie schon in der ersten Erklärung des Wildbader Komites frank und keck behauptet wurde, „daß Hr. Stadtschultheiß Bätzner wohl der einzig richtige Mann des Bezirks feie, den Posten nach allen Richtungen auszufüllen" geht es weiter. Der ruhig und sachlich denkende Mann wird sich aber dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen, er wird vor wie nach unserem seitherigen Abgeordn. Commerell, der zwar nicht viel Worte macht, der aber die Bedürfnisse des Bezirks um so besser kennt und ein einflußreicher Mann von festem Charakter ist, treu bleiben.
-s- W i l d b a d . 24. Jan. Daß die Mehrzahl der vom hiesigen Krieger- und Militärverein zum Eintreten für den Kandidaten und Kameraden Stadtschultheißen Bätzner aufgeforderten Krieger- und Militärvereine des Bezirks anderer Ansicht sind als der Artikelschreiber in Nro. 11 des Enzthälers, beweisen die zahlreichen hier eingelaufenen zusagenden Zuschriften dieser Vereine. Die Kameraden des Bezirks wissen eben besser, was sie in ihrem Landes- ausschußmitglied und Kameraden Bätzner besitzen, sie wissen, daß er jederzeit bereit war, für seine Kameraden mit warmem Herzen rinzutreten, wo er nur immer konnte und daß sein Eintreten auch stets von bestem Erfolg war, daß er einen Einfluß besitzt, dessen sich viele seiner Gegner nicht zu erfreuen haben. Und daran ändert die Mißvergunst und die Gehässigkeit nichts. Politik kommt hierbei nicht in Spiel, wo es sichnurumBethätigung der Kameradschaftlichkeit handelt.
/X Arnbach, 25. Jan. Die vom Wahl- komile für Commerell dahier anbcraumte Wählerversammlung war sehr zahlreich besucht und es fanden die Ausführungen des Hrn. Commerell den lebhaftesten Beifall.
Neuenbürg, 22. Jan. Nach der im heutigen Staatsanzeiger veröffentlichten Zusammenstellung von Anträgen, welche die K. Gcncraldirektion der Staalseisenbahnen bei dem K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Abteilung für die Verkehrsanstalten, in Bezug auf den diesjährigen Pommerfahrplan gestellt hat, sollen in unserem Enzthalfahrplan folgende Aenderungrn gegenüber dem Sommerdienst 1894 eintreten: Der Personenzug 315 soll wieder wie früher die Ankunft des um 2.46 Minuten nachmittags von Karlsruhe in Pforzheim eintreffenden Zugs abwarten. Dieser Zug soll also wieder erst um 2.55 nachm, in Pforzheim abgehen und in Neuenbürg 3.20, in
Wildbad 3.42 eintrcffen, nachdem im vor. Jahre dem Gesuche einer großen Anzahl Interessenten um Früherlegunq entsprochen worden ist. Dagegen soll der Personenzug 319, Pforzheim ab 6.15 nachm., Wildbad an 7.18, welcher im vorigen Sommer bekanntlich zum ersten Mal von Neuenbürg aufwärts weiter geführt wurde, nicht blos Werktags, sondern auch an Sonn- und Feiertagen ausgeführt werden. Ferner soll auch der Abendzug ab Wildbad 9.05 an in Pforzheim 9.55 wieder Sonn- und Feiertags zur Ausführung kommen. So dankenswert diese vermehrte Fahrgelegenheit aufzunehmen ist. so allgemein wird bedauert, daß der letzte Zug von Wildbad abwärts schon um 8.— abends abgcht, was für den täglichen Lokalverkehr entschieden zu früh ist. Es wird allerseits gewünscht, daß dieser Zug wieder seine tägliche Fahrzeit wie früher erhalte, nämlich ab Wildbad 9.05, so daß also, wenn die hohe K. Eisenbahnverwaltung an den Sonntagen abends doch einen Zug einlegen will, sie den Sonntagszug auf die Abgangszeit um 8 Uhr abends zum Anschluß an den in Pforzheim um 8.55 nach Stuttgart abgehenden Zug richten, den 9 05 Zug abends ab Wildbad aber wieder für den täglichen Verkehr Herstellen möge, und dies um so mehr, als der vorausgehende Abendzug seit letzten Sommer ja 35 Minuten später kursiert (vorher ab Wildbad 5 40, jetzt 6.15 abends), welcher Zug ja in Pforzheim um 7.34 abends Anschluß nach Stuttgart giebt. Was den Mitlagszug 319 betrifft, der nun wieder, wie früher, erst nach Ankunft des Karlsruher Zuges kurz vor 3 Uhr von Pforzheim abgehen soll, so würden die vielen Interessenten, welche im vorigen Jahre um die Früherlegung petitionierten, davon nicht angenehm berührt werden, so wenig wie dies bezüglich ihres Wunsches nach Früher- legung des ersten Zuges thalauswärts der Fall ist. Nachdem vorstehende Züge behandelt sind, haben wir noch das große Anliegen, daß abwärts wieder wie früher ein Miltagszug eingerichtet werden möge, der zwischen 1 und 2 Uhr in Pforzheim ewtrifft, und dessen Passagiere daselbst bald nach 2 Uhr sowohl in der Richtung nach Mühlacker wie nach Karlsruhe weiter reisen könnten. Man war mit diesem Zug, solange er so kursierte, überall zufrieden, da er dem Lokal-Verkehr in günstiger Weise Rücksicht trägt. (Während des Wmterkurses, wo ein Miltagszug ausfällt, müßte der in Rede stehende Zug so gelegt werden, daß man in Brötzingen auch unmittelbaren Anschluß ins Nagoldthal bekäme.) Wir hoffen, daß vorstehende Wünsche maßgebenden Orts am 2. Februar, wo in Stuttgart die Sitzung des Eisendahnbeirats stattfindel, gen. Berücksichtigung finden mögen.
Auf den Linien Pforzheim-Calw-Horb und Nagold-Altensteig ist keine Aendcrung gegen das Vorjahr beabsichtigt.
In Folge der Durchführung der Sonntagsruhe im Güterverkehr werden nachstehende Gülerzüge mit Personenbeförderung an Sonn- und Feiertagen aussallen: der Güterzug 982 Wildbad ab 1.50, Pforzheim an 2.50 nachmittags, und die Güterzüge 974 Calw ad 4.00, Pforzheim an 5.48 nachmittags, 977 Pforzheim ad 4.30, Nagold an 7.27 nachm.
Pforzheim, :23. Jan. Dem heutigen Schweinemarkt waren ca. 90 Spanferkel zugebracht. Es wurden nur etwa die Hälfte derselben zu 25, 26, 28, 32, 35 und 38 Mark per Paar abgesetzt.
Deutsches Keich.
B e r li n, 23. Jan. Der Reichstag beriet die Initiativanträge betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, Organisation der Handwerkerkammcrn und Einschränkung der Gefängnisarbeit. Abg. Beckh (freis. Volksp.) bekennt sich als einen entschiedenen Gegner der Handwerkerkammern, des Befähigungsnachwcises und der obligatorischen Innungen. Bei richtiger Gewerbefreiheil und guten Bildungsanstalten werde es mit dem Handwerk tüchtig vorwärts gehen. Es sei eine leere Redensart, daß das Handwerk zu Grunde gehe, wenn ihm mit solchen Zwangsmitteln nicht beigcsprungen werde. Abg. Metzner (Zentr.) bedauert, daß dem Staats
sekretär v. Bötticher die undankbare Aufgabe zugefallen sei, die Stellung der Regierung in der Handwerkerfrage zu verteidigen, denn die Regierung habe nichts gethan und thue auch jetzt nichts. Er bezweifle, ob die Handwerkerkammern ein gutes, sehr brauchbares, beratendes Element für die Regierung abgeben würden. Staatssekretär Dr. v. Bötticher begreift den Wunsch des Vorredners nach einer Organisation des Handwerkes. Die Schuld an dem allzu langsamen Tempo falle nicht allein der Regierung zu. Diese habe nicht ohne weiteres einen dem Reichstag vorzulegenden Entwurf Herstellen taffen. Baden, Hessen und Württemberg wollten von Zwangsinnungen nichts wissen. Die Bildung von Gcwerbekammern sei doch nicht ganz irrationell, die Frage des Befähigungsnachweises umstritten. Abg. Lotze (deutsche Reformpartei) verlangt, die Regierungen sollten es sich ernstlich überlegen, ob sie den Befähigungsnachweis und die Zwangsinnungcn ablehnen dürfen. Abg. Schneider (freis. Bolkspartei) tritt den Ausführungen des Abgeordneten Gamp, daß die Gründung von besonderen Gewerbebankcn für das Handwerk erforderlich sei, entgegen, bekämpft die Zwangsinnungen und wünscht die Einrichtung von Fachschulen. Abg. Kühne (Soz.) glaubt nicht, daß es der Regierung gelingen werde, dem Handwerk, wie sie wünsche, wieder einen goldenen Boden zu verschaffen. Die Anträge der Abgeordneten Kropatschek betreffend Befähigungsnachweis und Gamp betreffend die organisierte Vertretung der Handwerker in den Handwerkerkammern und die Resolution Gamp, die Regierungen wollten auf die möglichste Einschränkung der Beschäftigung der Strafgefangenen hinwirken, werden angenommen. Zu den Anträgen betreffend die Konsumvereine, teilt Staatssekretär v. Bötticher mit, dem Bundesrat werde demnächst ein Gesetzentwurf betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften vom Mai 1869 zugehen, welcher eine anderweite Regelung des Verkehrs der Konsumvereine in Aussicht nehme. Nächste Sitzung Donnerstag 1 Uhr: Fortsetzung der Beratung der Zolltarifnovelle und des Gesetzes über die Binnenschiffahrt.
Berlin, 20. Jan. Die Baukommission des Reichstages hat nun beschlossen, daß die bisher lecrgelaffenen Stellen am Hauptportale die Worte — „dem deutschen Reich" tragen sollen und nicht „dem deutschen Volke", wie vorher bestimmt war. Stilistisch ist die Aender- ung jedenfalls schlecht, denn die ursprünglich geplante Inschrift klingt voller und trifft auch das Wesen des Reichstages sehr viel richtiger als die neue Lesart. Wir möchten wirklich wissen, was das deutsche Volk den Erwählten dieses Volkes gethan haben mag, daß sie es für zu wenig präsentationsfähig erachten, um ihm einen Platz am ReichslagSgedäude einzuräumen. Es ist recht schade, daß die Kommission für ihre Beratungen die Geheimhaltung ausgesprochen hat, fodaß man nicht erfahren kann, wenigstens nicht in beglaubigter Weise, welche Parteien es gewesen sind, die für die Verbannung des deutschen Volkes gestimmt haben. Es werden ja wohl dieselben sein, deren Einfluß cs zuzuschreiben war, daß man zuerst gar keine Inschrift anbrachte, wodurch jene Gerüchte entstanden, die der Kaiser zuletzt selbst zu widerlegen für gut fand. Im Grunde wird ja das deutsche Reich keinen merklichen Schaden darunter leiden, wenn eine Inschrift so oder so lautet, oder gar ganz wegge- lasscn wird; interessant bleibt an der ganzen Sache nur, daß es Leute giebt, die sich gewissermaßen des Volkes schämen und daß das dieselben sind, deren Mund grade letzt von Liebeserklärungen au die „wirtschaftlich Schwachen" und den Mittelstand »verfließt. Aber auch abgesehen davon, daß man wenigstens dem Reiche das Biegungs-E nicht vorenthalten, also „Dem deutschen Reiche" sagen sollte, muß man doch anerkennen, daß diese Inschrift wenigstens ebenso dunkel und nichtssagend wie die früher vorgeschlagene „Dem deutschen Volke" ist. Offenbar nimmt man bei der Wahl der Inschrift mehr Rücksicht auf die Philologen einer späten Zukunft, als auf das Volk der Gegenwart; denn wenn in fernen Jahrhunderten der gegenwärtige